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Zweikammerbehältnis mit zerstörbarer Trennwand
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Zweikammerbehältnis mit zerstörbarer
Trennwand zur Aufnahme von zwei verschiedenen Substanzen, die vor der Entnahme gemischt
werden sollen, mit einer integrierten Vorrichtung zur Zerstörung der Trennwand,
bei welchem die zur Zerstörung der Trennwand integrierte Vorrichtung gleichzeitig
als äußere Begrenzung einer der Kammern des Zweikammerbehältnisses dient.
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In der Technik und im Bereich der Pharmazie ergibt sich häufig das
Problem, Mischungen unmittelbar vor ihrer Verwendung herzustellen. In den meisten
Fällen kommt es dabei darauf an, die Komponenten der Mischung in einem bestimmten
Verhältnis miteinander zu mischen und die Mischung sofort nach ihrer Herstellung
zu verarbeiten. Der Mischvorgang selbst sollte dabei ohne umständliche Vorbereitungen,
wie z.B. Abwiegen oder Abmessen der Komponenten, erfolgen können, und es sollten
dazu möglichst keine zusätzlichen Gerätschaften erforderlich sein. Im Bereich der
Technik ergeben sich Aufgabestellungen dieser Art, beispielsweise bei der Verarbeitung
von Zweikomponenten-Kunstoffschäumen, -Vergußmassen oder -Kunstharzen und -Kunstharzklebern,
die vor ihrer Verwendung mit einem Härtungskatalysator versetzt werden müssen. Auch
bestimmte Lacksystemejwie sie für besonders widerstandfähige Grundierung oder Oberflächenveredlung,
beispielsweise von Holz oberflächen, verwendet werden, ist es erforderlich, Härtungskatalysatorefl
in bestimmter Menge zu der Lackmischung zuzufügen und die Mischung unmittelbar im
Anschluß an ihrer erstellung innerhalb der sogenannten Topfzeit zu verarbeiten.
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Auf dem Gebiet der Pharmazie ergibt sich ebenfalls häufig die Aufgabe,
Liquida unmittelbar vor ihrer Applikation aus zwei Komponenten zusammenzumischen,
um die volle Wirksamkeit des Mittels sicherzustellen. Häufig handelt es sich hierbei
um das Auflösen von Wirkstoffen oder Wirkstoff-
kombinationen in
pharmazeutisch geeigneten Lösungs- oder Dispergiermitteln; diese Maßnahme ist immer
dann erforderlich, wenn die Mischung, Lösung oder Dispersion weniger gut haltbar
ist als die Einzelkomponenten, beispielsweise, weil Dispergiermittel und Wirkstoffe
miteinander reagieren oder weil die Wirkstoffe selbst in Lösung miteinander reagieren,
während sie in fester Form, oder dadurch getrennt, daß einer der Wirkstoffe bereits
im Lösungsmittel , der andere noch in fester Form vorliegt, beständig sind.
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Fälle dieser Art treten sehr häufig auf, und die Herstellung des Pharmazeuticums
unmittelbar vor seiner Verwendung ist in einem solchen Fall eine conditio sine qua
non, da sonst eine völlig unkontrollierte Veränderung seiner Wirkung zu befürchten
ist. Gerade bei pharmazeutischen Zubereitungen ist es auch nicht empfehlenswert,
die Herstellung der anwendungsfertigen Zubereitung unmittelbar vor der Verwendung
durch den Patienten selbst vornehmen zu lassen, da es häufig auf die Einhaltung
genauer Mengenverhältnisse oder die Verwendung bestimmter Dispergier- oder Lösungsmittel
ankommt, und die Einhaltung dieser Mischungsvorschriften durch den Patienten nicht
gewährleistet ist.
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Es ist schon vielfach versucht worden, Mittel und Wege zu finden,
um Mischungen unmittelbar vor ihrer Verwendung auf möglichst einfache Weise herzustellen.
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Das deutsche Gebrauchsmuster 7735463 zum Beispiel betrifft eine Kartusche
zur Ausgabe von Mehrkomponentenschäumen.
