DE322485C - Verfahren und Vorrichtung zum Formen bzw. Treiben von Platten oder Schichten aus Faserstoffen und hydraulischen oder anderen Bindemitteln - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Formen bzw. Treiben von Platten oder Schichten aus Faserstoffen und hydraulischen oder anderen Bindemitteln

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DE322485C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B28WORKING CEMENT, CLAY, OR STONE
    • B28BSHAPING CLAY OR OTHER CERAMIC COMPOSITIONS; SHAPING SLAG; SHAPING MIXTURES CONTAINING CEMENTITIOUS MATERIAL, e.g. PLASTER
    • B28B1/00Producing shaped prefabricated articles from the material
    • B28B1/52Producing shaped prefabricated articles from the material specially adapted for producing articles from mixtures containing fibres, e.g. asbestos cement

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
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  • Ceramic Engineering (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Formen bzw. Treiben von Platten oder Schichten aus Faserstoffen und hydraulischen oder anderen Bindemitteln. Gewisse aus faserigen Stoffen und hydraulischen oder anderen Bindemitteln bestehende Steinpappen oder Platten sind, solange diese Bindemittel noch nicht abgebunden 'haben, für eine mehr oder weniger ausgesprochene 'Treibarbeit geeignet, - die .den Zweck hat, dekorative oder andere Wirkungen hervorzubringen.
  • Die bisher zu diesem Zwecke angewendeten Verfahren ergeben gute Ergebnisse, sobald es sich nur um sehr schwache Reliefs handelt. Sobald diese letzteren aber über eine gewisse Höhe hinausgehen, die von der Beschaffenheit der Masse abhängt, wird das Erzeugnis rissig und erfordert kostspielige Nacharbeiten, die, so sorgfältig sie auch ausgeführt werden können, doch nicht immer dem direkten Abdruck des Modells gleichkommen. Überdies ist die Herstellung einer Patrize, die den Verschiebungen des Stoffes, welche das herzustellende Relief erfordert, genau Rechnung trägt und eine gleichmäßige Pressung zu erreichen ermöglicht, eine schwierige und kostspielige Arbeit.
  • Vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, welches gestattet, mit den bisher gebräuchlichen Arbeitsstoffen gut ausgeführte Reliefs zu erhalten und die Frage der Matrizen wesentlich zu vereinfachen. Es handelt sich um eine Art Austreibung der Masse, wobei keinerlei Patrize erforderlich ist, die Masse in alle Einzelheiten der Form eindringt und die sich etwa bildenden Risse verschließt.
  • Das Verfahren besteht in einer Einstampfung oder Treibung der Masse in eine Matrize, die unter der Platte oder Stoffschicht vorgesehen ist, und zwar erfolgt das Eintreiben durch Stöße, die auf alle Punkte der Schicht mit einer entsprechend lebendigen Kraft durch feste Körper oder durch Flüssigkeiten ausgeübt werden, wobei die festen Körper oder Flüssigkeiten in Form eines Regens gegen das Masseblatt geworfen werden. * Man kann beispielsweise hierzu Wasserstrahlen unter Druck oder kleine feste Körper verwenden, etwa aus gewisser Höhe herabfallende Kugeln.
  • Die ersten Stöße bewirken das Anliegen und eine gewisse Quetschung der Mässe auf den Reliefteilen der Form oder des Modells sowie ein Entweichen "des überschüssigen Materiales gegen die tieferen Teile der Form. Letztere erhalten dadurch den notwendigen Ergänzungstoff zum Verschließen der Risse, die eine unvermeidliche Folge der Streckungen sind, der die Masse unterzogen werden muß, um sich in die Höhlungen hineinzulegen.
  • Sobald die Masse in den Höhlungen anliegt, übt die lebendige Kraft der aufschlagenden Körper Stauch- und Streckwirkungen auf die Masse aus, denen zufolge dieselbe nach allen Richtungen sich ausbreitet, alle Risse schließt und gleichzeitig in alle Einzelheiten des Modells eindringt.
