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Schiffsmaschinenregler mit einem unter dem Einfluß eines Pendels stehenden
Drosselorgan. Gegenstand der Erfindung ist ein Schiffsmaschinenregler von an sich
bekannter Art, 'bei dem ein in die Dampfzuleitung der Maschine eingeschaltetes Drosselorgan
mit einem Pendel verbunden ist, derart, daß die Verstellung des Drosselorganes in
Abhängigkeit von den durch den Wellengang bedingten Stampfbewegungen des Schiffes
erfolgt, um insbesondere beim Heraustreten der Schiffsschraube aus dem Wasser ein
Durchgehen der Maschine zu verhindern.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung ist das Drosselorgan im Gegensatz
zu den bekannten Reglern zwecks Erzielung einer- größeren Empfindlichkeit als entlasteter
Kolbenschieber ausgebildet. Weitergehend wird gemäß der Erfindung dem Kolbenschieber
ein etwas kleinerer Durchmesser als der Steuerfläche des Gehäuses gegeben, so daß
er sich völlig reibungsfrei im Gehäuse bewegen kann. Diese Maßnahme wird einerseits
durch die Ausbildung des Steuerorganes als entlasteter Kolbenschieber ermöglicht
und bietet andererseits den Vorteil, daß bei völliger Überdeckung der gesteuerten
öffnungen durch den Kolbenschieber keine vollkommene Absperrung des Dampfzuflusses
zur Maschine erfolgt, diese also nicht völlig zum Stillstand kommen kann.
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Eine weitere Neuerung gegenüber den bekannten Reglern besteht darin,
daß das die Bewegungen des Pendels auf den Kolbenschieber übertragende Getriebe
samt dem etwa in ihm vorgesehenen, das Gewicht des Kolbenschiebers ausgleichenden
Gegengewichtshebels im Dampfraum liegt, in den die Achse des Pendels dampfdicht
eingeführt ist. Diese Anordnung bietet den Vorteil, daß nur die Achse des Pendels
abgedichtet zu werden braucht, und daß insbesondere nicht die Abdichtung von in
der Längsrichtung beweglichen Organen erforderlich wird, bei denen die Dichtung
schwerer als bei drehenden Organen zu erreichen ist.
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Auf den Zeichnungen ist eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht, und zwar ist Fig. r eine Außenansicht, Fig. z ein Längsschnitt
parallel zur Schiffsachse, Fig: 3 ein Querschnitt, Fig. 4 zeigt eine Einzelheit.
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Das Pendel besteht aus- einer Stange b mit daran befestigtem ,Gewicht
a. Die Stange b
teilt sich in zwei Arme b' und b'; deren ersterer auf
einer Welle c befestigt ist, während der Arrri b' drehbar an einem Zapfen c3 hängt.
Letzterer ist an einer Buchse c2 angeordnet, die als Lager für das andere Ende der
Welle c dient. Auf der Welle c ist ein Zahnsegment d aufgekeilt; mit diesem steht
ein zweites Zahnsegment e in Eingriff, das an gern auf einer Achse g drehbaren Hebel
f angeordnet ist. Am einen Ende des Hebels f greift eine Schubstange h an, deren
anderes Ende mittels eines Zapfens die Stange h eines Kolbenschiebers
l erfaßt. Die Stange k gleitet in einer Führung k6. Eine an ihrerii Ende
angeordnete
Verlängerung k1 ist in einer Buchse k5 geführt. Auf
dem rückwärtigen Ende des Hebels f sitzt ein Gegengewicht in, das das Gewicht des
Gestänges h, k und des Kolbenschiebers ausgleicht. Mittels einer Schraubenmuttern
kann das Gewicht in nach Bedarf eingestellt werden.
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Sämtliche Teile, mit Ausnahme des Pendels, sind in ein Gehäuse o eingeschlossen,
durch dessen Wandung nur die Welle c unter Abdichtung durch die Buchse cl nach außen
tritt. Dieses Gehäuse ist mit einem Dampfeinlaßstutzen p und einem Auslaßstutzen
s versehen. In der Wandung des den Kolbenschieber l aufnehmenden zylindrischen Gehäuseteiles
ist einerseits eine nach dem Einlaßstutzen führende Einströmungsöffnung angeordnet,
andererseits sind in ihr, über den ganzen Umfang verteilt, eine Anzahl Ausströmungsöffnungenq
vorgesehen, die in einen Ringkanal r führen, der seinerseits mit dem Auslaßstutzen
s verbunden ist. Der obere und der untere Abschluß des Gehäuses werden durch Deckel
o1 und 02 bewirkt. Letzterer besitzt eine Gewindebohrung o4 zum Anschluß eines Ablaßventils
für Kondenswasser.
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Der den Kolbenschieber aufnehmende zylindiische Gehäuseteil und der
das Übertragungsgetriebe aufnehmende Gehäuseteil sind durch in der Trennungswand
angeordnete Öffnungen o3 miteinander verbunden, wodurch eine völlige Entlastung
vom Achsialschub erhalten wird. Zum gleichen Zwecke sind auch zwischen dem Zylinderraum
und dem Raum k' hinter der Verlängerung hl der Kolbenstange Bohrungen k3 vorgesehen.
Der Raum k' ist nach außen durch eine als regelbarer Hubbegrenzer dienende Schraube
k4 abgeschlossen.
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Der Arm bl des Pendels ist lose auf die Welle c aufgeschoben. Seine
Verbindung mit der Welle erfolgt durch Vermittlung eines Handrades t (Fig. q.) in
folgender Weise: Der Arm bi besitzt einen Ansatz b3, in dem eine Schraube t1 mittels
Stellmuttern 13, t4 befestigt ist. Das freie Ende der Schraube t1 greift
an einem an dem Handrad t angeordneten Zapfen t% an. Mittels der Muttern t3, t4
kann die gegenseitige Lage des Pendels p1 und des Handrades t, und somit die Ruhelage
des Kolbenschiebers gegenüber den von ihm gesteuerten Öffnungen q nach Bedarf geregelt
werden. Ein Zeiger b4 des Armes b1 zeigt in Verbindung mit einer Gradeinteilung
des Handrades diese Stellung an.
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Der Kolbenschieber l sitzt nicht dicht auf der Innenfläche des Schiebergehäuses
auf, sondern läßt einen engen Spalt frei, so daß jegliche Reibung des. Kolbenschiebers
auf der Steuerfläche vermieden ist und auch bei der in Fig. 3 dargestellten Abschlußstellung
durch den Spalt noch Dampf nach der Maschine gelangen kann.