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Alarmvorrichtung, insbesondere Nachtglocke für Apotheker, Ärzte u.
dgl., bei der die Benutzung von dem Einwurf eines bestimmten Geldstückes abhängig
gemacht wird. Die Erfindung bezieht sich auf eine Alarmvorrichtung, insbesondere
eine Nachtglocke, wie sie für Apotheker, Ärzte u. dgl. üblich ist, um sie zur Nachtzeit,
wenn das Haus bzw. Geschäftslokal geschlossen ist, zu einer beruflichen Tätigkeit
zu rufen bzw. zu wecken. Bei diesen Einrichtungen besteht der Übelstand, daß verhältnismäßig
häufig eine mutwillige bzw. unnütze Alarmierung stattfindet, da der Handgriff der
Nachtglocke an der öffentlichen Straße zur beliebigen Benutzung frei liegt. Auch
kommt es häufig vor, daß ohne beabsichtigten Mutwillen eine Alarmierung erfolgt,
für welche der betreffende Arzt oder Apotheker eine Entschädigung nicht erhält,
sei es nun, daß der betreffende Patient oder Kunde nach erfolgter Benutzung der
Nachtglocke nicht so lange wartet, bis der Herbeigerufene am Fenster oder an der
Tür erscheint, oder daß der Bote nicht genügend Geld zur Bezahlung der Nachttaxe
mitbringt.
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Zweck vorliegender Erfindung ist die Beseitigung dieser Übelstände.
Nach der Neuerung ist die Alarmvorrichtung mit einem Selbstverkäuferwerk in der
Weise verbunden, daß die Benutzung- der Alarmvorrichtung erst nach Einwurf eines
bestimmten Geldstücks erfolgen kann. Das Selbstverkäuferwerk kann dabei von sehr
einfacher Konstruktion sein, da es genügt, wenn die Alarmvorrichtung oder ihr. Handgriff
durch eine Sperrvorrichtung außer Betrieb gesetzt ist und die Sperrvorrichtung durch
Einwurf eines Geldstücks unmittelbar oder mittelbar, z. B. durch einen durch das
Geldstück erfolgenden Stromschluß; über ein die Sperrvorrichtung entriegelndes Relais
gelöst wird. Auch kann bei der elektrischen Alarmvorrichtung die elektrische Stromleitung
für gewöhnlich unterbrochen sein und erst durch den Einwurf eines Geldstücks ein
Kontakt geschlossen werden, der die Leitung schließt, so daß durch Benutzung des
Druckknopfes oder Handgriffs die Alarmvorrichtung in Betrieb kommt. Hierbei kann
die Einrichtung auch so getroffen werden, daß das eingeworfene Geldstück selbst
als Brücke zurüberbrückung derUnterbrechungs-!stelle bzw. zur Herbeiführung des
Kontakt-'schlusses dient. In diesem Fall kann ein besonderer Handgriff oder Druckknopf
in Wegfall kommen, indem der Stromkreis nur an einer Stelle, wo das eingeworfene
Geldstück einfällt, unterbrochen ist, so daß nach Einwarf des passenden Geldstücks
sich der 'Stromkreis von selbst schließt und so lange zum Betriebe der Alarmvorrichtung
geschlossen bleibt, bis das Geldstück in geeigneter Weise entfernt und hierdurch
der Stromkreis wieder unterbrochen wird. Diese Entfernung des Geldstücks oder die
Abstellung der Signalvorrichtung kann in beliebiger Weise auch von dem Zimmer des
Arztes oder Apothekers aus durch eine geeignete mechanische oder elektrische Vorrichtung
erfolgen, indem beispielsweise das Geldstück auf - eine Schieberplatte fällt, die
durch ein Hebelwerk oder ein Relais u. dgl. von dem Arzt oder
Apotheker
weggezogen werden kann, worauf das Geldstück in den Sammelkasten fällt. Die Einwurfs-
