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Münzspielgerät
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Die Erfindung betrifft ein Münzspielgerät mit einer Münzprüfeinrichtung,
nachgeschalteten Münzstapelrohren oder Münzspeichereinrichtungen für die verschiedenwertigen
Münzen, die mit Auszahleinrichtungen mit zu einem Auszahlteller führenden Führungseinrichtungen
und Einrichtungen zur Ableitung der Münzen zu einem Münzsammelbehälter nach Füllung
der Münzstapelrohre oder Münzspeichereinrichtungen versehen sind, mit einem die
zur Münzvorlage eingeworfenen Münzen zählenden Guthabenzähler, mit einem Rückgabeknopf
zur Auszahlung des von dem Guthabenzähler angezeigten Betrages und mit Schaltungen
zur Auszahlung von Münzen aus den Münzstapelrohren und/oder Zuweisung von Beträgen
zum Guthabenzähler entsprechend erzielten Gewinnen.
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Münzspielgeräte werden immer wieder von professionell arbeitenden
Personen, die deren Leistung zu erschleichen versuchen (§ 265a StGB), mit falschen
Münzen bedient oder sind Manipulationen derartiger Personen ausgesetzt, die sich
von dem Gerät nicht ordnungsgemäß gewonnene Beträge auszahlen lassen wollen.
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Münzspielgeräte sind üblicherweise durch Münzprüfeinrichtungen vor
der Annahme von Falschgeld und Fremdmünzen geschützt. Dennoch gelingt es Automatenbetrügern
immer wieder, Falschgeldstücke herzustellen, die die Münzprüfeinrichtung nicht als
solche erkennt und daher nicht ausscheidet. Ist es einem Automatenbetrüger einma
gelungen, ein von der Münzprüfeinrichtung angenommenes-Falschgeldstück herzustellen,
ist es einfach, entsprechende weitere Falschgeldstücke herzustellen. Der Automatenbetrüger
kann also derartiges Falschgeld in das Münzspielgerät bis zu dem von dem Guthabenzähler
angenommenen höchsten Betrag einwerfen und sich anschließend von dem Gerät durch
Betätigung des Rückzahlknopfes echtes Geld auszahlen lassen, das von unten aus den
Münzstapelrohren abgezogen wird. Nach dem Einwerfen von Falschgeld erhält der Automatenbetrüger
nach Betätigung des Rückgabeknopfes echtes Geld, weil das von ihm eingeworfene Falschgeld
von oben auf die in den Münzstapelrohren befindlichen Münzstapel fällt, wenn es
nicht sogleich bei vollständiger Füllung der Münzstapelrohre in den Münzsammelbehälter
abgeleitet wird. Fällt das Falschgeld nach vollständiger Füllung der Münzstapelrohre
sofort in den Münzsammelbehälter, läßt sich auch bei sofortiger Öffnung des Geräts
der Automatenbetrug nicht nachwetsen, weil nicht feststellbar ist, welche Münzen
bzw. welches Falschgeld zuletzt eingeworfen worden sind.
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Ausgangspunkt der Erfindung ist die Überlegung, daß für einen Automatenbetrüger
das Spiel mit Falschgeld nicht mehr lohnen ist, wenn er nach Einwurf von Falschgeld
und Betätigung des Rückgabeknopfes oder bei der Auszahlung von Gewinnen nach einem
Spiel nicht das in den Münzstapelrohren gestapelte Geld, sondern das von ihm selbst
eingeworfene Falsqhgeldlzurückgezah4# erhält.
