DE3243141C2 - Vulkanisationsbeschleuniger - Google Patents
VulkanisationsbeschleunigerInfo
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- DE3243141C2 DE3243141C2 DE19823243141 DE3243141A DE3243141C2 DE 3243141 C2 DE3243141 C2 DE 3243141C2 DE 19823243141 DE19823243141 DE 19823243141 DE 3243141 A DE3243141 A DE 3243141A DE 3243141 C2 DE3243141 C2 DE 3243141C2
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C08K—Use of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
- C08K5/00—Use of organic ingredients
- C08K5/36—Sulfur-, selenium-, or tellurium-containing compounds
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Abstract
Die Erfindung betrifft die Verwendung von bestimmten Dithiocarbamaten, Thiurammono-, -di und -oligosulfiden, N,N'-Disulfiden bzw. Dithiobisaminen sowie Sulfenamiden als Kautschukvulkanisationsbeschleuniger bzw. -schwefelspender zur krebsgefahrfreien Vulkanisation von Kautschuken. Beim Einsatz der erfindungsgemäß definierten Substanzen besteht nicht mehr die Gefahr der Bildung von krebserzeugenden Nitrosaminen.
Description
1. Beispiele für privnärc Amine, die erfindungsgemäß eingesetzt werden können, sind folgende:
- t-Butylamin
und entsprechende Homologe bzw. davon abgeleitete Verbindungen der nachstehenden Formeln
CH,
H3C-C —NH2 (D
'·:'■
•1 t-Butylamin
CH3
t CH3-CH2-C-NH2 (2)
% CH3
ti 1-Methyl-l-aminobutan
CH3
HC = C-C-NH2 (3)
HC = C-C-NH2 (3)
t-Pentinamin
CH3
ίο Ι
HOH2C-C-NH2 (4)
I
CH3
CH3
2-Methyl-2-amino-propanol-3
CH3
HOCH2-CH2-C-NH2 (5)
CH3
2-Methyl-2-amino-butanol-4
CH3 CH3
H3C-C-CH2-CH2-C-CH3 (6)
I I
NH2 NH2
2,5-Dimethyl-2,5-diaminohexan
- 3-(4-MethyI-piperazinyl-l-)-2-methyl-2-aminopropan bzw. davon abgeleitete Verbindungen
CH3
H3C-N N-CH2-C-NH2; (7)
CH3
3-(4-Methyl-piperazinyl-l-)2-methyI-2-aminopropan
- 3-[4-(2-hydroxyethyl)-piperazinyl-l-]-2-methyl-2-aminopropan
CH3
HOH2C-H2C-N N-CH2-C-NH2 (8)
CH3
3-[4(2-Hydroxyethal)-piperazinyl-l-]-2-methyl-2-aminopropan
- N-(2-Meth; i-2-aminopropyl)-4-aminopyridin
H CH3
H CH3
N(YV-N-CH2-C-NHa
(9> CH3
N-(2-Methyl-2-aminopropyl)-4-aminopyridin
- 4-Aminopyridin
- 4-Aminopyridin
"' r ΛΧ -NH2 (10)
4-Aminopyridin
3-[(3,5-Dirnethyl)morpholinyl-4]-2-methyl-2-aminopropan
CH3
CH3
O N-CH2-C-NH2 (11)
3-[(3,5-Dimethyl)morpholinyl-4]-2-methyl-2-amino-propan
- Di-n-octylamin
HuC8-NH2 (12)
n-Octylamin
2. Beispiele fur sekundäre Amine, die in ar-Position mindestens eine tertiäre Verzweigung besitzen, sind
folgende:
- Methyl-t-butylamin
CH3
H3C-C N-CH3
CH3 H
N-Methyl-N-t-butylamin
Ethyl-t-butylamin sowie längerkettige Homologe bis zu einer Kettenlänge von jeweils 18 Kohlenstoffatomen,
wobei die nicht nr-verzweigte Alkylkette ihrerseits geradkettig oder verzweigt sein kann
und auch eine oder mehrere Doppel- oder Dreifachbindungen enthalten kann sowie mit einer oder
mehreren NX2-Gruppen (X = H oder ein Substituent mit tertiärer Verzweigung in α-Stellung, wobei
der Rest am »-Kohlenstoffatom eine Kettenlänge von 1 bis 8 Kohlenstoffatomen besitzen können)
oder OY-Gruppen (Y = H odergeradkettiges C|-Cs-Alkyl oder verzweigtes Cj-Cg-Alkyi) substituiert
sein kann.
