Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Steuerung der
Messerzylinder eines Messerschildes entsprechend der im
Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Art.
Messerschilde werden für den Vortrieb von Tunnels, Stollen,
Untertagestrecken oder sonstigen Hohlräumen im Erdreich oder
auch für den Grabenvortrieb eingesetzt. Bei den bekannten
Messerschilden bildet der Stützrahmen das gemeinsame Wider
lager für die hydraulischen Messerzylinder, mit deren Hilfe
die Vortriebsmesser einzeln oder gruppenweise gegen die
Ortsbrust vorpreßbar sind. Sobald im Zuge der Vortriebs
arbeit sämtliche Vortriebsmesser vorgepreßt sind, wird der
Stützrahmen nachgeholt, in dem alle Messerzylinder gleich
zeitig in Einschubrichtung vom hydraulischen Druckmedium
beaufschlagt werden. Beim Nachholen des Stützrahmens finden
die Messerzylinder ihr Widerlager an den stehenden Vortriebs
messern, die ihrerseits im Reibkontakt mit dem umgebenden
Erdreich stehen.
Um beim Nachziehen des Stützrahmens unerwünschte Schräg
stellungen und Verkantungen desselben zu vermeiden und
sicherzustellen, daß sämtliche Messerzylinder auf ihren
Kolbenstangenseiten im wesentlichen mit gleichen Mengen be
aufschlagt werden, ist es bekannt, die Steuerung der Messer
zylinder als Gleichlaufsteuerung auszubilden, derart, daß
die Messerzylinder hydraulisch gleichlaufgesteuert synchron
einfahrbar sind (DE-Zeitschrift "Straßen- und Tiefbau" 1978,
Seiten 24 bis 26). Die bekannten Gleichlaufsteuerungen wer
den unter Verwendung von Stromregelventilen verwirklicht,
die in die zu den Zylinderräumen der Messerzylinder führen
den hydraulischen Anschlußleitungen eingeschaltet werden.
Die zur Verfügung stehenden Stromregelventile sind aber nur
für hydraulische Arbeitsdrücke bis höchstens etwa 300 bar
verwendbar. Bei höheren Arbeitsdrücken sind sie einem solch
hohen Verschleiß ausgesetzt, daß ihr Einsatz nicht mehr
tragbar ist. Andererseits ist es aber bei Messerschilden
wünschenswert, mit erheblich höheren Arbeitsdrücken zu ar
beiten, um beim Vorschub der Vortriebsmesser und insbesonde
re beim Nachziehen des Stützrahmens große Kräfte zur Ver
fügung zu haben.
Es ist schließlich eine Messerschild-Steuerung bekannt, bei
der das hydraulische Druckversorgungssystem mehrere, jeweils
von einem eigenen Motor angetriebene Pumpen umfaßt, an deren
Pumpenausgänge die einzelnen Messerzylinder über Stromtei
lungsventile anschließbar sind (DE-OS 25 46 755). Der Bau
aufwand dieser Messerschild-Steuerung ist verhältnismäßig
groß.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Messerschild-Steuerung
der gattungsgemäßen Art bei vermindertem Bauaufwand so aus
zubilden, daß sich eine Gleichlaufsteuerung auch ohne die
Verwendung von Stromregelventilen erreichen läßt, und daß
zugleich auch im Bedarfsfall mit hohen Arbeitsdrücken, z. B.
in der Größenordnung von 400 bis 500 bar oder darüber, ge
arbeitet werden kann.
Die vorgenannte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im
Kennzeichen des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
Mit der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Messerschild-
Steuerung ist es möglich, die Vortriebsmesser durch Anschluß
der Messerzylinder-Kolbenräume an die Sammeldruckleitung des
Mehrstrom-Pumpenaggregates mit verhältnismäßig großer Vor
schubgeschwindigkeit vorzupressen und den Stützrahmen durch
Anschluß der Messerzylinder-Ringräume an die Teilstrom-
Druckleitungen des Mehrstrom-Pumpenaggregates mit verhält
nismäßig kleiner Geschwindigkeit nachzuziehen. Dabei läßt
sich eine Gleichlaufsteuerung ohne Verwendung von Strom
regelventilen verwirklichen, da für das Nachziehen des
Stützrahmens sämtliche Messerzylinder-Ringräume durch die
gleichen Mengen-Teilströme des gemeinsamen Mehrstrom-
Pumpenaggregates beaufschlagt werden. Für den Messervorschub
und das Nachziehen des Stützrahmens stehen ausreichend
große Kräfte zur Verfügung, da mit hohen Pumpendrücken,
z. B. in der Größenordnung von 400 bis 500 bar oder darüber,
gearbeitet werden kann. Die Anordnung läßt sich in vorteil
hafter Weise so treffen, daß die Steuerventile eine weitere
Schaltposition erhalten, in der die Ringräume der Messer
zylinder auch an
die Sammeldruckleitung angeschlossen sind. Damit ist es
möglich, die Vortriebsmesser im Eilgang zurückzuziehen,
falls dies aus betrieblichen Gründen, z. B. bei einem im
Messerweg liegenden Hindernis, erwünscht ist,.