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Ausgehend von dieser Überlegung liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Münzspielgerät der eingangs angegebenen Art zu schaffen, das zunächst im Falle
der Betätigung des Rückgabeknopfes oder der Auszahlung von Gewinnen das von dem
Spieler selbst eingeworfene Geld oder Falschgeld zurückzahlt, bevor eine Auszahlung
aus den Münzstapelrohren erfolgt.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß zwischen der
Münzprüfeinrichtung und den Münzstapelrohren mindestens ein zwischenspeicherndes
Münzstapelrohr für die höchstwertigen Münzen angeordnet ist, dessen Kapazität mindestens
der höchsten Münzvorlage entspricht und das mit einer eigenen Auszahleinrichtung
zur Auszahlung der von unten aus diesem abgezogenen Münzen versehen ist, die vor
der Auszahleinrichtung der Hauptmünzstapelrohre betätigt wird, und daß eine Schaltung
vorgesehen ist, die das Zwischenstapelrohr nach Ende einer Spielserie in das Hauptmünzstapelrohr
bzw. den Münzsammelbehälter entleert. Hat bei dem erfindungsgemäRen Münzspielgerät
ein Automatenbetrüger beispielsweise das zwischenspeichernde Münzstapelrohr mit
falschen 5-DM-Stücken gefüllt und drückt er, sich sein Falschgeld in echtes Geld
umwechseln zu lassen, die Rückgabetaste, so zahlt das Gerät ihm sein eigenes Falschgeld
bis auf einen Restbetrag von gegenwärtig DM 4,70 zurück, das nach Ablauf des ersten
gegenwärtig DM 0,30 kostenden Spiels aus den Hauptstapelrohren für die niederwertigeren
Münzen ausgezihlt wird. Übliche Münzspielgeräte
ermöglichen eine
Kreditvorlage von DM 90,-- bis 100,--. Bei dem erfindungsgemäßen Münzspielgerät
besteht also nicht mehr die Möglichkeit, diesen Betrag durch Falschgeld einzuzahlen
und sich sodann echtes Geld zurückzahlen zu lassen.
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Es waren früher bereits Münzspielgeräte in Benutzung, bei denen die
zur Kreditvorlage eingeworfenen Münzen in einem Zwischenspeicher gestapelt wurden,
aus dem sodann die Münzen jeweils in Höhe des für ein Spiel benötigten Betrages
abgezogen wurden. Bei Betätigung der Rückgabetaste wurde dem Spieler sodann die
noch in dem Zwischenspeicher vorhandene Kreditvorlage zurückgezahlt.
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Bei diesem bekannten Münzspielgerät diente der Zwischenspeicher jedoch
lediglich als Münzspeicher, ohne daß ein Guthabenzähler vorhanden war, und erzielte
Gewinne wurden nicht aus dem Münzspeicher, sondern aus den Hauptmünzstapelrohren
ausgezahlt.
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Die gestellte Aufgabe wird nach einem zweiten Vorschlag erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß Einrichtungen zum Zuführen zumindest der jeweils eingeworfenen
höchstwertigen Münzen als unterste Münzen in das Münzstapelrohr und zur Abgabe der
bei dessen Füllung aus diesem austretenden obersten Münzen zum Münzsammelbehälter
vorgesehen sind. Auch dieses erfindungsgemäße Münzspielgerät stellt sicher, daß
bei der Betätigung des Rückgabeknopfes oder bei der Auszahlung von Gewinnen zunächst
immer die von dem Spieler zuletzt eingeworfenen Münzen ausgezahlt werden, weil die
zur Auszahlung kommenden Münzen von unten aus dem Münzstapelrohr abgezogen werden.
Um jeweils die zuletzt eingeworfene Münze unter den Münzstapel in dem Münzstapelrohr
schieben zu können, können Einrichtungen vorgesehen werden, die den Münzstapel in
dem Münzstapelrohr so weit anheben, daß die letzte Münze durch Führungseinrichtungen
behinderungsfrei unter den Stapel geleitet werden kann.
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Nach einem weiteren Vorschlag zur Lösung der gestellten Aufgabe ist
vorgesehen, daß eine Einrichtung vorgesehen ist, die bei gefülltem Münzstapelrohr
mindestens der höchstwertigen Münzen bei Einwurf einer derartigen Münze die unterste
Münze aus dem Münzstapelrohr in den Münzsammelbehälter fördert, so daß die zuletzt
eingeworfene Münze als letzte in dem Münzstapelrohr liegt, und daß eine Einrichtung
vorgesehen ist, die zur Auszahlung von Münzen jeweils die oberste aus dem Münzstapelrohr
entnimmt. Zur Entnahme der auszuzahlenden Münzen kann wiederum eine Einrichtung
vorgesehen werden, die den Münzstapel in dem Münzstapelrohr entsprechend anhebt.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das zwischenspeichernde
Münzstapelrohr aus durchsichtigem Material besteht oder mit einem Längsschlitz versehen
ist und in einem Sichtfenster des Gehäuses des Geräts angeordnet ist. Die von dem
jeweiligen Spieler eingeworfenen Münzen bleiben somit sichtbar, so daß ein mit falschen
Münzen spielender Automatenbetrüger befürchten muß, entdeckt zu werden. Die Sichtbarkeit
der eingeworfenen Münzen kann noch dadurch verbessert werden, daß das Sichtfenster
mit einer Beleuchtung und/oder Lupe für die zwischengespeicherten Münzen versehen
ist.
