DE3217517A1 - Hydraulischer zement mit einem gehalt an mahlhilfsstoffen - Google Patents
Hydraulischer zement mit einem gehalt an mahlhilfsstoffenInfo
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Description
Vorliegende Erfindung betrifft hydraulischen Zement mit einem Mahlhilfsstoff sowie ein Verfahren zum Zerkleinern
von hydraulischem Zement unter Verwendung des Mahlhilfsstoffes. Die Zugabe von bestimmten chemischen Additiven
zu solchen Zementen während des Mahlvorganges soll die Wirksamkeit des Mahlvorganges sowie das Agglomerationsverhalten
des gemahlenen Zements verbessern. 10
Bei der Verarbeitung von beispielsweise Portlandzement wird im allgemeinen ein Mahlvorgang entweder im unverarbeiteten
oder halbverarbeiteten Zustand angewendet, um einen Zement mit relativ kleinen Teilchengrößen zu erhalten.
Es ist wünschenswert, diese Mahlstufe so wirtschaftlich wie möglich zu gestalten, d. h. das betreffende Mineral
unter einem möglichst geringen Energieaufwand auf die gewünschte Teilchengröße zu bringen. Zu diesem Zwecke
ist es üblich, Chemikalien, die als Mahlhilfsstoffe bekannt
.20 sind, während des Mahlvorganges zuzusetzen, um den Vorgang entweder durch Erhöhung der Produktionsgeschwindigkeit
oder durch Erhöhung des Feinheitsgrades der Teilchen bei gleicher Produktionsgeschwindigkeit zu erleichtern, ohne
daß die Eigenschaften des gemahlenen Produktes nachteilig beeinflußt werden.
Die Zerkleinerung der Zementteilchen während des Mahlens
erzeugt frische oder neu entstehende Oberflächen mit hoher Oberflächenenergie. Die Oberflächenkräfte der gemahlenen
Teilchen bleiben einige Zeit nach dem Mahlen bestehen und können zu einer Verdichtung oder Agglomeration und/oder
einer niedrigen Fließfähigkeit führen, wenn sie nicht
reduziert werden. Zementteilchen, die durch Vibration verdichtet werden, beispielsweise wenn sie in einem Selbstentladewagen
transportiert werden, werden häufig halbfest
und fließen nicht, es sei denn, daß beträchtliche mechanische Kräfte zum Aufbrechen der Verdichtung angewendet
werden. Es ist daher wünschenswert, daß der Mahlhilfsstoff auch in der Richtung wirkt, daß die Neigung zum
Verdichten oder Agglomerieren herabgesetzt wird.
Viele Chemikalien und Chemikalienmischungen sind für den Einsatz als Mahlhilfsstoff und Agglomerationsinhibitoren
für hydraulische Zemente wie Portlandzement vorgeschlagen worden. Beispiele für solche Chemikalien sind Triethanolaminsalze
der Essigsäure (US-PS 3 329 517, Serafin) und
Triethanolaminsalze des Phenols (US-PS 3 607 326, Serafin). Ferner wird die Verwendung von Aminsalzen der Alkylbenzolsulfonsäure
und das Diethanolaminsalz der Dodecylbenzolsulfonsäure als Mahlhilfsstoff für Zemente vorgeschlagen,
siehe die japanischen Patente Nr. 7421408 und 7421410 (H. Miyairi und M. Nakano).
Es wurde nun gefunden, daß durch Umsetzung von eine aroma- ;
tische Gruppe enthaltenden Carbonsäuren mit Aminen Salze \
erhalten werden, die ausgezeichnete Mahlhilfsstoffe beim i
Mahlen von hydraulischen Zementen, wie Portlandzement I
sind. Die Anwesenheit solcher Salze im gemahlenen Zement ]
bewirkt außerdem, daß die Neigung des gemahlenen Zements '
\ zum Verdichten oder Agglomerieren herabgesetzt wird. Solche \
Salze haben darüber hinaus den Vorteil, daß in vielen j
j Fällen die entsprechenden Carbonsäuren aus den Ausgangs- ί
"10 materialien (Benzol, Toluol, Xylole etc.) durch Destillation ;
aus Kohle hergestellt werden können und im Handel erhält- [
lieh sind, so daß dadurch Preisschwankungen und Versorgungs- f
Schwierigkeiten, wie dies zur Zeit für Chemikalien, die I
allein aus Erdöl gewonnen werden, kennzeichnend ist, ver- J
mieden werden. !
