DE3735341A1 - Verfahren zum erzeugen von waermeenergie - Google Patents
Verfahren zum erzeugen von waermeenergieInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff von
Anspruch 1.
In bekannter Weise kann Wasserstoff durch ein sehr aufwendiges,
teures Elektrolyseverfahren durch Spalten von Wasser hergestellt
werden, um durch späteres Verbrennen des Wasserstoffs Wärmeener
gie gewinnen zu können. Einer großtechnischen Nutzung dieses Ver
fahrens stehen jedoch erhebliche wirtschaftliche Nachteile gegen
über.
Ferner ist es im Zusammenhang mit der Erzeugung von Brenngasen
durch Vergasen von Brennstoffen bekannt, dem Prozeß zur Vergröße
rung des Wasserstoffgehalts der Brenngase Wasser zuzusetzen, wo
bei der beim thermischen Spalten von Wasser gleichzeitig entste
hende Sauerstoff unmittelbar an den Kohlenstoff des zum Einsatz
kommenden Brennstoffs gebunden werden muß. Die bei dieser Verga
sung entstehenden Gase müssen anschließend gekühlt werden, ehe
sie einem Motor zugeführt werden können. Bei dem Abkühlen fallen
schädliche Stoffe aus, insbesondere Teer, die nur einen vorüber
gehenden Betrieb der Anlage gewährleisten. Bei dem Verbrennen der
entstandenen Gase wird atmosphärischer Sauerstoff eingesetzt.
Während bei der Elektrolyse reiner Wasserstoff erzeugt werden
kann, der am Einsatzort wiederum mit atmosphärischem Sauerstoff
verbrannt wird, läßt sich bei der bekannten Vergasung von Brenn
stoffen nur ein Mischgas mit einem relativ kleinen Wasserstoff
gehalt von zum Beispiel bis zu 17% erzielen. Ein größerer Wasser
stoffgehalt ist nicht möglich, weil der bei dem Spalten von Was
ser entstehende Sauerstoff unmittelbar an Kohlenstoff gebunden
werden muß.
Es ist bekannt, daß zum Spalten von Wasser in Wasserstoff und Sau
erstoff an sich weniger Energie benötigt wird, als beim Verbrennen
von hierdurch entstandenem Wasserstoff Wärmeenergie entsteht. An
dererseits hat sich jedoch gezeigt, daß das bekannte Elektrolyse
verfahren insbesondere wegen der großen Investitionskosten und
verschiedener Verluste für das Erzeugen von Wärmeenergie nicht be
sonders geeignet ist. Auch das bekannte Vergasen von Brennstoffen
ist ungeeignet, weil der Wasserstoffgehalt wegen der notwendigen
Bindung des beim Spalten entstehenden Sauerstoffs an Kohlenstoff
viel zu klein ist und weil das nachfolgende Abkühlen der Brenngase
zu einem erheblichen Wärmeverlust führt, der die Energiebilanz
drastisch verschlechtert. Außerdem haben alle bekannten Verfahren
den Nachteil, daß das spätere Verbrennen von Wasserstoff bzw.
Brenngas mit Umgebungsluft, also nicht mit reinem Sauerstoff,
durchgeführt wird, was zum Erzeugen von schädlichen Abgasen, wie
Stickoxiden, führt.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der im Oberbegriff genannten Art so auszubilden, daß
sich eine umweltfreundliche und verfahrenstechnisch sowie wirt
schaftlich optimale Ausnutzung der im Wasserstoff von Wasser ent
haltenen Energiemengen erzielen läßt.
Zur Lösung der gestellten Aufgabe zeichnet sich ein Verfahren der
im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art durch die im Kennzei
chen dieses Anspruchs aufgeführten Merkmale aus. Demnach wird der
Wasserstoff ohne zwischenzeitliches Abkühlen direkt in der Hoch
temperaturzone verbrannt, und zwar zusammen mit dem gleichzeitig
entstehenden reinen Sauerstoff. Somit muß für das Verbrennen
von Wasserstoff keine Umgebungsluft eingesetzt werden, die allen
falls - zumindest anfänglich - zum Betreiben des Temperaturgenera
tors erforderlich sein kann. Insgesamt ist somit das vorliegende
Verfahren äußerst umweltfreundlich, da im wesentlichen keine
Stickoxide entstehen können. Die sich durch das Verbrennen von
Wasserstoff ergebende große Energieausbeute entsteht direkt in
der Hochtemperaturzone, also ohne zwischengeschaltete, zu Verlu
sten führende Abkühlungsstufen. Somit kann sich der in der Hoch
temperaturzone abspielende Wärmeerzeugungsprozeß sozusagen selbst
aufschaukeln, weil zumindest ein Teil der entstehenden Wärmemenge
direkt zum Aufrechterhalten bzw. Verstärken der Hochtemperaturzone
benutzt wird.