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Das zwischenspeichernde Münzstapelrohr kann auch aus einem die Münzen
hochkant übereinanderstapelnden Schacht bestehen. Ein derartiger Stapelschacht vermag
natürlich nur weniger Münzen, beispielsweise drei, aufzunehmen, um eine zu große
Bauhöhe zu vermeiden. Die Kreditvorlage ist sodann ebenfalls entsprechend der Aufnahmefähigkeit
des Münzenschachts zu begrenzen.
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Bei dem erfindungsgemäßen Münzspielgerät hätte ein Automatenbetrüger
noch die Möglichkeit, beispielsweise ein falsches 5-DM-Stück einzuwerfen und sich
für dieses nach dem ersten Spiel gegenwärtig DM 4,70 in echten Münzen zurückzahlen
zu lassen oder zu hoffen, über die Gewinnchance echtes Geld zu erhalten. Da die
Möglichkeit, über die Gewinnchance zu echtem Geld zu kommen, für einen Automatenbetrüger
kaum lohnend sein dürfte, wird in weitere Ausgestaltung der Erfindung der aufeinanderfolgenden
Umwechslung von falschen 5-DM-Stücken dadurch vorgebeugt, daß eine Schaltung vorgesehen
ist, die nach zweimaligem Geldeinwurf und jeweils anschließendem Betätigen der Rückgabetaste
einen Alarm auslöst.
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Durch das Alarmsignal werden sodann umstehende Personen auf eine Spielweise
aufmerksam, die für einen Automatenbetrüger typisch ist. Ein Automatenbetrüger,
der versuchen sollte, falsche 5-DM-Stücke über das Münzspielgerät umzuwechseln,
müßte also befürchten, entdeckt zu werden.
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Schließlich bestünde für einen Automatenbetrüger noch die Möglichkeit,
mit einer an einem Faden hängenden echten Münze in dem Guthabenzähler des Spielgeräts
ein Guthaben aufzubauen und sich dieses sodann durch die Betätigung der Rückgabetaste
zurückzahlen zu lassen oder dieses Guthaben dazu zu verwenden, Gewinne zu erzielen
und sich diese in echtem Geld auszahlen zu lassen. In weiterer Ausgestaltung der
Erfindung ist daher vorgesehen, daß eine Einrichtung zum Zählen der aus dem zwischenspeichernden
Münzstapelrohr abgebebenen Münzen und eine Vergleichse ..richtung vorgesehen sind,
die die Anzahl der von dem zwischenspeichernden Münzstapelrohr abgegebenen Münzen
mit der von der der Münzprüfeinrichtung nachgeschaltenen Münzzähleinrichtung gezählten
Münzen vergleicht und bei Ungleichheit der Zählung die Auszahlun sperrt und einen
Guthabenzähler zurückstellt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der
Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer
aus einer Münzprüfeinrichtung und nachgeschalteten, mit Auszahleinrichtungen versehenen
Münzstapelrohren bestehenden Einheit und Fig. 2 einen Schnitt durch ein zwischenspeicherndes
Münzstapelrohr mit Verteilerweiche und zugehörigem Hauptstapelrohr längs der Linie
II - II in Fig. 1.
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Die in Fig. 1 dargestellte, aus einer Münzprüfeinrichtung 1 und nachgeschalteten
Münzstapelrohren mit Auszahleinrichtungen bestehende Einheit ist zum Einbau in Münzspielgeräte
bestimmt.
