DE3216044A1 - Feuerloeschpackung - Google Patents

Feuerloeschpackung

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DE3216044A1 DE19823216044 DE3216044A DE3216044A1 DE 3216044 A1 DE3216044 A1 DE 3216044A1 DE 19823216044 DE19823216044 DE 19823216044 DE 3216044 A DE3216044 A DE 3216044A DE 3216044 A1 DE3216044 A1 DE 3216044A1
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Description

SCHIFF ν. FÜNER STREHL SCH Ü BFIL-HO PF EBBINGHAUS FINCK
MARlAHIl FPLATZ 2 & 3, MÜNCHEN QO POSTADRESSE: POSTFACH Θ5 O1 6O, D-8OOO MÖNCHEN 95
ALSO PROFESSIONAL REPRESENTATIVES BEFORE THE EUROPEAN PATENT OFFICE
• KARL LUDWIS SCHIFF (1964-1978)
DIPL. CHEM. DR. ALEXANDER V. FÜNER DIPL. ING. PETER STREHL DIPL. CHEM. DR. URSULA SCHÜBEL-HOPF DIPL. ING. DIETER EBBINGHAUS DR. ING. DIETER FINCK TELEFON (OBB) Λ8 2ΟΒ4 TELEX 5-23 566 AURO D
J'T — TELEGRAMME AUROMARCPAT MÜNCHEN
η DEA-22715
Feuerlöschpackung
Vorliegende Erfindung betrifft eine einfache, Halogenkohlenwasserstoff enthaltende Packung, die auf brennende Gegenstände geworfen werden kann.
Es sind Feuerlöscher bekannt, die aus in einem haltbaren Behälter verpackten Feuerlöschmittel bestehen, wie z.B. der Schaumfeuerlöscher, der unter Überdruck stehende, Trockenchemikalien enthaltende Pulverlöscher etc., sowie der sogenannte Aerosolfeuerlöscher und dergleichen. Außerdem ist schon seit langem ein einfacherer Typ, nämlich die sogenannte Feuerlöschbombe, bekannt. Dieser Feuerlöscher besteht aus einer großen, Halogenkohlenwasserstoff, wie z.B. Tetrachlorkohlenstoff, enthaltenden Glasampulle. Neuerdings wurde ein Feuerlöscher für besondere Zwecke vorgeschlagen, der aus einer Vielzahl von tischtennisballgroßen oder tennisballgroßen Kunststoffbehältern mit darin eingekapseltem Halogenkohlenwasserstoff, wie z.B. Tetrachlorkohlenstoff, besteht.
Da das spezifische Gewicht von nichtbrennbaren Halogenkohlenwasserstoffgasen größer als das von Luft ist, verweilen sie, auf einen brennenden Gegenstand versprüht, auf diesem und umhüllen ihn, wodurch die
Luft vom Gegenstand abgehalten wird. Außerdem wirken Halogenkohlenwasserstoffe auf die in der Kettenreaktion der Verbrennung beteiligten freien Radikale ein und vermindern deren Aktivität, so daß die Verbrennungsreaktion unterdrückt wird. Aus diesem Grunde werden Halogenkohlenwasserstoffe als ausgezeichnetes Feuerlöschmittel verwendet.
Einige Halogenkohlenwasserstoffe korrodieren Jedoch Metalle und eignen sich deshalb nicht für die Verwendung in Feuerlöschern des Behältertyps, mit Ausnahme von niedrigsiedenden Halogenkohlenwasserstoffen in einer Aerosolausführung.
Die obenerwähnte Glasampulle ist nicht immer geeignet, da sie leicht zerbricht, und gefährliche Glassplitter entstehen, wenn sie unbeabsichtigt zerbrochen wird. Wenn man Halogenkohlenwasserstoffe, in viele kleine kugelförmige Kunststoffbehälter mit einem Durchmesser von 1 bis 2 cm verpackt, bereitstellt, können diese mühelos und gleichmäßig über einen brennenden Gegenstand verteilt werden. Diese kugelförmigen Behälter sind aber nicht leicht herzustellen und relativ teuer. Außerdem sind Kunststoffe im allgemeinen brennbar, und einige erzeugen bei Erhitzung toxische Gase.