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Bei dieser Kartusche sind die beiden Komponenten zunächst durch eine
zerstörbare Trennwand voneinander getrennt.
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Eine der durch die Trennwand gebildeten Kammern enthält lose eingelegt
einen oder mehrere Mischkörper, die beim heftigen Schütteln der Kartusche die Trennwand
durchstossen und die beiden Komponenten zur Vereinigung bringen.
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Eine solche, zur Mischung größererSubstanzmengen gut geeignete Anordnung
ist aus verschiedenen Gründen für die Mischung kleinerer Mengen ungeeignet. Die
Mischkörper können nämlich in engen Gefai:en nur dann eine Trennwand durchstoßen,
wenn sie sehr hohen Beschleunigungskräften
ausgesetzt werden, d.h.
wenn das Schütteln mit sehr großer Heftigkeit erfolgt. Der zur Zerstörung der Zwischenwand
erforderliche Kraftaufwand ist dann unverhältnismäßig groß.
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Aus der DOS 26 28 695 ist ein Werkzeug zum Öffnen einer druchtrennbaren
Wand zwischen separaten Kammern eines Behälters bekannt. Dieses Werkzeug hat die
Gestalt eines elastischen Quirls, an dessen Querblättern auf der Unterseite scharfe
Kanten vorhanden sind. Das Gerät wird in den Behälter eingeführt und die Trennwand
damit durchstossen; gleichzeitig kann es als Hilfsmittel zur Vermischung von solchen
Komponenten eingesetzt werden, die eine zähflüssige oder pastöse Konsistenz haben.
Man kann das Werkzeug auch innerhalb des Gefäßes selbst anordnen, sofern das Gefäß
so elastisch ist, daß man durch Eindrücken der Begrenzungsfläche an der das Werkzeug
angebracht ist, ein Durchstoßen der Wand erreichen kann. Sofern dieses bekannte
Werkzeug von außen in den Behälter eingebracht wird, ist diese Kombination für pharmazeutische
Zwecke generell ungeeignet, da es damit nicht möglich ist, keimfrei zu arbeiten;
das von außen eingeführte Werkzeug wird in der Regel durch Keime kontaminiert sein.
Bei der Anbringung des Werkzeuges im Innern des Behälters ist die Zerstörung der
Zwischenwand nur möglich, wenn die Außenwand des Behälters selbst deformierbar ist,
so daß solche Behälter nur aus Weichplastik oder ähnlichen Materialien hergestellt
werden können.
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Die Deutschen Offenlegungsschriften 27 24 519 und 29 00 297 betreffen
ebenfalls Zweikammerbehältnisse mit in einer der Kammern integriertem Werkzeug zur
Zerstörung der Trennwand.
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Auch den aus diesen Druckschriften bekannten Zweikammerbehältnissen
liegt der Gedanke zugrunde, das in der einen Kammer befindliche Werkzeug durch Deformieren
einer Außenwand dieser Kammer gegen die Trennwand zu pressen und diese damit zu
zerstören. Abgesehen von der Notwendigkeit zumindest für eine Kammer ein sehr elastisches
Wandmaterial zu benutzen, können sich beim Gebrauch dieser
Gefäße
Störungen dadurch ergeben, daß durch eine Dehntarkeitszunahme der Zwischenwand,
wie sie beispielsweise durch Einwirkung des Füllgutes auf das Wandmaterial eintreten
kann, der Bewegungsspielraum des in der Kammer enthaltenen Schneidwerkzeugs, der
ja durch die Deformierbarkeit der Außenwand lirnitiert ist, nicht ausreichtum die
Zwischenwand zu zerstören; ein Gebrauch des Inhaltes ist damit ausgeschlossen. Sofern
diese bekannten Behältnisse nicht aus durchsichtigem Material gefertigt sind, kommt
erschwerend hinzu, daß gar nicht festgestellt werden kann, ob die Trennwand wirklich
zerstört worden ist oder nicht und ob somit die gewünschte Mischung in dem Behälter
entstanden ist. Die Benutzung dieser Behälter ist daher mit einem Sicherheitsrisiko
verbunden.