Als Mehrstrompumpenaggregat läßt sich eine Mehrstrompumpe,
vorzugsweise eine Vielkolbenpumpe, verwenden, die gleiche
Teilströme liefert, wobei jeder Teilstrom einem Messerzy
linder zugeordnet ist. Die Anzahl der Pumpen-Teilströme
entspricht also der Anzahl der Messerzylinder. Dabei sind
die die gleichen Teilströme führenden Teilstrom-Drucklei
tungen jeweils an nur ein Steuerventil angeschlossen, wäh
rend diese Teilstrom-Druckleitungen zugleich über Abzwei
gungen zu mindestens einer Sammeldruckleitung zusammenge
faßt sind, derart, daß die betreffenden Messerzylinder
wahlweise von dem Teilstrom oder von dem größeren Mengen
strom einer Sammeldruckleitung beaufschlagt werden können,
in der sämtliche Teilströme des Mehrstrompumpenaggregates
oder eine Gruppe ihrer Teilströme zusammengefaßt sind. Als
Vielkolbenpumpe kann mit Vorteil eine Radialkolbenpumpe
Verwendung finden, die auf ihrer Pumpenwelle axial hinter
einander mehrere Zylinderblöcke aufweist, welche jeweils
mehrere Kolben-Zylindereinheiten in radialer Anordnung um
fassen. Die Teilstrom-Druckleitungen werden dabei zweck
mäßig jeweils nur an höchstens zwei Kolben-Zylindereinhei
ten der Vielkolbenpumpe angeschlossen, derart, daß in jeder
Teilstrom-Druckleitung höchstens zwei Pumpenkolben fördern.
Insbesondere bei Messerschilden größerer Abmessungen emp
fiehlt es sich, die Teilstrom-Druckleitungen des Mehrstrom
pumpenaggregates zu mindestens drei Gruppen aufzuteilen,
wobei jede Gruppe an eine gemeinsame oder an eine eigene
Sammeldruckleitung angeschlossen ist. Im letztgenannten
Fall sind die Sammeldruckleitungen jeweils mit denjenigen
Steuerventilen verbunden, an die auch die Teilstrom-Druck
leitungen der betreffenden Gruppe angeschlossen sind. Auf
diese Weise läßt sich beim Ziehen des Stützrahmens z. B.
eine statisch günstige Dreipunktsteuerung verwirklichen.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die von den
Teilstrom-Druckleitungen zu der Sammeldruckleitung füh
rende Abzweigung mit einem Umlaufkreis für den Umlauf der
von dem Mehrstrompumpenaggregat kontinuierlich geförderten
Flüssigkeit verbunden sein. In dem Umlaufkreis ist ein
druckgesteuertes Schaltventil angeordnet, welches bei Er
reichen eines vorbestimmten Arbeitsdruckes den Umlaufkreis
zum Rücklauf öffnet. Das Schaltventil kann durch einen an
die Sammeldruckleitung angeschlossenen Druckschalter be
tätigt werden. Bei geschlossenem Schaltventil kann wahl
weise Druckmedium aus den Teilstrom-Druckleitungen oder
aus der bzw. den Sammeldruckleitungen entnommen werden.
Falls keine Entnahme erfolgt, fördert das Mehrstrompumpen
aggregat bzw. die Vielkolbenpumpe die Druckflüssigkeit im
offenen oder geschlossenen Umlauf über den genannten Um
laufkreis.