CH3
H5C2-NH-C-CH3
CH3
N-Ethyl-N-t-butylamin
Ein wichtiges Beispiel ist das Ethyl-t-butylamin, dessen entsprechendes Nitrosamin (N-Nitroso-N-ethyl-N-t-butylamin)
im Tierversuch nicht krebserzeugend ist (vgl. Druckrey et al., Z. Krebsforsch. 69,
103-201 i!967]).
3. Beispiele für Dibenzylaminanaloga, die zusätzlich an den Methylengfuppen mit 1 bis 2 geradkettigen
oder verzweigten Alkylgruppen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen substituiert sein können, sind folgende:
- Bis-(ff,a-dimethylbenzyl)amin
CH3 CH3
CH3 H CH3
oder andere dialkylsubstituierte Verbindungen. Dibenzylnitrosamin ist nicht cancarogen (Druckrey
et al., Z. Krebsforsch. 69, 103-201 [1967]).
4. Beispiele für heterocyclische gesättigte Amine mit Fünf-, Sechs- und Siebenringen, die in der ar-Stellung
zum Stickstoff di- beziehungsweise tetrasubstituiert sind, und zwar mit Methylgruppen oder mit geradkettigen
oder verzweigten Alkylgruppen (Kettenlänge bis zu 8 Kohlenstoffatomen, die ihrerseits eine
oder mehrere Doppel- oder Dreifachbindungen enthalten können und eine oder mehrere NX2-Gruppen
(X = H oder ein Substituent mit tertiärer Verzweigung in α-Stellung, wobei die Reste am a-Kohlenstoffatom
eine Kettenlänge von 1 bis 8 Kohlenstoffatomen besitzen können) oder OY-Gruppen (Y = H oder
geradkettiges Ci-C8-Alkyl oder verzweigtes C,-Cg-Alkyl) tragen können, sind folgende
- 2,6-Dimethylpiperidin
CH3
< Ν —Η
\ ζ
CH3
und 2,2,6,6-TetrameihyIpiperidin.
- N-Nitroso-2,6-dimethylpiperidin und N-Nitroso-2,2,6,6-tetramethylpiperidin sind, wie Tierversuche an
Ratten ergeben haben, nicht krebserzeugend (Lijinsky & Taylor, Int. J. Cancer 16, 318-322 [1975]).
j. Bei den heterocyclisch substituierten morphoünucrivatcn, die ίπ der c-Stcüung zum Stickstoff di- beziehungsweise
tetrasubstituiert sind, handelt es sich im Derivate mit Methylgruppen oder mit geradkettigen
oder verzweigten Alkylgruppen (Kettenlänge bis zu 8 Kohlenstoffatomen, die ihrerseits eine oder
mehrere Doppel- oder Dreifachbindungen enthalten können und eine oder mehrere NX2 (X = H oder
ein Substituent mit tertiärer Verzweigung in α-Stellung, wobei die Reste am α-Kohlenstoffatom eine
Kettenlänge von 1 bis S Kohlenstoffatomen besitzen können) oder OY-Gruppen (Y = H oder geradkettiges
C|-Cs-Alkyl oder verzweigtes Cj-Cg-Alky!) tragen können.