ι Erfindungsgemäß werden als Mahlhilfsstoffe für hydraulischen ;
i Zement Aminsalze einer eine aromatische Gruppe enthaltenden I
Carbonsäure vorgeschlagen. Solche Aminsalze werden durch j
.20 Reaktion einer Amin- und einer Säurekomponente, die bei f
! einem technischen Verfahren zur Herstellung von Phthalsäure- I
anhydrid als Nebenprodukt anfällt, hergestellt. Das Nebenpro- |
! dukt, das in der Hauptsache ein Gemisch aus Benzoesäure und ί
J Phthalsäureanhydrid ist, ist preiswert zu erhalten, da J
die Anwendungsmöglichkeiten für dieses Material begrenzt j
»β Ο β * ·
- 10 -
sind. Darüber hinaus wird das Nebenprodukt bei einem Verfahren
erhalten, bei dem Naphthalin als Ausgangsmaterial eingesetzt wird, das wiederum aus Kohleteer gewonnen wird.
Die erfindungsgemäßen Mahlhilfsstoffe werden durch Vermischen
der eine aromatische Gruppe enthaltenden Carbonsäurekomponente mit dem Amin hergestellt, wobei ein im
wesentlichen neutrales Aminsalz erhalten wird. Die Ausgangsmaterialien
können reine Chemikalien oder Chemikaliengemische sein.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Amine umfassen primäre,
sekundäre und tertiäre aliphatische oder aromatische Amine und bevorzugt Alkanolamine sowie Gemische aus diesen Verbindungen.
Geeignete Amine können durch die folgenden Formeln dargestellt werden:
.20 R2
I
(A) R1 - N - R3
(B) R4N - R5
-1
in denen R ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl-, Alkanol-,
2 Alkaryl- oder Arylgruppe darstellt, R ein Wasserstoff-
atom, eine Alkyl- oder Alkanolgruppe und R ein Wasserstoffatom, eine Hydroxyl-, Alkyl-, Alkanol- oder Arylgruppe
4
bedeuten, R N eine Pyrrolidinyl-, Pyrrolinyl-, Pyrrolyl-, Morpholinyl-, Piperdinyl- oder Piperazinylgruppe und R ein Wasserstoffatom, eine Alkyl- oder Alkanolgruppe darstellen .
bedeuten, R N eine Pyrrolidinyl-, Pyrrolinyl-, Pyrrolyl-, Morpholinyl-, Piperdinyl- oder Piperazinylgruppe und R ein Wasserstoffatom, eine Alkyl- oder Alkanolgruppe darstellen .
"10 Der Ausdruck "Aryl-" bedeutet hier eine Phenyl- oder Naphthylgruppe.
Ein oder mehrere Wasserstoff atome am Arylrest können durch einen anderen Substituenten ersetzt sein,
beispielsweise durch eine Nitrogruppe, Halogen, insbesondere
Chlor, eine Alkylgruppe, vorzugsweise mit 1 bis 5 C-Atomen und ganz besonders bevorzugt die Methylgruppe, einen Arylrest,
eine Amino- und Alkoxygruppe, bevorzugt eine Alkoxygruppe mit 1 bis 5 C-Atomen. Ferner sind auch Pyridazin,
Pyrimidin und Pyridin sowie solche Verbindungen, in denen ein oder me.hrere Wasserstoff atome durch eine Hydroxyl-.20
oder Alkylgruppe ersetzt sind, geeignet zur Herstellung der erfindungsgemäßen Mahlhilfsstoffe. Unter den Ausdrücken
Pyrrolyl-, Pyrrolydil-, Morpholinyl- und Piperadylgruppe werden in diesem Zusammenhang auch die substituierten Reste
verstanden, die dem Fachmann bekannt sind, z. B. N-methylmorpholin
und 4-(2-Aminoethoxy)-ethylmorpholin.
