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Antrieb von Teufenzeigern für Förderanlagen mit Treibscheibe. Wenn
bei Förderanlagen der Teufenzeiger von der Treibscheibe angetrieben wird und die
Übersetzung des Antriebs unverändert bleibt, entsteht eine Ungenauigkeit in der
Anzeige, sobald sich die Treibscheibe abnutzt. Bei Verminderung des Rillendurchmessers
der Treibscheibe muß dann die Scheibe mehr Umdrehungen machen, um dieselbe Seillänge
einzuziehen wie früher; infolgedessen wird der Teufenzeiger zu große Wege anzeigen.
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Erfindungsgemäß soll die durch Abnutzung der Treibscheibe entstehende
Fernlinderung der Umfangsgeschwindigkeit der Treibscheibenrille ausgewertet werden
zur Beeinflussung von Regel- oder Sicherheitsapparaten, z. B. dadurch, daß die Übersetzung
zwischen dem Teufenzeiger und der ihn antreibenden Treib-oder Seilscheibe veränderlich
gemacht wird, und daß durch _ihre selbsttätige Verstellung die Regel- oder Sicherheitsapparate
in Gang gebracht werden. Es kann dann die sonst notwendige Erhöhung der Umdrehungszahl
der Seilscheiben und die Änderung der Skala des Tetifenzeigers vermieden werden.
Die Änderung der Übersetzung kann z. B. erfolgen dadurch, claß eine die Seilrille
befühlende Meß- (Tast-) Vorrichtung, z. B. eine in ihr laufende Rolle, ihre Lage
infolge der Abnutzung ändert und hierdurch die Verstelhing der Übersetzung herbeiführt.
Wenn Sicherheitsvorrichtungen durch diese Verstellung ausgelöst werden, so können
solche dazu dienen, die Richtigstellung des Teufenzeigers voll Hand aus zu erzwingen
oder Maßregeln gegen zu weitgehende Abnutzung der Treibscheibe zu veranlassen. Handelt
es sich um eine Einrichtung, bei welcher zwei Teufenzeiger verwandt werden, wobei
der eine von der Treibscheibe, der andere i11 Abhängigkeit vom Seilweg, z. B. von
einer besonderen Seilrolle oder einer Seilführungssch,eibe, angetrieben wird,zudemZweck,
etwa dein Führer einen eingetretenen Seilrutsch anzuzeigen, und wobei die Übersetzung
zwischen Teufenzeiger und der ihn antreibenden Treib- oder Seilscheibe von der Abnutzung
der Seillaufbahnen beeinflußt wird, so kann erfindungsgemäß die Übersetzung entweder
des von der Treibscheibe oder des voll der Seilscheibe angetriebenen Teufenzeigers
oder beide - uln den Gang beider Teufenzeiger in Übereinstimmung zu bringen -von
Hand oder selbsttätig entsprechend der Abnutzung der .Seillaufbahnen verändert «-erden.
' Ein Beispiel der Erfindung mit einem Teufenzeiger ist in Fig. i dargestellt. Hier
bedeutet i die Treibscheibe, 2 eine Rolle, welche durch eine Feder 3 und den Hebel
4 gegen die Rille der Treibscheibe angepreßt wird. Der Hebel 4 verschiebt außerdem
noch eine Welle 5 in ihrer Längsrichtung die eine Reibscheibe 6 trägt, mit der die
Bewegung, der Treibscheibe i an dem Reibrad 7 abgenommen wird. Auf dem anderen Ende
der Welle 5 ist ein Zahnrad 8 aufgekeilt, das mit einem Zahnrad 9 zusammenarbeitet.
Das Zahnrad 9 treibt die Spindel io des Teufenzeigers, dessen Wandermutter mit i
i bezeichnet ist.
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Wenn sich nun die Seilnut abnutzt, so folgt die Rolle 2 dieser Abnutzung,
so daß durch
die Feder 3 der Hebel -. angezogen und gleichzeitig
die Welle 5 mit dem Reibrad 6 nach oben verschoben wird. Die Übersetzung zwischen
6 und 7 wird somit selbsttätig verändert, und zwar bei Wahl der wirksamen Hebellängen
irn Verhältnis der Durchmesser der Seilscheibenrille und des Reibrades derart, daß
ein genauer Ausgleich stattfindet.
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An Stelle einer selbsttätigen Veränderung des Übersetzungsverhältnisses
für den Antrieb des Tetifenzeigers kann auch, wenn die Abnutzung der Treibscheibe
so weit vorgeschritten ist, daß der ordnungsmäßige Betrieb der Anlage gefährdet
erscheint, erfindungsgeinäß eine Sperrvorrichtung auf die Steuer- oder Bremsorgane
der Fördermaschine zur Einwirkung gebracht werden, so daß z. B. das Öffnen, nicht
aber das Schließen der Bremse behindert wird, um dadurch eine Richtigstellung der
Übersetzung zu veranlassen. Diese Sperrvorrichtung kann ausgelöst werden durch den
Tetifenzeiger, der von der Seilscheibe angetrieben wird, wenn dessen Wandermutter
infolge der Abnutzung der Seilrille über ein bestimmtes Maß infolge unrichtiger
Übersetzung über die Endlage hinausläuft. Dies ist z. B. in Fig. 2 dargestellt.