Ein Beispiel hierfür ist 3,5-Dimethylmorpholin
CH3
O Ν —Η
O Ν —Η
\ •
CH3
6. Beispiele für Pipera^inderivate vom Typ des N-1-Aikylpiperazins oder des 2,3,5,6-Tetraalkyl-piperazins,
wobei die Alkylsubstit jenten Methylgruppen oder geradkettige oder verzweigte Alkylgruppen (Kettenlänge
bis zu 8 Kohlenstoffatomen) sind, die ihrerseits eine oder mehrere Doppel- oder Dreifachbindungen
enthalten können, und die eine oder mehrere NX2-Gruppen (X = H oder ein Substituent mit tertiärer
Verzweigung in ff-Stellung, wobei die Reste am «-Kohlenstoffatom eine Kettenlänge von 1 bis 8 Kohlenstoffatomen
besitzen können) oder OY-Gruppen (Y = H oder geradkettiges C|-C8-Alkyl oder verzweigtes
C-Cs-Alkyl) tragen können, sind folgende
- 4-Methyl-piperaziri
H3C-N Ν —Η
H3C-N Ν —Η
- und 2,3,5,6-Tetramethylpiperazin
CH3 CH3
^> ζ
Η—Ν Ν—Η
CH3 CH3
4-(Hydroxyethyl)-pi?erazin
HOH2C-CHi-N Ν —Η
HOH2C-CHi-N Ν —Η
l-Nitroso-4-methylpipe.razin ist gemäß einer Untersuchung als sehr schwach krebserzeugend (Druckrey
et al., Z. Krebsforsch. 69,103-201 [1967]) und gemäß einer weiteren Untersuchung als nicht krebserzeugend
an Ratten beschrieben worden (Lijinsky & Taylor, Z. Krebsforsch. 89, 31-36 [1977]). 1,4-Dinitroso-2.3.5.6-tetramethylpiperazin
ist als nicht krebserzeugend beschrieben worden (Lijinsky & Taylor, Z. Krebsforsch. 89," 3*1 -36 [1977]).
7. Das dem Methoxymethylamin
H3CO-NH-CH3
;| entsprechende Nitrosamin ist in zwei Untersuchungen an Ratten als nicht krebserzeugend beschrieben
worden (Lijinsky & Taylor, Z. Krebsforsch. 89, 31 -36 [1977]; Druckrey et al., Z. Krebsforsch. 69,103-201
|| [1967]). Diese Feststellungen gelten jedoch nicht Tür andere Alkoxyderivate.
t| 8. Beispiele für geradkcttige oder verzweigte fluorierte sekundäre C|-C|8-Alkylamine, die entweder voll
P durchfluoriert sind oder nur in der α-Position noch freie Η-Atome aufweisen, sind Perfluordimethyl-
S amin, Bis(2 2,2-trifluorethyl)-amin.
I CF3-CH2
ti \
>NH
- Dioctylamin | )nh | H18Ce | |
h | |||
S | j | ||
ri | |||
CF3-CH2
sowie Bis-(2,2,3,3,4,4-heptafluorbutyl)amin.
Eigene Untersucnungen haben ergeben, daß beispielsweise N-Nitroso-bis(2,2,2-trifluorethyl)amin sowie
N-Nitroso-bis(2,2,3,3,4,4,4-heptafluorbuty])amin nicht krebserzeugend und nicht mutagen sind (Preuss-
mann et al., 1981, Carcinogenesis 2, 753 bis 756).
Beispiele für Alkylaminopyridine, bei denen der Substituent in der 3- und/oder 4-Stellung des Pyridinringes
steht und geradkettige oder verzweigte Aikyigruppen mii ί bis 8 Kuhiensiuffaiumeii aufweist und
zusätzlich eine oder mehrere, vorzugsweise bis zu 8, OH- oder Amingruppen tragen kann, sind:
20
- 3-N-Methylaminopyridin und 4-N-Methyiaminopyridin NCH3
Die entsprechenden Nitrosamine sind nicht krebserzeugend (Preussmann et al., J. Natl. Cancer Inst.
