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Sch_altu gsanordnung für eine Fernsprechanlage, bei der anrufende
und verlangte Leitung . durch selbsttätige Wäbler verbunden werden. Die Erfindung
betrifft eire Fernsprechanlage, bei der eineVerbindung über eine Mehrzahl selbsttätiger
Wähler hergestellt wird, deren Tätigkeit teilweise durch sowohl auf Gleichstrom
als auf Wechselstrom ansprechende Relais geregelt wird.
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Von den bekanntenSchaltungsanordnungen dieser Art unterscheidet sich
der Erfindungsgegenstand dadurch, daß ein und dasselbe auf Gleich- und Wechselstrom
ansprechende Relais nicht nur die Zurückführung des selbsttätig festgehaltenen Wählers
bei Besetztsexi der verlangten Leitung in die Ruhestellung herbeiführt, sondern
# auch bei Freisein der Leitung die Fortschaltung des Gesprächszählers vorbereitet.
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Dieses wird in vorteilhafter Weise dadurch erreicht, daß das auf Gleich-
und Wechselstrom ansprechende und das Zählvorbereitun'gsrelais beeinflussende Relais
mit einem nur auf Wechselstrom ansprechenden Relais zusammenwirkt, das bei Freisein
der verlangten Leitung nicht anspricht, beim Besetztsein der Leiturne jedoch gleichzeitig
reit ihm erregt wird und es an einer Beein.fiussung des Zählvorbereitungsrelais
verhindert.
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Zur Erläuterung der Erfindung ist auf der Zeichnung das Schaltungsschema
einer Fernsprechanlage mit halbselbsttätigem Betrieb und melhreren Haupt- und Nebenämtern
veran5chaulicht.
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Das Schema in Fig. i gehört zu einem Un= teramt, dem beiispielsweise
die Teilnehmerstelle i 99 zugeordnet ist. In Fig. a und: 3 sind die wichtigsten
Teile der Schaltung eines ersten Hauptamtes gegeben mit einem Leitungssucher, einem
ersten und zweiten Gruppenwähler und den zugehörigen Folgeschaltern. Fig. q. veranschaulicht
ein zweites Hauptamt mit einem dritten Gruppenwähler und dem zugehörigen Folgeschalter,
und Fig. 5 zeitigt ein zweites Unteramt mit einem Leitungswähler und dem zugehörigen
Folgeschalter, dem ein zweiter Teilnehmer an der Stelle 599 beigeordnet sein soll.
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Es wird angenommen, daß der Teilnehmer an der Teilnehmerstelle z99
(Fig. i) Verbindung mit dein Teilnehmer 599 (Fig. 5) verlangt. Beim Abnehmen des
Hörers von dem Haken wird in üblicher Weise das Anrufrelais 116 erregt, das durch
Anziehen seines Ankers das Anlaßrelais 117 für die Gruppe von Anrufsuchern erregt,
die Zugang zu der anrufenden Leitung haben. Gleichzeitig legt es durch Widerstände
144 142 ein bestimmtes Potential an die der Teilnehmerleitung zugeordneten Prüfkontakte
121.
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Das Relais 117 schließt über Kontaktfedern
103, io4
des Folgeschalters ioo (Stellung i) in bekannter Weise Stromkreise für die nicht
dargestellten Antrifebsmagneten sämtlicher unbesetzter Anrufsucher der vom Relais
abhängigen Gruppe. Die Bürstenwagen der freien Sucher beginnen deshalb zu laufen
und ihre Bürsten 122 biss 125 bestreichen die mit den verschiedenen Suchern der
Gruppe vielfach geschalteten Kontakte 118 bis 121 der angeschlossenen Leitungen.
Sobald die Bürste 125 auf den Prüfkontakt 121 der anrufenden Leitung trifft, wird'
das Prüfrelais 126 erregt und bewirkt durch Potentialänderlxng am Prüfkontakt 121
in bekannter Weise das Besetztmachen der anrufenden Leitung. Die gleichzeitige.
