-
-
BESCHREIBUNG
-
Die Erfindung betrifft eine Holztreppe für den Innenausbau gemäß dem
Oberbegriff des Hauptanspruchs.
-
Die gegenwärtig auf dem Markt befindlichen Holztreppen für den Innenausbau
umfassen eine Tragkonstruktion, auf der Stufen befestigt sind. Die Tragkonstruktion
für Spindeltreppen kann gebildet werden durch eine zentrale Stütze mit doppelt gekrümmter
Struktur. Bei Treppen mit unterschiedlichem Grundriß gegenüber Spindeltreppen kann
die Tragkonstruktion jeweils aus Metall bestehen.
-
Die zuvor erwähnten Treppen haben eine Anzahl von Nachteilen.
-
Insbesondere weisen Treppen mit einer zentralen Stütze relativ hohe
Produktionskosten auf, die darauf beruhen, daß besondere Arbeiten erforderlich sind,
um die Stufen an der zentralen Stütze zu befestigen. Spindeltreppen haben eine Tragkonstruktion
mit doppelter Krümmung, die relativ hohe Produktionskosten erfordert und kompliziert
in der Ausführung ist. Die oben erwähnten Treppen mit metallischer Tragkonstruktion
sehen zumeist wenig ansprechend aus und sind schwer im Gewicht sowie schwierig zu
montieren.
-
Die Erfindung ist darauf gerichtet, eine Holztreppe für den Innenausbau
zu schaffen, durch die die erwähnten Nachteile überwunden werden und die eine ansprechende
Form aufweist, mit verringerten Kosten herzustellen ist, einfach montiert werden
kann und ein verhältnismäßig geringes Gewicht aufweist.
-
Die Erfindung ergibt sich im einzelnen aus dem kennzeichnenden Teil
des Hauptanspruchs.
-
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die erfindungsgemäße
Treppe selbsttragend ausgebildet ist und eine Anzahl von Stufen sowie eine Anzahl
von paarweise angeordneten Distanzstücken umfaßt. Die Distanzstücke sind untereinander
in versetzter Anordnung verbunden, und jede der einzelnen Stufen ist mit den entsprechenden
seitlichen Rändern an wenigstens einem der Paare der Distanzstücke befestigt.
-
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung
anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
-
Fig. 1 bis 4 zeigen Grundrisse verschiedener Holztreppen; Fig. 5
und 6 zeigen jeweils eine perspektivische Ansicht und einen Schnitt durch eine Treppe
gemäß Fig. 2; Fig. 7 und 8 zeigen eine perspektivische Ansicht und einen Schnitt
eines Teils einer Treppe gemäß Fig. 2 in einer abgewandelten Ausführungsform; Fig.
9 und 10 zeigen eine perspektivische Ansicht und einen Schnitt eines Teils einer
Treppe gemäß Fig. 2 in einer weiteren Abwandlung.
-
In Fig. 1 bis 4 sind hölzerne Treppen für den Innenausbau in verschiedenen
Ausführungsformen gezeigt und mit den Bezugsziffern 1,2,3 und 4 versehen. Die Treppe
1 ist eine Spindeltreppe und umfaßt eine Anzahl von Stufen 5 mit im wesentlichen
trapezförmigem Grundriß sowie zwei Handläufe 6 und 7 auf der Innen- und Außenseite.
Die Treppe 2 ist eine gerade Treppe mit einer Anzahl von Stufen 8 mit im wesentlichen
rechtwinkligem Grundriß und zwei seitlichen Handläufen 11. Die Treppe 3 hat einen
im wesentlichen L-förmigen Grundriß und besteht aus zwei Abschnitten 12 und 13,
die jeweils geradlinig verlaufen und zueinander in einem rechten Winkel stehen.
Die Abschnitte 12 und 13 umfassen eine Anzahl von Stufen 14 und 15 mit im wesentlichen
rechtwinkligem Grundriß, sowie zwei seitliche Handläufe 16,17. Die Abschnitte 12
und 13 sind untereinander über einen quadratischen Treppenabsatz 18 verbunden. Die
Treppe 4 entspricht im wesentlichen der Treppe 3 und weist wie diese einen L-förmigen
Grundriß auf, der zwei Abschnitte 21 und 22 umfaßt, die jeweils eine Anzahl von
im wesentlichen rechtwinkligen Stufen 23 und 24 aufweisen und mit Handläufen 25
und 26 versehen sind. Die Abschnitte 21 und 22 sind untereinander über eine Anzahl
von Stufen 27 verbunden, die einen etwa trapezförmigen Grundriß aufweisen und insgesamt
die Fläche des Treppenabsatzes 18 der Treppe 3 einnehmen.