62, 153 [1979]).
30
10. Ein Beispiel für langkettige Dialkylamine ist:
35
f. Dioctylnitrosamin ist nicht krebserzeugend (Lidinsky & Taylor, 1978, Ecotoxicology Environ. Saijty 2,
$ 407 bis 411).
% Die Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Vulkanisationsbeschleuniger und Schwefelspender er-
% folgt analog im wesentlichen bekannter Methoden unter Umsetzung der beschriebenen neuen Aminkompo-
U nenten, z.B.:
ijj 1. Thiocarbamate
CS2 + NaOH + Amin —» Dithiocarbamat Na-SaIz, evtl. weitere Umsetzung mit z. B. Zink-Sulfat zum
Zinkdithiocarbamat;
2. Thiuramsulfide Dithiocarbamate + Oxidationsmittel —>
Thiuramdisulfid. Monosulfide werden durch weitere Umsetzung mit z. B. KCN erhalten. Polysulfide werden aus Na-Dithiocarbamaten und S2Cl2 gewonnen.
3. Dithiocarbamylsulfenamide
Dithiocarbamat + Amin Dithiocarbamylsulfenamid;
4. Dithiodiamine
Sek. Amin (R1-HN-R2) + S2Cl2 —» Dithiodiamin (R(NR2)S2, zusätzliche Umsetzung mit Br oder S
führt zu Mono-und Polythioverbindungen.
5. Sulfenamide
z.B. Mercaptobenzothiazol + Amin —2— »Sulfenamid.
Die Synthese der Vulkanisationsbeschleuniger und Schwefelspender nach Standardtechniken ist in Handbüchern
der präparativen Chemie (Houben-Weyl, Ullmann's Encyklopädie der technischen Chemie)
beschrieben worden.
65
Die Aminkomponenten werden, soweit nicht schon allgemein zugänglich, aus entsprechenden Vorstufen
nach gängigen Synthese-Methoden dargestellt. So werden z. B. sek. Amine aus Aldehyd + Amin zur Schiffschen
Base umgesetzt. Nachfolgende Reduktion (katalytisch o. ä.) führt zum sek. Amin.
Wesentlich für die primären Aminkomponenten ist die Vermeidung der Entstehung von krebserzeugenden
Nitros-sminen bei Kontakt mit nitrosierenden Ägentien. Auch die vielfach in der Literatur beschriebene Bildung
von krebserzeugenden N-Nitrosostrukturen im Magen-Darm-Trakt, wie sie bei direktem Kontakt (z.B.
über Kindersauger) oder über Migration in Lebensmittel denkbar ist, wird hierdurch vermieden.
Wesentlich für die erfindungsgemäß spezifizierten sekundären Aminkomponenten ist eine Blockierung in
der α-Stellung, eine Perfluorierung (wobei jedoch die «-Stellung nicht fluoriert sein muß), die Verwendung von
Alkylaminopyridinen mit den Substituenten in 3- und/oder 4-Stellung oder die Verwendung von Methoxymethylamin
oder langkettiger Amine wie des Di-n-octylamins.