  • Das Arbeitsgut kann in verschiedener Weise auf die Matrize ausgebreitet werden. Entweder in Form einer gesondert hergestellten, noch nicht abgebundenen feuchten Platte, oder in Form einer solchen, gesondert hergestellten Platte, auf welche nachträglich noch weiterer Füllstoff ausgestreut oder ausgebreitet wird, oder aber als lose, nicht in Plattenform gebrachte und einfach auf eine als Träger dienende Leinwand ausgebreitete Masse, oder endlich in Form einer direkt auf die Matrize ausgebreiteten oder aufgeworfenen Schichte, mit einem Wort, die aus Fasermaterial und Bindemittel bestehende Schicht kann in jeder beliebigen Weise auf die Form gebracht werden.
  • Es ist vorteilhaft, der Matrize samt dem Blatte oder der Schichte, welche sie bedeckt, eine stark geneigte Lage zu geben, damit die Körper, deren man sich für die Ausübung der Stöße bedient, nicht in den von ihnen erzeugten Höhlungen verbleiben und nicht durch ihr Gewicht beim Ablaufen eine gewisse Streckung des Blattes bewirken.
  • Statt gleichzeitig die ganze Oberfläche des zu prägenden Blattes zu bearbeiten, scheint es vorteilhafter, die Bearbeitung in fortschreitenden parallelen Zonen vorzunehmen, und es werden zu diesem Zwecke das Modell oder Form mit entsprechender Geschwindigkeit ständig und regelmäßig an den die festen oder flüssigen Körper auswerfenden Röhren vorbeibewegt. Es wird auf diese Weise vermieden, däß infolge der Streckung, der die Masse durch die Schläge oder Stöße ausgesetzt ist, sich Falten oder Runzeln bilden. Überdies wird auch noch erreicht, der Vorrichtung geringere Abmessungen zu geben, denn, wenn das Blatt eine Verschiebung in der Längsrichtung erhält, ist die der Maschine zu gebende Breite nunmehr durch die Höhe dieses Blattes bestimmt, dessen Länge alsdann gleichgültig sein kann. Die Strahlröhren stehen senkrecht oder annähernd senkrecht zur Oberfläche des zu prägenden Blattes; sie können ferner in einer Reihe oder in mehreren Reihen angeordnet sein und aus einem oder aus mehreren Behältern gespeist werden.
  • Bei Verwendung von Wasser zur Ausführung des Verfahrens werden die Strahlröhren vorzugsweise wagerecht eingebaut und entweder geradlinig hin und her oder im Kreise bewegt, so daß keine Stelle der Einwirkung der Wasserstrahlen entgeht.
  • In den Zeichnungen veranschaulicht die Fig. r und 2 eine Seitenansicht und eine Endansicht einer schematisch dargestellten Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Die folgenden Figuren zeigen eine Ausführungsform einer Maschine, die besonders für die Verwendung eines Kugelregens eingerichtet ist, und zwar sind die Fig. 3 und 4. Seitenansicht und Aufsicht der Maschine, und Fig. 5 zeigt eine Abänderung mit zwei Reihen von Röhren. Fig.6 zeigt eine Abänderung der Röhrenform.
  • In Fig. i und 2 bezeichnet i das Blatt oder die Schichte der noch feuchten Steinpappe, welche getrieben oder geprägt werden soll. Dieselbe ruht auf der Form oder Matrize a, die in geneigter Stellung auf dem Wagen 3 gehalten wird, welcher sich vor einer Reihe von Röhren 5 verschieben läßt, die durch Zuleitungsrohre q. mit einem Vorratsbehälter 6 für feste Körper, am besten Kugeln, verbunden sind, die durch die Röhren q. und 5 auslaufen und in Form eines Regens gegen das Blatt i geworfen werden.
  • Bei diesem Beispiel sind die Öffnungen der Röhren 5 abgestuft in verschiedenen Höhenlagen angebracht, so daß eine schräge Linie gebildet wird, deren Enden in gleicher Höhe mit dem oberen und unteren Rand des Blattes liegen, so daß das Blatt gleichzeitig in seiner ganzen Breite und längs einer Zone getroffen wird, die sich parallel zu sich selbst auf dem Blatte in dem Maße verschiebt, als der Wagen 3 vor der Auswurfvorrichtung vorbeibewegt wird. Bei Beginn der Arbeit befindet sich das vordere Ende der Platte im Punkte 7 (Fig. i) und ihre obere Ecke wird allein von den Kugeln getroffen; infolge des Vorrückens des Blattes nimmt hierauf die Angriffslinie, oder Zone allmählich an Länge-zu. Von dem Augenblicke an,_ wo das vordere Blattende im Punkte 8 anlangt, wird das Blatt auf einer ganzen Breite bearbeitet.
