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Reguliervorrichtung des- Wasserzuflusses für Turbinen. Gegenstand
der Erfindung, ist eine Reguliervorrichtung des Wasserzuflusses für Turbinen, welche
sich durch Einfachheit und leichte Handhabung auszeichnet.
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Nach der Erfindung ist das Leitrad der Turbine von beispielsweise
vier gleichgroßen Decken zugedeckt; die an zwei gegenüberliegenden Stellen des Leitrades
angelenkt sind und an ihren freien Enden durch Zugorgane gehoben werden, deren Verlängerungen
über eine .drehbar gelagerte Trommel laufend, an dieser befestigt sind. Es werden
demnach die Zugorgane beim Drehen der Trommel in der einen Richtung sich auf diese
aufwickeln und das Leitrad öffnen, bei entgegengesetzter Richtung jedoch sich von
der Trommel abwickeln und das Leitrad schließen.
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Die. Zugorgane sind aber nur imstande, die Decken des Leitrades etwa
zwei Drittel in die Offenstellung zu heben. Ein weiteres Anheben der Decken wäre
zwecklos, da die Richtung der Zugkraft bestrebt ist, dse Decken anstatt anzuheben,
zum Mittelpunkt des Rades zu ziehen. Aus diesem Grunde wird nach vorliegender Erfindung
ein zweiter Satz Zugorgane verwendet, durch welchen das vollständige öffnen der
Decken bewirkt wird. Dieser zweite Satz Zugorgane greift in der Nähe der Deckendrehachse
(et)wa ein Drittel Entfernung von derselben) an die Decken an und wird von den am
Ende der Decken angreifenden ,Zugorganen mitgenommen, wenn die Decken etwa zwei
Drittel in die Offenstellung gelangt sind.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der beiliegenden Zeichnung beispielsweise
dargestellt.
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Fig. i und 2 zeigen je einen senkrechten Schnitt durch das Turbinengehäuse
in zwei zueinander senkrecht stehenden Ebenen.
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Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf die Decken des Leitrades.
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Fig.4 zeigt die Anwendung des Erfindungsgegenstandes für Radialturbinen
in schematischer Darstellung.
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Wie aus der Zeichnung hervorgeht, ist das Leitrad i der Turbine mit
vier gleichgroßen, gelenkigen Decken 2, 2 und 3, 3 abgedeckt, die an zwei gegenüberliegenden
Leitschaufeln 4 mittels Scharniere o. dgl. 5 bzw. 6 angelenkt sind. Jede Decke ist
gelenkig ausgebildet, d. h. sie besteht aus einer Reihe von Gliedern, 'die durch
Scharniere in ähnlicher Weise wie bei einer Jalousie miteinander verbunden sind.
Die Decken 2, 2 und 3, 3 stehen an ihren Enden, d.-h. bei 7, 7 bzw. 8, 8, mit Zugorganen
(Zugstangen) 9, g bzw. io; io in Verbindung. . Dieselben sind an ihren freien
Enden mit den äsen i 1, 12 der Stangen a3, 14 verbunden. Diese Stangen stehen an
dem anderen Ende, d. h. bei 15 bzw. 16, mit den Zugorganen 17 bzw. 18 in Verbindung.
Letztere sind durch die Decke i9 des Turbinenraumes geführt und laufen über Leitrollen
2o, 21 bzw. 22 und über eine Trommel 23, an welcher sie befestigt sind:.
Die Trommel 23 ist mit ihrer Achse 24 bei 25, 26 drehbar gelagert und trägt
das konische Rad 51. Mit diesem kämmt das konische Rad 52 der Welle 53.
Auf
letzterer ist das konische Rad 54 befestigt, mit welchem das konische Rad 55 der
Welle 56 in Eingriff steht. Die Welle 56 kann mittels des auf ihr befestigten Handrades
27 in Umdrehung versetzt werden. Um dieTrommelachse 24 zu entlasten, greift an dieselbe
das mit Gewicht 28 versehene Zugorgan 29 an, welches über Rollen 30 geführt
ist. Zur Begrenzung der Trommeldrehung ist die Trommel mit einem einstellbaren Teil
31 versehen, an welchen die Kette 32 angreift. Letztere ist mit einem festen Punkt
.des Turbinenraumes, beispielsweise mit idem an der Decke ig befestigten Haken 33,
verbunden.
