DE323258C

DE323258C - Kuenstliches Bein fuer oberhalb des Knies Amputierte

Info

Publication number: DE323258C
Application number: DE1918323258D
Authority: DE
Original assignee: ERNST VON FREEDEN; FRIEDRICH FRITZ DAEHNE
Current assignee: ERNST VON FREEDEN; FRIEDRICH FRITZ DAEHNE
Priority date: 1918-05-12
Filing date: 1918-05-12
Publication date: 1920-07-19

Description

Künstliches Bein für oberhalb des Knies Amputierte. Die Erfindung betrifft ein künstliches Bein für oberhalb des Knies Amputierte mit einer zur Steuerung des Unterschenkels dienenden Bandage. Sie besteht darin, daß die Endteile der den Oberschenkel umfassenden Bandagengurte, die in bekannter Weise mittels Knöpfe an der Unterschenkelhülse angreifen, durch ein Querband o. dgl. fest verbunden sind. Dieses Querband umfaßt oberhalb des Knies die Oberschenkelhülse in solcher Länge und in solchem Abstande von dieser Hülse, daß beim Gehen auf ebenem Boden das Querband auf dem Kniestück gleitet, bei der Kniebeugung aber infolge der durch diese bewirkten Zugspannung dem Kniestück- selbst bis zur Berührung nahe kommt und dessen weitere Beugung bremst.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt und zwar zeigt Fig. i ein Kunstbein nach der Erfindung in gerader Stellung und Fig. z in gebeugter Haltung, Fig. 3 eine Vorderansicht.
Die Oberschenkelhülse a besitzt ein volles Kniestück, welches der Form des menschlichen Knies nachgebildet ist. Mit dieser Hülse ist die Unterschenkelhülse b in der bekannten Weise drehbar verbunden.' Die Bandage ist mit ihrenEndteilen c, d mittelsKnöpfe e, f an der Unterschenkelhülse befestigt. Eine Brücke g aus Gurtband o. dgl. verbindet die Teile c und d, an die sie fest angeschlossen ist. Die Brücke g liegt bei senkrecht stehendem Bein etwas oberhalb des Knies h, und zwar in einem so geringen Abstand davon, daß beim Gehen die Brücke frei über das Kniestück weggleiten kann.
Wird das Knie gebeugt, dann verändert sich die gegenseitige Lage von Brücke und Knie derart, daß beide infolge des gleichzeitig ausgeübten Zuges der Bandage bis zur Berührung einander nahe kommen. Diese Berührung beider Teile ist bei der Kniebeuge schließlich so stark, daß eine Bremsung der Beugung des, Kniestücks eintritt.
Diese genügt vollkommen, um die Anordnung einer besonderen Kniegelenkbremse überflüssig zu machen, wodurch das Kunstbein sehr einfach in seiner Ausbildung und dementsprechend billig herstellbar wird. Die bei den gebräuchlichen Kniegelenkbremsen eintretenden Beschädigungen scheiden hier aus.
An Stelle derBrückeg kann auch eine zylindrische oder ähnlich gestaltete geschlossene oder durch an der Rückseite mittels Längsschnittes geöffnete Hülse aus Leder o. dgl. benutzt werden, von der die nach den Knöpfen der Unterschenkelhülse geführten Streifen c, d ausgehen, und die anderseits an die die Oberschenkelhülse umfassenden Bandagengurte angeschlossen ist.

Claims

PATENT-ANsPRucH: Künstliches. Bein für oberhalb des Knies Amputierte mit einer zur Steuerung des Unterschenkels dienenden Bandage, dadurch gekennzeichnet, daß die Endteile (c, d) der den Oberschenkel umfassenden Bandagengurte, die in bekannter Weise mittels Knöpfe (e, f) an der Unterschenkelhülse (b) angreifen, durch ein Querband (Brücke g) o. dgl. fest verbunden sind, welches oberhalb des Knies die Oberschenkelhülse in solcher.Länge und in solchem Abstande von dieser Hülse umfaßt, daß beim Gehen auf ebenem Boden das Querband auf dem Kniestück (h) gleitet, bei der Kniebeugung aber infolge der durch diese bewirkten Zugspannung dem Kniestück selbst bis zur Berührung nahe kommt und dessen weitere Beugung bremst.