  • Man kann vor Beginn der Arbeit das Blatt mit einem Gewebe 31 bedecken, das in gewissen Fällen undurchlässig sein kann. Der Wagen 3 könnte sich auch, wie leicht einzusehen ist, anstatt vor den Röhren unter denselben hinbewegen, und alsdann brauchten die Röhren q., 5 nicht abgebogen zu sein. Ferner könnte die Angriffslinie auch senkrecht statt schief zur Länge des Blattes stehen.
  • Die in Fig.3 bis 6 dargestellte Maschine bildet ein sehr wirksames Mittel zur Durchführung des Verfahrens. Sie besteht aus dem die Form 2 tragenden Wagen 3, welcher gestattet, ,der Form nach Bedarf eine stärkere oder schwächere Neigung zu geben. Auf diese Form wird das zu treibende Blatt oder die zu formende Schicht aufgebracht und mit dem Gewebe 31 bedeckt. Eine Reihe von Röhren 5 steht mit dem erhöht angebrachten Vorratsbehälter 6 durch Rohre .4 in Verbindung, die abgestuft verschiedene Länge haben, damit die Röhrenreihe eine mehr oder weniger schräge Linie bildet. Dem Vorratsbehälter werden in kurzen Zeitabständen Kugeln zugeführt, um die durch die Röhren 4 abfließenden Kugeln zu ersetzen.
  • Sobald die Kugeln auf den Boden niedergefallen sind, werden sie durch zwei Rinnen 9 in kleine Gruben io geleitet, aus welchen sie durch.zwei Becherketten ii beiderseits des Maschinenrahmens 12 aufgenommen und in Gassen 13 entleert werden, von wo sie wieder auf den geneigten Tisch 14 gelangen, an dessen unterem Ende sich der Vorratsbehälter 6 befindet, durch welchen die Fallröhren 4 gespeist werden. Die Becherketten werden von der Antriebswelle 15 mittels der Zahnräderübersetzungen 16, 17 in Bewegung gesetzt. Um den Kugelregen zu regeln, was von großer Wichtigkeit ist, erhalten die Kugeln nicht beständig freien Zutritt zu dem Behälter, sondern werden zeitweise am unteren Ende des schrägen Tisches 14 durch einen Schieber 28 aufgehalten, der aus einer Metallschiene mit daran angebrachten dicken Kautschukstreifen besteht und welcher abwechselnd gehoben und gesenkt wird. Diese Bewegung wird durch zwei Daumenräder i8 und i9 erhalten, welche auf der Welle 2o sitzen, die von einer Welle 21 vermittels des Riementriebes 22, 23 angetrieben wird. Die Welle 21 erhält ihren Antrieb durch den Riementrieb 24, 25 von der Welle 15. Die Daumenräder 18 und i9 wirken auf die Winkelhebel 26, 27, an denen der Schieber 28 befestigt ist.
  • Das mittels dieser Vorrichtung bewirkte abwechselnde Öffnen und Schließen des Durchlasses für die Kugeln hat eine gleichmäßige Verteilung derselben über die ganze Tischbreite zur Folge, so daß eine Anhäufung der Kugeln an einem Punkt vermieden wird. Dies würde aber noch keine genügende gleichmäßige Verteilung der Kugeln sichern, wenn dieselben ihren freien Lauf über die ganze Länge des Tisches hätten. Es ist deshalb der Tisch 14 noch mit einer Deckplatte 29 versehen, an dessen Eintrittsende ein festes Querlineal 3ö angeordnet ist, das so wie der Schieber 28 mit Kautschuk belegt ist und unter welchem ein nur wenig höherer Durchlaß als der größte Durchmesser der verwendeten Kugeln freibleibt. Dieses Lineal bewirkt die erstmalige Verteilung der Kugeln, wodurch im Verein mit der Wirkung des Schiebers 28 eine sehr regelmäßige Abgabe gesichert wird.
