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Verfahren zur Verwertung von Torf.
Die Erfindung betrifft die Verwertung von Torf durch nasse Verkohlung, Entwässerung und Vergasung und hat die Verringerung der Kosten der Ammoniakgewinnung und die Erhöhung der Gasausbeute zum Gegenstand. Hiebei werden die Beschaffenheit und Zusammensetzung des Gases und ebenso sein Staubgehalt nicht geändert, trotzdem die Durchlässigkeit der Generatorbeschickung für die entweichenden Gase im wesentlichen gleich ist, wie bei den bekannten Verfahren.
Es wurde beobachtet, dass nass verkohlter Torf, wie er etwa nach dem Ekenbergschen Verfahren gewonnen wurde, nach dem Abpressen des überschüssigen Wassers in Filterpressen einen festen Presskuchen ergibt, welcher insbesondere nach Zusatz einer solchen Menge von aus nass verkohltem Torfbereiteten Briketts oder von verkokten Briketts, dass der durchschnittliche Wassergehalt etwa 55% beträgt, mit hoher Ausbeute vergast werden kann, ohne daher zu zerfallen oder zu stäuben. Dieses Verhalten wird wahrscheinlich durch die Struktur der Presskuchen bedingt, welche von zahlreichen Adern durchsetzt sind, durch die der Wasserdampf entweichen kann, ohne den Kuchen zu zersprengen.
Nach vorliegender Erfindung wird die nach Entwässern des nass verkohlten Torfes mittels Filterpressen erhaltene Menge Presskuchen in zwei Teile geteilt, von denen der eine mehr oder weniger getrocknet, zu Briketts geformt und entweder zur Gänze oder teilweise dem anderen Teil vor dem Vergasen beigemischt wird.
In der Zeichnung veranschaulichen die Fig. i und 2 verschiedene Apparaturen zur Ausführung des Verfahrens in schematischer Darstellung.
Bei der Ausführungsform nach Fig. i wird der Torf aus dem Moor 1 mittels Bagger 2 auf den Ponton 3 gehoben, hier im Desintegrator 4 in einen Brei übergeführt und mittels Pumpe 5 durch die Leitung 6 in das Werksreservoir 7 befördert. Von hier wird der Torfbrei mittels Pumpe 8 durch die bekannten, aus konaxialen Rohren 9 bestehenden Apparate zur nassen Verkohlung, die durch die Heizung 10 beheizt werden, gedrückt und, nachdem er auf etwa 1900 C erhitzt wurde, in den Behälter 11 geleitet, von wo er auf die Filterpressen 12 verteilt wird. In diesen Filterpressen wird der Wassergehalt des Torfes auf ungefähr 70% herabgedrückt. Die hier erhaltenen Abwässer können zur Vorwärmung des zu verkohlenden Torfes dienen oder auf Stickstoffverbindungen verarbeitet werden.
Die Presskuchen fallen durch den Trichter-M auf das Förderband 14 und gelangen durch den Aufzug 41 auf das Sieb 51, wo sie in zwei Anteile geschieden werden. Der grossstückige Anteil wird mittels Förderbandes 18 unmittelbar zu dem Generatortrichter 19 geleitet, während die feineren Anteile in der Mühle 42 gepulvert, durch den Trichter 43 zur
Vorrichtung 44 geführt und weiter getrocknet, dann durch den Ventilator 45 zum Schornstein 46 geleitet werden, von dem sie durch die Leitung 4'1 zum Zyklonseparator 48 gelangen. Das sich im Trichter 49 sammelnde Torfpulver wird einer zusätzlichen Trocknung in der Trommel 31 unterworfen, aus der die Wasserdämpfe durch den Kanal 32 zum Schornstein 33 abziehen, der zweckmässig durch eine Leitung 34 mit dem Lufteintritt des Generators 20 verbunden ist.
Das bis zu einem geringen Wassergehalt von etwa 5 bis I0% getrocknete Torfpulver wird durch den Aufzug 3. ? zum Trichter 36 der Brikettpresse 37 geführt. Ein Teil dieser Briketts wird mittels
Aufzuges 52 zum Generatortrichter 19 geleitet und hier dem grobstückigen feuchten Torf aus der Filterpresse beigemischt. Im Generator bildet sich aus den Briketts ein harter Kokskuchen, welcher dem losen Torf, der aus der Filterpresse stammt, als Stütze dient. Auf diese Weise wird
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das Feuer im Generator nicht gedämpft und es ist möglich, Torf mit höherem Wassergehalt zu vergasen, als es'bei Verwendung einer gleichförmig getrockneten Beschickung möglich wäre.
Dadurch erhöht sich die Ausbeute an Ammoniumsulfat, während die Kosten der Trocknung des Materials niedriger ausfallen.
Diese Ausführungsform ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn der Torf einzig zur Erzeugung von Energie, besonders von elektrischer Energie, verwendet wird. Eine derartige Anlage ist in Fig. 2 schematisch dargestellt. Hiebei wird der gesamte nass verkohlte Torf nach der Pressung und zusätzlichen Trocknung als Gemisch von Presskuchen und Briketts im Generator 20 vergast und das Gas zum Treiben von Gasmaschinen 53 benutzt. Die Maschinen 53 sind wieder mit elektrischen Generatoren 54 gekuppelt. Bei dieser Ausführungsform des Verfahrens werden also elektrische Energie und Ammoniumsulfat erhalten.