DE3213295C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Bügelvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Eine derartige Bügelvorrichtung ist aus der DE-PS 21 60 350 bekannt. Die bei dieser Vorrichtung über das Kniegelenk aneinander angeschlossenen Arme sind mit Hil­ fe eines Teils flexibel miteinander verbunden, das aber nicht verhindern kann, daß die Bügelvorrichtung sich un­ ter ihrem Eigengewicht von selbst auf das Bügelbrett aufsetzt. Um dies zu verhindern, wird ein relativ aufwen­ diger motorgetriebener Hebe- und Absenkmechanismus ver­ wendet, mit dessen Hilfe das Bügeleisen in gewünschte Stellungen gebracht werden kann.

Bei einer anderen bekannten Bügelvorrichtung (US-PS 26 48 146) wird auf die Verwendung von motorgetriebenen Hebe- und Absenkmechanismen verzichtet, wobei jedoch zur Schaf­ fung des gewünschten Lastausgleichs, der die Möglichkeit eröffnet, das Bügeleisen in einer gewünschten Position über dem Bügelbrett zu halten, Gewichtsausgleichsfedern erforderlich sind, die die Konstruktion komplizieren und besondere Befestigungspunkte am Vorrichtungsgehäuse er­ fordern.

Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, die ein­ gangs genannte Bügelvorrichtung so zu verbessern, daß mit vergleichsweise einfachen Mitteln verhindert wird, daß sich nach dem Abheben des Bügeleisens vom Bügelbrett die beiden Arme selbsttätig in bezug aufeinander verstellen. Diese Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.

Durch Verwendung einer in dem einen Arm des das Bügelei­ sen bewegenden bzw. haltenden Kniegelenkgestänges einge­ bauten Bremseinrichtung gelingt es, das die beiden Arme mit den Stützbeinen verbindende Seil so zu spannen und bei der Relativbewegung der Arme abzubremsen, daß das Bügel­ eisen in beliebigen Gebrauchsstellungen von selbst stehen bleibt, ohne daß es hier zu einer motorgetriebenen Verstell- bzw. Einstellvorrichtung bedarf.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeich­ nung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert. In der Zeichnung zeigt

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Bügelvorrichtung, wobei das Gelenkgestänge zur Benutzung des Bügelei­ sens entfaltet und aufgeklappt ist;

Fig. 2 eine der Fig. 1 vergleichbare perspektivische An­ sicht des Gelenkgestänges mit weiteren Details, wo­ bei sich das Bügeleisen in einer angehobenen Posi­ tion befindet; und

Fig. 3 eine senkrechte Querschnittsansicht der Kniege­ lenkeinheit mit den beiden Armen und der Brems­ einrichtung.

In Fig. 1 ist die Bügelvorrichtung in der Benutzungslage dargestellt. Die Bügelvorrichtung weist einen Arm 15 auf, der mittels einer Kniegelenkeinheit 16 mit einem Arm 17 gelenkig bzw. verschwenkbar verbunden ist. Beide Arme sind rohrförmig ausgebildet, und der Arm 17 ist seiner­ seits an einer rohrförmigen Verlängerung 18 schwenkbar be­ festigt. Diese Verlängerung ist in einem rohrförmigen Stützbein 20 der Bügelvorrichtung teleskopartig ein- und ausschiebbar gelagert.

Auf diese Weise wird ein Gelenkgestänge geschaffen, das an dem einen Ende mit dem Stützbein 20 drehbar verbunden ist und in bezug auf dieses Stützbein verschwenkbar ist und an dessen anderem Ende durch eine Halterungseinheit 9 ein Bügeleisen 1 verschwenkbar angebracht ist. Das Stützbein 20 gehört zu einem Beinpaar, dessen anderes Bein mit 21 bezeichnet ist. Beide Stützbeine 20 und 21 sind parallel angeordnet und erstrecken sich von einem Boden­ körper 23 aus nach oben, welcher zwei querverlaufende, rohrförmige Bodenteile 24 und 25 aufweist. Jeder dieser beiden Bodenteile hat einen rechteckigen Querschnitt, und beide Bodenteile werden von einem dritten rohrförmigen Bodenteil 26 überbrückt, dessen Querschnitt ebenfalls rechteckig ist.