Es ist eine heute weitgehend gefestigte Tatsache, daß Nitrosamine als solche nicht krebserzeugend wirken,
sondern im Organismus durch die Tätigkeit von hydroxylierenden Enzymen ina-StellungzurN-Nitrosogruppe
hydroxyliert werden. Die σ-hydroxylierten Derivate sind extrem instabil und zersetzen sich unter Elimination
von Aldehyd zum entsprechenden Alkandiazohydroxid, -diazotat oder -diazonium-Ion, welches alkylierend
wirkt Das zur Ausbildung von Krebs führende Ereignis besteht mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Auslösung
von Mutationen im genetischen Material durch Alkylierung der Nukleinsäuren gemäß folgendem Formel-
15 schema:
R1-CH2
\
NN —N
R2-CH2 O
enzymatisch oxydiert
R1-CH2
R2 N-N
C O
H Ο—Η
R1-CH2-N = N + R2CHO
40 OH
Alkylierung von DNS, RNS, Protein
Verhindert man nun diese in vivo stattfindende Giftung dadurch, daß man durch geeignete Substitution die
σ-Position unzugänglich für den eniymatischen Angriff macht, beispielsweise dadurch, daß man, wie vorstehend
dargelegt, die α-Position durch Alkylsubstitution blockiert, dann sind die resultierenden Verbindungen
nicht mehr krebserzeugend. Andere Möglichkeiten, die Reaktivität der a-Position in dem gewünschten Sinne
zu verändern, sind beispielsweise der Einbau von Perfluoralkylsubstituenten oder die Verwendung von 3- und
4-Pyridylsubstituenten, wie vorstehend dargelegt. Ebenso sind langkettige symmetrische Dialkylnitrosamine
(ab C8) wie das Di-n-octylnitrosamin nicht carcinogen. Die erfindungsgemäß modifizierten Vulkanisationsbeschleuniger können für alle klassischen Vulkanisationszwecke zur Herstellung von Elastomerartikeln verwendet
werden, beispielsweise zum Tauchen, Formen, Gießen, Spritzen, Streichen und Verschäumen von
Kautschuklatex, bzw. zur Herstellung von Gummiartikeln jeglicher Art.
Die erfindungsgemüß eingesetzten Vulkanisationsbeschleuniger sind für diesen Zweck in der Literatur noch
nicht beschrieben wora?n. Es handelt sich, teilweise auch bei den Aminkomponenten, zum größten Teil um
neue Verbindungen.
Folgendes Beispiel erläutert die Erfindung.
Folgendes Beispiel erläutert die Erfindung.
Ansatz zur Herstellung von Flaschensaugern:
Gew.-Teile
Naturkautschuklatex (60% ig) 100 (bzw. auf
Trockensubstanz)
kolloidaler Schwefel ca. 1.5
Emulgator ca. 1.0
oberflächenaktive Substanz ca. 0.5-1.5
Silikonöl 0.5
Gew.-Teile
Zn-t-Butyldithiocarbamat 0.2-0.3
(zuvor in wa3riger Suspension in einer Kugelmühle dispergiert)
Zweitbeschleuniger 0.1— 0.2 .
(z.B. Mercaptobenzothiazol1) oder Dibenzothiazyldisulfid)
Dieser Ansatz wurde in üblicher Weise verarbeitet.
') Mercaptobenzthiazol schmeckt selbst in geringsten Spuren bkter. Um dies zu vermeiden, wird deshalb besser ein
Dithiocarbamat auf der Basis des bekannten Dibenzylamins oder der hier beschriebenen Analoga als Zweitbeschleu- jq niger eingesetzt oder analoge Verbindungen auf der Basis von erfindungsgemäß beschriebenen langkettigen primären
Aminen.
Dithiocarbamat auf der Basis des bekannten Dibenzylamins oder der hier beschriebenen Analoga als Zweitbeschleu- jq niger eingesetzt oder analoge Verbindungen auf der Basis von erfindungsgemäß beschriebenen langkettigen primären
Aminen.
Unter Einsatz des gleichen Ansatzes, wobei jedoch das Zn-t-Butyldithiocarbamat durch Na-t-Butyldithiocarbamat
ersetzt war, wurden ebenfalls Flaschensauger guter Qualität hergestellt. 15
Je nach vorgesehenem Anwendungsbereich und nach den Vulkanisationsbedingungen können die im Beispiel
genannten Beschleuniger durch andere, erfindungsgemäße Substanzen, die die spezifischen technologischen
Anforderungen in optimaler Weise erfüllen, ausgetauscht werden.
