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"Vorrichtung zum Befestigen von elektrischen
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Leitersträngen, insbesondere auf Betonschwellen" Die Erfindung bezieht
sich auf eine Vorrichtung zum Befestigen von elektrischen Leitersträngen auf Trägern,
insbesondere von Leitersträngen mit großem Leiterquerschnitt für den Bahnsignalbetrieb
auf Schwellen, vornehmlich Betonschwellen od. dergl.
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Für sicherheits- und signaltechnische Anlagen bei der Eisenbahn müssen
Leiter mit starkem Querschnitt kontaktiert mit den Schienen verlegt werden. Die
starken Leiterquerschnitte rühren dabei nicht von den eigentlichen relativ geringen
Steuerströmen her, sondern sind durch die Rückströme mit großer Stromstärke erforderlich,
die aus den elektrischen Fahrmotoren der Elektrolokomotiven in die Schienenprofile
abströmen.
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Die Befestigung muß dabei so erfolgen, daß die Leiter und insbesondere
auch ihre Abzweigungen und Verbindungsstellen leicht von einem Streckengänger beobachtet
werden können.
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Während man bei Holzschwellen ein Annageln mit Hilfe von Schellen
od. dergl. vorsehen konnte, gestaltet sich die Halterung dieser Leiterstränge an
Betonschwellen wesentlich umständlicher. Bisher wurden solche Leiterstränge vorzugsweise
an starken Brettern verlegt, die man seitlich an den Betonschwellen von Schiene
zu Schiene führte. Hieraus resultieren aber besondere Schwierigkeiten, weil die
Gleisanlagen mit Betonschwellen für schnell fahrende Züge einen viel höheren Pflegeaufwand
benötigen als es bei normalen Zugseschwindigkeiten bisher üblich war. Zu diesem
Pflegeaufwand
gehört auch ein häufigeres Stopfen des Schotters in
den die Schwellen verlegt sind. Diese Stopfarbeiten werden aber heutzutage praktisch
ausschließlich maschinell durchgeführt, wobei die hydraulischen Stopfwerkzeuge sich
zwangsläufig nach den Schwellen orientieren. Dadurch sind die Leiterseilverlegungen
an Brettern immer zerstörungsgefährdet. Da es sich bei den Signaleinrichtungen aber
um besonders wesentliche Sicherungseinrichtungen handelt, sind solche Leiterzerstörungen
außerordentlich kritisch und müssen daher so weit als irgend möglich ausgeschlossen
werden.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine einfach aufgebaute
und montierbare Vorrichtung zum Befestigen von elektrischen Leitersträngen, insbesondere
auf Betonschwellen, zu schaffen, welche eine Beschädigung der Seile und ihrer Verbindungen
sowohl bei Wartungsarbeiten, als auch infolge der Erschütterungen der darüber fahrenden
Züge ausschließt und gleichzeitig eine besonders einfache Inspektion durch das Wartungspersonal
bei einer Gleisbegehung ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß ein auf der Schwelle
befestigbares Bauteil aus elastischem schwingungsdämpfendem Werkstoff mit nach oben
offenen Einmuldungen und/ oder Aufnahmenuten zum vorzugsweise versenkten, klemmend
halternden Einsprengen der Leiterstränge sowie gegebenenfalls ihrer Verbindungsteile
vorgesehen.
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Ein derartiges Bauteil, welches vorzugsweise als flacher Quader mit
beidseitigen Verjüngungen ausgebildet sein kann, das unterseitig mit die Schwellenkanten
übergreifenden Halterippen versehen ist, läßt sich sehr einfach auf dem Mittelstück
einer Betonschwelle befestigen, insbesondere aufkleben. Stattdessen, vorzugsweise
aber als zusätzliche Sicherung, können auch Befestigungsvorrichtungen wie glasfaserverstärkte
Kunststoff-Befestigungsbänder vorgesehen sein,
die um die Betonschwelle
herumgelegt werden. Die Verwendung glasfaserverstärkter Kunststoffbänder vermeidet
dabei die bei den bisher bisweilen verwendeten Metallbändern auftretenden Störeinflüsse
auf die Signalströme.