-
Gemäß Fig. 5 und 6 sind die Stufen 8 der Treppe 2 untereinander durch
paarweise angeordnete Distanzleisten 28 verbunden, die untereinander parallel verlaufen.
Es ist ersichtlich, daß auch die Treppen 1,3 und 4 Distanzleisten zwischen den einzelnen
Stufen 5,14 und 15 und 23 und 24 aufweisen. Die Distanzleisten 28 sind entlang einem
Teilbereich der Stufe 8 an deren kürzeren Seiten angeordnet. In der Nähe jeder kürzere
Seite jeder Stufe 8 sind drei durchgehende, senkrechte Bohrungen 31,32 und 33 vorgesehen.
Die Bohrung 31 befindet sich im vorderen Bereich
der Stufe 8 und
verläuft koaxial zu einer durchgehenden, senkrechten Bohrung 34 in der Mitte der
unterhalb liegenden Distanzleiste 28, deren Bohrung ihrerseits koaxial zu der Bohrung
33 in der Stufe 8 unterhalb der Distanzleiste 28 verläuft. Die Bohrung 33 befindet
sich im hinteren Bereich der Stufe 8. Die Bohrungen 31,34 und 33 nehmen einen Zuganker
35 auf, dessen Kopf 36 unter Einfügung einer Scheibe 39 in einer Ausnehmung 37 am
oberen Ende der Bohrung 31 liegt. Das Gewindeende 38 tritt aus der Bohrung 33 aus
und nimmt eine Mutter 42 unter Einfügung einer Scheibe 41 auf. Die Bohrung 32 befindet
sich im Mittelbereich der erwähnten kürzeren Seite der Stufe 8 und verläuft auf
der Unterseite koaxial zu einer senkrechten, durchgehenden Bohrung 43 im hinteren
Bereich der nächst-tieferen Distanzleiste 28. Andererseits verläuft die Bohrung
32 nach oben koaxial zu einer senkrechten Sackbohrung 44 im vorderen Bereich der
nächst-höheren Distanzleiste 28. Die Bohrungen 44,32 und 42 nehmen einen Zuganker
45 auf, der mit einem mit Gewinde versehenen Kopf 46 ausgerüstet ist, in den ein
nicht gezeigter Gewindestift eingedreht ist, der in einer Bohrung 47 liegt, die
mit waagerechter Achse in der Position des oberen Endes der Sackbohrung 44 in der
Distanzleiste 28 hergestellt ist. Der Zuganker 45 weist ein Gewindeende 58 auf,
das aus der Bohrung 43 austritt und eine Scheibe 52 sowie eine Mutter 53 trägt.
Im Inneren der Ausnehmung 37 zwischen dem Kopf 36 des Zugankers 35 und der Bodenfläche
der Ausnehmung 37 kann unter Einfügung der Scheibe 39 eine Tellerfeder zur Aufnahme
einer eventuellen Beanspruchung infolge einer Änderung der Stärke der Stufe 8 und
der Distanzlciste 28 bei einer Änderung des Feuchtigkeitsgehaltes des Holzes vorgesehen
sein.
-
Gemäß Fig. 7 und 8 kann die Treppe 2 mit verschiedenen Abwandlungen
gegenüber der Ausführungsform der Figuren 5 und 6 hergestel]t werden. Bei dieser
Ausführungsform
umfaßt die Treppe 2 eine Anzahl von rechteckigen
Stufen, die abwechselnd mit paarweise entlang den Rändern der Stufen 55 verlaufenden
Distanzleisten 56 angeordnet sind.
-
An diesen Rändern weist jede Stufe 55 drei durchgehende Bohrungen
57,58 und 61 auf, die sich jeweils im vorderen, mittleren und hinteren Bereich der
Stufen befinden. Die Bohrung 57 verläuft nach oben koaxial zu einer Bohrung 62 im
vorderen Bereich der nächst-höheren Distanzleiste 56. Ferner ist die Bohrung 57
nach unten ausgerichtet mit einer Bohrung 63 im Mittelbereich der unteren Distanzleiste
56, und sodann mit einer Bohrung 61 in der nächsttieferen Stufe 55 und schließlich
mit einer Bohrung 64 im hinteren Bereich der nächst-tieferen Distanzleiste 56.
-
Jede Distanzleiste 56 weist zwei weitere durchgehende Bohrungen 65
und 66 auf, die sich jeweils zwischen den Bohrungen 62 und 63 sowie 63 und 64 befinden.
Die Bohrung 65 verläuft nach unten koaxial mit der Bohrung 58 der tieferen Stufe
55 sowie mit der Bohrung 66 der unter dieser Stufe liegenden Distanzleiste 56.