Eine besonders bevorzugte Aminkomponente für die Umsetzung
mit der eine aromatische Gruppe enthaltenden Carbonsäure zur Herstellung der erfindungsgemäß eingesetzten Mahlhilfsstoffe
ist ein Rückstandsprodukt, das bei kommerziellen Verfahren zur Herstellung von Alkanolaminen anfällt, wie
es in US-PS 3 329 517 (Dodson) beschrieben wird. Das Additiv stammt aus dem bei der Herstellung von Ethanolaminen erhaltenen
Rückstand. Das Rückstandsprodukt kann aus einer Anzahl von zur Synthese von Ethanolaminen angewandten
"IO bekannten Verfahren stammen. So kann es aus solchen Reaktionen
erhalten werden, wie der Ammonolyse oder Aminierung von Ethylenoxid, der Reduktion von Nitroalkoholen, der
Reduktion von Aminoaldehyden, -ketonen und -estern sowie durch Umsetzung von Halohydrinen mit Ammoniak oder Aminen.
Ί5 Die genaue Zusammensetzung des Rückstandsproduktes variiert
innerhalb bestimmter Grenzen, weshalb sich der Ausdruck "Ethanolamine" hier und in den Ansprüchen auf ein oder
mehrere Mono-, Di- oder Triethanolamine, vorzugsweise mit einem Gehalt von 40 bis 85 Vol.% Triethanolamin bezieht. Im
.20 allgemeinen besteht das Rückstandsprodukt vorwiegend aus
Triethanolamin. Ein spezielles Rückstandsprodukt, das in einer besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform angewandt wird, besteht aus einer Mischung aus Mono-,
Di- und Triethanolamin, das im Handel erhältlich ist und die folgenden chemischen und physikalischen Eigenschaften
besitzt:
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- 13 -
Triethanolamin 45 bis 55 Vol.%
Äquivalentgewicht 129 bis 139
Tertiäres Amin 6,2 bis 7,0 mÄq./g
Wasser 0,5 Gew.%, max.
Dichte 1,137 g/cm3
Die eine aromatische Gruppe enthaltenden, mit Aminen umgesetzten Carbonsäuren sind Mono- und Polycarbonsäuren mit
einen oder mehreren aromatischen Gruppen in ihrer Molekülstruktur.
Mit "aromatischem Rest" und "Arylrest" sind hier ungesättige cyklische Kohlenwasserstoffgruppen,
wie beispielsweise die Phenyl-, Benzyl- und Naphthylgruppen u. dgl., gemeint. Solche Carbonsäuren können zusätzlich
zu den oben erwähnten aromatischen oder Arylgruppen noch
"^ andere Gruppen enthalten, z. B. Alkyl-, Halogen-, Nitro-,
Hydroxygruppen etc., solange sie die erfindungsgemäße
Anwendung der Additive nicht nachteilig beeinflussen.
Beispiele für die hierfür geeigneten, aromatische Gruppen enthaltenden Carbonsäuren sind Benzoesäure, Phthalsäure
und die Alkylbenzolcarbonsäuren, ferner arylsubstituierte aliphatische Säuren wie Naphthylessigsäure und Mandelsäure
(Ct-Hydroxyphenylessigsäure) . Mischungen solcher Säuren
können ebenfalls eingesetzt werden. Darüber hinaus können auch die Anhydride dieser Säuren eingesetzt werden, jedoch
2^ kann es dabei erforderlich sein, ' dasAnhydrid vor der
Reaktion der Aminkomponente in die Säure umzuwandeln'.
V β « <
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- 14 -
Eine besonders bevorzugte Carbonsäurekomponente für die Umsetzung mit den Aminen zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Mahlhilfsstoffe ist diejenige, die aus einem Nebenprodukt
der technischen Verfahren zur Herstellung von Phthalsäureanhydrid durch Oxydation von Naphthalin, in
der Regel in Gegenwart eines Katalysators, erhalten wird. In den Endstufen dieser Verfahren wird das Oxydationsprodukt
zur Gewinnung eines sehr reinen Anhydridproduktes einer Destillation unterworfen. Ein Nebenprodukt aus dieser
Destillation besteht aus einer Mischung aus Benzoesäure und Phthalsäureanhydrid, das wegen seiner Verunreinigungen
nur begrenzte Anwendungen findet. Wegen seiner toxischen Eigenschaften ist auch eine Beseitigung schwierig. Es
wurde, nun gefunden, daß ein solches Nebenprodukt nach der Behandlung zur Umwandlung des Phthalsäureanhydrids
in.die entsprechende Säure ein ideales Ausgangsprodukt für die Umsetzung mit Aminen zur Herstellung der erfindungsgemäß
vorgesehenen Mahlhilfsstoffe ist. Das Nebenprodukt
kann preiswert erhalten werden, und seine Ver-.20
wendung im hydraulischen Zement, in dem es letztlich eingeschlossen, beispielsweise im Mörtel etc., ist, ergibt
gleichzeitig eine umweltfreundliche Beseitigung. Ferner wird das Nebenprodukt auch aus einem Ausgangsmaterial,
nämlich Naphthalin, das aus Kohleteer erhältlich ist,
^5 gewonnen* so daß auf diese Weise auch viele Probleme,
die bei Chemikalien auftreten, die nur aus Erdöl gewonnen
werden können, vermieden werden.