Zu der Bügelvorrichtung gehört ein Bügelbrett 32, das an das Stützbein 21 angeklemmt ist. Die Abmessungen des Bügel­ bretts sind so gewählt, daß der Arm 17 Schwenk- und Gelenkbewegungen ausführen kann, um dadurch das Bügeleisen 1 abgestützt über im wesentlichen die gesamte Oberfläche des Bügelbretts 32 bewegen zu können. Dies bedeutet beispielsweise, daß das Bügelbrett 32 etwas mehr als 1 m lang ist, im Gegensatz zu den herkömmlichen "Norm"-Bügel­ brettern, und eine Breite von etwas mehr als die Hälfte seiner Länge besitzt. Dieses Bügelbrett 32 ist mit einem hitzebeständigen Überzug versehen sowie mit einer darunter­ liegenden Polsterschicht oder elastischen Schicht, so daß eine glatte, durchgehende und im wesentlichen flache und sich anpassende Oberfläche 33 für das Bügeln erhalten wird.

Wie aus den Fig. 2 und 3 ersichtlich, befindet sich am vorderen Ende des Arms 15 ein Gelenk 11, an dem ein Stab 10 angreift, der sich in bezug auf die Längsachse dieses Arms 15 ausrichten läßt und an dem eine Halterungsein­ heit 9 angebracht ist, die das Bügeleisen 1 trägt. Wenn das Bügeleisen 1 abgestellt wird, also kein Bügeln von irgendwelchen Kleidungsstücken auf dem Bügelbrett 32 stattfindet, erstreckt sich der Stab 10 von dem Gelenk 11 aus im wesentlichen senkrecht nach unten und trägt das Bügeleisen in der in Fig. 2 ersichtlichen Weise.

Mittels einer Bremseinrichtung können die Arme 15 und 17 auf das Bügeleisen 1 eine Hubkraft ausüben, durch die das Bügeleisen in der in den Fig. 1 und 2 dargestellten ange­ hobenen Stellung über dem Bügelbrett 32 gehalten wird, in der also das Bügeleisen abgestellt ist bzw. zwischen den einzelnen Bügelschritten von dem Benutzer beiseitegestellt wird.

Durch diese Anordnung des Bügeleisens 1 oberhalb des Bügel­ bretts 32 wird der Zugang zur Oberfläche 33 des Bügelbretts nicht behindert, so daß auf dem Brett die zu bügelnden Sachen abgelegt werden können. Andererseits läßt sich das Bügeleisen 1 durch einfaches Absenken auf das Bügelgut leicht in Benutzung nehmen, wobei die beiden Arme 15 und 17 die Hin- und Herführung des Bügeleisens auf der Bügelbrettober­ fläche 33 in jede gewünschte Position ermöglichen, die der Bügelvorgang verlangt. Bei einer solchen Bewegung kann der Arm 17 sich frei um die Längsachse des Stützbeins 20 drehen.

Wie insbesondere aus Fig. 3 ersichtlich, ist der Arm 15 ein hohler, rohrförmiger Körper von vorzugsweise kreis­ förmigem Profilquerschnitt. An seinem einen Ende ist er an einer Seilscheibe 71 befestigt, die auf einer Achse 72 in einem Gehäuse 73 drehbar gelagert ist. Das Gehäuse 73 ist mit dem einen Ende des anderen Arms 17 fest verbunden. Auf diese Weise stehen die beiden Arme 15 und 17 über die Kniegelenkeinheit 16 miteinander in Verbindung, die eine Relativbewegung des einen Arms 15 in bezug auf den anderen Arm 17 ermöglicht. Letzterer ist ebenfalls rohr­ förmig ausgebildet und weist einen kreisrunden Querschnitt auf.