Als Steuerventile werden zweckmäßig handbetätigte oder
fernbetätigte 5/4-Wegeventile verwendet, die eingangssei
tig mit einer Teilstrom-Druckleitung, der Sammeldrucklei
tung und dem Rücklauf verbunden sind, während ihre Aus
gänge an die beiden Zylinderräume des zugeordneten Messer
zylinders angeschlossen sind. In der Nullstellung der We
geventile sind die zu den beiden Zylinderräumen des Mes
serzylinders führenden Anschlußleitungen zumindest auf der
Kolben-Ringseite gesperrt. Der hydraulisch verriegelte
Messerzylinder wird dabei zweckmäßig zumindest auf der
Ringseite seines Kolbens durch ein Druckentlastungsventil
abgesichert. Mit dieser Anordnung wird erreicht, daß der
Stützrahmen nicht in dem Schild zurückgleitet, wenn zur
Durchführung von Steuerbe
wegungen gleichzeitig mehrere Vortriebsmesser an der Kur
veninnenseite vorgepreßt werden. Andererseits ermöglichen
aber die Druckentlastungsventile die für die Richtungs
steuerung erforderlichen Steuerbewegungen.
Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit den in
der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. In der Zeichnung zeigt
Fig. 1 im Längsschnitt einen Messerschild in starker
schematischer Vereinfachung;
Fig. 2 eine Messerschild-Steuerung nach der Erfindung
in einem Schaltbild;
Fig. 3 eine weitere Ausführungsform einer erfindungs
gemäßen Messerschild-Steuerung in einem Schalt
bild;
Fig. 4 die Darstellung eines Streckenprofils für eine
Dreipunktsteuerung beim Nachziehen des Stütz
rahmens.
Der in Fig. 1 gezeigte Messerschild besteht, wie bekannt,
aus einer Vielzahl an Vortriebsmessern 10, die sich in
paralleler Ausrichtung zueinander auf einem gemeinsamen
Stützrahmen 11 abstützen und führen. Die Vortriebsmesser
10 bilden den Schildmantel, in dessen Schutz die Vor
triebsarbeiten durchgeführt werden. Sie können gemeinsam
einen geschlossenen, z. B. zylindrischen Schildmantel oder
einen an der Sohle offenen Schild unterschiedlichen Quer
schnittes bilden.
Der Stützrahmen 11 besteht aus zwei im Axialabstand hin
tereinander angeordneten Rahmenteilen 12 und 13, die über
Diagonalverbindungen 14 und über Längsverbindungen 15 zu
einem starren Rahmengestell verbunden sind. Zwischen je
dem Vortriebsmesser 10 und dem gemeinsamen Stützrahmen 11
ist ein doppeltwirkender hydraulischer Messerzylinder 16
eingeschaltet. Die Messerzylinder 16 sind über Anschluß
gelenke 17 an dem rückwärtigen Rahmenteil 13 des Stütz
rahmens 11 angeschlossen. Die Kolbenstangen 18 der Mes
serzylinder 16 sind über Anschlußgelenke 19 mit den Vor
triebsmessern 10 verbunden.
Die Messerzylinder 16 sind einzeln oder gruppenweise in
Ausschubrichtung beaufschlagbar. Hierbei stützen sie sich
an dem Stützrahmen 11 ab, der seinerseits reibungsschlüs
sig an den stehenden Vortriebsmessern anliegt. Die Vor
triebsmesser 10 stehen ihrerseits im Reibkontakt mit dem
umgebenden Erdreich 20. Sobald im Zuge der Vortriebsar
beit sämtliche Vortriebsmesser 10 um den Zylinderhub vor
gefahren sind, wird der Stützrahmen 11 in einem Schritt
in Vortriebsrichtung V nachgeholt. Zu diesem Zweck werden
die Ringräume sämtlicher Messerzylinder 16 vom hydrauli
schen Druckmedium beaufschlagt, so daß die sich einschie
benden Messerzylinder den Stützrahmen 11 vorziehen. Hier
bei stützen sich die Messerzylinder 16 an den stehenden
Vortriebsmessern 10 ab, die ihrerseits im Reibkontakt mit
dem Erdreich 20 stehen.
In Fig. 2 ist eine hydraulische Steuereinrichtung für ei
nen Messerschild der vorstehend beschriebenen Art darge
stellt, wobei aus Gründen der Vereinfachung nur vier Mes
serzylinder mit den zugeordneten Steuerventilen gezeigt
sind. Das hydraulische Druckversorgungssystem für sämtli
che Messerzylinder 16 des Messerschildes besteht aus einem
Mehrstrompumpenaggregat, insbesondere einer von einem
Motor 21 angetriebenen Vielkolbenpumpe 22, die vorzugs
weise als Radialkolbenpumpe ausgebildet ist und auf ge
meinsamer Pumpenwelle 23 mehrere Zylinder
blöcke 24 aufweist, die jeweils mit sieben Pumpenausgängen
versehen sind. Jeder der drei Zylinderblöcke 24 umfaßt z. B.
