DE3245728C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Gleichlaufsteuerung für die Hauptstationszylinder einer Rohrvorpreßeinrichtung, die, sich an einem Widerlager abstützend, an einem Druckring angreifen.

Für das Verlegen von Rohrleitungen, wie vor allem Versorgungs- und Entsorgungsleitungen, im Erdreich ist das Rohrvorpreßverfahren ge­ bräuchlich. Hierbei werden die z. B. als Stahl oder Stahlbeton be­ stehenden Rohre abschnittsweise von einer Baugrube oder einem Schacht aus vorgepreßt.

Die Baugrube ist für diesen Zweck mit einer Hauptvorpreßstation ver­ sehen. Diese Vorpreßstationen weisen bis zu acht hydraulische Preß­ zylinder auf, die sich mit einem Ende an einem Widerlager abstützen und mit dem anderen Ende an einem Druckring angreifen. Der auf die hintere Stirnfläche des vorzupressenden Rohrstrangs wirkende Druck­ ring setzt die von den Preßzylindern eingeleiteten Schubkräfte unter Vermeidung von Punktbelastungen gleichmäßig über das zuletzt eingebaute Rohr auf den Rohrstrang ab.

Bei einer Einrichtung zur Steuerung der Messerzylinder eines Messerschildes ist es bekannt, eine Mehrstrompumpenanordnung vorzusehen, bei der von den von den einzelnen Pumpen ab­ zweigenden Versorgungsleitungen abzweigende Leitungen vor­ gesehen sind, die zu einer Sammeldruckleitung führen. In diese Sammeldruckleitung ist ein Druckschalter eingefügt, welcher ein druckgesteuertes Schaltventil betätigt, so daß die Mehrstrompumpe das Druckmedium über einen Umlaufkreis drucklos in den Vorratsbehälter fördert. Der bekannte Druckschalter hat dabei in Verbindung mit dem nachge­ schalteten Ventil die Funktion eines Überdruckventils (DE-OS 30 19 374).

Die Hauptstationszylinder bei Rohrvorpreßeinrichtungen sind oft als Doppelteleskopzylinder mit beträchtlichen Aus­ fahrlängen ausgebildet. Besonders beim Einfahren dieser Haupt­ stationszylinder und damit beim Zurückziehen des Druckringes ergeben sich erhebliche Schwierigkeiten, da der schwere Druck­ ring, wenn die Hauptstationszylinder nicht synchron einge­ fahren werden, zum Kippen neigt.

Bisher war es lediglich der Geschicklichkeit des Bedienungs­ mannes überlassen, den Druckring, unter Verwendung relativ aufwendiger Hebeltechnik bzw. Bedienungstastatur am Steuer­ stand, möglichst kippfrei zurückzufahren. Dieses manuelle Zurückfahren des Druckringes war nicht nur sehr zeitaufwendig; Fehlschaltungen führten auch oft zu Störungen des gesamten Rohrvorpreßbetriebes.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rohrvorpreßeinrichtung der vorgenannten Gattumg mit einer Steuerung auszurüsten, die un­ abhängig von der Geschicklichkeit des Bedienungspersonals ein kippfreies Vor- und Zurückfahren des Druckringes ermöglicht, wobei die Hauptstationszylinder während des Preßvorganges mit einem großen Volumenstrom beaufschlagbar sind.

Die Aufgabe wird mit der Lehre nach Anspruch 1 gelöst.

Eine derartige Ausführung der Steuerung ermöglicht es, die Hauptstationszylinder in Abhängigkeit von der Schaltstellung der vorgeschalteten Steuerventile im Gleichlauf ein- oder aus­ zufahren. Zum Zwecke des Gleichlaufes ist das im Sammeldruck­ leitungsstrang angeordnete elektrohydraulische Wegeventil ge­ schlossen, so daß die Hauptstationszylinder bzw. die vor­ geschalteten elektrohydraulischen Steuerventile über die Teil­ strom-Druckleitungsstränge vom Mehr­ strompumpenaggregat mit definierten Volumenströmen beaufschlagt werden. Der von einem weiteren Pumpenaggregat angelieferte Volumen­ strom fließt über eine von der Sammeldruckleitung abzweigende Rück­ laufleitung, in der ebenfalls ein elektrohydraulisches Wegeventil angeordnet ist, zum Tank zurück.

Sind die Hauptstationszylinder der Vorpreßeinrichtung so weit aus­ gefahren, daß der Druckring an der Stirnseite des zuletzt eingebau­ ten Rohres zur Anlage kommt, d. h. daß eine Kippgefahr nicht mehr gegeben ist, werden die im Sammeldruckleitungsstrang bzw. in der davon abgehenden Rücklaufleitung befindlichen elektrohydraulischen Wegeventile umgeschaltet. Die Hauptstationszylinder werden jetzt über den Sammeldruckleitungsstrang, der die vom Mehrstrompumpen­ aggregat abgegebenen Teilstrommengen vereinigt, und zusätzlich von einem weiteren Pumpenaggregat beaufschlagt.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Steuerung für Hauptstationszylinder dargestellt. Es zeigt

Fig. 1 schematisch eine in einer Baugrube angeordnete Rohrvorpreß­ einrichtung,

Fig. 2 ein Schaltbild der erfindungsgemäßen Gleichlaufsteuerung.

