DE2224965A1 - Verpackung fuer miteinander in gegenwart eines loesungsmittels reagierende stoffe - Google Patents

Description

• Verpackung für miteinander in Gegenwart eines Lösungsmittels reagierende Stoffe Die Erfindung bezieht sich auf eine Verpackung für miteinander in Gegenwart eines Lösungsmittels reagierende Stoffe, welche in Tabletten- oder Brikettform vorliegen.
• Von den Transport- und Gesundheitsbehörden einiger Länder, darunter der U.S.A. wird gefordert, dass Verpackungs- und Versandbehältern wie Kisten und Kartons Gift- und Desinfektionsstoffe beigegeben werden, die das Entstehen und den Aufenthalt von Kleinlebewesen in den Behältern verhindern.
• Derartige Stoffe gibt es beispielsweise in Form von gasabgebenden Tabletten, die nach Erfüllung ihrer Aufgabe in einen krümeligen Rückstand zerfallen. Da dieser Rückstand immer noch eine erhebliche Giftigkeit aufweist, besteht weiterhin die Vorschrift, dass er durch Zugabe von Wasser und einer neutralisierenden Substanz aufgrund einer chemischen Reaktion unschädlich gemacht wird. Dabei spielt naturgemäss die Dosierung der Neutralisationssubstanz eine erhebliche Rolle. Aufgrund von Unkenntnis und Nachlässigkeit wird die vorgeschriebene Neutralisation häufig garnicht oder unsachgemss ausgeführt.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verpackung anzugeben, die beide miteinander reagierende Komponenten in den korrekten engenverhältsen enthält, die Abgabe von Gasen von mindestens einer der beiden Komponenten an die Umgebung gestattet, sowie das Eindringen eines Lösungsmittels und die in diesem Lösungsmittel stattfindende Reaktion zwischen den beiden Komponenten zulässt.
• Die Lösung. der gestellten Aufgabe wird gemäss der Erfindung erreicht durch eine Verpackung mit einer Unterfolie mit mindestens zwei Vertiefungen, welche in an sich bekannter Weise durch eine ebene Deckfolie verschlossen sind, durch die Verwendung eines porösen Materials für die Deckfolie und durch mindestens einen in der Unterfolie angeordneten Kanal für die Verbindung von Vertiefungen, welche die unterschiedlichen Reaktionskomponenten enthalten.
• Durch die erfindungsgemässe Verpackung vereinfacht sich die Handhabung auf zwei Griffe: Einlegen in den betreffenden Transportbehälter und - nach Erfüllung des Verwendungszwecks - Eintauchen in Wasser, das aus praktischen Gründen überwiegend als Lösungsmittel in Frage kommt. Die Handhabung ist absolut narrensicher.
• Die Angabe "Tabletten- oder Brikettform" für die Reaktionskomponenten schliesst die Möglichkeit ein, dass eine oder beide Komponenten nur im Ausgangszustand in dieser Form vorliegen, später jedoch durch Gebrauch in einen krümeligen oder pulverförmigen Zustand übergehen. Als Material für die Unterfolie kommt beispielsweise PVC, Polyäthylen und Polystyrol in Frage. Damit der Zustand der Reaktion komponenten und/oder' der- Reaktionsablauf kontrolliert werden können, ist es besonders zweckmässig, wenn das Material für die Unterfolie glasklar durchsichtig ist. Als "poröses Material" für die Deckfolie kann beispielsweise eine perforierte Folie oder ein Faservlies eingesetzt werden, das sich in dem zur Anwendung kommenden Lösungsmittel nicht auflöst. Ganz besonders gut geeignet ist hierfür das sogenannte Japanpapier, wie es für Tee-Aufgussbeutel Verwendung findet. Ein solches Material gestattet das Austreten und die Verbreitung von beispielsweise desinfizierenden Gasen, in gleicher Wei-se aber auch das Eindringen von'Wasser zum Zwecke der neutralisierenden Reaktion nach dem Verbrauch der gasabgebenden Substanz.
• Der Verschluss von Unterfolie-und Deckfolie kann durch Verkleben und durch Verschweißen bzw. Heißsiegeln erfolgen, wie dies von anderen Verpackungen her bekannt ist. Die Vertiefungen einschliesslich der Kanäle in der Unterfolle werden zweckmässig durch einen Tiefziehvorgang unter Anwendung von Unterdruck mittels besonderer Formen hergestellt, nachdem die zur Anwendung kommende Folie auf eine Temperatur oberhalb des Erweichungspunktes gebracht wurde.