sieben oder vierzehn Kolben-Zylindereinheiten in radialer
Anordnung. Bei sieben Kolben-Zylindereinheiten fördert je
de Kolben-Zylindereinheit in eine eigene Teilstrom-Druck
leitung. Bei vierzehn Kolben-Zylindereinheiten je Zylin
derblock 24 fördern jeweils zwei Kolben-Zylindereinheiten
in eine gemeinsame Teilstrom-Druckleitung. Die Vielkolben
pumpe 22 weist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
demgemäß einundzwanzig Pumpenausgänge auf, an welche über
Rückschlagventile 25 die einzelnen Teilstrom-Drucklei
tungen 1 bis 7 bzw. 1′ bis 7′ bzw. 1′′ bis 7′′ angeschlos
sen sind. Die Anzahl der Teilstrom-Druckleitungen ent
spricht der Anzahl der Messerzylinder 16 des Messerschil
des. Jede der Teilstrom-Druckleitungen 1 bis 7, 1′ bis 7′
und 1′′ bis 7′′ ist über eine Anschlußleitung 26 an ein ge
sondertes, handbetätigtes oder fernbetätigtes Steuerven
til 27 angeschlossen. Jedem Messerzylinder 16 ist ein
eigenes Steuerventil 27 zugeordnet. Die Steuerventile 27
bestehen aus 5/4-Wegeventilen. Sie sind mit ihren beiden
Ausgängen über Anschlußleitungen 28 und 29 an den Kolben
raum 30 bzw. den Ringraum 31 des zugehörigen Messerzylin
ders 16 angeschlossen.
Eingangsseitig sind die Steuerventile 27 außerdem mit ei
ner gemeinsamen Rücklaufleitung 32, 33 verbunden, die zu
dem Vorratsbehälter 34 für das hydraulische Druckmedium
führt, aus welchem die Pumpe 22 das Druckmedium ansaugt.
Außerdem sind sämtliche Steuerventile 27 eingangsseitig
an eine gemeinsame Sammeldruckleitung 35 angeschlossen,
mit der sämtliche Teilstrom-Druckleitungen 1 bis 7, 1′
bis 7′ und 1′′ bis 7′′ über Abzweigungen 36 mit darin ein
geschalteten Rückschlagventilen 37 verbunden sind. Die
Abzweigungen 36 sind hinter den Rückschlagventilen 37 an
eine gemeinsame Zweigleitung 38 angeschlossen, mit der
die Sammeldruckleitung 35 über ein Rückschlagventil 39
verbunden ist. Außerdem ist in einer die Zweigleitung 38
mit dem Vorratsbehälter 34 verbindenden Leitung 40 ein
auf den maximalen Arbeitsdruck von z. B. 550 bar einge
stelltes Überdruckventil 41 eingeschaltet. Die Zweiglei
tung 38 ist ferner mit einem Umlaufkreis 42 verbunden,
in welchem ein druckgesteuertes Schaltventil 43 angeord
net ist. Das Schaltventil 43 ist als Magnetventil ausge
bildet; es wird von einem Druckschalter 44 betätigt, der
an die Sammeldruckleitung 35 angeschlossen ist. Außerdem
ist an die Sammeldruckleitung 35 ein Druckspeicher 45 an
geschlossen.
Die Vielkolbenpumpe 21 fördert demgemäß das Druckmedium
in die einzelnen Teilstrom-Druckleitungen 1 bis 7, 1′ bis
7′ und 1′′ bis 7′′, die einerseits jeweils mit einem Steu
erventil 27 und andererseits über die Abzweigungen 36 und
die Zweigleitung 38 mit der gemeinsamen Sammeldrucklei
tung 35 verbunden sind. Bei Überschreiten eines vorbe
stimmten Arbeitsdrucks wird das Schaltventil 43 von dem
Druckschalter 44 geöffnet, so daß die Vielkolbenpumpe das
Druckmedium über den Umlaufkreis 42 drucklos in den Vor
ratsbehälter 34 fördert. Bei geschlossenem Schaltventil
43 steht der Pumpendruck sowohl in den Teilstrom-Druck
leitungen als auch in der Sammeldruckleitung an. Der
Druckspeicher 45 hält den Druck in dem System auch dann,
wenn die Pumpe vorübergehend stillgesetzt wird. Er gleicht
außerdem Druckschwankungen und geringe Leckagen aus.