- Erregung des. Prüfrelais 127 veranlaßt durch einen Strom über die Folgeschalterkontaktfeder
113 oben und den Magneten ioo das Fortschreiten des Folgeschalters aus seiner ersten
in die dritte Stellung (Feder ioi ist auf dem Wege von Stellung i nach Stellung
3 geschlossen) . Da in der zweiten Stellung des Folgeschalters roo über die Feder
i io das Trennrelais 129 erregt wird; was eine Aberregung des Linienre-fais 116
und des Ahlaßrelais 117 zur Folge hat, werden die Kontaktfedern iog beim Weiterstreichen
des Folgeschalters geöffnet, ohne daß die Leitungen des anrufenden Teilnehmers von
dritter Seite besetzt werden können, da das Wählpotential am Prüfkontakt 121 durch
das Relais 116 abgetrennt ist. Das Prüfrelais 127 jedoch wird über die Kontaktfedern
i i i oben und, i 12 unten, bis zur sechsten Stellung des Folgeschalters ioo erregt
geh-alten.
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Die Tätigkeit der Sucher im Hauptamt, die den im. den Kontakten 233,
234 endigenden Verbindungsleitungen zugeordnet sind, erfolgt in derselben Weise
wie die Tätigkeit der Sucher im Zweigamt. Es wird über Feder 107
des Folgeschalters
ioo (Stellung 3) das Leitungsrelais 231 erregt; dieses erregt das Anlaßrelais 232
und legt mittels der Widerstände 29i, 292 ein wählbares Potential an den Kontakt
236. Alle freien Sucher der Gruppe, de Zugang zu dieser Verbindungsleitung haben,
werden über Stromkreise angelassen, die über Federn 2o9 oben und 2io oben der Folgeschalter
Zoo (Stellung i) der betreffenden Sucher verlaufen. Hat einer der laufenden Sucher
die anrufende Verbindungsleitung erreicht, so wird sein Prüfrelais 241 erregt und
legt in-der bekannten Weise ein Prüfpotential an seinen Kontakt 236. Die Bürsten
setzen dann ihren Weg noch so lange fort, bis nach ihrer genauen Einstellung auf
die Kontakte der Unterbrecher 243 geöffnet, Relais 242 erregt und über die Kontaktfeder
2o8 oben d'i'e nicht dargestellten Haltemagnete erregt werden, wodurch die Bürsten
stillgesetzt werden. Das Relais 242 treibt beim Ansprechen den Folgeschalter aus
der i. in die 5. Stellung durch einen Strom über Federn 2o8 oben, 203
oben
und den Magneten Zoo (Feder toi zwischen Stellung i und 5 geschlossen). In der 2.
Stellung wird über Feder 226 das Trennrellais 244 erregt, und das Leltungsrelai!s
231
und Auslaßrelais 232 werden aberregt, genau wie die entsprechenden Relais
im Zweigamt.
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In der 3. und 4. Stellung des Folgeschalters Zoo wird nun Wechselstrom,
der überall im Schema durch ein:enKreis angedeutet ist, welcher ein Plus- und ein
Minuszeichen einschließt, bei Feder 225 oben an die Verbind'ungsleitung angelegt.
Bei Feder 224 oben wird eine entsprechende Erdverbindung her-' gestellt, um den
Stromkreis für den Wechselstrom zu schließen. Dieser Strom erregt im Unteramt das
Relais 132 (Fig. i), das in-,. folge Vorschaltens des Kondensators 134 nur
auf Wechselstrom anspricht. Dieser Wechselstrom hat genügend geringe Wechselzahl
und andere elektrische Eigenschaften, daß er vom anrufenden Teilnehmer nicht gehört
wtrden i oder diesen sonst stören könnte, falls er durch r irgendeinen Zufall in
Verbindung mit seiner Hörerzuleitung gelangen sollte.
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Infolge der Erregung schließt das Relais 132 einen Stromkreis, über
die Federn 114 oben und 105 oben, durch den der Folgeschalter ioo in die
Stellung 7 gebracht wird. In der 6. Stellung, wobei jetzt der Wechselstromkreis
im Hauptamt an den Federn 224, 225 bereits wieder offen ist, schließt er einen Ersatzstromkreis
für das Relais 127 über Feder i 14 unten, Ruhekontakt des Relais i32, Feder io6,
Arbeitskontakt des Relais 127 und Feder io4 unten, so daß die Rückstellung der Apparate
im Zweigamt (Fig. i), die nunmehr nur noch von dem Relais, 127 abhängt, bis zur
nochmaligen Erregung dieses Relais aufgeschoben wird.