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Aus der DOS 26 22 364 ist ebenfalls ein Zweikammerbehältnis mit einem
integrierten Werkzeug zur Zerstörung der Zwischenwand bekannt. Diese Druckschrift
betrifft eine verbesserte Ausgestaltung des Prinzips durch Deformation einer der
Behälterkammern ein Schneidwerkzeug durch die Trennwand zwischen den Behältern hindurchzutreiben.
Bei dieser Ausführungsform ist der Weg des Schneidwerkzeugs erweitert, so daß eine
Zerstörung der Trennwand mit Sicherheit erreicht werden kann. Ein Nachteil dieser
Ausgestaltung besteht darin, daß das in einem ampullenförmigen elastischen Behälterrohr
geführte Schneidwerkzeug durch eine Knetbewegung verschoben werden muß. Hierbei
kommt es darauf an, die elastischen Rohrwandungen gerade an der Stelle einzudrücken,
daß einerseits das Schneidwerkzeug nicht selbst festgehalten wird, andererseits
auf das Schneidwerkzeug aber noch eine ausreichende Kraft in Richtung auf die zu
zerstörende Zwischenwand ausgeübt wird. Die prinzipielle Schwierigkeit liegt dabei
darin, daß die von außen auf das deformierbare Behältnis ausgeübte Kraft senkrecht
steht auf der zu erzielenden Bewegung. Die Handhabung dieser Anordnung erfordert
daher eine gewisse Ubung und Gesch1cklichkeit; insbesondere bei ungeübten Personen
und insbesondere eiligen Fällen oder
unter Stress kann unter Umständen
der Versuch, die Trennwand der Behältnisses zu zerstören, mißlingen. Auch bei diesem
Zweikammerbehältnis ist im übrigen das Material, zumindest das der zu deformierenden
Behälterkammer, limitiert.
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Die vorliegende Anmeldung betrifft nun ein Zweikammerbehältnis, bei
dem die geschilderten Nachteile der bekannten Anordnungen vermieden werden. Durch
den mechanischen Aufbau ist ein sicheres Funktionieren des Mischungsvorganges gegeben,
so daß eine einfache, von ungeübten Personen leicht durchzuführende Bedienung und
Anwendung gewährleistet ist. Da bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Behältnisses
keine Deformation irgendwelcher Wandflächen erfolgen muß, ist auch das Material
zur Herstellung des Behältnisses nicht limitiert, so daß beispielsweise für pharmazeutische
Belänge oder für besonders aggresive Substanzen Glas eingesetzt werden kann.
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Das erfindungsgemäße Zweikarnmerbehältnis mit zerstörbarer Trennwand
zur Aufnahme von zwei verschiedenen Substanzen die vor der Abnahme gemischt werden
sollten, weist ebenfalls eine integrierte Einrichtung zur Zerstörung der Trennwand
auf. Das wesentliche Merkmal dabei ist, daß die zur Zerstörung der Trennwand integrierte
Einrichtung gleichzeitig als äußere Begrenzung einer der Kammern des Zweikammerbehältnisses
dient und in dieser Kammer nach Art eines Kolbens verschiebbar ist.
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Figur 1 veranschaulicht das Prinzip eines erfindungsgemässen Zweikammerbehältnisses.