-
Die Bohrungen 62,57,63,61 und 64 sind von einem Zuganker 67 durchdrungen,
der einen Kopf 68 aufweist, der sich in einer Ausnehmung 71 am oberen Ende der Bohrung
62 befindet. Ein Gewindeende des Zugankers 67 tritt aus der Bohrung 64 aus und trägt
eine Scheibe 72 sowie eine Mutter 73. Die Bohrungen 65,58 und 66 sind von einem
zweiten Zuganker 74 durchdrungen, der ebenfalls einen Kopf 75 aufweist, der sich
in einer Ausnehmung 76 am oberen Ende der Bohrung 65 befindet. Auf einem unteren
Gewindeende, das aus der Bohrung 66 austritt, befindet sich eine Scheibe 77 sowie
eine Mutter 78. Zwischen dem Kopf 68 bzw. 75 des Zugankers 67 oder 74 und dem Boden
der jeweiligen Ausnehmung 71 oder 76 befindet sich eine Scheibenfeder 81 zur Aufnahme
eventueller Bewegungen aufgrund einer Änderung der Stärke der Stufe 55 und der Distanzleiste
56.
-
Zwischen der untersten Stufe 55 und dem Boden weist die Treppe 2 eine
Distanzleiste 82 mit geringeren Abmessungen gegenüber der Distanzleiste 56 auf.
Die Distanzleiste 82 ist mit drei Bohrungen 83,84 und 85 versehen, die koaxial zu
den Bohrungen 57,58 und 61 der nächst-höheren Stufe 55 verlaufen. In diesem Falle
verläuft der Zuganker 67 nicht durch drei Distanzleisten 56 und zwei zwischen diesen
liegende Stufen 55, sondern lediglich durch die Distanzleiste 56, die untere Distanzleiste
82 und die zwischen diesen liegende Stufe 55. Die untere Distanzleiste 82 weist
im Bereich der Bohrungen 57 und 58 eine Ausnehmung 86 auf, die das untere Ende der
Zuganker 67 und 74, das aus den Bohrungen 83 und 84 austritt und Muttern 73 bzw.
78 trägt, aufnimmt. Am unteren Ende der Bohrung 85 ist eine Ausnehmung 87 für die
Mutter 73 des Zugankers 67 in der Bohrung 85 ausgebildet. Im Inneren der Ausnehmung
86 zwischen den Muttern 73 und 78 und der unteren Oberfläche der Distanzleiste 82
befindet sich eine Platte 88, deren hinterer Bereich gegen eine Leiste 91 anliegt,
die auf dem Fußboden befestigt ist. Der Zuganker 74 weist einen oberen Abschnitt
92 auf, der aus der Bohrung 95 austritt und zur Aufnahme einer Stütze eines Handlaufs
dient.
-
Gemäß Fig. 9 und 10 kann die Treppe 2 mit verschiedenen Abwandlungen
gegenüber den zuvor beschriebenen Ausführungsformen verwirklicht werden. Bei dieser
Ausführungsform umfaßt die Treppe 2 eine tragende Konstruktion mit einer Anzahl
von paarweise angeordneten Distanzleisten 93, auf denen jeweils Stufen 94 befestigt
sind. Im einzelnen sind die Distanzleisten 93 jeweils direkt aufeinander in versetzter
Anordnung montiert, so daß am oberen rückwärtigen Ende jedes Paares der Distanzleisten
93, das nicht mit dem unteren rückwärtigen Ende der beiden nächst-höheren Distanzleisten
93 zusammentrifft, jeweils eine Stufe 94 befestigt werden kann. Die Stufe 94 weist
entlang den
kürzeren Seiten eine vordere Bohrung 95 sowie eine
mittlere und hintere Bohrung 96 auf. Die vordere Bohrung 95 verläuft nach unten
koaxial mit einer Bohrung 98 im vorderen Bereich der Distanzleiste 93 und sodann
mit einer Bohrung 101 im Mittelbereich der nächst-tieferen Distanzleiste 93. Diese
Bohrung fluchtet wiederum mit einer Bohrung 102 im rückwärtigen Bereich der nächst-tieferen
Distanzleiste 93.