Wie vorstehend beschrieben, besteht das Phthalsäureanhydrid-Nebenprodukt
hauptsächlich aus einer Mischung aus Benzoesäure und Phthalsäureanhydrid. Die Gewichtsverhältnisse
von Benzoesäure zu Anhydrid können in der Mischung in einem weiten Bereich variieren, nämlich von 99:1 bis
1:99. Es wurde nun für wünschenswert gefunden, das in dem Nebenprodukt enthaltene Anhydrid in die Säure zu überführen,
bevor es mit dem Amin zur Herstellung des erfindungsgemäßen Mahlhilfsstoffes umgesetzt wird. Für den
Fall, daß das Produkt nicht in dieser Weise umgewandelt wird, entstehen bei der Umsetzung mit dem Amin Ester,
die zu Produkten führen, die als Mahlhilfsstoffe weniger
wirksam sind.
Das bevorzugte Verfahren zur Umwandlung dieser Phthalsäureanhydrid-Nebenproduktmischung
ist die Hydrolyse, und die .20 dabei erhaltenen Produkte werden als "hydrolysierte Phthalsäureanhydrid-Nebenprodukte"
bezeichnet. In einem bevorzugten Verfahren wird die Nebenproduktmischung auf Schmelzbedingungen
(z. B. 110 C) erhitzt, wodurch sie leicht transportierbar, pumpbar etc. gemacht wird, und dann in
heißes Wasser (von z. B. etwa 80 C) gegeben, um die Umwandlung des Anhydrids in Phthalsäure zu bewirken.
Nach dem Abkühlen wird das Amin zugesetzt und es erfolgt
eine Umsetzung, bei der hauptsächlich ein Gemisch aus Aminsalzen, Benzoesäure und Phthalsäure entsteht.
Erfindungsgemäß wird das erhaltene Aminsalz als Mahlhilfsstoff
mit dem Zement in einer Zerkleinerungsmühle vermählen, wodurch eine gesteigerte Mahlleistung und andere vorteilhafte
Ergebnisse erzielt werden, z. B. die Verhinderung des Agglomerierens von als Schüttgut gelagertem Zement.
Erfindungsgemäß werden die Mahlhilfsstoffe besonders bevorzugt
in Portlandzementen eingesetzt, also in einer Klasse von hydraulischen Zementen, die sich im wesentlichen aus
zwei Calciumsilikaten und einer geringeren Menge an CaI-ciumaluminat
zusammensetzen. Diese Zemente werden durch Erhitzen eines innigen Gemischs aus feinverteiltem kalkhaltigem
Material (Kalkstein) und tonartigem Material (Ton) hergestellt, um einen Klinker zu bilden. Der Klinker
wird unter Zusatz von etwa 2 % Gips oder einer anderen Form von Calciumsulfat vermählen, um einen fertigen Zement
.20 mit den gewünschten Abbindeeigenschaften zu erhalten.
Erfindungsgemäß wird der Mahlhilfsstoff zur Erhöhung der
Mahlleistung und zur Verhinderung von Verdichtungen im fertigen Zement bevorzugt dem Klinker zugesetzt.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Additive können in
trockener oder flüssiger Form angewendet werden. Vorteilhaft
liegt das Additiv in wässriger Lösung vor, da man auf diese Weise eine genau bemessene Menge in den Mahlstrom
eingeben kann. Die Zugabe erfolgt entweder vor dem Mahlen oder gleichzeitig mit dem Zement in die Mahlmühle.