Die Weiterbildung von Anspruch 2 ermöglicht das anfängliche Unter
stützen des Wärmeenergievorrats in der Hochtemperaturzone bis zum
Erreichen einer bestimmten Wärmemenge, um erst dann nutzbare Wär
meenergie abzuführen. Hierdurch wird die Anlaufphase des Verfah
rens begünstigt.
Die Weiterbildung von Anspruch 3 ist vorteilhaft, damit nicht an
dere Energieträger zum Erwärmen von Wasser und gegebenenfalls zum
Überhitzen des entstehenden Wasserdampfes beim laufenden Betrieb
eingesetzt werden müssen, was nur in der Anlaufphase erforderlich
ist.
Die Weiterbildung von Anspruch 4 ermöglicht den Einsatz klassi
scher Energieträger, die insbesondere im Falle von Holz mit Wasser
versetzt sein können. Feste Energieträger, wie Holz, lassen sich
vorteilhaft in einem meilerartigen Gebilde einsetzen, dem in der
Vergasungs- bzw. Hochtemperaturzone so viel Wasserdampf zugeführt
wird, daß der durch Spalten entstehende Sauerstoff in bezug auf
den Energieträger im Überschuß entsteht, damit der Wasserstoff
mit diesem Sauerstoff in der Hochtemperaturzone verbrennen kann.
Auch ohne Einsatz klassischer Energieträger kann ein wirtschaftli
cher Ablauf des Verfahrens gemäß der Weiterbildung von Anspruch 6
mit Hilfe einer Lichtbogenentladung zum Herstellen der Hochtempe
raturzone erzielt werden.
Der Verfahrensablauf kann gemäß der Weiterbildung von Anspruch 7
durch die darin genannten verschiedenen Maßnahmen, einzeln oder
kombiniert angewandt, gesteuert oder geregelt werden. Sobald die
Zufuhr von Wasser bzw. Wasserdampf unterbunden wird, beschränkt
sich die entstehende Wärmeenergie ausschließlich auf die vom Tem
peraturgenerator erzeugte. Eine Steigerung der Zuführung von Was
serdampf in die Hochtemperaturzone führt zu einer Steigerung der
Wärmeenergie, solange die Spaltungstemperatur in der Temperatur
zone eingehalten bzw. überschritten bleibt. Demnach ist die Was
serdampf-Zufuhrmenge durch das Temperatur- bzw. Wärmeenergieniveau
in der Hochtemperaturzone, also anfänglich durch den Energieaus
stoß des Temperaturgenerators, nach oben beschränkt. Nach einge
setztem Spaltungsprozeß kann die Wasserdampfmenge gesteigert wer
den.
Die Weiterbildung von Anspruch 8 ermöglicht eine mehrstufige Stei
gerung der Wärmeenergieausbeute, so daß auch mit sehr kleinen Tem
peraturgeneratoren mit Hilfe der Wasserspaltung sehr große Wärme
mengen erzeugt werden können.
Dabei ermöglicht die Weiterbildung von Anspruch 9, daß das heiße
Abgas jeweils unter Eigendruck zur nächsten Stufe geleitet werden
kann. Somit können aufwendige und empfindliche Saugeinrichtungen
vermieden werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend an einer in einer
Figur schematisch dargestellten beispielhaften Einrichtung zum
Durchführen dieses Verfahrens näher erläutert.
Eine Hochtemperaturzone 10 innerhalb einer metallischen Ummante
lung 12 wird im vorliegenden Fall anfänglich ausschließlich von
einem Temperaturgenerator 14, wie beispielsweise einem Gasbrenner,
erzeugt. Dabei kann über einen Lufteintrittsspalt 16 Verbrennungs
luft in das Innere der Ummantelung 12 eintreten, wobei die heißen
Abgase aus einem Auslaß 18 ausströmen können. In der Hochtempera
turzone 10 soll eine Spaltungstemperatur von beispielsweise etwa
1200°C erzeugt werden.
Die Ummantelung 12 ist von einem Mehrkammer-Gehäuse 20 umgeben,
dessen Innenräume in indirektem gutem Wärmekontakt mit der Hoch
temperaturzone 10 stehen. In dem Mehrkammer-Gehäuse 20 befindet
sich eine Wasser/Dampf-Kammer 22, der über einen Wasserzulauf 24
Wasser - gegebenenfalls vorerwärmt - bis zu einem gewissen Pegel
stand zugeführt wird. Das in der Wasser/Dampf-Kammer 22 durch den
innigen Wärmekontakt mit der Hochtemperaturzone 10 verdampfende
Wasser gelangt als Wasserdampf über oberhalb des Wasserspiegels
gelegene Dampföffnungen 26 in Pfeilrichtung in die Hochtemperatur
zone 10, um dort in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten zu werden.
In dem Mehrkammer-Gehäuse 20 befindet sich ferner eine Warmwasser-
Kammer 28, der über einen Einlaß 30 Kaltwasser zugeführt und über
einen Auslaß 32 Warmwasser, wie z. B. Heizwasser, entnommen wird.