Die Fig. 1 zeigt eine in einer Baugrube 1 angeordnete Rohrvorpreß­ einrichtung 2. Die Rohrvorpreßeinrichtung 2 weist Hauptstationszy­ linder 3 auf, die beispielsweise als Doppelteleskopzylinder ausge­ führt sind und sich an einem Widerlager 4 abstützen. Die Hauptsta­ tionszylinder 3 sind mit einem Druckring 5 gekuppelt, der auf die Stirnfläche 6 eines z. B. Stahlbetonrohres 7 wirkt. Das Rohr 7 ist das zuletzt eingebaute Rohr des vorzupressenden Rohrstranges 8.

Fig. 2 zeigt einen Hydraulikschaltplan der erfindungsgemäßen Gleich­ laufsteuerung. An die Druckseite eines Mehrstrompumpenaggregates P 1 sind Teilstrom-Druckleitungsstränge 9, 9′, 9′′, 9′′′ angeschlossen. Diese Teilstrom-Druckleitungsstränge 9, 9′ usw. sind über Verbin­ dungsleitungen 10, 10′ usw. zusätzlich zu einem Sammeldruckleitungs­ strang 11 zusammengefaßt, in dem ein elektrohydraulisches Wegeventil 12 und ein Druckschalter 19 angeordnet sind. Der Sammeldruckleitungs­ strang 11 ist über eine Leitung 13 mit einem weiteren Pumpenaggregat P 2 verbunden. Eine Rücklaufleitung 14, in die ein elektrohydrauli­ sches Wegenventil 15 eingeschaltet ist, verbindet den Sammeldruck­ leitungsstrang 11 außerdem mit dem Tank.

Sowohl in den Sammeldruckleitungsstrang 11 als auch in die Teilstrom- Druckleitungsstränge 9, 9′ usw. sind Rückschlagventile 16 einge­ schaltet. Die einzelnen Teilstrom-Druckleitungsstränge 9, 9′ usw. und der Sammeldruckleitungsstrang 11 sind hinter den Rückschlagven­ tilen 16 zu einer gemeinsamen Leitung 17 vereinigt, die eingangssei­ tig in die Steuerventile 18 mündet. Über die elektromagnetisch ansteuer­ baren Steuerventile 18 werden je nach Schaltstellung die Zylinder­ räume der Hauptstationszylinder 3 beaufschlagt.

Zum Ein- oder Ausfahren der Hauptstationszylinder 3 im Gleichlauf ist das im Sammeldruckleitungsstrang 11 angeordnete Wegeventil 12 geschlossen, das in der Rücklaufleitung 14 angeordnete Wegeventil 15 geöffnet. In dieser Schaltstellung werden die Steuerventile 18 über die Teilstrom-Druckleitungsstränge 9, 9′, 9′′, 9′′′ definiert mit den Volumenströmen des Mehrfachpumpenaggregates P 1 beaufschlagt.

Durch entsprechendes Schalten der Steuerventile 18 werden die Haupt­ stationszylinder 3 und damit der Druckring 5 kippfrei zurückgefahren.

Nach dem Einlegen eines neuen Stahlbetonrohres 7 werden die Steuer­ ventile 18 umgeschaltet, so daß die Hauptstationszylinder 3 lang­ sam im Gleichlauf ausfahren und somit den Druckring 5 kippfrei in Preßstellung schieben. Sobald der Druckring 5 an der Stirnfläche 6 des Stahlbetonrohres 7 zur Anlage gekommen ist, werden über den Druckschalter 19 die Wegeventile 12 und 15 umgeschaltet. Die Haupt­ stationszylinder 3 sind dann während des eigentlichen Preßvorganges über das geöffnete Wegeventil 12 (das Wegeventil 15 ist geschlossen) mit dem Mehrstrompumpenaggregat P 1 und dem zusätzlichen Pumpenaggre­ gat P 2 verbunden.

Claims (2)

1. Gleichlaufsteuerung für die Hauptstationszylinder einer Rohr­ vorpreßeinrichtung, die, sich an einem Widerlager ab­ stützend, an einem Druckring angreifen, unter Verwendung einer Mehrstrompumpe, von deren einzelnen Druckleitungen zu einer Sammeldruckleitung abzweigende Leitungen zur wahl­ weisen Versorgung der Hauptstationszylinder durch Teil­ ströme oder durch einen Gesamtstrom abzweigen, mit den Hauptstationszylindern vorgeschalteten Steuerventilen, dadurch gekennzeichnet,
daß die den Hauptstationszylindern (3) vorgeschalteten Steuerventile (18) eingangsseitig eine Hydraulikleitung (17) aufweisen, die aus je einem Teilstrom-Druckleitungsstrang (9, 9′, 9′′, 9′′′) und einem Sammeldruckleitungsstrang (11) gebildet wird, wobei so­ wohl die Teilstromdruckleitungsstränge (9, 9′ usw.) als auch des Sammeldruckleitungsstrang (11) durch Rückschlag­ ventile (16) abgespeichert sind und der Sammeldruckleitungs­ strang (11) zusätzlich von einem Pumpenaggregat (P 2) Druck erhält, und
daß in die Sammeldruckleitung (11) ein Druckschalter (19) eingeschaltet ist, welcher bei Erreichen eines ge­ gebenen Druckes einerseits ein in der Sammeldruckleitung (11) liegendes Wegeventil (12) auf den freien Durchfluß zu den Zylinderräumen der Hauptstationszylinder und anderer­ seits ein von der Sammeldruckleitung (11) zum Rücklauf (14) führendes Wegeventil (15) in der Sperrstellung schaltet.

2. Gleichlaufsteuerung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Hauptstationszylinder (3) als Doppelteleskopzylinder ausgebildet sind.