Wenn das Additiv lediglich zur Herabsetzung des Agglomerierens oder aus Gründen einer verbesserten Fließfähigkeit
eingesetzt wird, kann es in jedem Stadium der Verarbeitung "10 zugefügt werden.
Gemäß der Erfindung kann der Mahlhilfsstoff in einem relativ
breiten Mengenbereich wirksam eingesetzt werden. Der bevorzugte Bereich liegt bei etwa 0,001 bis 1 Gew.%, bezogen
"!5 auf das Gewicht des Zements, d. h. genauer das Gewicht
der Zusatzfeststoffe, bezogen auf das Gewicht der,Zementfeststoffe
(kurz als "Feststoffe, bezogen auf Feststoffe" bezeichnet). In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
liegt die Menge an eingesetztem Mahlhilfsstoff zwischen
.20 etwa 0,004 und 0,04 Gew.%. Höhere Konzentrationen werden angewandt, wenn ein Mahlen bis zu einer relativ großen
wirksamen Oberfläche gewünscht wird, und die Menge an Zusatzstoff wird nur begrenzt durch die gewünschte Oberfläche
und den gewünschten Grad an Fließfähigkeit. 25
Das Agglomerieren der Teilchen wird wie folgt bestimmt:
100 g Zement werden in einem 250 ml Erlenmeyer-Kolben, der auf einen variablen Vibrator gesetzt wird, 15'see.
lang geschüttelt. Anschließend wird der Kolben mit dem Zement vom Vibrator genommen und in eine Spannvorrichtung
eingespannt, wobei die Achse des Kolbens in der Horizontalen liegt. Den Kolben läßt man dann um seine Achse
rotieren, bis der Zement, der sich auf dem Boden der Flasche verdichtet, zusammenfällt. Der Kolben wird um 180 gedreht
bei ca. 100 U/min. Die Anzahl der 180°-Drehungen, die erforderlich sind, um die Probe zum Zusammenfallen zu
bringen, ist ein Maß für die Agglomerationsneigung des Zements. Je größer die Energie ist, die zur Aufbrechung
des Bettes erforderlich ist, um so größer ist die Agglomeration .
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele weiter erläutert.
20
20
Es wurden Versuche durchgeführt zur Prüfung der Wirksamkeit von Chemikalien als Mahlhilfsstoffe für Portlandzement.
Zu diesem Zweck wurden verschiedene aromatische Säurekomponenten mit einer Triethanolaminmischung umgesetzt, um
das entsprechende Salz zu erhalten. Die Mahlprüfungen
wurden im Chargenbetrieb in einer Labormühle durchgeführt.
Das Triethanolamingemisch war, wie oben beschrieben, ein
Produkt, das bei der Synthese von Ethanolamin als Rückstandsprodukt anfiel. Verschiedene Klinker (11A" bis "D"
in Tabelle I), von denen jeder aus einer anderen Herstellung stammte, wurden in den Prüfungen verwendet. Bei der Durchführung
der Prüfungen wurden 3325 g Klinkermaterial (mit
"10 einer Teilchengröße bis 0,84 mm) zusammen mit 175 g Gips
vermählen (letzterer wird bei der technischen Herstellung von Portlandzement eingesetzt). Die Aminsalze wurden in
verschiedenen Mengen (Salzfeststoffe, bezogen auf Zementfeststoffe)
vor dem Vermählen der Klinker-Gips-Mischung zugefügt. Zum Vergleich wurden die Klinker "A" bis "D"
jeweils mit Gips, aber ohne Mahlhilfsstoff vermählen.