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. _ Die Stellung 7, in der der Folgeschalter ioo zur Ruhe kommt, ist
dessen Durchsprechstellung, und in dieser ist die anrufende Teilnehmerleitung an
den Fedetn 111 und 112 zu den Kontakten 233, 234 des zweiten Suchers durchgeschaltet.
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Ist die durch das Aufleuchten einer Anruflampe aufmerksam gemachte
Beamtin, an deren Platz sich der in Fg.2 dargestellte Verbindungsstromkreis befindet,
frei, so wird dieser Stromkreis selbsttätig an die Sprechgarnitur der Beamtin und'
an einen freien Sender derselben Beamtin angeschlossen. Die letztgenannten Apparate
sind jedoch im Schema nicht veranschaulicht. Die Beamtin nimmt die vom anrufenden
Teilnehmer gewünschte Tei:lnehmernurramer entgegen und leitet durch Drücken der
entsprechenden, gleichfalls -nicht dargestellten Sendertasten
die
Schaltvorgänge ein. Die genannten Apparaturen und deren Schaltungen für die Einleitung
der Wählerschaltvorgänge sind dem Hauptamt zugeordnet, in den Zeichnungen aber gleichfalls
nicht dargestellt, da sie zur Verwirklichung der Erfindung nicht benötigt werden.
Die Schaltungsanordnung ist in dem behandelten Ausführungsbeispiel derart gedacht,
daß die Einschaltung der Wähler durch Rückstromstöße erfolgt.
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Die in den Anlagen vorgesehenen Wähler 250, 350, 450 und
550 sind sämtlich bekannter Bauart und bestehen im wesentlichen aus der Bürstenauslösevorrichtung,
dem die Kontaktbürsten tragenden Bürstenwagen, dem nicht dargestellten Antriebs-
und Haltemagneten und dem Kontaktfeld mit seinen festen Kontakten. Den Wählern
350,450 und 550 sind noch besonders Folgeschalter 300, qöo und'
500 zugeordnet.
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Nach Einstellung der Bürsten 255, 256 auf die Kontakte 265, 266 im
ersten Gruppenwähler 2,50 des Hauptamtes wird die weitere Durchschaltung
durch die Federn 310, 311 des Folgeschalters 3oo bewirkt, der mit dem zweiten Gruppenwähler
350 im Hauptamt zusammen arbeitet. Nach Einstellung der Bürsten dieses Wählers
auf die entsprechenden Kontakte findet die Durchschaltung auf, einen dritten Gruppenwähler
450 statt, welcher in einem zweiten Hauptamt (Fig.4) untergebracht ist. Die D'urchschaltung
auf diesen Wähler 450 wird mit den Federn 415,416 und anderen nicht gezeichneten
des ihm zu-. geordneten Folgeschalters 400 herbeigeführt.
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Nachdem auch dieser Wähler richtig eingestellt ist, wird durch einen
Leitungswähler 550 in einem Unteramt (Feg. 5), zu welchem der gewünschte Teilnehmer
gehört,. die Verbindung mit dem angerufenen Teilnehmer der Teilnehmerstelle (Feg.
5) endgültig über die Folgeschalterfedern 5,0, 511 und anderen im Schema
nicht dargestellten über die Bürsten 527, 528 und' Kontakte 530,531 des Leitungswählers
55o hergestellt.
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Zur Verwirklichung der Erfindung dienen nun die Relais 258, 271 und
262, welche erfirdungs'gemäß -dem ersten Gruppenwähler (Feh. 2) zugeordnet sind.
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Nimmt der angerufene Teilnehmer seinen Hörer ab, so wird folgender
Stromkreis für das zum ersten Gruppenwähler 250 gehörige Relais 258 geschlossen:
von Erde durch die Feder 218 des Folgeschalters: 2Qo (Fig.2), der sich dann in Stellung
io befindet, über die Kontakte 25 5, 265 im Gruppenwähler Zoo, über sämtliche Wähler
350, 450, 55o, die angerufene Teilnehmerstelle 599 und zurück durch die Feder
217 am Folgeschalter Zoo durch das Relais 258 zur Batterie. Hierdurch wird das Relais
258 erregt und bewirkt ein Fortschreiten des zurr ersten-, Gruppenwähler 25o gehörigen
Folgeschalters Zoo, welcher in seiner neuen Stellung i i die Feder 228 unten schließt.
