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Vorrichtung zur Kettenfadenbefeuchtung an Webstühlen. Die Erfindung
betrifft eine Vorrichtung zur Befeuchtung aufgebäumter Kettenfäden an Webstühlen,
wobei ein Docht als Überträger der Flüssigkeit dient. Die Verbesserung eignet sich
insbesondere zur Behandlung von Kettenfäden in Webstühlen mit Wasser und soll das
früher übliche Verfahren ersetzen, wonach die Kettenfäden auf ihrem Wege zu den
Litzen durch Abwischen mit einem feuchten Tuch o. dgl. behandelt wurden. Gegenüber
den bekannten Vorrichtungen unterscheidet sich die neue Vorrichtung dadurch, daß
ein kleiner Aufnahmebehälter auf einer oder beiden Seiten des Webstuhles angeordnet-
ist, -der seine Flüssigkeit aus einem größeren Haupt- oder Vorratsbehälter im Wege
regelbarer automatischer Flüssigkeitszufuhr erhält, und daß in den kleineren Behälter
das Do_ chtmaterial eines schwenkbar angeordneten, mit dem Aufnahmebehälter durch
einen Schlauch in Verbindung stehenden Rohres eintaucht.
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Gemäß der Erfindung wird also als Zuführungsmittel ein abschwenkbares
Rohr angewendet, welches sich quer zum Webstuhl erstreckt und mit einem Docht o.
dgl. zum Abwischen der Fäden versehen ist. Das Wasser befindet sich in geringer
Menge in einem kleinen Behälter, der von einem größeren, geschlossenen Behälter
aus gespeist wird.
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Auf der Zeichnung ist Fig. i eine Rückansieht des Webstuhles mit Andeutung
der Einrichtung gemäß der Erfindung; Fig. z ist ein Schnitt durch die aus zwei Behältern
bestehende, seitliche Zufuhrvorrichtung.
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A ist der Rahmen des Webstuhles, B der Kettenbaum, C sind die Kettenfäden,
D der Streichbaum und E die Litzen; der Feuchtigkeitsüberträger besteht aus einem
leichten, dünnwandigen, durchlochten Zinkrohr mit einem aufsaugenden Flanell- oder
Filzbelag G. Das Rohr und der Filz sind einem schwenkbaren Halter zugehörig, der
von Armen I getragen wird, die in Konsollagern K aufgehängt sind. Diese befinden
sich mittels Schrauben am Streichbaum D angebracht. Vermöge der Anlenkung fällt
das Rohr G durch sein Eigengewicht auf die obere Fläche der Ketten gerade unterhalb
des Streichbaumes herab. Das Innere des Rohres enthält ein aufsaugefähiges Fasermaterial
in Form lose gesponnener oder gelitzter Baumwollschnüre L, die längsweise angeordnet
sind. An einem Ende des Rohres ist ein Stück Gummischlauch M angebracht. Dieser
Gummischlauch stellt die Verbindung her mit dem seitlich angebrachten Behälter R,
der verhältnismäßig klein ist. Die Litzen L gehen durch die Gummileitung hindurch
und ihre Enden tauchen in das Wasser, welches in dem Behälter vorhanden ist; demgemäß
saugen sie
das Wasser von dem Behälter auf und führen es durch Kapillarwirkung
über ihre gesamte Länge durch das Rohr von einem Ende zum anderen; es tritt durch
die Öffnungen des Rohres in dem Filzbelag G. Auf diese Weise wird bei Tätigkeit
der Einrichtung die nötige Feuchtigkeit in gewünschtem Grade den Kettenfäden zugeführt,
die unter der Vorrichtung und in Berührung mit derselben entlanglaufen. In Fig.
2 ist die besondere Zuführvorrichtung dargestellt; dieselbe umfaßt einen größeren
Wasserbehälter P, der bis auf die Leitung Q geschlossen ist. Der genannte kleinere
Behälter R wird von ihm aus regelmäßig gespeist, indem das Wasser durch O einläuft,
bis es eine Höhe in diesem erreicht, welche das untere Ende der Leitung verschließt.
Zweckmäßig wird das untere Ende dieser Leitung rechtwinklig zur Achse abgeschnitten.
Der Trog R ist von geringer Aufnahmefähigkeit, so daß sich in ihm wenig Wasser befindet,
das während einiger Zeit der Luft ausgesetzt ist, so daß dieses Wasser nicht faulen
oder Geruch annehmen kann. Ein Trog R1 dient zur Aufnahme der LitzenL, die nicht
in das Wasser eintauchen; R2 ist eine Klammer zum Halten des Schlauchendes M.
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Der Betrag der der Bedeckung G zugeführten Feuchtigkeit kann geändert
werden durch Änderung der Anzahl der Litzen L, die man. in das Wasser eintauchen
läßt und deren mehrere oberhalb des Wasserspiegels ausgehoben sein können (Fig.
a).
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Durch Eintauchen sämtlicher Litzen in das Wasser wird das Maximum
der Wasserzufuhr erreicht; durch Ausheben einer gewissen Zahl von Litzen wird die
Feuchtigkeitszufuhr bis zu gewünschtem Grade verringert.
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Mit den Zuführungslitzen I darf die Zufuhr nicht so reichlich sein,
daß Tropfen von dem Belag G abfallen, insbesondere, wenn die Vorrichtung außer Berührung
mit den Fäden gebracht ist. Der Gummischlauch M erlaubt die nötige Bewegung der
Befeuchtungsvorrichtung gegenüber dem Behälter. Wenn man will, kann man auch den
Schlauch M mit den darin liegenden Litzen von dem Wasserbehälter abheben, wenn der
Webstuhl längere Zeit stillgesetzt wird.
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Der Bedienungsmann kann bei der neuen Vorrichtung den Betrag des Anfeuchtens
nach Belieben verändern. Statt daß die Bgfeuchtungseinrichtung während des Arbeitens
in dauernder Berührung mit dem Garn bleibt, kann man auch eine intermittierende
Bewegung während des Arbeitsganges verwenden.
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Statt einer einzigen Befenchtungsvorrichtung können auch mehrere auf
entgegengesetzten Seiten der Kettenfäden benutzt werden. Vorteilhaft wird die Zufuhr
der Flüssigkeit bei breiten Webstühlen von beiden Enden her bewerkstelligt.