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Die Erfindtlrlg betrifft eine Rührvorrichtung für Flüssig-
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mist oder dergleichen, insbesondere mit einem Elektroantrieb, mit
einer in das zu rührende Medium einzutauchenden, antreibbaren Propellerwelle.
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Bekannte Rühreinrichtungen (DE-OS 25 05 523) haben den Zweck, den
Inhalt von Flüssigmistgruben in eine pumpfähige Konsistenz zu überführen, d. h.
zu einem mehr oder weniger dünnflüssigen Brei zu verrühren. Flüssigmist enthält
schwimmfähige und sich absetzende Bestandteile. Die vorwiegend aus organischen Bestandteilen
bestehende Schwimmschicht bildet im Laufe der Zeit eine Schwimdecke, die sich immer
mehr verfestigt.
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Es ist deshalb notwendig, sowohl die Schwimmdecke zu zerstören, als
auch den Bodensatz aufzurühren, um solche Flüssigmistgruben auf lange Sicht betreiben
zu können. Ohne eine Umwälzung würde sie sonst völlig "zuwachsen Bekannt sind ElektrorXihrer
mit kleinerem Propeller, die verhältnismäßig leicht und beweglich sind. Die Propellerwelle
ist von einem Mantelrohr umschlossen und an dessen beiden Enden gelagert. Der Propeller
sitzt auf dem überstehenden Wellenstummel. Diese Geräte können auch in kleine Grubenöffnunqen
eingesteckt werden und dienen hauptsächlich zur Versorgung von kleineren und schlecht
zuqänglichen Gruben. Die bei bekannten Elektrorührern
verwendete
Propellerwelle ist zwischen drei Meter und Viermeterfünfzig lang. Diese Rührvorrichtungen
haben deshalb den Nachteil, daß sie auf engem Raum, insbesondere in niedrigen, schmalen
und winkligen Gängen von Viehställen nicht oder nur sehr umständlich gehandhabt
werden können.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Rührvorrichtung, insbesondere
mit einem Elektroantrieb zu schaffen, welche auf engstem Raum aufgestellt, betrieben
und gelagert werden kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, die Vorrichtung
ohne Hilfsmittel wie Hebegeräte oder dergleichen aufstellen und betreiben zu können.
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Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Rührvorrichtung der eingangs
genannten Art insbesondere dadurch gelöst, daß die Propellerwelle insbesondere zu
Transport- und Ein-bzw. Ausbringzwecken abknickbar und/oder trennbar ist und an
der Knick- bzw. Trennstelle eine Kupplung oder ein Gelenk aufweist.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß lange sperrige Gegenstände
auf engstem Raum nur durch Abknicken bzw. Zerlegen der Bestandteile gehandhabt werden
können. Dies soll gemäß der Erfindung dadurch geschehen, daß die Propellerwelle
abknickbar. bzw. trennbar dusgebildet ist, sodaß sie zum Transport bzw. beim Auf-
und Abbau des Rührgeräts weniger Platz benötigt. Für die Inbetriebnahme werden die
beiden Propellerwellentei-
le mittels einer Kupplung zusammengeschlossen
und sind mehr oder weniger gerade miteinander verbunden.
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Der Antrieb geschieht dann wie bei herkömmlichen Rührvorrichtungen.
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Gemäß der Erfindung ist es weiterhin vorteilhaft, daß zumindest ein
Teil der Propellerwelle vollständig vom Antrieb bzw. vom Antrieb mit Fahrgestell
abgetrennt werden kann. Dies kann bei besonders engen Platzverhältnissen von Vorteil
sein. Dabei muß jedoch gewährleistet werden, daß ein schneller Zusamnenbau der Vorrichtung
möglich ist. Wichtig ist es auch, daß keine Hebezeuge benötigt werden.
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Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen ist eine vorteilhafte
Weiterbildung und Verbesserung der im Hauptanspruch angegebenen Vorrichtung möglich.
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Besonders vorteilhaft ist, daß die Propellerwelle wenigstens im Bereich
der Knick- oder Trennstelle in einem abknickbaren und/oder trennbaren Schutzrohr
gelagert ist. Das Schutzrohr hat hier den Vorteil, daß es gleichzeitig als Lagerung
für die umlaufende Propellerwelle dient. Die Verbindung der beiden Schutzrohrhälften
kann z. B. mittels einer Uberwurfmuffe,eines Schraubverschlusses oder sonstigen
Rohrverbindungen erfolgen. In diesem Zusammenhang ist es von Vorteil, daß die Schutzrohrteile
im Bereich der Knick- oder Trennstelle mittels welligstens einem auf trennbaren
Gelenks verbunden sind. Dieses Gelenk, das vorteilhafterweise als Öse mit Durchsteck-
bolzen
ausgebildet ist, dient gleichzeitig als Drehlager beim Abknicken der Propellerwelle.