Der Behälter (1) wird durch die Trennwand (2) in zwei Bereiche A und B geteilt;
der Bereich B wird durch das kolbenartig verschiebbare Bauelement (3) nach oben
abgeschlossen. Ist die Kammer A des erfindungsgemäßen Zweikammerbehältnisses beispielsweise
mit einem flüssigen Medium, die Kammer B mit einer Festsubstanz, die vor der Benutzung
mit dem flüssigen Medium der Kammer A zu mischen ist, beschickt, so erfolgt die
Benutzung
dadurch, daß zunächst das Bauelement(3)durch die Kraft
K in Pfeilrichtung in das Behältnis eingeschoben wird. Die Kraft kann sich durch
das Füllgut der Kammer'B hindurch auf die Trennwand (2)'fortpflanzen und bewirkt
deren Zerstörung. Nach Durchmischung der Komponenten der Kammern A und B kann dann
das Gemisch in beliebiger Weise dem Gefäß entnommen werden. Der Vorteil der erfindungsgemäßen
Anordnung besteht darin, daß 1.) keine Verformung des Gefäßmaterials erforderlich
ist, sondern ein mechanisch einwandfrei und nicht an Material-Eigenschaften gebundene
Übertragung der Kraft K auf die Trennwand möglich ist und 2.) die Richtung der Kraft
K in Richtung der Bewegung des Bauelements(3)wirkt und senkrecht steht auf der zu
zerstörenden Trennwand, wodurch eine optimale Wirksamkeit der Kraft gewährleistet
ist.
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Zur Erleichterung der Zerstörung der Zwischenwand ist es möglich,
in diese eine Sollbruchstelle einzuprägen. Durch diese Material schwächung kann
mit geringerem Kraftaufwand der Bruch der Zwischenwand herbeigeführt werden.
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Eine aus Sicht einer einwandfreien mechanischen Führung des Bauelements
(3) vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß dieses Bauelement als Hohlkolben
ausgebildet wird.
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Weiterhin kann es je nach dem Füllgut der Kammer B von Vorteil sein,
wenn der verschiebbare Hohlkolben an seiner Unterseite so ausgeformt ist, daß sich
unterhalb des Kolbenbodens im Innern der durch den Kolben abgegrenzten Kammer B
ein Formteil befindet, das beim Eindrücken des Kolbens die Trennwand zerstört bevor
ein wesentlicher Druck auf das Füllgut der Kammer B ausgeübt wird. Die Figuren 2
und 3 zeigen zwei Möglichkeiten für eine solche Ausgestaltung des Bauelements(31.Das
in Figur 2 dargestellte speziell ausgestaltete Bauelemente(3a)weist an seiner Bodenfläche
eine vorspringende Nase(4) auf, die an ihrer Unterseite gegebenenfalls scharfkantig
geschnitten sein kann und die daher beim Niederdrücken des Bauelements (3a)die Trennwandt2)des
Zweikammergefässes leicht durch-
dringt und zerstört. Bei der in
den Figuren 3 und 4 dargestellten Ausführungsform des Bauelements (3), hier in seinen
speziellen Formen als (3b) und (3c) bezeichnet, befindet sich unterhalb der in diesem
Falle konkav gewölbten Bodenfläche ein durch die vorgezogenen Kolbenwandungen gebildetes
Schneidelement. Dieses gestattet es, beim Niederdrücken des Bauelements (3b) bzw.
(3c) die Trennwand kreis förmig einzuschneiden.
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Sofern ein vollständig hermetischer Abschluß der Kammer B des erfindungsgemäßen
Zweikammerbehältnisses gewünscht wird und die Elastizität der Baustoffe für das
Behältnis und das Bauelement(3)nicht ausreichen1 diesen Abschluß zu gewährleisten,
kann er durch Anbringen von Dichtungselementen(5)(Figur 3) auf dem Bauelement(3b)
oder aber an der Innenseite der Gefäßwand (17) in an sich bekannter Weise herbeigeführt
werden. Die auf den Hohlkolben bzw. den entsprechenden Innenwandabschnitten des
Gefäßes (1) angebrachten Dichtungselemente verhüten durch ihre Klemmwirkung einerseits
eine unbeabsichtigte Verschiebung des Hohlkolbens, lassen jedoch bei entsprechender
Krafteinwirkung ein zügiges Einschieben in die KammerB des Behältnisses zu.
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Der Hohlkolben des erfindungsgemäßen Zweikammerbehältnisses kann auch
in seinem Hohlraum Verstrebungen und Versteifungselemente aufweisen, die seine Form
stabilisieren.
