DE322910C - Kniegelenkbremse fuer Kunstbeine - Google Patents

Description

• Kniegelenkbremse für Kunstbeine. Die Erfindung betrifft eine Kniegelenkbremse für Kunstbeine, die durch Bewegung des Stumpfes gegenüber der Beinhülse ein- und ausrückbar ist, und besteht darin, daß der den Stumpf fest umschließende Trichter (oder die Schnürhülse) derart beweglich gegenüber der Beinhülse angeordnet ist, daß er sowohl längs seiner Längsachse als auch in der Schwingungsebene des Unterschenkels Bewegungen ausführen kann. Für diese Bewegungen sind gemeinsame Übertragungsmittel vorgesehen, die diese beiderlei Bewegungen auf die Hemmungseinrichtung für das Kniegelenk derart übertragen, daß sowohl bei Abwärtsbewegung des Stumpfes in der@Beinhülse als auch beim Rückwärtsschwingendes Stumpfes die Hemmung eingerückt und bei umgekehrten Bewegungen ausgeschaltet wird.
• Ferner greift die an der Stumpfhülse angeordnete Übertragungsstange für die verschiedenartigen Bewegungen des Stumpfes mittels Kurbel o. dgl. an einer Klemmkupplung derart an, daß eine Rückwärts- und eine Abwärtsbewegung der Übertragungsstange eine gleichsinnige Drehung der Kupplungsachse und somit ein Einrücken der Kupplung selbst bewirken, wogegen die entgegengesetzt gerichteten Bewegungen der Übertragungsstange die Kupplung entsprechend lösen.
• In den Figuren ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel wiedergegeben, und zwar stellt die Fig. i die neue Vorrichtung als Ganzes in zusammengesetztem Zustande dar. Fig. 2 und 3 dienen zur besonderen Veranschaulichung von einzelnen Teilen, und zwar zeigt Fig.2 den im Unterschenkelgelenkteil festsitzenden äußeren Bremsring r, Fig. 3 die mit dem Oberschenkelgelenkteil fest verbundene Achse x und den den Walzenführungsring w betätigenden Stift t. Das Stumpfende wird von der Schnürhülse fest umfaßt, auf diese Weise wird die zur Lenkung der Sperrvorrichtung notwendige Verbindung mit dem Hebel k -hergestellt. Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende: Die vom Stumpfende (innerhalb des Stumpftrichters) beim Gehen zur Erhaltung des Körpergleichgewichtes teilweise reflektorisch ausgeführten Bewegungen werden durch den Steuerungshebel h auf den Steuerungszapfen z und von dort mittels Achse s und Stift tauf den Walzenführungsring w der als Reibkupplung ausgeführten Sperrvorrichtung übertragen. In der letzteren sind (Fig. 2 ) vier auf exzentrisch gekrümmten Flächen gleitende Walzen c derart gegen den sie umfassenden Bremsring r gelagert, daß eine Drehung des Walzenführungsringes nach vorn die Walzen in ihre Hochstellung und damit zur Sperrung, eine Drehung des Walzenführungsringes nach hinten die Walzen in ihre Tieflage und damit zur Entsperrung des Ge= lenkes führt.
• Bei dieser Ausführungsform ist zur Betätigung der Sperrvorrichtung vorwiegend die seitliche Bewegung des Stumpfendes (und zwar die nach hinten, entgegen der Zugrichtung der Feder erfolgende; beim gesunden Bein das Durchdrücken des Kniees bewirkende Bewegung) nutzbar verwertet. Tatsächlich setzt sich die Bewegung des Stumpfendes beim Gehen stets aus mindestens zwei zueinander senkrecht geordneten Komponenten zusammen eine achsiale, etwa parallel, und eine zentrifugale, etwa senkrecht zu der Längsachse des Beines verlaufende. Welche der beiden Komponenten zur Betätigung des Sperrmechanismus am besten verwendet wird, hängt von der Beschaffenheit des Stumpfes ab und wird am besten von Fall zu Fall entschieden.

Claims (2)

1. PATENT-AIfspRÜcHE: _. Kniegelenkbremse für Kunstbeine, die durch Bewegung des Stumpfes gegenüber der Beinhülse ein- und ausrückbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der den Stumpf fest umschließende Trichter (oder die Schnürhülse) derart beweglich gegenüber der Beinhülse angeordnet ist, daß er sowohl längs seiner Längsachse als auch in der Schwingungsebene des Unterschenkels Bewegungen ausführen @ kann, für welche gemeinsame Übertragungsmittel vorgesehen sind, die diese beiderlei Bewegungen auf die Hemmungseinrichtung für das Kniegelenk derart übertragen, daß sowohl bei Abwärtsbewegung des Stumpfes in der Beinhülse als auch -beim Rückwärtsschwingen des Stumpfes die Hemmung eingerückt und bei umgekehrten Bewegungen ausgeschaltet wird.
2. 2. Kniegelenkbremse nach Anspruch x, mit einer Klemmkupplung für die Gelenk acbse, dadurch gekennzeichnet, da,ß die an der Stumpfhülse angeordnete Übertragungsstange für die verschiedenartigen Bewegungen des Stumpfes mittels Kurbel o. dgl. an einer Klemmkupplung derart angreift, daß eine Rückwärts- und eine Abwärtsbewegung der Übertragungsstange eine gleichsinnige Drehung der Kupplungsachse und damit ein Einrücken der Kupplung selbst bewirken, während die entgegengesetzt gerichteten Bewegungen der Übertragungsstmge die Kupplung entsprechend lösen.