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Das Bauteil, das bevorzugt einstückig aus Gummi oder Kunststoff, insbesondere
aufgeschäumten Kunststoff wie Polyurethar gebildet sein soll, bietet nicht nur eine
einfache rasche Halterungsmöglichkeit für die Leiter, die ja lediglich in die entsprechend
geformten, zumindest stellenweise hinterschnittenen Nuten eingedrückt werden müssen,
sondern sorgt darüber hinaus für eine erhebliche Dämpfung der Rüttelschwingungen
durch die darüber fahrenden Züge, so daß weder die Halterung der Leiterstränge dadurch
beeinträchtigt wird, noch insbesondere die Abzweigungen und Leiterverbindungen durch
diese Rüttelbewegungen beschädigt, sprich gelöst werden können. Die Metall- oder
Kunststoffteile der Verbinder bzw. Leiterstrangabzweigungen liegen dabei auf der
elastischen Sohle der Einmuldungen auf und werden durch Reibung mit dem elastischen
Vorrichtungswerkstoff seitlich mit Schwingungsdämpfungswirkung gehalten. Darüber
hinaus kann aber zusätzlich auch vorgesehen sein, daß die Einmuldungen in ihrer
Form speziell aufNie Formen der Metallklemmteile bzw. Abzweigungskästen abgestimmt
sind, so daß auch eine zusätzliche Dämpfung durch seitlich anliegende elastische
Stege, Noppen od. dergl. erreicht werden kann.
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Die die Aufnahmenuten begrenzenden Klemmstege sollen dabei zumindest
abschnittsweise so ausgebildet sein, daß neben-oder übereinanderliegende Leiterstränge
dauerhaft und schwingungsgesichert aneinandergepreßt werden. Man erspart auf diese
Weise ein arbeitsaufwendiges Verbinden der Leiter, beispielsweise durch Umwickeln
mit Isolierband od.
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dergl., was darüber hinaus den Vorteil mit sich bringt, daß bei etwaigen
Wartungs- und Reparaturarbeiten derartige
Verbindungen nicht erst
umständlich wieder gelöst werden müssen.
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Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, das Bauteil
mit vorzugsweise die Durchführung der bereits angesprochenen Befestigungsbänder
ermöglichenden Schlitzen oder Durchbrechungen zum Ableiten von Regenwasser zu versehen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele, sowie an Hand
der Zeichnung. Dabei zeigen: Fig. l einen schematischen Ausschnitt aus einem Eisenbahngleis
mit einer Halterungsvorrichtung zum Befestigen von Signalleitungen an einer Schwelle,
Fig. 2 eine teilweise aufgebrochene perspektivische Ansicht des Mittelabschnitts
der Schwelle mit dem aufgeklebten Halterungsbauteil, Fig. 3 eine Aufsicht auf die
Anordnung nach Fig. 2, Fig. 4 einen Schnitt längs der abgewinkelten Linie IV-IV
in Fig. 3, Fig. 5 eine Seitenansicht des Mittelstücks der Betonschwelle mit zusätzlicher
Sicherung des Bauteils durch die Betonschwelle umschlingende Befestigungsbänder,
Fig. 6 einen Schnitt durch eine Betonschwelle mit einer aufgeklebten und mittels
Befestigungsbändern gehalterten abgewandelten Ausführungsform eines Halterungsbauteils
und Fig. 7 einen der Fig. 6 entsprechenden Schnitt durch eine
dritte
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Halterungsbauteils.