  • Bei der in Fig. 5 dargestellten Ausführungsform sind an Stelle einer einzigen Reihe von Fall- und *Auswurfröhren deren zwei (4, 4a und 5, 5a) nebeneinander angeordnet, so daß die Wirkung der Kugeln auf das zu treibende Blatt verdoppelt wird. Sie werden durch zwei getrennte, geneigte Tische 14 und i46, deren jeder mit einer Decke 29 bzw. 29a mit festem Lineal 30 bzw. 3o6 und Schieber 28 bzw. 28a versehen ist, mit Kugeln gespeist. Diese Schieber werden durch auf der Welle 2o in angegebener Weise angebrachte Daumenräder betätigt, und zwar so, daß die Bewegungen der beiden Schieber wechseln und der Schieber des Tisches i46 z. B. gesenkt ist, wenn der Schieber des Tisches 14 gehoben ist. Die Daumenräder wirken auf die Winkelhebel 26, 26a.
  • Anstatt zur Verteilung der Kugeln auf dem Tische oder auf den Tischen die eben beschriebenen Mittel anzuwenden, könnte derselbe Zweck auch dadurch erreicht werden, daß den Tischen eine Schüttelbewegung wie bei Plansichtern erteilt würde.
  • Soll vermieden werden, daß die Kugeln, welche auf den unteren Teil des Blattes aufschlagen, wegen ihres größeren Falles eine größere Geschwindigkeit haben als die weiter oben auftreffenden Kugeln, so kann dies leicht dadurch erzielt werden, daß den einzelnen Röhren 5 verschiedenes Gefälle gegeben wird, wie dies Fig. 6 zeigt, so daß die Beschleunigungsdifferenzen, die beim Durchlaufen von ungleich langen Rohren 4 entstehen, ausgeglichen werden.
  • Die zur Anwendung kommenden Kugeln sind vorzugsweise aus Metall oder anderem harten Material. Ihr Durchmesser kann verschieden sein, und es ist sogar vorteilhaft, Kugeln von verschiedenen Größen zusammenzumischen, wobei als größter Durchmesser beispielsweise die Hälfte angenommen werden kann. Die Erfahrung lehrt, daß man unter diesen Umständen eine scharfe und genaue Reproduktion des Modells erhält.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Formen bzw. Treiben von Platten oder Schichten aus Faserstoffen und hvdraulischen oder anderen Bindemitteln, dadurch gekennzeichnet, daß das Material vermittels der Stoßwirkung fester oder flüssiger Körper, die auf alle Punkte der Platte oder Schicht (i) auftreffen, in die Form oder Matrize (2) getrieben wird, dergestalt, daß das Material Streckungen und Stauchungen erfährt, vermöge welcher es in alle Details der Form oder Matrize (2) eindringt und etwa entstandene Risse wieder geschlossen. werden.
  2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, gekennzeichnet durch eine oder mehrere geneigte Flächen (14, i46), auf denen Kugeln verteilt sind, die von diesen Flächen in Röhren (5, 51 fallen, durch die sie als Regen auf die aus Faserstoffen und Bindemitteln bestehende Platte oder Schicht (i) fallen, die von einem vor der Vorrichtung verschiebbaren Wagen (3) getragen wird und durch entsprechende Vorrichtungen (9, io, i i), welche die abgefallenen Kugeln wieder auf die geneigten Flächen bringen. 3. Bei einer Vorrichtung nach Anspruch 2, die Abdeckung der geneigten Flächen in einer gewissen Länge durch eine Decke (29, 29a), die in ihrem oberen Teil mit einem feststehenden Lineal (30, 30a) versehen ist, wodurch Anhäufungen der durchgehenden Kugeln vermieden werden und diese zu einer Verteilung gezwungen sind. q.. Bei einer Vorrichtung nach Anspruch 2 die Anordnung eines Schiebers (28, 28a) am unteren Ende der geneigten Fläche oder Flächen (1q., 14a), der aus einer Schiene besteht, die sich abwechselnd hebt und senkt und die Kugeln in regelmäßigen Zwischenräumen in die Rohre fallen läßt, durch welche sie auf die zu formende bzw. zu treibende Platte oder. Schicht geworfen werden.
  3. 3. Bei iner Vorrichtung nach Anspruch 2 die Einschaltung eines Vorratsbehälters (6) zwischen der Stelle, wo die Kugeln von der geneigten Fläche oder den geneigten Flächen abfallen, und den Fallröhren, um einen regelmäßigeren Austritt der Kugeln zu 'erhalten.
DE1913322485D 1913-03-14 1913-03-28 Verfahren und Vorrichtung zum Formen bzw. Treiben von Platten oder Schichten aus Faserstoffen und hydraulischen oder anderen Bindemitteln Expired DE322485C (de)

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