oder Selbstverkäufervorrichtung kann mit bekannten Einrichtungen zur Sortierung-
und Kontrolle der eingeworfenen Münzen versehen sein. Auch kann eine Registriervorrichtung
in Verbindung reit dem Selbstverkäuferwerk angebracht werden, wodurch die Zahl der
Benutzungen zwecks Kontrolle des Personals (z. B. in einer Apotheke) aufgezeichnet
wird. Auch sonstige bei Selbstverkäufern bckannte Einrichtungen können angewandt
werden. . -Um auf die Einrichtung aufmerksam zu machen, kann die Alarmvorrichtung,
z. B. bei einer Apotheke, in folgender Weise ausg.-führt sein: Außen an dem Geschäftslokal
ist an sichtbarer Stelle ein Druckknopf angebracht, der sich äußerlich nicht von
den gewöhnlichen Druckknöpfen der bekannten Nachtglocken unterscheidet. . Dieser
Druckknopf dient indes nicht unmittelbar zum Betriebe der Alarmierungsvorrichtung,
vielmehr wird bei Druck auf diesen Knopf zunächst nur ein beispielsweise von innen
beleuchtetes Schild sichtbar, das etwa folgende Inschrift zeigt: »Die Nachtglocke
tritt erst nach Einwurf eines Geldstücks von ... Pfg.inBetrieb.« Auch kann
einHinweis auf denMünz.ainwurfsschlitz zugleich sichtbar werden. Wird alsdann die
bestimmte Münze in den Schlitz eingeworfen, so kann auf demselben oder einem anderen
Schild die Inschrift sichtbar werden: »Ich komme sofort.« Zugleich kann durch die
Münze der Stromkreis der Alarmglocke geschlossen und dadurch die Weckvorrichtung
in dem Zimmer des Apothekers in Tätigkeit gesetzt werden, oder es kann auch-der
Münzeinwurf die Sperrvorrichtung derAlarmglocke mechanisch beseitigen und dadurch
die Glocke zum Ertönen gebracht werden. -Diese Schilder können in der bei Reklamebeleuchtungen
oder Signalvorrichtungen bekannten Weise ausgeführt sein, z. B. als durchsichtige
Spiegel, die bei Beleuchtung von innen die betreffende Inschrift sichtbar machen.
In diesem Fall dient also der Druckknopf in erster Linie als Mittel zur Einschaltung
der Beleuchtung des ersten Schildes. Natürlich kann alsdann, sobald nach Einwurf
der Münze der Druckknopf freigegeben wird, die Alarmierung auch in gewöhnlicher
Weise durch weiteres Eindrücken des Druckknopfes erfolgen.
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Alle diese Ausführungsformen des Erfindungsgedankens bedürfen keiner
eingehenden Beschreibung, da für jeden Fachmann sich die Ausführung im einzelnen
ohne weiteres aus den vorstehend gegebenen Erläuterungen ergibt. Auch können .die
bei Feuermeldern ti. dgl., bei Wächterkontrolleinrichtungen und bei Selbstverkäufern
bekannten Einrichtungen ohne weiteres hier Verwendung finden.
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Die Einrichtung nach der Erfindung gewährt nicht nur einen Schutz
gegen unnütze Alarmierung und das Fortgehen ungeduldiger Kunden, sondern zugleich
auch einen @' Schutz gegen Pflichtversäumnisse oder Veruntreuungen des Personals,
da es infolge der Kontrolle ausgeschlossen ist, daß beispielsweise ein Apothekergehilfe,
der den Nachtdienst hat, einer Alarmierung nicht Folge leistet, wenn der Kunde einen
Teilbetrag für die verlangten Waren schon im voraus enrichtet hat. Für den Apothekenbesitzer
ergibt sich doch am anderen Morgen die Zahl der vorgekommenen Alarmierungen aus
der Zahl der in dem Geldkasten des Münzeinwurfs befindlichen Geldstücke.