Untersucht wurde die Möglichkeit, für die Verpackung von Arzneimitteln verwendete Gelatinekapseln als Behälter für Halogenkohlenwasserstoffe zu benutzen. Nach vielen Versuchen, darin Halogenkohlenwasserstoffe einzukapseln, gelang es, Halogenkohlenwasserstoffe enthaltende Gelatinekapseln zu Feuerlöschzwecken zu verwenden.
Gemäß vorliegender Erfindung wird eine Feuerlöschpackung, enthaltend eine Viel-
zahl von bei Raumtemperatur flüssigen, nicht "brennbaren Halogenkohlenwasserstoff enthaltenden Gelatinekapseln, die von einer Kunststoffolie, Aluminiumfolie oder einem aus Kunststoffolie und Aluminiumfolie bestehenden Laminat umschlossen ist-, bereitgestellt. Die für die erfindungsgemäße Packung verwendete Gelatine eignet sich' nicht für die Anwendung am menschlichen Körper. Deshalb spielt es keine Rolle, wenn der Gehalt an Bakterien höher als bei den für pharmazeutische Zwecke verwendeten Gelatinen ist. Gelatine mit einer Gallertfestigkeit (Festigkeit nach Bloom) von ungefähr 160 ist durchaus ausreichend.
Die Wandstärke der in der erfindungsgemäßen Packung verwendeten Gelatinekapseln beträgt 0,6 bis 0,8 mm, d.h. sie ist ungefähr die gleiche wie bei den Arzneimittelkapseln. Die Wandstärke ist jedoch nicht entscheidend, sondern kann aus dem im Folgenden erwähnten Grund variieren.
20
Das Fassungsvermögen der Halogenkohlenwasserstoff enthaltenden Kapseln der erfindungsgemäßen Packung ist im allgemeinen nicht größer als 5 ml, vorzugsweise nicht größer als 3 ml. Die Herstellung von Kapseln mit einem Fassungsvermögen größer als 5 ml ist kostspielig, und diese Kapseln zerbrechen leichter.
Zu den nichtbrennbaren, bei Raumtemperatur flüssigen Halogenkohlenwasserstoffen gehören Tetrachlorkohlenstoff, Monobrom-Monochlormethan, Dibrom-Tetrafluorethan, etc. Tetrachlorkohlenstoff und Monobrom-Monochlormethan sind bevorzugt, weil deren Dampfdruck bei Raumdruck niedriger ist. Außerdem greifen diese Halogenkohlenwasserstoffe Gelatine nicht an.
Die Gelatine für die erfindungsgemäßen Kapseln kann
eine Gelatine sein, bei der die N-CHp-N-Brückenbiitdungen zwischen den Aminogruppen durch Formalinbehandlung gebildet werden. Die K-CHp-N-Brückenbindung erhöht die Widerstandsfähigkeit der Gelatine gegenüber den Halogenkohlenwasserstoffen.
Die Kapseln gemäß vorliegender Erfindung können jede beliebige Form haben, d.h., sie können kugelförmig, ellipsenförmig, zylindrisch, oval, etc. sein.· Am bevorzugtesten sind kugelförmige Kapseln wegen ihrer leichten Handhabung. Das Fassungsvermögen der Kapseln beträgt 0,30 ml bis 5,00 ml, vorzugsweise 0,3 ml bis 3,00 ml.
Bei den für die Verpackung der Gelatinekapseln verwendeten Kunststoffen handelt es sich um Polyäthylen-, Polypropylen-, PVC- und Polyesterfolien und dergleichen. Die meisten Kunststoffolien können den Durchtritt von Halogenkohlenwasserstoffen nicht verhindern, weshalb Aluminiumfolien oder aus Aluminiumfolie und Kunststoffolie bestehende Laminate bevorzugt werden, um ein Entweichen des betreffenden Halogenkohlenwasserstoffes zu verhindern.
Eine verschlossene, erfindungsgemäße Pakkung enthält ungefähr 500 bis 3000 Gelatinekapseln, wobei jede Kapsel ein Fassungsvermögen von 0,30 bis 3 ml aufweist.
