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Verfahren zur Umwandlung- einer Kornfüllmasse in losen. trockenen
Konsumzucker bzw. in eine transportfähige lose blasse. Das vorliegende Verfahren
bezweckt eine weitere Ausbildung des Gegenstandes der Patente 22I I99 und 24.22I3
und betrifft ein Verfahren zur Umwandlung einer Kornfüllmasse in losen trockenen°
Konsumzucker bzw. in eine lose transportfähige Masse. - Nach dem zuerst genannten
Patent wird eine stark konzentrierte, sehr heiße Zuckerlösung durch die Kristallausfällung
mittels Einwurf von kaltem feinkörnigen Zucker und durch die nachherige Behandlung
des gebildeten Zuckerteiges mittels eines Luftstromes in einen losen trockenen Zucker
unmittelbar verwandelt.
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Bei dem Verfahren nach Patent 24.22I3 wird bei einer ähnlichen Arbeitsweise
eine kristallisierbare Zuckerlösung von meistens schlechterer Reinheit in eine transportfähige
Masse bzw. in eine für Menschen und Tiere konsumfähige Ware umgewandelt, wobei der
Zusatz an feinem Zucker ganz oder teilweise durch einen fremden losen Stoff ersetzt
wird. Das fertige Produkt besteht aus einem Gemisch von losem Zucker und dem fremden
losen Stoff. In beiden Fällen erhält man den in der Zuckerlösung enthaltenen Zucker
in Form von feinkörnigem, sogenanntem Puderzucker.
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Durch das vorliegende Verfahren soll nun erreicht werden, daß die
gröberen Zuckerkristalle in der üblichen Form des Handels ebenfalls unmittelbar
aus einer Zuckerlösung ohne Schleudern und ohne Ablauf gewonnen werden. Zu diesem
Zwecke wird das gewöhnliche - Verfahren des Kornfüllmassekochens mit dem Verfahren
der Patente 22I I99 und 24.22I3 in besonderer Weise kombiniert. Der im Muttersirup
der Füllmasse enthaltene Zucker wird durch Einwurf von. feinkörnigem Zucker vollständig
ausgefällt, vorauf die Behandlung mit Luft erfolgt. Auf diese Weise werden die groben
Kristalle der Füllmasse ebenfalls ohne Schleudern trocken erhalten.
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Nachstehend wird das Verfahren in seiner Anwendung zur Erzeugung eines
lösen trockenen Zuckers näher beschrieben.
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Eine Zuckerlösung wird in bekannter Weise unter Luftleere auf Korn
gekocht und zuletzt flüssiger und heißer gehalten als sonst. Am Schluß wird die
Kornfüllmasse bsonders angewärmt, wobei ein Teil der feineren Kristalle wieder aufgelöst
werden kann. Will man dies vermeiden, sowirdbeiderAnwärmung der Füllmasse ein Teil
des feinkörnigen Zuckers, wie er als Einwurf bzw: als Fällrnittel nach dem Patent
22B99 benutzt und hier aus einer früheren Arbeit des vorliegenden Verfahrens gewonnen
wird, in die Füllmasse nach und nach hineingebracht, so daß ihr Muttersirup immer
gesättigt bzw. übersättigt bleibt.
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Wegen der schlechten Wärmeübertragung
des Zuckersirups
einerseits und der immerhin steifen Beschaffenheit der Kornfüllmasse anderseits
kann diese nicht leicht und nicht ohne die Gefahr der Zuckerverbrennung auf die
hohe Temperatur gebracht werden, die bei dem Patent 221199 eine Bedingung für die
Zuckerausfällung aus der Lösung ist. Dieser Nachteil wird durch eine geänderte Arbeitsweise
gegenüber dem Hauptpatent bei der Kristallausfälhing behoben.
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Es entsteht nämlich bei der Kristallausfällung im gebildeten Zuckerteig
eine höhere Temperatur, als sie nach Berechnung der in die beiden zu mischenden
Produkte eingeführten Wärme vorhanden sein sollte. Dieses Mehr an Wärme bringt die
sogenannte frei werdendeKristallisationswärme. Obgleich in der Patentschrift 221109
empfohlen wird, den Verlust der Wärme zu vermeiden, weil die Temperatur des feuchten
Teiges ein Hauptfaktor bei dessen nachlieriger Trocknung ist, so ist doch dort-
keine besondere Vorrichtung getroffen, weil es nicht nötig war, und die Fällung
wird daher in einem offenen Fällapparat vorgenommen, und der Teig wird in einem
offenen Kneter gerührt. Praktisch ist dort die anfänglich hohe Temperatur der Zuckerlösung
genügend, um allein die gewünschte Temperatur des feuchten Teiges zu sichern. Anders
ist es jedoch, wenn man es mit einer Kristallfüllmasse zu tun hat, die sich bekanntlich
höchstens auf 105 bis 115' C erwärmen läßt und ungefähr die Hälfte ihres Gewichtes
an großen Kristallen enthält.