Das dem Gehäuse 73 abgewandte Ende des Arms 17 ist durch einen Zapfen 75, der sich quer durch die rohrförmige Verlängerung 18 des Stützbeins 20 erstreckt, welche einen größeren Durchmesser aufweist als der Arm 17, mit dieser rohrförmigen Verlängerung drehbar verbunden. Diese rohr­ förmige Verlängerung 18 ist an ihrem oberen Ende so aufge­ schnitten, daß sie eine Haltehülse 76 etwa halbrunden Quer­ schnitts bildet. An dieser Haltehülse 76 kann sich der Arm 17 anlegen, wenn er eine senkrechte oder nahezu senkrechte Stellung einnimmt, wodurch zwischen der Verlängerung 18 und dem Arm 17 ein koaxialer Übergang geschaffen wird. Diese Armstellung läßt sich als Ruhe- oder Aufbewahrungs­ stellung für den Arm 17 bezeichnen. Aus ihr läßt sich der Arm 17 um den Zapfen 75 abwärts verschwenken, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist, so daß zwischen der Längsachse des Arms 17 und der Längsachse der Verlängerung 18 sich ein stumpfer Winkel bildet.

Um eine solche Abwärtsbewegung des Arms 17 in bezug auf die Verlängerung 18 zu begrenzen und den zwischen dem Arm 17 und dem Arm 15 über die Kniegelenkeinheit 16 einge­ schlossenen Winkel zu fixieren, ist ein Seil 78 vorge­ sehen, das sich durch den Hohlraum 77 des Arms 17 erstreckt und über die Seilscheibe 71 der Kniegelenkeinheit 16 läuft. Diese Seilscheibe 71 ist zu diesem Zweck mit einer Nut 79 ver­ sehen, die in der Darstellung von Fig. 3 sichtbar ist. Diese Nut 79 wird beidseitig von je einem Flansch 80 begrenzt.

Das Seil 78 ist mit seinem einen Ende an dem Ende des Arms 15 mittels eines Stiftes 81 befestigt, das der Seil­ scheibe 71 zugewandt ist.

Das sich durch den Arm 17 hindurcherstreckende Seil 78 läuft über eine als Führungsstück ausgebildete Bremseinrichtung 83, die in dem Hohlraum 77 befestigt ist, und zwar in der Nähe des dem Gehäuse 73 abgewandten Endes des Arms 17. Das Führungsstück 83 weist eine Nut 84 mit gekrümmtem Boden auf, über die das Seil 78 hinwegläuft, um sich durch eine an das Führungsstück anschließende Öffnung 86 im Arm 17 aus dem Arm herauszuerstrecken. Das durch die Öffnung 86 hindurch­ laufende Ende des Seils 78 ist mit Hilfe eines Klemmstücks 87 an der Haltehülse 76 befestigt.

Wenn beispielsweise der Arm 15 in bezug auf den Arm 17 abwärts verschwenkt wird, um das Bügeleisen 1 in die in Fig. 2 gezeigte Lage zu bringen, verkleinert sich der zwischen den beiden Armen eingeschlossene Winkel, und das Seil 78 wird um die Seilscheibe 71 bewegt, wodurch sich die Seil­ länge zwischen dem Klemmstück 87 und der Öffnung 86 ver­ ringert, wodurch sich wiederum der zwischen der Längsachse des Arms 17 und der Längsachse der rohrförmigen Verlängerung 18 eingeschlossene Winkel verringert, der Arm 17 also gegenüber der Verlängerung 18 eine weniger geneigte Position einnimmt.