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Fig. 5 zeigt schematisch eine solche Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Behältnisses. Der Längschnitt a verdeutlicht den Gesamtaufbau. Das durch die Membran<2)unterteilte
Gefäß(lBwird oben von dem verschiebbaren Hohlkolben (3d) begrenzt, der mit Dichtungselementen
(5) gegen die Gefäßwandungen abgedichtet ist. Der Querschnitt b des Hohlkolbens
(3d) zeigt die Versteifung des Hohlkolbens durch die in seinem Hohlraum angebrachten
gekreuzten Versteifungselemente (6). Selbstverständlich sind auch andere zweckmäßige
Ausführungsformen der Hohlraumversteifung möglicht
Bei der Ausführungsform
der Fig. 5 des erfindungsgemäßen Zweikammerbehältnisses ergibt sich ein weiterer
besonderer Vorteil aus der Anordnung der Innenversteifung des Hohlkolbens: Ein Druck
auf den zentralen Kreuzungspunkt der Aussteifung wird gleichmäßig auf den gesamten
Hohlkolben übertragen. Verkanten oder Klemmen des Kolbens ist damit ausgeschlossen.
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In der Figur 5c ist die Membran 2 in Aufsicht dargestellt.
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Hier ist eine mögliche Gestaltung der eingeprägten Materialschwächung
zu erkennen. Sie dient, wie oben ausgeführt, einer leichteren Zerstörbarkeit der
Membrane und hat in diesem Beispiel die Form e-iner sog. Kreuzbruchrille. Fig. 6
zeigt ein Beispiel für die Befüllung des erfindungsgemäßen Zweikammerbehältnisses
der Fig. 5. Die Kammer A enthält hier als erste Komponente ein Lösungsmittel, die
Kammer B als zweite Komponente ein Granulat. Drückt man nun den Hohlkolben (3d)
in das Gefäß (1) hinein, so wird die Membrane an der Kreuzbruchrille aufreißen,
und das Granulat gelangt in das Lösungsmittel. Durch Schütteln wird die homogene
Mischung der beiden Komponenten herbeigeführt.
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Nach der Mischung des Inhaltes der beiden Kammern A und B kann die
Mischung in beliebiger Weise entnommen werden.
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Beispielsweise durch vollständiges herausziehen des Hohlkolbens (3d)
aus dem Gefäß (1), oder aber es kann, wie in Fig. 7c dargestellt,an einer geeigneten
Stelle des Gefäßes (1) eine Schraub- oder Abreiß- Öffnung (7) vorgesehen werden,
durch die das Gemisch entnommen werden kann. Selbstverständlich ist es auch möglich,
eine Schraub- oder Abreißöffnung (8) am Hohlkolben (3e) selbst vorzusehen, wie dies
auf den Figuren 7a und 7b veranschaulicht ist. Anstelle einer Schraub- oder Abreißöffnung
kann selbstverständlich ein anderer bekannter Verschlußtyp eingebaut werden.
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Das erfindungsgemäße Konstruktionsprinzip erlaubt noch weitere besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen. Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform ist in
der Figur 8 schematisch dargestellt. Diese besonders bevorzugte Ausgestaltung des
erfindungsgemäßen Zweikammerbehältnisses ist dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer
B, die durch den Hohlkolben begrenzt ist, einen kleineren Querschnitt hat als die
Kammer A des erfindungsgemäßen Zweikammerbehältnisses
(la); sie
kann zweckmäßigerweise durch eine besondere Form gebung des Gefäßes (la) erreicht
werden. Außerdem ist der Hohlkolben (3f) oberhalb des Bodens mit einem oder mehreren
Durchbrüchen in der Seitenwand (9) versehen. Bei einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung,
wie sie in Figur. 9a dargestellt ist, überragen die Wände des Hohlkolbens (3g) die
Seitenwände der Gefäßkammer (la), in welcher der Kolben gleitet,soweit, daß beim
vollständigen Einschieben des Kolbens in die Gefäßkammer der Kolben nach dem Durchstoßen
der Zwischenwand (2) so tief in die zweite Kammer A des Behältnisses eindringt,
daß die Durchbrüche (9) in der Seitenwand des Kolbens mit Sicherheit im Bereich
der Kammer A zu liegen kommen. Die Abbildungen 9a und 9b veranschaulichen diese
besonders bevorzugte Ausführungsform vor und nach dem Einschieben des Hohlkolbens.