-
Die Bohrungen 95,98,101 und 102 nehmen einen Zuganker 103 auf, der
mit einem Kopf 104 versehen ist, der in einer Ausnehmung 105 am oberen Ende der
Bohrung 95 liegt. Der Zuganker ist mit einem unteren Gewindeende 106 versehen, das
nach unten aus der Bohrung 102 austritt und dort eine Scheibe 107 sowie eine Mutter
108 trägt. Die Bohrungen 96 fluchten jeweils mit zwei Bohrungen 111 in der unterhalb
liegenden Distanzleiste 93 zwischen den Bohrungen 98 und 101 und sodann mit zwei
Bohrungen 112 in der weiter unterhalb liegenden Distanzleiste 93 zwischen den Bohrungen
101 und 102. Die Bohrungen 96,111 und 112 nehmen einen zweiten Zuganker 113 auf,
der mit einem Kopf 114 versehen ist, der sich in einer Ausnehmung 115 am Ende der
Bohrung 96 befindet. Ein Gewindeende 116 des Zugankers tritt nach unten aus der
Bohrung 112 aus und trägt eine Scheibe 117 sowie eine Mutter 118. Im Inneren der
Ausnehmungen 105 und 115 können Scheibenfedern oder Federringe oder dgl. zur Aufnahme
eventueller Stärkenveränderungen der Stufen 94 und der Distanzleisten 93 vorgesehen
sein. Ebenfalls bei dieser Ausführungsform können die Zuganker 113 ein oberes Ende
zur Aufnahme der Stützen eines Handlaufes aufweisen.
-
Die Handläufe für die einzelnen oben beschriebenen Treppen bestehen
aus einzelnen, untereinander verbundenen Elementen. Im Hinblick auf den Grundriß
der Treppe haben diese Elemente vorzugsweise eine Form, die zur Folge hat,
daß
der Handlauf dem Grundriß der jeweiligen Treppe folgt und der Gesamtkonstruktion
ein ansprechendes Aussehen verleiht. Bei der Treppe 1 beispielsweise, die im wesentlichen
als Spindeltreppe ausgebildet ist, weisen die Elemente des inneren Handlaufs 6 und
des äußeren Handlaufs 7 im wesentlichen eine runde Form in bezug auf die Mittelachse
der Treppe 1 auf. Entsprechend gilt für die Treppen 2,3 und 4, daß die Elemente
der Handläufe 11,16 und 17 sowie 25 und 26 im wesentlichen geradlinig verlaufen.
Es liegt auf der Hand, daß bei der Treppe 1 auch die Distanzleisten eine Rundung
in bezug auf die Mittelachse aufweisen oder ergeben.
-
Die Montage der Treppe 2 gemäß Fig. 5 und 6 ist einfach durchzuführen.
Es reicht aus, ausgehend von der tiefsten Stufe 8, einen Zuganker 35 in die Bohrungen
31,34 und 33 und einen Zuganker 45 in die Bohrungen 44,32 und 43 einzuführen. Sodann
wird der Zuganker 35 mit der Mutter 42 und der Zuganker 45 mit der Mutter 53 und
dem eingangs erwähnten Verriegelungsstift festgelegt. Dementsprechend wird die Montage
der Treppe 2 gemäß Fig. 7 und 8 sowie 9 und 10 ausgeführt.
-
Die erfindungsgemäße Treppe weist zahlreiche und offenkundige Vorteile
auf.
-
Insbesondere ist die erfindungsgemäße Treppe nicht mit einer Tragkonstruktion
versehen, sondern sie ist selbsttragend. Das Fehlen einer Tragkonstruktion führt
zur Reduzierung des Gewichts und zu einer Vereinfachung und Verkürzung der Montage.
Da die Elemente der Treppe in großer Serie hergestellt werden können und eine Tragkonstruktion
fehlt, verringert sich die Kosten, und zugleich entsteht eine ästhetisch ansprechende
Treppe.
-
Schließlich liegt auf der Hand, daß verschiedene Ausführun-
gen
und Abwandlungen der beschriebenen und dargestellten Holzinnentreppe möglich sind,
ohne daß der Rahmen der Erfindung verlassen wird.
-
Insbesondere können die Form und die Abmessungen der Stufen entsprechend
dem Grundriß der Treppe geändert werden.
-
Weiterhin ist die Art der Befestigung der Stufen an den Distanzleisten
variabel. Ferner können bei jeder Ausführungsform gemäß Fig. 3 und 4 die Treppen
3 und 4 einen Treppenabsatz 18 aufweisen, und die Stufen 27 können an den Seitenwänden
des Innenraums befestigt werden, in dem die Treppe montiert wird.
-
In der vorstehenden Beschreibung werden Bohrungen oder Zuganker in
einer Stufe oder Distanzleiste jeweils als Bohrungen im vorderen Bereich bezeichnet,
wenn sie auf der einer Person, die die Treppe in Aufwärtsrichtung begeht, zugewandten
Seite liegen, während die auf der weiter entfernt gelegenen Seite der Stufe befindlichen
Bohrungen und Zuganker als Bohrungen etc. im hinteren Bereich bezeichnet werden.