In der dargestellten Schaltposition c der Steuerventile
27 sind die beiden Anschlußleitungen 28 und 29 der Mes
serzylinder 16 abgesperrt, so daß die Messerzylinder hy
draulisch verriegelt sind. Die beiden Anschlußleitungen
28 und 29 eines jeden Messerzylinders 16 sind jeweils
über ein Druckentlastungsventil 46 bzw. 47 mit dem Rück
lauf 32, 33 verbunden.
Um die Kolbenräume 30 der Messerzylinder 16 zum Vorschub
des zugeordneten Vortriebsmessers 10 zu beaufschlagen,
werden die Steuerventile 27 in die Schaltposition d ge
bracht, in der die Leitung 28 mit der Sammeldruckleitung
35 und die Leitung 29 mit dem Rücklauf 32, 33 verbunden
ist. Hierdurch wird ein rascher Vorschub der Vortriebs
messer 10 durch die über die Sammeldruckleitung 35 zuge
führte große Flüssigkeitsmenge erreicht.
Nachdem sämtliche Vortriebsmesser 10 vorgepreßt sind,
wird der Stützrahmen 11 nachgezogen. Zu diesem Zweck
werden sämtliche Steuerventile 27 in die Schaltstellung
b gebracht, in der die Kolbenstange 30 der Messerzylinder
16 mit dem Rücklauf 32, 33 und die Ringräume 31 der Mes
serzylinder über die Leitungen 26 mit den betreffenden
Teilstrom-Druckleitungen 1 bis 7, 1′ bis 7′, 1′′ bis 7′′
verbunden sind. Dadurch werden sämtliche Messerzylinder
16 auf ihrer Kolbenstangenseite mit gleichen Flüssig
keitsmengen beaufschlagt, wodurch der Stützrahmen 11
nach Art einer Gleichlaufsteuerung vorgezogen wird.
In der Schaltstellung a sind die Ringräume 31 der Messer
zylinder 16 mit der Sammeldruckleitung 35 und die Kolben
räume 30 mit dem Rücklauf 32, 33 verbunden. In diesem
Fall erfolgt ein rascher Einschub der Messerzylinder 16.
Diese Schaltstellung wird gewählt, wenn ein einzelnes
Vortriebsmesser oder einige einzelne Vortriebsmesser im
Eilgang zurückgezogen werden sollen.
Das vorstehend beschriebene System ist so ausgelegt, daß
in den Schaltstellungen d und a alle Pumpen-Teilströme
in die Sammeldruckleitung 35 gespeist werden, während in
der dargestellten Verriegelungsstellung c die Teilströme
über den Umlaufkreis 42 drucklos in den Vorratsbehälter
34 zurückgefördert werden.
Die Messerschild-Steuerung nach Fig. 3 entspricht weit
gehend derjenigen nach Fig. 2. Übereinstimmende Teile
sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die Messerzy
linder 16 des Messerschildes sind hier zu drei Zylinder
gruppen I, II, III zusammengefaßt, die jeweils sieben am
Messerschildumfang benachbarte Messerzylinder umfassen.
Aus Gründen der Vereinfachung sind in Fig. 3 für jede
Zylindergruppe I, II und III jeweils nur drei Messerzy
linder 16 dargestellt. In Fig. 4 sind die Zylindergrup
pen I, II und III für das hier vorgesehene hufeisenför
mige Tunnelprofil 50 angedeutet. Die Teilstrom-Drucklei
tungen 1 bis 7 des einen Zylinderblocks 24 der Vielkol
benpumpe 22 sind hier über die Anschlußleitungen 26 an
die Steuerventile 27 der Messerzylindergruppe I ange
schlossen. Entsprechend sind die Teilstrom-Druckleitungen
1′ bis 7′ des zweiten Zylinderblocks 24 der Vielkolben
pumpe 22 über Anschlußleitungen 26′ mit den Steuerventi
len 27 der zweiten Messerzylindergruppe II verbunden. Die
Steuerventile 27 der Messerzylindergruppe III sind über
Anschlußleitungen 26′′ mit den Teilstrom-Druckleitungen 1′′
bis 7′′ verbunden. Beim Nachziehen des Stützrahmens 11
werden demgemäß die Messerzylindergruppe I, II und III
durch die Gruppen der Teilstrom-Druckleitungen 1 bis 7,
1′ bis 7′ bzw. 1′′ bis 7′′ der Vielkolbenpumpe 22 beauf