Die Hauptfunktion der verschlossenen Packung besteht darin, den Abbau der Gelatine zu verhindern und mehrere Kapseln zu umschließen. Eine zweite Aufgabe * besteht darin, den Halogenkohlenwasserstoff in der Packung zu halten, falls einige der Kapseln während der Lagerung unbeabsichtigt zerbrochen werden sollten.
Wenn ein relativ großes Feuer ausbricht, wird die verschlossene Packung mit den Kapseln auf den brennenden Gegenstand geworfen, um das Feuer zu löschen. Beim Auftreten eines verhältnismäßig kleinen Feuers, z.B. in der Küche, und wenn sich ein Feuer noch im Anfangsstadium befindet, reißt man die verschlossene Packung auf und verteilt die darin enthaltenen Kapseln einzeln über den brennenden Gegenstand. Wenn sich das Feuer schon etwas ausgebreitet hat, ist es zweckmäßig,immer gleich eine Handvoll Kapseln über das Feuer zu verteilen. Auf diese Weise kann die Menge des einzusetzenden erfindunpsgemäßen Feuerlöschmittels je nach Ausmaß des Feuers reguliert werden. Eine wirkungsvolle Anwendung des Halogenkohlenwasserstoffes über eine weite· Fläche ist ebenfalls möglich. Obwohl Gelatine brennbar ist, fördert sie die Verbrennung nicht, da der Gelatinefilm über 10% Wasser enthält.
Die Gelatinekapseln erweichen bei einer Temperatur von ungefähr 50 C und höher und neigen dazu, an ihren Nähten zu desintegrieren. Demnach kann die Temperatur, bei der sich die Kapseln auflösen sollen, durch die Wahl der Gelatinefilmdicke und der Festigkeit des Verpackungsbeutels oder -hülle, d.h. durch die Wahl des Materials und dessen Dicke, festgesetzt werden. Auf diese Weise kann die erfindungsgemäße Packung, welche so hergestellt worden ist, daß sie bei einer vorgegebenen Temperatur desintegriert, an der Decke über einem Gasherd, einem Heizgerät und dergleichen angebracht werden. Wenn die vorgegebene Temperatur erreicht ist, löst sich die Packung auf und setzt den schweren Halogenkohlenwasserstoffdampf frei.
Selbst wenn sich die erfindungsgemäße Packung einmal "55 unbeabfiichtißterweir.e zu einem ungewollten Zeitpunkt auflösen, wird dadurch der Platz, an dem sie angebracht
ist, nicht, wie dies beim SchaumfeuerlöscLer oder bei:.' CarbonatfeuerlÖscher der Fall ist, verunreinigt. Das aus der Packung freigesetzte, übelriechende Gas kann mühelos durch Fensteröffnen entfernt werden. 5
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen, die jedoch nicht als Einschränkung verstanden werden sollen, näher erläutert.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
Beispiel 1
Mit einer von der Firma Leiner Co., Ltd. vertriebenen Maschine zur Herstellung von Gelatinekapseln für Arzneimittel (rotary dies type pharmaceutical gelatin capsule production machine) wurden Gelatinekapseln hergestellt und mittels eines Injektors mit Tetrachlorkohlenstoff chargiert. Auf diese Weise erhielt man 100 000 kugelförmige Kapseln mit je 0,5 ml Tetrachlorkohlenstoff.
500 Kapseln davon wurden in einen Beutel,bestehend aus einem Laminat aus Aluminiumfolie und Polyäthylenfilm mit einer Größe von 30 χ 20 cm, verpackt und verschlossen, um einen einfachen aber wirkungsvollen Feuerlöscher bereitzustellen.
Beispiel 2
50 ml Salatöl wurden in eine Bratpfanne mit einem Durchmesser von 250 mm gegeben, und die Pfanne auf ein Feuer gestellt. 10 Sekunden nachdem das Öl Feuer gefangen hatte, wurde der gemäß Beispiel 1 hergestellte Beutel aufgerissen, es wurden 250 Tetrachlorkohlenstoff enthaltende Kapseln entnommen und in das Feuer geworfen. Die Flamme erlosch sofort.