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Das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Leiterstranghalterung
für Betonschwellen gemäß den Fig. 1 bis 4 besteht im wesentlichen aus einem flachen,
quaderförmigen Bauteil 1, das z-u den beiden Enden hin verjüngt ist und auf dem
Schwellen-Mittelstück der Betonschwelle 2 aufliegt. Bevorzugt ist dabei eine Klebeverbindung
zwischen dem Bauteil und der Schwe le 2 vorgesehen. Das Bauteil 1 aus elastischem
schwingungsdämpfendem Werkstoff, wie z. B. Silikonkautschuk oder bevorzugt aufgeschäumtem
Polyurethan, ist mit Einmuldungen 3 und hinterschnittenen Nuten 4 versehen. Die
Nuten 4 dienen zur klemmend gehalterten Aufnahme der von oben eindrückbaren Leiterstränge
5, während die Einmuldungen 3 Polyamidblöcke 6 mit darin eingebetteten S terabzweigungen
bzw. eine Blockklemme 7 aufnehmen. Sowohl die Polyamidblöcke 6, als auch die metallische
Blockklemme 7 liegen auf der Sohle 8 der Einmuldungen auf und erhalten- dadurch
eine Reibungsdämpfung gegen Schwingungen, die durch das Oberfahren der Gleise erzeugt
werden.
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Die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung mit dem nach oben offenen
Klemm-Bauteil 1 ermöglicht ersichtlich ein sehr einfaches Erkennen und damit auch
Oberwachen aller Leiterverbindungen bei einer Gleisbegehung. Darüber hinaus ist
sowohl das Aufbringen des Bauteils 1 auf der Schwelle 2 durch eine in Fig. 4 bei
9 gezeigte Klebeschicht in einfachster Weise realisierbar, als auch die Halterung
der Stränge und ihrer Verbindungsteile selbst am Bauteil 1. Die die Oberkanten 10
der Schwelle 2 übergreifenden und den Seitenflächen 11 der Schwelle 2 anliegenden
Halterippen 12 an der Unterseite des Bauteils 1 erhöhen die Abscherfestigkeit der
Klebeverbindung gegen Stöße beliebiger Ursache. Bei 13 sind - auch auf der gegenüberliegenden
Seite anzuordnende - Entwässerungs
durchbrechungen zu erkennen,
die ein Abfließen des Regenwassers aus den Einmuldungen 3 ermöglichen. Diese Durchbrechungen,
die gegebenenfalls auch, wie es in Fig. 5 angedeutet ist, nach oben offene Nuten13se'in
könnten, ermöglichen gleichzeitig die Durchführung von glasfaserverstärkten Kunststoff-Befestigungsbändern
14, die in an sich bekannter Weise um die Schwelle 2 gelegt und mittels eines Spannschlosses
15 gespannt werden können. Im allgemeinen ist aber eine solche zusätzliche Spannbandbefestigung
zur sicheren Halterung des Klemmaufnahmebauteils 1 auf der Oberseite der Schwelle
2 nicht erforderlich. An Hand der Fig. 6 und 7 ist verdeutlicht wie durch die spezielle
Ausbildung der die Aufnahmenuten 4 seitlich begrenzenden Klemmstege 16 zwei nebeneinander
bzw. übereinanderliegende Leiterstränge 5' bzw. 5" dauerhaft und schwingungsgesichert
aneinandergepreßt werden. In Fig. 6 ist darüber hinaus angedeutet, wie tief eine
Betonschwelle etwa in der Schotterbettung liegt und wie ein eventuell vorgesehenes
Befestigungsband um das trapezförmige Schwellenprofil herumläuft. Die selbstverständlich
in derartigen Betonschwellen üblichen Stahlarmierungen sind im übrigen, da sie ja
mit der Erfindung nichts zu tun haben, der Einfachheit halber weggelassen worden.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele
beschränkt. Selbstverständlich könnte ein erfindungsgemäßes elastisches schwingungsdämpfendes
Klemmbauteil auch in anderer Formgebung ausgebildet sein, wobei es selbstverständlich
ist, daß die Einmuldungen den jeweiligen Anwendungszweck, sprich den vorhandenen
Leiterabzweigungen und Blockklemmend entsprechend ausgestaltet werden. Darüber hinaus
lassen sich die erfindungsgemäßen Halterungsbauteile selbstverständlich auch für
andere Leiterhalterungen anwenden, beispielsweise zur Halterung von Leitersträngen
an Brückenkonstruktionen od. dergl.
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