Das Schutzrohr weist z. B. oben und unten Lagerbohrungen auf.
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Entfernt man z. B. den unteren Lagerbolzen, so kann die Propellerwelle
mittels des oberen Lagers nach oben hin abgeknickt werden (siehe Fig. 1). Umgekehrt
kann bei Öffnung des oberen Lagers die Propellerwelle nach unten hin wegknicken,
um so günstiger z. B. in eine Grubenöffnung einfahren zu können (siehe Fig. 3),
ohne daß ein Anheben der motorseitigen Rührvorrichtung notwendig wäre. Dies ist
in niedrigen Ställen mit kleinen Grubenöffnungen ohnehin oft nicht möglich. Für
Sonderfälle ist es jedoch auch denkbar, daß die Lager derart angeordnet sind, daß
die Propellerwelle auch in einer Horizontalebene schwenkbar ist.
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Die Erfindung sieht weiterhin vor, daß die Propellerwelle an der Trennstelle
eine formschlüssige Schaltkupplung insbesondere eine Klauenkupplung aufweist. Diese
an sich bekannten Kupplungen (siehe Lueger, Lexikon der Technik, Maschinenbaugrundlagen,
Band 2, Seite 459 ff) sollen die Kraftübertragung zwischen den Teilen der Propellerwelle
bewerkstelligen. Dabei soll der Eingriff der Kupplung nur im linearen und nicht
geknickten Zustand der Propellerwelle erfolgen. Selbstverständlich kann auch durch
die Verwendung eines Kardangelenks und einer entsprechenden Ausbildung des Schutzrohres
ein Betrieb in geknickter Stellung erfolgen.
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anstelle einer Klauenkupplung oder dergleichen kann die lrennstelLe
auch derart ausgebildet sein, daß die Teile der Propellerwelle z. B. eine Hirthverzahnung
aufweisen, und daß die Verbindung der Propellerwellenteile mittels einer ebenfalls
profilierten Uberwurfmuffe mit Schaltgabel erfolgt. Dies stellt ebenfalls eine -
gegenüber teuren Gelenken - einfache Verbindungsart dar.
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Vorteilhaft ist weiterhin, daß sich die Knick- bzw.
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Trennstelle etwa am Ende des ersten Drittels der gesamten Propellerwellenlänge
befindet. Da die Propellerwelle durch die erfindungsgemäße Einrichtung leicht zum
Transport nach oben geschwenkt werden kann (siehe Fig. 1), haben sich diese Abmessungen
für ein Gerät mit Elektroantrieb und Fahrgestell bewährt. Selbstverständlich kann
die Trennstelle jedoch auch an anderer Stelle liegen. Dies gilt insbesondere bei
sehr lang ausgebildeten Propellerwellen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat demnach den Vorteil, daß durch
die Zerlegbarkeit bzw. die Abknickbarkeit der Propellerwelle die Vorrichtung auch
in Stauen mit niedriger Stallhöhe angewendet werden kann, was z. 13. mit einer Propellerwellenlänge
von vier Metern !uISt IsiCllt möglich ist. Durch die Trenn-Jarktit det rope11erwelle
erniedrigt sich auch das Gewicht der zu transportierenden Teile. So kann die
Vorrichtung
ohne Inanspruchnahme von Hbegeräten, Frontladern oder dergleichen angehoben und
in entsprechende Position gebracht werden. Bei einer einstückigen Vorrichtung mit
langer Propellerwelle muß das gesamte Gerät zur Einführung in die Grubenöffnung
angehoben werden1 was meist nur mit Hebegerten zu bewerkstelligen ist. Durch die
erfindungsgemäße Vorrichtung werden deshalb völlig neue Anwendungs- bzw. Verwendungsgebiete
erschlossen.
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Ein vorteilhaftes und zweckmäßiges Ausführungabeispiel der Erfindung
ist in der Zeichnung dargestellt und in aer nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen Fig. 1 die erfindungsgemäße Vorrichtung in Transportstellung zum Transport
auf engstem Raum, Fig. 2 normale Transportstellung, Fig. 3 Einbringstellung mit
nach unten abgeknickter Propellerwelle, Fig. 4 Arbeitsstellung der Rührvorrichtung.
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Die in den Figuren dargestellte Rührvorrichtung ist im bevorzugten
Ausführungsbeispiel als fahrbarer Elektrorührer ausgebildet. Wie in Fig. 4 in Arbeitsstellung
dargestellt, besteht die Rührvorrichtung 10 aus einer Propellerwelle 11 mit Propeller
12, die in den Flüssigmist 13 durch eine Öffnung hineinragen. Die Propellerwelle
11
wird mittels eines Elektromotors 15 über ein in einem Getriebekasten
16 befindliches Getriebe angetrieben.