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Nach dem vorliegenden Verfahren wird-daher die Masse von der Kristallfällung
an bis zu ihrem Eintritt in die Trockenapparate in geschlossenen, sorgfältig isolierten,
gegebenenfalls mit Dampfmantel versehenen- Apparateii behandelt.
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Außerdem ist noch eine zweite Maßnahme bei dieser Zuckerausfällung
notwendig. Der Zusatzzucker, der nach dem Verfahren des Hauptpatentes 2211A9 in
die konzentrierte Lösuner kalt eingeführt wird, wird hier. mit einer Temperatur
von 4.o bis 5o° eingebracht, also vor dem Zusetzen auf diese Temperatur erwärmt.
Der fehlende Effekt. der Kälte des eingeworfenen Zuckers bei der Zuckerausfällung
wird hierbei durch die Anwendung einer größeren Menge des Zusatzes ausgeglichen,
wodurch dasselbe Ergebnis wie bei dem Verfahren des Hauptpatentes erreicht wird.
Die wichtigen Änderungen gegenüber dem Verfahren des Hauptpatentes sind also bei
der vorliegenden Kombination die Zuckerausfällung und die Bildung des homogenen
Zuckerteiges ohne jeglichen Wärmeverlust und die Anwendung eines warmen Fallmittels
in entsprechend viel größerer Menge. Diese Menge kann das Doppelte derjenigen, die
im Hauptpatent angegeben ist, betragen.
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Bei der Anwendung der wie vorstehend geänderten Arbeitsweise erhält
man von einer Kornfüllmasse ausgehend einen Zuckerteig von ungefähr gleicher Temperatur
und Beschaffenheit wie nach dem Verfahren des Patentes 2211,99, und dieser Teig
läßt sich dann leicht mittels . der in diesem Patente angegebenen Arbeitsweise in
losen trockenen Zucker umwandeln. Man erhält ein Gemisch von Kristallzucker -(aus
der Kornfüllmasse) und feinkörnigem Zucker (bestehend aus dem als Fällmittel dienenden
und dem aus dem Muttersirup gefällten Zucker). Die zwei Arten von Zucker werden,
wenn dies erforderlich ist, durch Sieben voneinander getrennt. Für die stetige Zurücknahme
eines Teiles des gewonnenen Zuckers als Fällungsmittel ist die Verwendung von abgesiebtem
-feinkörnigen Zucker vorzuziehen.
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Die nach dem vorliegenden Verfahren aus einer Kornfüllmasse ohne Schleudern
und ohne Ablauf gewonnenen groben Kristalle sind von großer Reinheit, auch wenn
der Muttersirup schlecht gewesen sein sollte, und sie sind einigermaßen affinierten
Zuckerkristallen ähnlich. -Dieser Vorteil ist von besonderem Wert bei der Erzeugung
_ einer _ transportfähigen Masse aus- Rübendiclcsaft =nach dem Gegenstand des Zusatzpatentes
2q.2213, weil dadurch ein Teil des Zuckers direkt in einer Art affiniertem Zucker-
-gewonnen . werden kann. Bei Anwendung des Verfahrens des Patentes 2¢2213 auf die
Umwandlung-einer Kornfüllmasse in eine transportfäfize lose Masse werden. sinngemäß
die vorstehenden Maßnahmen in Anwendung gebracht.
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Auch können -bei -dem - vorliegenden Verfahren vor oder während iler
Umwandlung der- Füllmasse in. ein loses .trockenes Produkt feste -zersetzbare bzw.
flüssige - gasförmige Stoff- e in solchen- Mengen, zugesetzt werden, da
ß die Beschaffenheit" Qualität oder der Nährwert des zu erzeugenden Produktes her
einflußt oder dessen - Geschmack und Farbe verändert wird, -ohne daß durch diese
Mittel eine Ausfällung des Zuckers -erfolgt.