Wenn sich das Bügeleisen 1 in seiner in Fig. 2 darge­ stellten angehobenen Stellung befindet, bewirkt das Gewicht des Bügeleisens auf den Arm 15, ein Anspannen des Seils 78, wodurch zwischen dem Seil und der Oberfläche der Nut 84 im Führungsstück 83 eine Reibungs­ kraft erzeugt wird, die eine Bremsbewegung bewirkt, so daß der Arm 17 in bezug auf die rohrförmige Verlängerung 18 in einer festen Winkelstellung gehalten wird. Dies hat zur Folge, daß auch das Seil 78 seine Position beibehält, sich also nicht bewegt, wodurch wiederum der von den beiden Armen 15 und 17 über die Kniegelenkeinheit 16 eingeschlos­ sene Winkel unverändert bleibt.

Auf diese Weise verharrt auch der Arm 15 in der einge­ stellten Position und hält damit das Bügeleisen 1 in der Lage, in der es sich zuletzt befunden hat, also in der Aufbewahrungs- oder Außerbetriebsstellung, in der es für weitere Bügelarbeiten bereitgehalten wird.

Durch diese Führung und Positionierung des Bügeleisens 1 wird die Bedienungsfreundlichkeit der Bügelvorrichtung erheblich verbessert und die Benutzung auch kräftemäßig dadurch erleichtert, daß die bügelnde Person das Bügel­ eisen ohne großen Kraftaufwand an jede Stelle innerhalb des auf diese Weise geschaffenen Bewegungsbereiches des Bügeleisens führen kann, wobei mit Sicherheit verhindert wird, daß sich nach dem Abheben des Bügeleisens vom Bügel­ brett 32 die beiden Arme 15, 17 selbsttätig in bezug aufeinander verstellen.

Die Bügelvorrichtung ist zusammenfaltbar, um eine kompakte, bequeme Lagerung zu ermöglichen, falls sie nicht benutzt wird. Zu diesem Zweck läßt sich die rohrförmige Verlängerung 18 axial in das Stützbein 20 einschieben. Hierzu bedarf es nur des Einrückens eines federbelasteten Knopfes 89 an der Verlängerung 18, der sich durch ein Loch 90 in der Verlängerung 18 hindurcherstreckt und mit Hilfe einer Blattfeder 91 durch dieses Loch nach außen gedrückt wird, um im aus dem Stützbein 20 ausgefahrenen Zustand der Verlängerung 18 auf einer Schulter 92 am oberen Ende des Stützbeins aufzuliegen.

Claims (2)

1. Bügelvorrichtung mit einem auf zusammenklappbaren Stützbeinen befestigten Bügelbrett und einem in Gebrauchs­ lage des Bügelbrettes über dieses nach oben hinausragenden, das Bügeleisen schwenkbar tragenden Gelenkgestänge, das an den Stützbeinen befestigt ist, wobei das Gelenkgestänge zwei über eine Kniegelenkeinheit und ein Seil miteinander verbundene Arme aufweist, und das Seil in Abhängigkeit von der Höhe des Abhebens an dem Gewicht des Bügeleisens ange­ spannt ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem einen Arm (17) eine Bremseinrichtung (83) für das den anderen Arm (15) mit dem einen Stützbein (20) verbindende, um die Kniegelenkeinheit (16) gezogene Seil (78) vorgese­ hen ist, und durch die Bremseinrichtung (83) die selbsttätige gegenseitige Verstellung der beiden Arme (15, 17 ) in bezug aufeinander nach Abheben des Bügeleisens (1) von der Bügel­ fläche gehemmt wird.

2. Bügelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Kniegelenkeinheit (16) eine Seilscheibe (71) aufweist, die mit dem einen Arm (15) fest verbunden ist und sich in bezug auf den anderen Arm (17) dreht, und daß das wenigstens teilweise um die Seil­ scheibe (71) laufende Seil (78) an einem in dem anderen Arm (17) angebrachten Führungsstück (83) eine Reibung erzeugt, die die Drehbewegung der Seilscheibe (71) und damit die Gelenkbewegung beim Spannen des Seils (78) behindert.