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Die Rührvorrichtunq 10 weist zum besseren Transport ein Fahrgestell
17 auf.
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Gemäß der Erfindung ist die Propellerwelle 11 abknickbar bzw. trennbar
ausgeführt. Hierzu weist sie an der Knick-bzw. Trennstelle 18 eine formschlüssige
Schaltkupplung, insbesondere eine Klauenkupplung 19 oder eine Art Lastwagenanhängerkupplung
auf.
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Das die Propellerwelle 11 umgebende Schutzrohr 20 weist an der Trennstelle
18 oben und unten Gelenk- oder Lagerösen auf. Durch diese Lagerösen 21, 22 wird
im oberen Bereich ein Lagerbolzen 23, im unteren Bereich ein Lagerbolzen 24 eingeschoben.
Entfernt man nun z. B. den unteren Lagerbolzen 24, so läßt sich der vordere Teil
der Propellerwelle 11 einschließlich Schutzrohr 20 nach oben hin schwenken (siehe
Fig. 1). Die Drehbewegung geschieht dabei um das durch die Teile 21, 23 gebildete
Lager oder Gelenk.
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Umgekehrt kann marll durch Entfernung des oberen Lagerbolzens 23 die
Propel1erwtlie 11 nach unten hin verschwenken (siehe Fig. 3). Entfernt man beide
Lagerbolzen 23, 24, so läßt sich der vordere Til der Propellerwelle 11 einschließlich
zugehörigem Schutzrohr 20 von der übrigen Rührvorrichtung 10 vollständig trennen.
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Anstelle ei.llUL üblichen formschlüssigen Schaltkupplung, insbesondere
einer Klauenkupplung kann auch zur Verbindung der ropellerwellenteile eine profilierte
Überwurfmufte verwendet werden, die einem entsprechenden Profil (z. B. Hirthverzahnung)an
der Propellerwelle angepaßt ist. Die Verschiebung der drehbaren Muffe geschieht
dann mittels einer Schaltgabel.
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Die in Fig. 1 wiedergegebene Darstellung zeigt die erfindungsgemäße
Vorrichtung beim Transportvorgang auf engstem Raume, z. B. in schmalen winkligen
Stallgängen.
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Hier eignet sich die Vorrichtung zum Einbringen durch kleinste Gruberiöffnungen
z. B. ab 60 cm Durchmesser.
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Die Vorrichtung selber kann z. B. durch schmale, winklige Stallgänge
ab ca. 50 cm Breite befördert werden.
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Fig. 2 zeigL die Vorrichtung kurz vor Inbetriebnahme.
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Die nach obett abgeschwenkte Propellerwelle wurde wieder ausgerichtet
und die Klauenkupplung 19 in Eingriff gebracht (siehe rig. 2). Zum besseren Einführen
der Vorrichtung durch die Öffnung 14 kann der obere Lagerbolzen 23 entfernt werden,
wodurch die Propellerwelle nach unten hin sc1twenkbar ist (Fig. 3),ohne die Vorrichtung
anheben zu niiissen. Bei der in i?ig. 4 dargestellten Betriebs stellung der Vorrichtung
ist die Propellerwelle wieder ausgerichtet, Ii. di t' K] auenkuppl ling in Eingriff.
Dies geschicht durch Einbringen beider Largerbolzen 23 , 24in die Lagerosen 21.22.
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Dac; Schutzrohr 20 dienl denmach gleichzeitig als Gelenk bzw. Lager,
zur Abknickung bzw. Trennung der Propellerwelle 11. Isierdurch wird die Flexibilität
derartiger Geräte entscheidend erhöht.
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Die Verbindung der Propellerwellenteile an der Knickstelle kann jedoch
auch durch ein Gelenk, z. B. Zapfwellengelenk oder Kardangelenk erfolgen. Die Propellerwelle
kann dann ebenfalls zum Transport bzw. zum Ein- und Ausbringen in die Grubenöffnung
geknickt werden. Hiermit sind ebenfalls eine Reihe von bereits geschilderten Vorteilen
verbunden. Falls der Drehpunkt beim Knicken nicht in der Propellerwellenachse liegt,
mub diese axialverschiebbar ausgeführt sein.
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Zum besseren Zusammenfügen der Kupplungshälften hat sich eine Exzenter-Spannvorriclltung
25 bewährt. Die auf das Schutzrohr 20 aufgesetzte Spannvorrichtung besteht aus einem
drehbaren Rohr 26 mit aufgesetztem Spannhebel 27.
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Ein am ebenfalls rotierenden Befestigungshaken 28 angebrachter Zugbügel
29 zieht die Kupplungshälften zusammen.
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