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In der beiliegenden Zeichnung ist eine einfache Ausführungsform der
Erfindung in schematischer Darstellung veranschaulicht. Der Hangriff a zier Nachtglocke,
dessen Zug: Stange b unter der Wirkung der Feder c zurückgezogen wird, besitzt eine
Durchbohrung d, in welche der Haken e eines um den Drehpunkt f schwingenden,
zweiarmigen Hebels eingreift. Der andere Arm g des Hebels ist zu einer Rinne oder
Auflage für die durch die Einwurfrinne 1i einfallende Münze ausgebildet. -Nach Einwurf
einer Münze schwingt der Hebel unter ihrem Gewicht in die punktiert gezeichnete
Lage und der Sperrhaken e gibt dabei den Klingelzug a, b frei, so daß die Glocke
G entweder mechanisch durch direkten Zug oder pneumatisch oder, wie in der Zeichnung
dargestellt, elektrisch durch Berührung der Kontakte i, k zum Ertönen gebracht werden
kann.
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Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel ist eine weitere Sperrvorrichtung
vorgesehen, durch welche der Hebel e, g nach Einwurf der Münze in der ausgeschwenkten
Stellung stehenbleibt, so daß der die Glocke zur Wirkung bringende Handgriff a dauernd
bzw. wiederholt angezogen werden kann, bis von innen heraus die Glocke ausgeschaltet
oder die Sperrung gelöst wird. Letzteres geschieht bei der dargestellten Ausführungsform.
Hier besteht die Sperrung aus dem Anker l eines Relais R, das von der gleichen Batterie
B aus mit Strom versorgt werden kann, wie die Kontakte i, k. Beim Abwärtsgang
des Hebelarms g unter dem Gewicht der eingeworfenen Münze legt sich der von einer
leichten Feder m -gegen den Arm g gedrückte Anker l
über den Arm g,
wie in der punktierten Lage angedeutet und gibt diesen Arm erst wieder frei, wenn
durch Schließung des Kontaktes (Druckknopfes o. dgl.) C das Relais R erregt und
der Anker l von diesem angezogen wird. Alsdann fällt die bis dahin von dem Anker
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in der Rinne g festgehaltene Münze in den Kasten
K, der Sperrhebel e, g kehrt in die gezeichnete Sperrlage zurück und
die Glocke kann vorläufig nicht weiter in Tätigkeit gesetzt werden, bis ein neuer
Münzeinwurf erfolgt. Aus der Zahl der in dem zweckmäßig durch ein Schloß o verschließbaren
Kasten K angesammelten Münzen ergibt sich eine leichte Kontrolle der Anzahl der
erfolgten Alarmierungen.
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Wie .leicht ersichtlich, kann bei der dargestellten Ausführungsform
der Glockenzug a, b
überhaupt fortfallen, wenn der Kontakt k an geeigneter
Stelle des Armes e und Kontakts i
-in dem Wege des Hebels e, g angeordnet
wird. In diesem Fäll bewirkt der Münzeinwurf den Stromschluß. Die Kontakte
k, i und der Signalisierungsstromkreis bleiben so lange geschlossen, bis
durch Schließen des Kontaktes C die Sperrung l der Münze bzw. des Armes g beseitigt
wird.
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Es ist natürlich für die technische Ausführung gleichgültig, welche
bestimmte Münze festgesetzt wird, da sich hierdurch nur die Dimensionen der Teile
ändern. Es genügt, um die Zwecke der Erfindung zu erreichen, offenbar bereits eine
kleine Münze, z. B. ein Zehnpfennigstück, was den Vorteil gewährt, daß eine solche
Münze leicht zur Hand ist; andererseits kann man natürlich auch ein oder mehrere
Geldstücke in der Höhe der betreffenden Nachttaxe festsetzen. Bei allgemeiner Einführung
der Vorrichtung nach der Erfindung können die Hinweise an den einzelnen Stellen
natürlich vereinfacht werden oder auch ganz fortfallen, sobald das Publikum allgemein
von der Einrichtung Kenntnis hat.