Jede Vermahlung war in bezug auf einen einzelnen Klinker identisch, d. h. die Mühle arbeitete mit der gleichen
Anzahl .von Umdrehungen bei 104,4 C, und die Oberfläche ("Blaine Surface Area") des gemahlenen Produktes wurde
2
in cm /g gemessen. Die genaue Zahl der Umdrehungen variierte zwischen 5000 und 10000, je nach Art des speziellen Klinkers. Die Erhöhung des Feinheitsgrades (Erhöhung der "Blaine Surface Area"), wie sie aus den gemahlenen, Mahlhilfsstoffe enthaltenden Testproben hervorgeht, wurde berechnet als Prozent der Oberfläche, die für die Vergleichsprobe
in cm /g gemessen. Die genaue Zahl der Umdrehungen variierte zwischen 5000 und 10000, je nach Art des speziellen Klinkers. Die Erhöhung des Feinheitsgrades (Erhöhung der "Blaine Surface Area"), wie sie aus den gemahlenen, Mahlhilfsstoffe enthaltenden Testproben hervorgeht, wurde berechnet als Prozent der Oberfläche, die für die Vergleichsprobe
- 20 -
gemessen wurde. Dieser Prozentsatz ist in Tabelle I angegeben als Verbesserung gegenüber der Vergleichsprobe in
Prozent. Es wurden D.oppelvermahlungen und in manchen Fällen auch Dreifachvermahlungen der zu prüfenden Mahlhilfsstoffe
durchgeführt; die erhaltenen Werte in Tabelle I sind Durchschnittswerte
davon. Das in Tabelle I angegebene "hydrolysierte Phthalsäureanhydrid-Nebenprodukt" wurde, wie
vorstehend allgemein beschrieben, unter Verwendung des "Verfahrens Nr. 1" des Beispiels 2 erhalten. Zum weiteren
Vergleich wurden zusätzliche Testvermahlungen durchgeführt unter Verwendung eines handelsüblichen Mahlhilfsstoffes.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I aufgeführt.
3,5 | 1,8 | — | 2,7 |
9,8 | 7,8 | 9,3 | 9,0 |
2,2 | 2,3 | - | 2,3 |
5,7 | 7,3 | _ | 6,5 |
Klinker Mahlhilfe Zusatz Ver- Ver- Ver- Mittelsuch such such wert Nr.1 Nr.2 Nr.3
A Triethanolamin-Salz
der Phthalsäure 0,025 6,7 8,6 7,3 7,5
A Triethanolamin-Salz
der Phthalsäure 0,014 A Handelsprodukt 0,025
A Handelsprodukt 0,013
A Triethanolamin-Salz 0,025 d. Naphthylessigsäure
A Triethanolamin-Salz
der Benzoesäure 0,025 6,9 8,5 - 7,7
A Triethanolamin-Salz des hydrolysierten
Phthalsäureanhydrid-
Nebenproduktes 0,015 3,1 6,0 6,5 5,2
A Handelsprodukt 0,015 6,3 6,3 8,1 6,9
B Triethanolamin-Salz des hydrolysierten Phthalsäureanhydrid-Nebenproduktes
0,015
B Handelsprodukt 0,015 5
C Triethanolamin-Salz
des hydrolysierten
Phthaisäureanhyd rid-
Nebenproduktes 0,015 6,1 5,0 8,7 6,6
C Handesprodukt 0,015 7,8 5,9 7,0 6,9
D Triethanolamin-Salz
des hydrolysierten
Phthaisäureanhyd rid-20 Nebenproduktes 0,015 8,2 8,5 7,1 7,9
des hydrolysierten
Phthaisäureanhyd rid-20 Nebenproduktes 0,015 8,2 8,5 7,1 7,9
D Handelsprodukt 0,015 6,4 7,7 8,6 7,6
A Triethanolamin-Salz
der Naphthalinsulfonsäure 0,025 4,9 6,4 - 5,7
der Naphthalinsulfonsäure 0,025 4,9 6,4 - 5,7
8 | ,9 | CJ) | ,3 | 8 | ,9 | CJ) | ,0 |
5 | ,8 | 8 | ,3 | 10 | ,7 | 8 | ,3 |
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..: :..:..„: :.Λ.·:. 32 Ί 75
- 22 -
Zwei Verfahren können zur Herstellung von Triethanolaminsalzen aus "hydrolysiertem Phthalsäureanhydrid-Nebenprodukt"
angewandt werden, wobei die Methode der Wahl in erster Linie von der vorhandenen apparativen Ausrüstung abhängt.
Die in diesem Beispiel genannten Daten beziehen sich auf eine 1000-g-Charge, obwohl in der Praxis auch Chargen
von 227 kg mit Hilfe der beiden Verfahren hergestellt worden sind.
10
10
Stufe 1: 292 g Phthalsäureanhydrid-Nebenprodukt
("phthalic lites") werden geschmolzen und das geschmolzene Material wird auf 110 bis 115 C
erhitzt.