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Hier bedeutet wieder i die Treibscheibe, 2. eine Seilscheibe, 7 den
Förderkorb, i i wie vorher die Wandermutter auf der Spindel io des Teufenzeigers,
12 der Übertragungsmechanismus für die Ableitung der Bewegung der Wandermutter i
i von der Treibscheibe i. Mit 13 ist der Bremshebel bezeichnet. 14. ist ein gezahntes
Segment, 15 ein an dein Bremshebel 13 angebrachter Sperrhebel. 16 ist eine Stromquelle
mit der Leitung 17, in welcher die Kontakte 18 und ig und ein Magnet 2o liegen.
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Geht nun infolge Abnutzung der Seilrille der Treibscheibe i die Wandermutter
i i des Teufenzeigers um ein bestimmtes Maß über die Stelle liitiaus, die dein normalen
Betrieb entspricht, wein von der Förderschale die Hängebank erreicht ist, so schließt
die Wandermutter den Kontakt i9, zu gleicher Zeit stößt die Förderschale 7 gegen
den einen Arm des zweiarmigen Hebels 15, an und dessen anderer Arm schließt den
Kontakt 18.
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Der Stromkreis i i des Magneten 2o ist nunmehr geschlossen. Der Magnet
2o wird erregt und rückt den Sperrhebel 15 am Bremshebel 13 ein, verriegelt also
denselben, so daß die Bremse nicht geöffnet werden kann.
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Ein Seilrutsch würde nun u. U. die vorbeschriebene Einrichtung beeinflussen.
Ein Seilrutsch kann eintreten während der Verzögerungsperiode, wenn also das Seil
der Maschine vorauseilt - positij-er Seilrutsch -oder während der Beschleunigungsperiode,
wenn also das Seil . hinter der Maschine zurückbleibt - negativer Seilrutsch. Der
letztere ist für den Betrieb ungefährlich, weil der 1laschinist den Teufenzeiger
verstellt, wenn die Förderschale am Be stiminungsort noch nicht angekommen ist;
ein Feststellen des Br einliebels tritt auch nicht ein, weil der Kontakt 18 noch
nicht geschlossen ist oder wenn er, nachdem die Förderschale ihr Ziel erreicht hat,
geschlossen wird, auch (ler Kontakt i9 geschlossen sein muß, was aber - wie vorhin
ausgeführt - nur dann geschieht. wenn die Abnutzung der Seilrille ein bestimmtes
Maß überschritten hat.
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Durch negativen Seilrutsch wird also die oben beschriebene Einrichtung
nicht beeinflußt. Soll jedoch auch bei positivem Seilrutsch die Einrichtung nicht
beeinflußt werden, so wird sie für diesen Fall dadurch unwirksain gemacht, daß z.
B. eine den Seilrutsch anzeigende Vorrichtung selbsttätig dje Sperrvorrichtung an
ihrem Eingreifen hindert.
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Ebenso wie die Sperrvorrichtung unwirksam gemacht wird, können auch
andere Einrichtungen zur Erzwingung einer Richtigstellung des Übersetztuigsverhältnisses,
z. B. Signale u. dgl" in ihrer Wirkung verhindert werden.
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Schließlich tritt noch der Fall ein, daß der llascbinist die Förderschale
über die Hängebank hinaustreiben will. In diesem Fall darf der Kontakt 18 auch nicht
wirksam sein. Der eine Arm des Hebels 15 oder eine Nase am Förderkorb ist dann aufklappbar
eingerichtet und wird durch eine Feder in wagerechter Lage gehalten. Ferner wäre
in dem Stromkreis 17 ein Ausschalter vorzusehen, der von Hand bedient wird, oder
aber der Kontakt 18 wird selbsttätig umwirksam gemacht, z. B. dadurch, daß der Hebel
15 nicht nur um eine wagerechte, sondern auch uni eine senkrechte Achse drehbar
gemacht ist, so daß cr von einem Anschlag am (aufgehenden) Förderkorb zur Seite
geschoben und durch eifien zweiten Anschlag am Förderkorb, wenn dieser niedergeht,
wieder in die richtige Lage gedrückt wird, oder aber der Kontaktarm des Hebels 15,
macht nur einen Augenblick Kontakt und gleitet bei 1'4"eiterbewegung der Förderschale
über den Cegenkontakt i8 'wie gezeichnet) hinweg.
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Der Kontakt 18 kann nun nicht allein an der Hängebank, sondern auch
am Füllort in ähnlicher Weise angebracht werden.