Die gesamte Einrichtung ist von einer wirksamen Wärmeisolation 34
umgeben, damit möglichst wenig Wärmeenergie verlorengeht.
Entgegen der Darstellung können die aus dem Auslaß austretenden
Abgase 18 wärmeenergiemäßig optimal ausgenutzt werden; beispiels
weise können die Abgase weitere Wärmeaustauscher durchlaufen oder
aber einer nachfolgenden Verfahrensstufe zugeführt werden, um de
ren Hochtemperaturzone zu unterstützen und/oder deren Wasservor
rat zu erwärmen.
Insgesamt ermöglicht die Erfindung eine optimale Ausnutzung des
Primärenergieträgers Wasser und eine Einbindung desselben in einen
umweltfreundlichen, wirtschaftlichen Verfahrensablauf zum Erzeugen
von Wärmeenergie für beliebige Anwendungszwecke.
Claims (9)
1. Verfahren zum Erzeugen von Wärmeenergie durch Spalten von Was
ser und dabei entstandenem Wasserstoff, dadurch ge
kennzeichnet, daß mit einem Temperaturgenerator
eine nach außen thermisch isolierte beständige Hochtemperatur
zone erzeugt wird, daß Wasserdampf in die Hochtemperaturzone
eingeführt wird und daß der gesamte durch thermisches Spalten
des Wasserdampfes freiwerdende Wasserstoff direkt in der Hoch
temperaturzone mit dem bei dem Spalten frei werdenden Sauer
stoff verbrannt wird, wobei maximal so viel Wasserdampf zuge
führt bzw. nutzbare Wärmeenergie abgeführt wird, daß in der
Hochtemperaturzone zumindest ein für das thermische Spalten
ausreichendes Temperaturniveau aufrechterhalten bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
durch Verbrennen von Wasserstoff erzielte Wärmemenge anfäng
lich nur zum Vergrößern des Wärmeenergieniveaus in der Hoch
temperaturzone benutzt wird und daß erst danach nutzbare Wär
meenergie aus der Hochtemperaturzone abgeleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die nutzbare Wärmeenergie zumindest teilweise zum Verdampfen
von Wasser und/oder zum Überhitzen des hierdurch entstehenden,
zu spaltenden Wasserdampfes benutzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Erzeugen der Hochtemperaturzone klassische
Energieträger eingesetzt werden, wie Kohle, Holz, Öl, Gas,
Biomassen, Müll.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß mit
Wasser versetzte, wie getränkte, Energieträger, wie nasses
Holz, eingesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß zum Erzeugen der Hochtemperaturzone eine elek
trische Lichtbogenentladung, wie eine solche zwischen Kohle
elektroden, eingesetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Verfahrensablauf durch die Menge und/oder
den Zustand des der Hochtemperaturzone zugeführten Wasserdamp
fes und/oder durch die aus der Hochtemperaturzone abgeführte
Wärmemenge und/oder durch die Speisung des Temperaturgene
rators gesteuert oder geregelt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet
durch mehrere aufeinanderfolgende gleichartige Verfahrensstu
fen, wobei der jeweils nachfolgenden Stufe nutzbare Wärmeener
gie von der jeweils vorhergehenden Stufe zugeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wär
meenergie in Form von unter Eigendruck stehendem heißem Abgas
zugeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873735341 DE3735341A1 (de) | 1987-10-19 | 1987-10-19 | Verfahren zum erzeugen von waermeenergie |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873735341 DE3735341A1 (de) | 1987-10-19 | 1987-10-19 | Verfahren zum erzeugen von waermeenergie |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3735341A1 true DE3735341A1 (de) | 1989-04-27 |
Family
ID=6338636
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873735341 Withdrawn DE3735341A1 (de) | 1987-10-19 | 1987-10-19 | Verfahren zum erzeugen von waermeenergie |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3735341A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102006047222A1 (de) * | 2006-10-03 | 2008-06-12 | Rainer Ebeling | Vorrichtung zur gewerblichen Nutzung der Thermolyse von Wasser |
WO2010006398A1 (pt) * | 2008-07-18 | 2010-01-21 | Arnaldo Adasz | Gerador linear de gás combustível por termólise de água |
FR2958370A1 (fr) * | 2010-04-02 | 2011-10-07 | Jacky Glaize | Procede de production de flamme par un bruleur et bruleur mettant en oeuvre un tel procede |
WO2014053656A1 (de) * | 2012-10-05 | 2014-04-10 | Manfred Rosenkranz | Verfahren und vorrichtung zum aufspalten von wasser |
WO2014133382A1 (en) | 2013-02-27 | 2014-09-04 | Hho Heating Systems B.V. | Plasmatron and heating devices comprising a plasmatron |
-
1987
- 1987-10-19 DE DE19873735341 patent/DE3735341A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
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