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Aus der Figur9b wird deutlich, daß nach der Mischung der Komponenten
die erhaltene Mischung durch die Durchbrüche der Kolbenwand und durch den Hohlkolben
ausgegossen werden kann. Die Funktion dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Zweikammerbehältnisses ergibt sich anschaulich aus seinem Zustand vor und nach dem
Eindrücken des Hohlkolbens. Im Anfangszustand liegt in der Gefäßkammer A die erste
Mischungskomponente, beispielsweise ein Lösungs- bzw.
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Dispergiermitte vor, in der Kammer B ist die 2. Mischungs komponente
beispielsweise ein in dem Lösungs- bzw. Dispergiermittel zu lösendes bzw. dispergierendes
Wirkstoffgranulat. Beim Niederdrücken des Hohlkolbens setzt sich die auf den Kolben
ausgeübte Kraft über den Inhalt der Rammer B, beispielsweise über das Granulat,
auf die Zwischenwand fort. Die auf die Zwischenwand auf diese Weise ausgeübte Kraft
bringt diese zum Bersten und der Inhalt der Kammer B, beispielsweise das Granulat,
fällt in das in der Kammer A enthaltene Lösungs- oder Dispergiermittel. Durch Schütteln
des Gefäßes kann dann die Mischung der beiden Komponenten herbeigeführt werden.
Nach erfolgter Mischung kann der Gefäßinhalt durch einfaches Ausgießen in üblicher
Weise entleert werden, wobei er durch die Durchbrüche des Hohlkolbens oberhalb des
Kolbenbodens und den Kolbenhohlraum selbst ausfließt.
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Diese bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Zweikammersystems
bietet den Vorteil, daß eine sichere Zerstörung der Zwischenwand mit geringem Kraftaufwand
möglich ist, und nach Durchmischung der Komponenten eine bequeme Entnahme der Mischung
erfolgen kann. Das dem erfindungsgemäßen Zweikammerbehältnis zugrundeliegende Prinzip
des in einer Kammer gleitenden Kolbens gestattet somit den Bau von Zweikammerbehältnissen
die einfach und sicher zu bedienen sind und daher auch Laien bedenkenlos in die
Hand gegeben werden können. Auch in Fällen besonderer Belastung oder bei hastigem
Hantieren ist eine falsche Bedienung praktisch vollständig ausgeschlossen.
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Das folgende Ausführungsbeispiel veranschaulicht eine technische Realisation
des erfindungsgemäßen Zweikammerbehältnisses. Es ist selbstverständlich, daß auch
abweichende technische Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Zweikammerbehältnisses,
insbesondere seiner bevorzugte Ausführungsform, möglich sind. Das Beispiel soll
daher die vorliegende Erfindung lediglich veranschaulichen,ohne sie zu begrenzen.