Claims (3)
1. primären Aminen:
1.1 die in α-Stellung eine tertiäre Verzweigung aufweisen, wobei die am «-Kohlenstoffatom gebundenen
Reste geradkettige oder verzweigte Alkylreste sein können, die auch eine oder mehrere Doppel- oder
Dreifachbindungen enthalten können und jeweils eine Kettenlänge von 1 bis 18 Kohlenstoffatomen
besitzen und mit einer oder mehreren ΝΧ,-Gruppen (X = H oder ein Substituent mit tertiärer Verzweigung
in er-Stellung, wobei die am ^-Kohlenstoffatom sitzenden Reste eine Kettenlänge von 1 bis
18 Kohlenstoffatomen besitzen können) oder OY-Gruppen (Y = H oder geradkettiges C|-C8-Alkyl
oder verzweigtes C3-C8-Alkyl) substituiert sein können,
1.2 die sich von Alkylaminen mit tertiärer Verzweigung in α-Stellung ableiten, wobei die Reste am «-Kohlenstoffatom
eine Kettenlänge von 1 bis 8 Kohlenstoffatomen besitzen können und die (»-Stellung von
mindestens einer Alkylkette durch mindestens eine l-(N-4-AlkyIpiperazinyl)-Gruppe substituiert ist,
wobei dei Aikylrest an N-4 eine Kettenlänge von 1 bis 8 Kohlenstoffatomen besitzt und mit einer oder
mehreren Hydroxylgruppen substituiert sein kann,
1.3 die sich von Alkylaminen mit tertiärer Verzweigung in α-Stellung ableiten, wobei die Reste am a-Kohlenstofihtom
eine Kettenlänge von 1 bis 8 Kohlenstoffatomen besitzen können und die (»-Stellung der
Alkylkette mindestens einen 3- beziehungsweise 4-N-Methyl-Aminopyridin-Substituiinten trägt,
1.4 die sich von Alkylaminen mit tertiärer Verzweigung in α-Stellung ableiten, wobei die Reste am a-Kohlenstoffatom
eine Kettenlänge von 1 bis 8 Kohlenstoffatomen besitzen können und die (»-Stellung
der Alkylkette neben den vorstehend beschriebenen Substituenten auch l-(3,5-Dialkylmorpholin),
l-(3,3,5,5-Tetraalkylmorpholin), l-(2,3,5,6-Tetraalkylmorpholin) (Aikylrest mit einer Kettenlänge
von 1 bis 8 Kohlenstoffatomen), Piperazinderivate, die an der N-4-Position mit Alkylgruppen mit
1 bis 8 Kohlenstoffatomen substituiert sind, wobei die Alkylgruppe zusätzlich durch OH oder NH2
substituiert sein kann und der Piperazinring zusätzlich in den Positionen 2,3,5 und 6 Alkylgruppen
tragen kann, sowie l-(2,6-Dialkyl)- oder höher alkyliertes Piperidin in Frage kommen (Alkyl = Ci bis
C8),
1.5 die durch gesättigte Sechsringe einfach substituiert sind, wobei der Sechsring zusätzlich mit einer oder
mehreren NX2-Gruppen (X = H oder ein Substituent mit tertiärer Verzweigung in α-Stellung, wobei
die Reste am ^-Kohlenstoffatom eine Kettenlänge von 1 bis 8 Kohlenstoffatomen besitzen können)
oder OY-Gruppen (Y = H oder geradkettiges C1-C8-A^yI oder verzweigtes C3-C8-Alkyl) substituiert
sein kann,
1.6 die sich von primären Alkylaminen mit 6 bis 8 Kohlenstoffatomen, die verzweigt oder geradkettig
sein können und die nicht α-tertiär verzweigt sind, ableiten, wobei die Alkylreste eine oder mehrere
Doppel- oder Dreifachbindungen enthalten und mit einer oder mehreren NX2-Gruppen (X = H oder
ein Substituent mit tertiärer Verzweigung in α-Stellung, wobei die Reste am a-Kohlenstoffatom eine
Kettenlänge von 1 bis 8 Kohlenstoffatomen besitzen können) oder OY-Gruppen (Y = H oder geradkettiges
