Verfahren zur Kupferrückgewinnung aus Ätzlösungen
Die Erfindung betrifft:
in V
fahren zur'Kupferrückgewinnung
aus verbrauchten alkalischen und sauren Ätzlösungen der Leiterplattenherstellung.
In der Elektroindustrie werden zur Herstellung sogenannter
Leiterplatten,die in gedruckten Schaltungen Anwendung finden,
in sehr großem Umfange Ätzlösungen verwendet, mit denen die mit Kupfer kaschierten Leiterplatten nach photomechanischer
Aufbringung der entsprechenden Schaltungsmuster geätzt worden.
Die Ätzlösungen lösen dabei alle diejenigen Toi Lo dor auf'k:.-schierten
Kupferfolie auf, die nicht für die Loitorplar»■■
benötigt werden. Das aufgelöste Kupfer sammelt sich in 'J"i
Ätzlösung an, die im verbrauchten Zustand einen KupferqehuI '
von ca. 80 - 160 g pro Liter aufweist.
Für die Leiterplattenherstellung werden sowohl alkalische Yi!.-auch
saure Ätzlösungen verwendet. Die alkalischen Ätzlösup':» u
enthalten Ammonium-Kupfer (II) -Chlor id CuCl2 · 2 NH.C1 und ":■·
sauren Ätzlösungen enthalten Kupfer(II)-Chlor id CuCl„.
Die in dieser Form anfallenden alkalischen und sauren Ätzlösungen stellen für die Elektroindustrie ein sehr großes
Problem dar, da sie wegen ihres hohen Metallgehaltes und
ihrer Giftigkeit nicht ins'Abwasser gelangen dürfen, sondorn
in komplizierten Verfahren aufgearbeitet werden müssen, b i:;
sie in einer Form vorliegen, die keine Umweltbelastung erq hι.
Wegen der außerordentlich großen Mengen der anfallenden verbrauchten
Ätzlösungen erweist sich die Aufarbeitung als besonders schwierig und vor allem kostspielig.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neucy ·
wirtschaftliches Verfahren zur Aufarbeitung der verbrauch'' ;.
Ätzlösungen zu schaffen, welches die umweltfreundliche Rückgewinnung
des Kupfers als reines Kupfer ermöglicht, und hadern auch die anderen Bestandteile der Ätzlösung in einer v/
<■ derverwendbaren Form zurückgewonnen werden, ohne daß eine
Umweltbelastung eintritt.
Gelöst wird diese erfindungsgemäße Aufgabe dadurch, daß
<i i · saure, CuCl„-haltige Ätzlösung mit Schwefelsäure auf ein· π
pH-Wert von 1-2 eingestellt, mit EisenschrotL versetz* nü'\
das ausgefällte Kupfer abgetrennt und zu der verbleibenden
Lösung alkalische CuCl- · 2 NH^Cl-halt i ge Ät/.lösung zugeq·1; '■·.·
mit Schwefelsäure auf pH 1 - 2 eingestellt, mit K i son sehr c·· ·
versetzt, das ausgefällte Kupfer abgetrennt und aus der v·:
bleibenden Lösung Ammonium-Sulfat und Ei sen (I I:i) Ch] or i d-:'.'; \ ' ·
gewonnen wird.
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Bei dem erf indungsgomäßon Verfahren entsteht somit durch ei * ·
kombinierte Aufarbeitung von sauren und alkalischen verbrauchten
Ätzlösungen einmal reines metallisches Kupfer, welches direkt eingeschmolzen werden kann und zum andern
wird aus·der verbleibenden, kupferfreien Lösung das als
Düngemittel wertvolle Ammonium-Sulfat sowie das als AbwasKcr-aufbereitungsmittel
außerordentlich geschätzte Eisen (JII)-Chlorid-Sulfat
gewonnen.
Andererseits werden für die Durchführung des Verfahrens lediglich
geringe Mengen Schwefelsäure für die Einstellung des
pH-Wertes sowie Eisenschrott zweckmäßig in Form von Drehspänen benötigt, also wohlfeile billige Materialien, die
somit eine wirtschaftliche Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ermCglichen.
Es wird auch keine komplizierte Apparatur benötigt, vielmehr
ist es möglich, das erfindungsgemäßo Verfahren in relativ
großvolumigen Kunst stoffbehältern durchzuführen.
Diese Kunststoffbehälter können mit einer Rührvorrichtung
versehen sein; andererseits ist es aber auch möglich, durch Umpumpen für eine entsprechende Bewegung der in dio Behälter
gefüllten Reaktionsbestandteile zu sorgen.
Das durch die Eisenzugabe ausgefällte reine Kupfer kann durch Sedimentation abgetrennt werden, es kann weiterhin durch
Zentrifugieren oder auch durch Filtrieren von dor nunmehr
kupferfreien Lösung abgetrennt werden.