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Beispiel 1 Die Figur 10 veranschaulicht in einer Gesamtansicht, die
Figuren 11, 12 und 13 in Detailansichten eine technische Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Zweikammerbehältnisses. Eine westhalsige Spitzbrustflasche (ib) ist an ihrem Hals
mit einem Schraubgewinde versehen und am oberen Halsrand unter einem Winkel von
ca. 45 nach innen abgeschrägt. Auf diese Flasche (1) wird der zügig in den Flaschenhals
passende, mit einer Konusdichtung (11) und einem Überwurfgewinde (12) versehene
Aufsatz (13) aufgeschraubt. Der Aufsatz (13) besteht aus einem an seinem unteren
Ende durch eine mit Kreuzbruchrillen versehenen Folie (2) abgeschlossenen und mit
dem Überwurgewinde versehenen Zylinder (14), der an seiner Innenseite in der Nähe
des oberen Randes und etwas unterhalb der Mitte mit Dichtungslippen (15) versehen
ist. In diesen Zylinder (14) ist der Hohlkolben (3h) eingesetzt. Dieser Hohlkolben
weist
einen leicht gewölbten Kolbenboden auf und ist oberhalb dieses Bodens an seiner
Seitenwand mit drei Reihen von Durchflußöffnungen (9) versehen. Der Hohlkolben überragt
den Zylinder (14) und ist in einem gewissen Abstand über dem Rand des Zylinders
mit einem umlaufenden Wulst (16)versehen. Der Abstand dieses Wulstes vom oberen
Rand des Zyliners (14) entspricht dem Abstand zwischen der oberen Lochreihe des
Hohlkolbens und der mit Kreuzbruchrillen vorgeschädigten Trennmembrane (2). Das
obere Ende des Hohlkolbens ist mit einem Schraubgewinde (17) versehen und wird von
einem Schraubverschluß (18) und einer Dichtungsscheibe (19) abgedichtet.
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Die Glasflasche(lb) bildet die Kammer A, der Raum zwischen dem Hohlboden
des Kolbens (3h) und der Abschlußmembrane (2) des Zylinders (14) bildet die Kammer
B des erfindungsgemäßen Zweikammerbehältnisses. In dieser Ausführung ist das Behältnis
hervorragend geeignet zur Herstellung von pharmazeutischen Zubereitungen aus einem
Lösungsmittel und einem Wirkstoff,der der beispielsweise in Form eines Granulatsvorliegt.
Hierzu wird die Flasche (lb)(Kammer A) mit der nötigen Menge des gewünschten Lösungsmittels
gefüllt. In der Kammer B befindet sich das Wirkstoffgranulat. Soll die Zubereitung
zur Anwendung kommen, so wird auf den oberen Schraubverschluß (18) des Hohlkolbens
ein Druck in Richtung auf die Glasflasche ausgeübt und der Kolben dadurch bis zu
seiner Wulst (16) in den Zylinder (14) eingeschoben. Hierbei wird die Membrane (2)
zerstört und das Granulat in das Lösungsmittel befördert (Fig. 12). Durch Schütteln
des Gefäßinhaltes wird eine homogene Durchmischung der Komponenten herbeigeführt.
Danach wird der Schraubverschluß (18) des Hohlkolbens geöffnet, und die Zubereitung
kann durch einfaches Ausgießen entnommen werden.
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In einer Variante dieser technischen Ausführung sind der Zylinder
(14) und das Überwurfgewinde (12) nicht miteinander fest verbunden. In diesem Fall
wird eine stramm sitzende Konusdichtung (11) über den Zylinder (14) geschoben,
dieser
dann mit dem durch die Trennfolie verschlossenen Ende voran in den Hals der Flasche
eingeführt, wobei sich die Konusdichtung in die Schräge des Halses einsetzt. Anschließend
wird die Uberwurfschraube aufgeschraubt, wodurch die Konusdichtung in den konischen
Spalt zwischen Flaschenhals und Zylinder eingepreßt wird und eine einwandfreie Abdichtung
und festen Sitz des Aufbaus gewAhrleistet.
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In einer weiteren Variante ist der Zylinder (14) auf seiner Innenseite
mit einer oder mehreren Längsnuten versehen, die dicht unterhalb des oberen Randes
beginnen und sich bis zu der unteren umlaufenden Dichtungslippe erstrecken. Diese
Maßnahme bringt den Vorteil, daß beim Einführen des Hohlkolbens (3h) in den Zylinder
(14) ein Druckausgleich erfolgen kann.
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In einer weiteren Ausgestaltung dieses Zweikammerbehältnisses kann
der Zylinder oder der Kolben mit einem elastisch einfedernden wulstartigen Vorsprung
versehen sein, der bei korrekter Positionierung in eine entsprechende Vertiefung
des jeweiligen Gegenstückes,des Kolbens oder des Zylinders,eingreift. Man kann es
auf diese Weise erreichen, automatisch jeweils das gleiche Volumen der Kammer B
einzustellen.