Stufe 2: 20 g heißes Wasser (93° bis 1000C) werden unter
kräftigem Rühren zu dem geschmolzenen Phthalsäure-
anhydrid-Nebenprodukt zugefügt. 20
Stufe 3: Die Temperatur der Reaktionsmischung wird überwacht. Anfangs steigt die Temperatur, da eine
exotherme Hydrolyse stattfindet; dann bleibt die Temperatur konstant, da das thermische Gleichgewicht
erreicht ist, und schließlich fällt sie
ab, nachdem die Hydrolyse beendet ist.
Stufe 4: Nach Beendigung der Hydrolyse (angezeigt durch
Abfall der Reaktionstemperatur) werden unter mäßigem Rühren 448 g Triethanolamin zugefügt.
Stufe 5: Wenn die Temperatur des Reaktionsgemisches unter 90°C fällt, werden 240 g Wasser zugefügt.
Stufe 1: 260 g Wasser werden auf 75° bis 1000C erhitzt.
10
Stufe 2: Zu dem heißen Wasser werden unter heftigem Rühren 292 g geschmolzenes Phthalsäureanhydrid-Nebenprodukt
zugefügt. Die Temperatur des geschmolzenen Materials sollte zwischen 110 und 115 C liegen.
15
Stufe 3: Die Temperatur der Reaktionsmischung wird überwacht wie in Stufe 3 von Verfahren Nr, 1.
Stufe 4: Wenn die Temperatur des Reaktionsgemisches auf 700C fällt, werden unter mäßigem Rühren langsam
448 g Triethanolamin zugefügt. Die Geschwindigkeit der Triethanolaminzugabe sollte so angepaßt werden,
daß die Temperatur des Reaktionsgemisches 1000C nicht übersteigt.
25
25
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O * ■
- 24 -
Die Fähigkeit des erfindungsgemäß eingesetzten Mahlhilfsstoffes,
das Agglomerieren von gemahlenem Produkt zu hemmen, wurde geprüft. Die Tabelle II zeigt die Ergebnisse der
^ oben beschriebenen Versuche zur Prüfung der Hemmung der
Agglomerationsneigung von Portlandzement-Klinkermischungen "A", "B" und "D". Je niedriger die "Agglomerationszahl"
•(siehe Tabelle II), um so wirksamer ist der Mahlhilfsstoff
als Agglomerationsinhibitor. 10
- 25 Tabelle II
Zement klinker |
Mahlhilfe | Zusatz (% Feststoff bezogen auf Feststoff) |
0,025 | Triethanolamin-Salz des | Agglomeration |
A | keine | _ | 30 | ||
A | Triethanolamin-Salz der Naphthalinessigsäure 0,025 |
0,025 | 5 | ||
A | Triethanolamin-Salz der Benzoesäure |
0,025 | 2 | ||
A | Triethanolamin-Salz | 0,015 | |||
der Phthalsäure | 3 | ||||
A | Handelsprodukt | 5 | |||
A | Handelsprodukt | 9 | |||
A. |
hydrolysieren Phthalsäure-
anhydrid-Nebenpro-
duktes 0,015 7
B keine - 14
B Triethanolamin-Salz des
hydrolysieren Phthalsäureanhydrid-Nebenproduktes
0,015 9
B Handelsprodukt 0,015 14
D keine _ 29
D Triethanolamin-Salz des
hydrolysierten Phthalsäure-
hydrolysierten Phthalsäure-
anhydrid-Nebenproduktes
0,015 11
D Handelsprodukt 0,015 8
Claims (22)
- 8tJ3TCTI*E?E.&G "..* .t.RUROPEAN patent attorneysPATENTANWÄLTEBESHLERSTRASSE 4D-aOOO HAMBURG 82 DR J D FRHR. von UEXKULLDR. ULRICH GRAF STOLBERG DIPL.-ING. JÜRGEN SUCHANTKE DIPL-ING. ARNULF HUBER DR. ALLARD von KAMEKE DR KARL-HEINZ SCHULMEYERW. R. Grace &. Co. " Prio: 2. Juni 1981 62 Whittemore Avenue US 269 077Cambridge, Mass. 02140 (18593 sy/lü)V.St.A. Mai 1982Hydraulischer Zement mit einem Gehalt an MahlhilfsstoffenPatentansprüchefΛ .j Hydraulische Zementzusammensetzung mit einem Mahlhilfsstoff, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Mahlhilfsstoff ein Aminsalz einer eine aromatische Gruppe enthaltenden Carbonsäure enthält.