• Durch den Kanal wird die Reaktion der im Lösungsmittel gelösten Komponenten begünstigt, weil die unterschiedlichen Lösuffgen nicht erst den Umweg über die poröse Deckfolie nehmen müssen.
• Eine Vielzahl der erfindungsgemässen Verpackungseinheiten können zu einem (endlosen) Strang vereint werden, wodurch die Herstellung wesentlich vereinfacht wird. Durch die Anbringung von Schwächungslinien wie Ritzungen und/oder Perforationen zwisc-hen den einzelnen Verpackungseinheiten wird das Abreissen bzw. Abbrechen einzelner Packungen wesentlich erleichtert.' Inhaltsangabe und Gebrauchsanleitung lassen sich leicht durch Aufdrucken auf der ebenen Deckfolie anbringen.
• Ein Ausführungsbeispiel der erfilldungsgemässen Verpackung sei nachfolgend anhand der Figuren 1 und 2 näher beschrieben.
• Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer vollständigen Verpackung und Fig; 2 einen Schnitt durch den Gegenstand nach Fig. 1 entlang der Linie II-I1.
• In Fig. 1 ist mit 1 eine Unterfolie aus PVC bezeichnet, in welcher sich vier in einer Reihe angeordnete Vertiefungen 2 für die eine tablettierte Reaktionskomponente 3 befinden, welche aus einervein insektizides Gas abgebenden Substanz besteht. Neben den Vertiefungen 2 befindet sich eine Weitere Vertiefung 4. Die Vertiefungen 2 und 4 sind durch Kanäle 5 in der Weise verbunden, dass jede Vertiefung 2 unmitteltar~mit der Vertiefung 4 verbunden ist, welche die neutralisierende, ebenfalls tablettierte Reaktionskomponente 6 enthält. Die Unterfolie 1 ist durch eine Deckfolie 7 aus Japanpapier verschlossen. Reste einer Perforation 8 zeigen die Stelle, an der die Verpackung ursprünglich mit einer Reihe gleicher Verpackungseinheiten verbunden war.
• In Fig. 2 ist'die Verpackung in Gebrauchslage dargestellt, in der sie mit der tiefgezogenen Unterfolie1 auf einer Unterlage 9, z. B. einem Kistenboden, aufliegt. Die poröse Deckfolie 7 ist nach oben gerichtet, sodass die von der Reaktionskomponente 3 abgegebenen Gase in Richtung der Pfeile 10 entweichen können. Nach Zweckerfüllung wird die Verpackung in Wasser eingetaucht, welches durch die Deckfolie 7 eindringt und in der Vertiefung 2 eine Lösung der Reaktionskömponente 3 und/oder ihres Zersetzungsproduktes (das ebenfalls als Reaktionskomponente 3bezeichnet wird) erzeugt sowie in der Vertiefung 4 eine Lösung aus der neutralisierenden Reaktionskomponente 6. Beide Lösungen stehen durch den Kanal 5 im Austausch miteinander, der den Weg des geringsten Widerstandes für die Reaktionskomponeflten darstellt. Durch die Reaktion gehen sämtliche Komponenten in eine (unschädliche) Lösung über, die einfach weggeschüttet wird. Die danach leere Verpackung ist ebenfalls ein Wegwerfartikel.
• - 5 Ansprüche -- 2 Figuren -

Claims (5)

1. Ansprüche Verpackung für miteinander in Gegenwart eines Lösungsmittels reagierende Stoffe, welche in Tabletten- oder Brikettform vorliegen, gekennzeichnet durch eine Unterfolie (1) mit mindestens zwei Vertiefungen (2, 4), welche in an sich bekannter Weise durch eine ebene Deckfolie (7) verschlossen sind, durch die Verwendung eines porösen Materials für die Deckfolie und durch mindestens einen in der Unterfolie angeordneten Kanal (5) für die Verbindung von Vertiefungenj welche die unterschiedlichen Reaktionskomponenten (3, 6) enthalten.
2. 2. Verpackung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung von Japanpapier für die Deckfolie.
3. 3. Verpackung nach Anspruch 1, ~adurch gekennzeichnet, dass mehrere Vertiefungen (2) für die eine Komponente (3) über je einen Kanal (5) mit einer Vertiefung (4) für die andere Komponente (6) verbunden sind.
4. 4. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterfolie (1) aus einem durchsichtigen Material besteht.
5. 5. Verpackung nach'Anspruch 1, dadurch gelcennzeichnet, dass mehrere Verpackungseinheiten nach Art einer Abreisspakkung miteinander verbunden sind.