C|-C8-Alky! oder verzweigtes Cj-Cg-Alkyl) substituiert sein können,
1.7 primäre 3- beziehungsweise 4-Aminopyridine,
1.8 im Falle der Sulfenamide sollen die unter 1.1 und 1.5 definierten Aminkomponenten ausgeschlossen
sein,
2. sekundären Aminen:
2.1 die in mindestens einer α-Stellung eine tertiäre Verzweigung aufweisen, wobei die an den a-Kohlenstoffatomen
gebundenen Reste geradkettige oder verzweigte Alkylreste sein können, die auch ein oder
mehrere Doppel- odsr Dreifachbindungen enthalten können und jeweils eine Kettenlänge von 1 bis
18 Kohlenstoffatomen besitzen und mit einer oder mehreren NX2-Gruppen (X = H oder ein Substituent
mit tertiärer Verzweigung in α-Stellung, wobei die Reste am a-Kohlensloffatom eine Kettenlänge von
1 bis 8 Kohlenstoffatomen besitzen können) oder OY-Gruppen (Y = H oder geradkettiges Ci-C8-Alkyl
oder verzweigtes C3-C8-Alkyl) substituiert sein können,
2.2 die sich von heterocyclischen gesättigten Aminen mit Fünf-, Sechs- oder Siebenringen ableiten, die
in α-Stellung zum Stickstoff di- beziehungsweise tetrasubstituiert sind,
2.
3 Dibenzylamin-Analoga, die an den Methylengruppen mit 1 bis 2 Alkylgruppen verzweigt oder unverzweigt
substituiert sein können, ]
2.4 heterocyclischen Morpholinderivaten, die in α-Stellung zum Stickstoff di- beziehungsweise tetraalkyl- ;i'j
substituiert sind,
2.5 Methoxymethylamir.,
2.6 Alkylaminopyridineri, wobei der Substituent in der 3- und/oder 4-Stellung des Pyridinrings steht,
oder
2.7 fluorierten sekundären Alkylaminen mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, wobei
2.8 zusätzlich als Dithiocarbamate und Thiuramsulfide auch sekundäre Amine, die durch gesättigte
Sechsringe zweifach substituiert sind und dem Typ des N-4-Alkyl(Ci-C8)-Piperazins entsprechen,
wobei die Alkylgruppe zusätzlich mit OH oder NH2 substituiert sein und der Piperazinring zusätzlich ~~
in Position 2,3,5 und 6 Alkylgruppen tragen kann, eingesetzt werden können und ferner §
2.9 langkettigen Dialicylaminen mit einer Kettenlänge von 8 bis 18 Kohlenstoffatomen, die verzweigt oder
geradkettig sein können, die jedoch nicht «-tertiär verzweigt sind,
als Kautschukvulkanisationsbeschleuniger beziehungsweise -schwefelspender.
Neuere Untersuchungen haben gezeigt, daß Kautschukerzeugnisse, wie Autoreifen etc., mit zum Teil
hohen Konzentrationen an krebserzeugenden Nitrosaminen belastet sein können (Fajen et a!., Science 205,
1262-1264 (1979; IARC Monographs on the Evaluation of the Carcinogenic Risk of Chemicals to Humans,
vol. 28, The Rubber Industry, IARC Sei. Publ., Lyon, France 1982). Die Ursachen dafür liegen im Einsatz
von Vulkanisationsbeschleunigern vom Typ der Dithiobisaruine, der Dialkyl - oder cyclischen Dithiocarbamate
und ihrer Alkali- und Zinksalze, von Thiurammono-, di- oder Polysulfiden sowie von Sulfenamiden und zum
Teil von entsprechenden freien Aminen, die durch Umsetzung mit Nitrosierungsmitteln, wie beispielsweise
dem Vulkanisationshemmer N-Nitrosodiphenylamin, aber auch mit ubiquitär vorhandenen Stickoxiden oder
Nitrit, zu krebserzeugenden Nitrosaminen umgesetzt werden.