Dadurch wird das Zählvorbereitungsrelais 262 durch folgenden Stromkreis erregt:
Batterie, Feder 228, rechte Wicklung des Relais 262, Ruhekontakt des Relais.
271,
Arbeitskontakt des erregten Relais 258, zur Erde.
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Von dem erregten Relais 262 wird in bekannter, nicht dargestellter
Weise die Erregung des Zählermagneten herbeigeführt, der dann das Verzeichnen des
erfolgreichen. Anrufes bewirkt. Dasr Relais 262 legt seich nun in einen eigenen
Haltestromkreis über seine linkeWicklung und wird gesperrt gehalten,bis die Folgeschalterfeder
228 wieder geöffnet wird. Da die Zählung nur durch Erregung des Relais 262 veranlaßt
wird und hierzu der angerufene Teilnehmer seinen Hörer abnehmen muß, so werden nur
erfolgreiche Anrufe verzeichnet.
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Falls der angerufene Teilnehmer besetzt ist und mithin an den Prüfkontakten
der verlangten Leitung Besetztspannung herrscht, wird im Verlauf der in solchen
Fällen vor sich gehenden Auslösevorgänge (die hier --nicht weiter beschrieben zu
werden brauchen, da sie mit der Erfindung in keinem wesentlichen 'Zusammenhang stehen)
beim Durchgang des Folgeschalters 5oo durch die Stelhingen ii 'bis 15 an seinen
Kontaktfedern 510, 511 Wechselstrom an die Verbindungsleitungen zum dritten
Gruppenwähler 450 und weiter nach dem zweiten und dem ersten Gruppenwähler
350 und 25o gelegt, welcher ebenfalls eine Erregung des Relais 258 bewirkt,
da dieses nicht bloß auf Gleichstrom, sondern auch auf Wechselstrom anspricht. Das
erregte Relais 258 zieht seinen Anker an und schließt dabei folgenden Stromkreis
über den Kupplungsmagneten des Folgeschalters Zoo: Erde, Batterie, Magnet des Folgeschall
ters Zoo, Feder 2,05 oben, . Arbeitskontakt des Relais 258; Erde. Dadurch
wird der Folge-Schalter Zoo aus seiner io. Stellung weiterbewegt. Eine Erregung
und Sperrung des Relais 262 erfolgt aber diesmal durch die Erregung des Relais 258
nicht, da der Stromkreis für das Zählvorbereitungsrelais 262 am Ruhekontakt des
nur durch Wechselstrom erregbaren und daher jetzt miterregten Relais 271 unterbrochen
ist; daher kann bei Rückstellung der Apparate keine Aufzeichnung des Anrufes stattfinden.
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Im Falle nach Herstellung einer Verbindung der anrufende Teilnehmer
der Beamtin mitteilt, daß er falsch verbunden sei, wird es bisweilen erforderlich
sein, die hergestellte Verbindung zu trennen, ohne d'aß sie für den a -nrufenden
Teilnehmer vom Zählapparat verzeichnet
wird. Macht sieh der Anrufer
igg rechtzeitig bemerkbar, so kann in diesem Falle die Beamtin eine besondere Trenntaste
273 drücken, welche die Trennung genau in der gleichen Weise einleitet wie eine
in normalen Fällen von der Beamtin bediente Auslösetaste, und welche Trenntaste
P273 gleichzeitig im Haltestromkreis das Relais 262 öffnet, so daß es aberregt wird
und der Stromkreis für die Folgeschalterfeder 227 zum Zählrelais nicht geschlossen
wird, wenn der Folgeschalter 2oo durch seine 17. und i8.Stellung geht, in
welcher die Zählung sonst erfolgt, nachdem der Folgeschalter beim Durchgang durch
seine io. und ii. Stellung den Zählstromkreis in der oben geschilderten Weise vorbereitet
hat.