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Die Münzprüfeinrichtung 1 ist mit einem Einwurftrichter 2 versehen,
der unterhalb des Münzeinwurfschlitzes des Münzspielgerätes angeordnet ist. Die
an sich bekannte und daher nicht näher beschriebene Münzprüfeinrichtung 1 ist zur
Prüfung von 5-DM- und 2-DM-Stücken ausgelegt, wobei die von der Münzprüfeinrichtung
1 als falsch ausgeschiedenen Münzen über den Schacht 3 in den nicht dargestellten
Rückgabeteller fallen und die als echt erkannten 5-DM-Stücke dem zwischenspeichernden
Stapelrohr 4 und die als echt erkannten 2-DM-Stücke dem zwischenspeichernden Münzstapelrohr
5 zugeführt werden. Durch einen nicht dargestellten Mikroschalter oder durch einen
Fotozellenfühler werden die in die zwischenspeichernden Münzstapelrohre 4, 5 fallenden
Münzen gezählt und entsprechend dem Münzwert der Guthabenzähler erhöht, dessen Zählung
in einer auf der Frontplatte des Münzspielgeräts sichtbaren Anzeigeeinheit
angezeigt
wird. Sind in den Trichter 2 Münzen eingeworfen worden, deren Wert die höchste vorgesehene
Kreditvorlage erreicht, oder ist der höchste Füllstand der zwischenspeichernden
Münzstapelrobi erreicht,. sperrt eine. von dem Elektromagneten 6 gesteuerte Einrichtung
den Einwurf weiterer Münzen durch den Spieler. Der Elektromagnet 6 wird von der
die Kreditvorlage zählenden und abfragenden sowie den gesamten Spielablauf bis zur
Auszahlung von Gewinnen hin steuernden Elektronik des Münzspielgeräts geschaltet.
Zum Anschluß der Steuerleitungen ist der Elektromagnet 6 mit einem Stecker 7 versehen.
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Die zwischenstapelnden Münzrohre fl, 5 sind mit Tastfühlern 8, 9 versehen,
die durch Schlitze in das Innere der zwischenspeichernden Münzstapelrohre 4, 5 greifen
und durch Mikroschalter 10, 11 das Vorhandensein von Münzen melden. Jedes zwischenspeichernde
Münzstapelrohr 4, 5 ist mit einem von der das Münzspielgerät steuernden Elektronik
geschalteten Elektromagneten 12 versehen, der über die schwenkbar gelagerten Hebel
13 jeweils die unterste Münze aus den zwischenspeichernden Stapelrohren 4, 5 ausschiebende
Schieber 14 betätigt. Der Schieber 14 führt die ausgeschobenen Münzen einer schwenkbar
gelagerten Verteilerweiche 15 zu, die je nach ihrer Stellung die Münzen in die Hauptmünzstapelrohre
16, 17, zum Münzsammelbehälter oder in den zum Rückzahlteller führenden Schacht
3 leitet. Die Hauptmünzstapelrohre 16, 17 sind ebenfalls mit von Magneten 18 betätigten
Schiebern versehen, die die jeweils untersten Münzen aus den Hauptmünzstapelrohren
in den Schacht 3 schieben. Die Hauptmünzstapelrohre 16, 17 sind mit deren Füllung
anzeigenden Mikroschaltern 20 versehen, die über Fühlhebel 19 geschaltet werden,
die durch Schlitze 21 in das Innere der Hauptmünzstapelrohre greifen.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist die Verteilerweiche 15 um die
Achse 22 schwenkbar an dem Schacht 3 gelagert. Zur Verschwenkung der Verteilerweiche
5 entsprechend der jeweils erforderlichen Verteilerstellung sind diese betätigende,
nicht dargestellte Hebel und Magnete vorgesehen.
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Die Verteilerweiche 15 ist mit drei Kanälen 23, 24, 25 versehen, von
denen der Kanal 23 zum Münzsammelbehälter, der Kanal 24 in den Schacht 3 und der
Kanal 25 zu dem zugehörigen Hauptstapelrohr 16 führt. Zur sicheren Zählung der über
die Weiche 15 abgeführten Münzen sind die Kanäle 23, 24, 25 mit Bohrungen 26, 27,
28 versehen, durch die in der vor den Austrittsspalt 29 des zwischenstapelnden Münzstapelrohrs
4 geschwenkten Stellung des jeweiligen Kanals der Strahl eines Fototasters tritt.
Der nicht dargestellte Fototaster schaltet einen elektronischen Zähler.