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Zur Sicherung gegen unbeabsichtigtes Einschieben des Kolbens (3h)
in den Zylinder (14) kann der gesamte Aufsatz (13) mit einer becherförmigen Schutzhülle
(20),(Figur 13),abgedeckt werden. Diese kann beispielsweise auf der Glasflasche
dadurch fixiert werden, daß ein innen am Rande des Bechers umlaufender Wulst (21)
über einen auf der Flasche angebrachten umlaufenden Wulst (22) oder über auf der
Flasche angebrachte Nasen-Vorsprünge (22) übergeschoben und festgeklemmt wird.
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Eine exakte Positionierung des Hohlkolbens in der Ausgangsstellung
und Sicherung desselben gegen unbeabsichtigtes Einschieben kann auch durch eine
auf der Kolbenaußenseite des Kolbens direkt oberhalb der oberen, an der Zylinderinnen-
seite
fixierten Dichtungslippe fest angebrachte umlaufende Dichtungslippe erreicht werden.
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Fig. 14a und 14b zeigen diese Anordnung. Die auf diesen Zeichnungen
dargestellte zusätzliche Dichtungslippe (23) liegt bei der Positionierung in der
Ausgangsstellung des Hohlkolbens auf der oberen Dichtungslippe (is) des Zylinders
auf und verhindert dessen unbeabsichtigtes Einschieben. Bei kräftigem Druck auf
den Kolben überspringt die Lippe (23) die Lippe (15) unter stärkerer gegenseitiger
Deformierung, und der Hohlkolben kann bis zum Anschlag (16) und zur Auflage der
Dichtungslippe (21) auf die untere Dichtungslippe (15) des Zylinders 'eingeschoben
werden.
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Die anhand dieses Ausführungsbeispiels beschriebenen Sicherungen gegen
unbeabsichtigtes Einschieben des Hohlkolbens können natürlich auch an anderen Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Zweikammerbehältnisses angebracht werden.
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In weiterer Abwandlung des Zweikammerbehältnisses kann der aus Fig.
12 ersichtliche Schraubverschluß (17; 18) durch einen beliebigen anderen Verschlußtyp,
z.B.
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Pilferproof, oder Plastikstopfen ersetzt werden.
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Die Füllung der Kammer B kann auf verschiedene Weise bewerkstelligt
werden: So kann man zunächst den Hohlkolben (3h) in dem Zylinder (i4) in der in
Fig. 11 gezeigten Ausgangsstellung positionieren, das Bauelement (13) dann von der
offenen Seite her mit dem Granulat füllen und anschließend mit der mit Kreuzbruchrillen
versehenen Trennfolie (2) verschließen. Man kann jedoch, insbesondere wenn entweder
der -Zylinder auf der Innenseite oder der Kolben auf seiner Außenseite mit den obengenannten
Längsnuten versehen ist, umgekehrt verfahren, indem zunächst der Zylinder (14) mit
der Trennfolie (2) verschlossen wird, dann die gewünschte Menge des Granulats
eingefüllt
wird und anschließend der Kolben von der unverschlossenen Seite her bis auf die
vorgesehene Anfangsposition eingeschoben wird. Die Befüllung der Flasche (lb) mit
dem Lösungs- oder Dispergiermittel erfolgt in üblicher Weise. Anschließend wird
der befüllte Aufsatz (11) in der oben beschriebenen Weise auf den Hals der Flasche
(lb) aufgesetzt und verschraubt.
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Die Anordnung erlaubt ein weitgehend automatisierbares einfaches Befüllen
mit den Komponenten und eine einfache und daher sichere Handhabung beim Gebrauch,
Es ist damit möglich, steril eingefüllte Komponenten ohne Gefahr einer Kontamination
zu mischen und steril zu entnehmen.
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