Die Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, Kautschukvulkanisationen unter Verwendung neuartiger
Vulkanisationsfc^schleuniger zu ermöglichen, bei deren Einsatz nicht mehr die Gefahr der Bildung von krebserzeugenden
Nitrosaminen besteht.
Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gemäß dem Patentanspruch gelöst.
Die Erfindung ermöglicht daher eine Vulkanisation von Kautschukmaterialien in der gleichen Weise wie
beim Einsatz der bisher bekannten Vulkanisationsbeschleuniger mit Aminkomponenten, wobei jedoch durch
den Ersatz der Aminkomponenten in den bekannten Beschleunigem durch die angegebenen spezifischen
Amine Vulkanisationen ohne die Gefahr der Bildung von krebserzeugenden Nitrosaminen möglich sind, so :j
daß sowohl das die Vulkanisationen ausführende Personal als auch die Verbraucher der durch die Vulkanisation
erzeugten Gegenstände, wie beispielsweise Babysauger, keiner Krebsgefahr mehr durch Bildung von
Nitrosaminen ausgesetzt sind. Dies bedeutet mit anderen Worten, daß beim Einsatz der erfindungsgemäß
spezifizierten Vulkanisationsbeschleuniger unter nitrosierenden Verhältnissen, wie sie bei der Vulkanisation
und unter Umstanden auch bei der Verwendung der erzeugten Kautschukartikel vorliegen können, keine
krebserzeugenden Nitrosamine o^ir deren Vorstufen entstehen, so daß sowohl die Vulkanisation als auch
die Verwendung von Kautschukartikeln von der Gefahr einer Bildung krebserzeugender Nitrosamine befreit
sind.
Die erfindungsgemäß verwendeten Sulfenamide werden beispielsweise als 2-Benzotiazolsulfenamide und
dessen Derivate eingesetzt.
Vorzugsweise weisen die Alkylamine gemäß 1.2, 1.3 und 1.4 eine Kettenlänge mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
auf, wobei die l-(N-4-Alkylpiperazinyl)-Gruppe gemäß 1.2 vorzugsweise eine Alkyigruppe mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen besitzt. Die Alkylgruppen, die gemäß 1.4 an der N-4-Position sitzen, weisen vo' :ugsweise
1 bis 4 Kohlenstoffatome auf.
Die NX2-Gruppen gemäß 1.5 enthalten vorzugsweise C|-C4-Alkylgruppen und die OY-Gruppen ebenfalls
vorzugsweise Ci -Q-Alkylgruppen.
Desgleichen enthalten die NX2-Gruppen gemäß 1.6 vorzugsweise C,-C4-Alkylgruppen.
Die Alkylgruppen gemäß 2.1 besitzen vorzugsweise eine Kettenlänge von 1 bis 8 Kohlenstoffatomen.
Die langkettigen Dialkylamine gemäß 2.9 besitzen vorzugsweise eine Kettenlänge von 8 bis 14 Kohlenstoffatomen.
Die erfindungsgemäß vorgesehenen Aminkomponenten, die zum Austausch der Aminkomponenten der bekannten,
eine Aminkomponente enthaltenden Vulkanisationsbeschleuniger vorgesehen sind, werden nachfolgend
erläutert.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823243141 DE3243141C2 (de) | 1982-11-22 | 1982-11-22 | Vulkanisationsbeschleuniger |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19823243141 DE3243141C2 (de) | 1982-11-22 | 1982-11-22 | Vulkanisationsbeschleuniger |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3243141A1 DE3243141A1 (de) | 1984-05-24 |
DE3243141C2 true DE3243141C2 (de) | 1986-04-03 |
Family
ID=6178713
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19823243141 Expired DE3243141C2 (de) | 1982-11-22 | 1982-11-22 | Vulkanisationsbeschleuniger |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3243141C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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