- 2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zement ein Portlandzement ist.
- 3. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Amin-Ausgangsprodukt zur Herstellung des Aminsalzes ein Alkanolamin oder ein Alkanolamingemisch ist.»ο e *»
- 4. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Säureausgangsprodukt für das Aminsalz eine aromatische Mono- oder Dicarbonsäure mit einem
Benzol- oder Naphthalinkern oder eine arylsubstituierte aliphatische Säure ist. - 5. Zusammensetzung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Säure Benzoesäure, Phthalsäure
und/oder Naphthylessigsäure ist. - 6. Hydraulische Zementzusammensetzung mit einem Mahlhilfsstoff, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Portlandzement und etwa 0,001 bis 1 Gew.% eines Aminsalzes einer
eine aromatische Gruppe enthaltenden Carbonsäure,
wobei diese Carbonsäure ein Gemisch aus aromatischen
Carbonsäuren ist, die als Nebenprodukt bei der Herstellung von Phthalsäureanhydrid erhalten worden sind. - 7. Zusammensetzung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Säuregemisch ein Gemisch aus Benzoesäure
und Phthalsäure enthält. - 8. Zusammensetzung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Säuregemisch durch Hydrolyse eines Nebenproduktengemisches mit einem Gehalt an Benzoesäure und Phthalsäureanhydrid erhalten worden ist.
- 9. Zusammensetzung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Nebenprodukt bei der Destillation eines bei der Phthalsäureanhydridherstellung durch Oxydation von Naphthalin angefallenen Oxydationsproduktes erhalten worden ist.
- 10. Zusammensetzung nach den Ansprüchen 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Amin-Ausgangsprodukt Triethanolamin oder eine Mischung von Triethanolamin mit anderen Aminen ist.
- 11. Zusammensetzung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Amin-Ausgangsprodukt ein Rückstandsprodukt der Ethanolaminsynthese ist.
- 12. Verfahren zum Zerkleinern von hydraulischem Zement, dadurch gekennzeichnet, daß der hydraulische Zement in Gegenwart eines Aminsalzes einer eine aromatische Gruppe enthaltenden Carbonsäure gemahlen wird.
- 13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Zement Portlandzement eingesetzt wird.
- 14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß als Amin-Ausgangsprodukt ein Alkanolamin oder eine Mischung von Aminen mit einem Gehalt an Alkanolaminen eingesetzt wird.
- 15. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure-Ausgangsprodukt Benzoesäure, Phthalsäure und/oder Naphthylessigsäure eingesetzt wird.
- 16. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure-Ausgangsprodukt eine Säuremischung eingesetzt wird, die aus einem bei der Herstellung von Phthalsäureanhydrid anfallenden Nebenprodukt erhalten wird.
- 17. Verfahren zur Herstellung von als Zusatzstoffe zu hydraulischem Zement verwendbaren Aminsalzen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Amin mit einer Mischung von aromatischen Carbonsäuren umsetzt, die aus einem bei der Herstellung von Phthalsäureanhydrid anfallenden Nebenprodukt erhalten wurden.
- 18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Nebenprodukt eine Mischung aus Benzoesäure und Phthalsäureanhydrid enthält.
- 19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß" das Nebenprodukt vor der Umsetzung mit dem Amin hydrolysiert wird, wobei das Phthalsäureanhydrid zu Phthalsäure umgewandelt wird.
- 20. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß als Amin Alkanolamin oder eine Mischung von Aminen, die Alkanolamine enthalten, eingesetzt wird.
- 21. Verfahren zur Herstellung von als Mahlhilfsstoff für hydraulischen Zement geeignete Aminsalze, gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte(a) Hydrolysieren einer Mischung aus Benzoesäure und Phthalsäureanhydrid, die als Nebenprodukt bei der Herstellung von Phthalsäureanhydrid aus Naphthalin erhalten wurde, und(b) Umsetzen des hydrolysierten Produktes aus (a)mit einer Mischung aus Aminen, die als Rückstandsprodukt der Ethanolaminsynthese erhalten wurde, wobei sich die Aminsalze bilden.
- 22. Verwendung von Aminsalzen von eine aromatische Gruppe enthaltenden Carbonsäuren als Mahlhilfsstoff in hydraulischem Zement.
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