Die nach der Zugabe der alkalischen Ätz lösung und der erneuten
Sedimentation mit Eisen anfallende kupferfreie Lösung ent.hai*
Ammonium-Sulfat (NH4J2SO4 und Eisen fill)-Chlorid-Sulfat
FeClSO.. Diese Lösung wird nach der Abtrennung des Kupf* rs
durch Zentrifugieren oder durch Dekantieren in einem Verdampfer
konzentriert und anschließend mittels ν i nfjs ?wci?' u-
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figen Kristallisators in die beiden vorerwähnten Verb i
aufgetrennt. Dieselben fallen in kristallisierter Form an und können so direkt dem neuen Verwendungszweck zugänglich
gemacht werden. Das Ammonium-Sulfat als Düngemittel und das
Eisen(III)-Chlorid-Sulfat als Abwasserreinigungsmittel.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden somit alle Bestandteile
der bei der Leiterplattenherstellung anfallenden alkalischen und sauren Ätzlösungen in eleganter, umweltfreundlicher
und wirtschaftlicher Weise aufgearbeitet und als wiedereinsetzbare
Produkte zurückgewonnen. Es entsteht lediglich beim Eindampfen Wasserdampf, der die Umwelt nicht belastet,
während ein anderer Teil des in den Lösungen enthaltenen Wassers zusammen mit den Produkten Ammonium-Sulfat und
Eisen(III)-Chlorid-Sulfat als Kristallwasser auskristallisier»
Das erfindungsgemäße Verfahren wird üblicherweise bei Raumtemperatur
durchgeführt und die Ausfällung des Kupfers mit dem Eisenschrott ist üblicherweise in 4 8 bis maximal
72 Stunden beendet.
Der Eisenschrott kann dabei im Überschuß zugegeben werden, Ί-λ
er einmal leicht abgetrennt werden kann und zum anderen auf diese Weise eine hundertprozentige Abscheidung des Kupfers
aus der Lösung gewährleistet ist.
Anhand des nachfolgenden Ausführungsbeispieles wird das oriindungsgemäße
Verfahren im einzelnen näher erläutert.
Ausführungsbeispiel
1O.OOO 1 Kupfer (II)-chlor id (Cu Cl2) Lösung mit. einem Kupforanteil
von ca. 9o g/l und einem pH-Wert von ca. 3 wurden mit
etwa 4oo kg Schwefelsäure (H2SO4) mit einer Konzentration v>n
66° Bd vermischt. Der entstandenen Lösung wurden ca. 1.000 k·-;
Eisenschrott (Eisenspäne) zugesetzt. Die Reakt. ionsdauor hotjuq
etwa 48 - 72 Stunden in Abhängigkeit von der herrschenden I'm-
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/τ -
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qebungstemperatür.
Von der zugesetzten Menge Eisenschrott wurden etwa 800 kg für die Ausfällung des Kupfers benötigt, während die restlichen
2oo kg mit der im Überschuß vorhandenen Schwefelsäure reagierten.
Das ausgefällte Kupfer wurde dann aus der Lösung durch Filteren abgetrennt.
Die Ausbeute betrug ca. 9oo kg metallisches Kupfer.
Zu der verbleibenden Lösung wurden Ic. 000 1 einer CuCi7' 2 -v'j
lialtigen Lösung mit einem Kupfergehalt, von 12o g/l sowie weiterhin 4.000 kg .Schwefelsäure mit einer Konzentration von
66° Be zugegeben, so daß sich ein pH-Wert von 1-2 einstellte.
Zu dieser so erhaltenen Lösung wurden Ι.Ι00 kg Eisenspäne zugegeben.
Nach weiteren 48 - 72 Stunden wurde das ausgefällte Kupfer von der Lösung durch Zentrifugieren oder Dekantieren
abgetrennt. Die Ausbeute betrug etwa 1.2oo kg Kupfer, so daß in beiden Reaktionsstufen eine Gesamtausbeute von etwa 2.I00 kg
Kupfer erhalten wurde.
Die nach der Abtrennung des Kupfers verbleibende Lösung wurde in einem Verdampfer konzentriert und anschließend mittels eines
zweistufigen Kristallisators in Ammoniumsulfat und Eisen (UI)-chlorid
- sulfat- aufgetrennt.
Die Menge an Ammoniumsulf at und Eisen (III)-chlor id - sul f at-,'U-l
der Kristallisation entstanden war, hängt weitgehend von dom
Wassergehalt der zu behandelnden Lösung ab. In der Regel werdon
ca. I0.000 kg Eisen(III)-chlorid-sulfat FeClSO4 χ 6H,0 erhal'-t:
Der Reinheitsgrad entspricht der üblichen Handelsquaiitär
(Kupfergehalt unter o,o15 mg/kg) und dieses Produkt 1st be-'.c--;
geeignet für die Abwasseraufbereitung und die Sch i ainint rocl-nuM ;.
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Die in der Verfahrensstufe 2 zugesetzten 1o„ooo 1 ammoniakalischer
Lösung beinhalten erfahrungsgemäß je nach Wassergdi-· !
und Fabrxkationsqualität etwa 2o % Ammonium.und hieraus entstehen
durch Bindung mit H13SO. etwa 6.000 - 8.000 kg Ammon iumsulfat
und zwar ebenfalls in einer handelsüblichen Qualität.
Die nach Kristallisation zurückbleibende Mutterlauge wird in das erfindungsgemäße Verfahren zurückgeführt und erneut der
Kristallisation unterworfen. Sie erweist sich dabei als besonders vorteilhaft aufgrund der in der Mutterlauge enthaltenen
Keimkristalle, die die Kristallbildung beschleunigen.