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Es ist klar, daß, wenn . die Achse 24 mit ihrem Rade 27 nach der einen
oder anderen Richtung gedreht wird, die Zugorgane 9, iö gehoben oder gesenkt und
dadurch auch die Decken 2, 2 - und 3, 3 gleichzeitig in die Offenstellung bew. in
die Schließstellung geführt werden. In Fig. i deuten die Bezugszeichen 2', 2' und
g', g' sowie i7', 18' die Lage der .betreffenden Teile an, wenn das Leitrad durch
Heben der Decken geöffnet ist.
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Wenn die Zugorgane 17, i& durch Drehung der Trommel
23 auf diese aufgewunden und dann die Decken mittels der Zugorgane 9, io
in die Offenstellung geführt werden, wird die Geschwindigkeit des öffnens in dem
Maße abnehmen, als das Öffnen stattfindet. Um die Verzögerung beim weiteren Öffnen
der Decken zu verhindern, sind dieselben in der Nähe ihrer Drehachsen, und zwar
in etwa ein Drittel Entfernung von denselben, mit Zugstangen 35, 35 bzw. 36, 36
verbunden. Letztere greifen an einem Rahmen 37 an, der durch Zugorgane 38, 39 gegen
Verdrehung gesichert ist. Der Rahmen 37 steht mit den Zugstangen 40, 40 und 44 41
in Verbindung. Je eine Zugstange 40 und 41 ist durch eine Doppelöse 42 bzw. 43 verbunden,
welche auf der Stange 13 bzw. 14 verschiebbar ist. Die Doppelöse 42 ist mittels
Kette 44 und die .Doppelöse 43 mittels Ketten 45 an Haken 46 bzw. 47 der Decke i9
aufgehängt.
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Auf den Stangen 1.3, 14 ist der einstellbare Stellring 48 bznv. 49
angeordnet, welcher beim Heben der Stangen 13, 14 gegen die Doppelösen 42, 43 greift.
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Wenn die Decken durch kleben der Zugorgane 13, 14 etwa zwei Drittel
ihrer Offenstellung erreicht haben, stoßen die. Stellringe 48, 49 gegen Doppelöse
42 bzw. 43. Das hat zur Folge, daß nunmehr das weitere Heben der Decken 2, 3 durch
die Zugorgane 40, 4r und 35, 36 bewirkt wird, wodurch eine Verzögerung im weiteren
Öffnen der Decken vermieden wird.
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Durch -Winkel o. dgl., welche an den Decken in der Nähe der Scharnierstelle
sowie -an .den die einzelnen Glieder der Decke miteinander verbindenden Scharnierstellen
angnietet sind, kann verhindert werden, daß die Decken sich zu weit öffnen, d. h.
genau in die senkrechte Lage zu stehen kommen oder mit anderen Worten auf den toten
Punkt gelangen. Diese Winkel lwünden zweckmäßig etwas größer als go° zu wählen sein.
Durch dieselben wird erreicht, daß die Decken aus der geöffneten Lage stets in die
geschlossene zurückgelangen können.
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Die Glieder jeder Decke reihen sich in radialer Richtung. aneinander
(Fig.3): Je schmaler die Glieder sind (insofern die Ausführung es erlaubt), um so
leichter und zweckmäßiger ist die Handhabung .der Regulierung entsprechend der Leitschaufeleinteilung.
Beim Abheben 'der Decken öffnen sich immer gleichzeitig je zwei. gegenüberliegende
Glieder (von jeder Decke ein Glied).
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Die neue Reguliervorrichtung zeichnet sich gegenüber den bisherigen
Reguliervorrichtungen für Turbinen sowohl durch ihre besondere Einfachheit und Zweckmäßigkeit
als auch durch den sehr geringen Kraftbedarf aus. Sie eignet sich daher gleich gut
für eine Regulierung von Hand sowie für alle diejenigen Fälle, in welchen die Regulierung
selbsttätig auf mechanische Weise erfolgen soll.
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Wie Fig.4 erkennen läßt,- kann die neue Reguliervorrichtung auch für
Radialturbinen Verwendung finden, wobei die Decken 2, 2 in gleicher Weise wie bei
der Achsialturbine der Fig. i bis 3 gehoben und gesenkt werden können. Die Pfeile
57 deuten den Lauf des Wassers an.