Beispiel j)
50 Liter Kerosin wurden auf ein Tablett mit einer Größe von 1rn χ 1m χ 0,2m gegossen und 100 kg Brennholz daraufgeschichtet. 30 Sekunden nachdem das Feuer angezündet worden war, wurden 20 Feuerlöschmittel enthaltende Packungen,d.h., 20 der gemäß Beispiel 1 hergestellten Beutel, in das Feuer geworfen. Das Feuer erlosch sehr bald.
Beispiel 4
Einfache, Feuerlöschmittel enthaltende Packungen wurden wie in Beispiel 1 hergestellt, nur verwendete man als Halogenkohlenwasserstoff Monobrom-Monochlormethan. In Abständen von jeweils einem Meter wurden entlang1 eines mit Vinylharz beschichteten, 20 Meter langen 15-Amperdrahtes Kapseln angeordnet. Eine 25-Ampers i ehe rung wurde in xReihe geschaltet und Strom mit einer Stärke von 25 Amper durch Applizieren von 100 Volt durch den Draht geschickt. Als der Draht heiß wurde, zersprangen die Kapseln und setzten das Monobrom-Monochlormethan frei, und ein Teil des Monochlormethans verdampfte. Die Vinylharzschicht schmolz zwar, aber brannte nicht. Die Sicherung brannte durch, bevor das Vinylharz zu brennen begann.
Industrielle Anwendbarkeit
Die erfindungsgemäße, Feuerlöschmittel enthaltende Packung kann mühelos mit Hilfe einer herkömmlichen, auf dem Gebiete der Pharmazie wohlbekannten Machine hergestellt werden, und ihre Anwendung ist sehr bequem. Sie kann daher industriell hergestellt und . bequem in Wohnhäusern und in jeglichen Einrichtungen verwendet werden.

Claims (5)

  1. .* *** Γ-'&ΤΐΙ'ΝΪί'ΐ NWALTP -
    SCHIFF ν. FÜNER "STIEHL SCHÜBEL-HOPF EBBINGHAUS FINCK
    MARlAHIl FPLATZ 2 & 3, MÖNCHEN 9O POSTADRESSEtPOSTFACH 95 O1 60, D-8OOO MÜNCHEN 95
    ALSO PWOFESSIONAL REt-1Rl'.' ΝΙΛΙινΕ h BEFORE THE EUROF-1EAN PATLNT til h lc:r.
    KARL LUDWIG SCHIFF (1PC4 - W/H)
    DIPL. CHEM. DH; ALEXANDER V. !-ClNI M
    DIfL. IN». PETER 5THEHl
    DIPL. CHEM. DR. URSULA SCHÜBEt-HUCI
    DIPL. INO. DIETER EBBINGHAUS
    DR ING. DIETER FINCK
    TELEFON (ΟΒΘ) 4B2OS4
    TELEX Ο-Π3 565 AURO D
    TELEGRAMME AUROMARCPAT MÜNCHEN
    DEA-22715 Patentansprüche
    /10
    \) Feuerlöschpackung, dadurch gekennzeichnet , daß sie eine Vielzahl von bei Raumtemperatur flüssigen, nichtbrennbaren Halogenkohlenwasserstoff enthaltenden Gelatinekapseln enthält, die von einer Kunststoffolie, Aluminiumfolie oder einem Aluminium/Kunststoff-Laminat umschlossen ist.
  2. 2) Feuerlöschpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die besagten Gelatinekapseln ein Fassungsvermögen von nicht mehr als 5 ml besitzen.
  3. 3) Feuerlöschpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Gelatinekapseln von einem Aluminium/Kunststoff-Laminat umschlossen ist.
  4. 4) Feuerlöschpackung nach einem der Ansprüche 1, 2 und 3, dadurch geken-n zeichnet , daß der nichtbrennbare Halogenkohlenwasserstoff Tetrachlorkohlenstoff ist.
  5. 5) Feuerlöschpackung nach einem der Ansprüche 1, 2 und 3, da du rch gekennzeichnet , daß der nichtbrennbare Halogenkohlenwasserstoff Monobrom-Monochlormethan ist.
DE3216044A 1981-04-30 1982-04-29 Feuerlöschpackung Expired DE3216044C2 (de)

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