schlagt, wodurch eine sogenannte Dreipunktsteuerung beim
Rahmenziehen erreicht wird. Im übrigen sind auch bei die
ser Messerschild-Steuerung sämtliche Teilstrom-Drucklei
tungen über Abzweigungen 36 und eine Zweigleitung 38 an
die gemeinsame Sammeldruckleitung 35 angeschlossen, über
die sämtliche Messerzylinder 16 des Messerschildes ein
zeln oder gruppenweise im Eilgang ausgefahren und einge
fahren werden können. Jeder Gruppe der Teilstrom-Druck
leitungen 1 bis 7, 1′ bis 7′, 1′′ bis 7′′ ist hier ein ei
genes druckgesteuertes Schaltventil 43 bzw. 43′ bzw. 43′′
zugeordnet. Diese Schaltventile werden von dem Druck
schalter 44 geschaltet, wie dies im Zusammenhang mit
Fig. 2 beschrieben ist. Außerdem ist bei Fig. 3 für je
de Gruppe der Teilstrom-Druckleitungen ein eigener Um
laufkreis 42 bzw. 42′ bzw. 42′′ vorgesehen. Die Umlauf
kreise, in welchen die druckgesteuerten Schaltventile
43, 43′, 43′′ liegen, sind ausgangsseitig an eine gemein
same, zu dem Rücklauf bzw. dem Vorratsbehälter 34 führen
de Leitung 51 angeschlossen. In einer Verbindung der
Zweigleitung 38 mit der Rücklaufleitung 33 sitzt ein Ab
sperrventil. Die Sammelleitungen, in denen jeweils sieben
einzelne Teilstrom-Druckleitungen zusammengefaßt sind,
sind hier jeweils über ein Rückschlagventil 53, 53′ und
53′′ an die Zweigleitung 38 und damit an die Sammeldruck
leitung 35 angeschlossen. Sind sämtliche Steuerventile 27
zum Nachziehen des Stützrahmens 11 in die Schaltstellung
b geschaltet, so fördert die Vielkolbenpumpe 22 aus
schließlich in die zu den Ringräumen 31 führenden Teil
strom-Druckleitungen der Messerzylindergruppen I, II und
III, da in diesem Fall die Schaltventile 43, 43′ und 43′′
geschlossen sind und der Weg über die Sammeldruckleitung
35 gesperrt ist. Umgekehrt ist beim Vorschub der Vor
triebsmesser und beim Zurückziehen derselben im Eilgang
der Förderweg der Teilstrom-Druckleitungen zu den Lei
tungen 26, 26′, 26′′ gesperrt, so daß in diesem Fall sämt
liche Pumpenkolben der Vielkolbenpumpe 22 in die gemein
same Sammeldruckleitung 35 fördern. Befinden sich die
Steuerventile 27 in der Sperrstellung c, so sind die
Schaltventile 43, 43′ und 43′′ aufgrund des ansteigenden
Drucks in der Sammeldruckleitung 35 in der Öffnungsstel
lung, so daß die Zylinderblöcke 24 der Vielkolbenpumpe
die Druckflüssigkeit über die geöffneten Schaltventile
in den Vorratsbehälter 34 im wesentlichen drucklos zu
rückfördern.
Es versteht sich, daß auch bei einem anderen Profil des
Tunnels od. dgl., z. B. bei einem kreisrunden Profil, die
in Fig. 3 gezeigte Messerschild-Steuerung verwirklicht
werden kann. Auch in diesem Fall werden die Messerzylin
der des z. B. zylindrischen Messerschildes in drei oder
auch in vier Gruppen aufgeteilt, die jeweils an eine
Gruppe an Teilstrom-Druckleitungen anschließbar sind. Es
wäre auch möglich, anstelle einer für sämtliche Messer
zylinder gemeinsamen Sammeldruckleitung 35 zwei oder mehr
Sammeldruckleitungen vorzusehen, wobei jede dieser Sam
meldruckleitungen an eine Gruppe von Teilstrom-Druck
leitungen angeschlossen ist. Beispielsweise könnte für je
de Messerzylindergruppe eine eigene Sammeldruckleitung
vorgesehen werden, wobei an die erste Sammeldruckleitung
die Teilstrom-Druckleitungen 1 bis 7, an die zweite Sam
meldruckleitung die Teilstrom-Druckleitungen 1′ bis 7′
und an die dritte Sammeldruckleitung die Teilstrom-Druck
leitungen 1′′ bis 7′′ angeschlossen sind.