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Vorrichtung zum Vorwärmen von Dampfkesselspeisewasser durch Dampf
in zwei Vorwärmern. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach Patent 266911,
welche aus zwei Vorwärmern besteht, wobei das Dampfzuführungsrohr zu den Vorwärmern
mittels eines belasteten Ventils an einen Kondensator angeschlossen ist, so daß
wenn mehr Dampf vorhanden ist als die Vorwärmer erfordern, der Überschuß durch das
belastete Ventil in den Kondensator zieht. Bei einer sadchen Einrichtung ist der
Druck, bei dem der überschüssige Dampf in den Kondensator überströmt, immer derselbe
und wird durch das belastete Ventil geregelt, das auch den Höchstdruck des Dampfes
im ersten Vorwärmer bestimmt.
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Wenn eine solche Vorrichtung auf einem Dampfschiff' verwendet wird,
muß der ganze für Heizungszwecke verfügbare Auspuffdampf bei allen Betriebsverhältnissen
in das Rohr zwischen dem belasteten Ventil und dem ersten Vorwärmer hineingeschickt
werden. Eine solche Einrichtung ist nicht zufriedenstellend, weil es während der
Fahrt, also wenn die Deckmaschinen nicht in Betrieb sind, wünschenswert ist, den
Auspuffdampf der Hilfsmaschinen des Maschinenraumes nicht in die Rohre der Deckmaschinen
fließen und kondensieren zu lassen. Ferner ist es nicht möglich, in das von den
Deckmaschinen kommende Rohr ein Absperrventil einzubauen, da immer ein freier Durchgang
für den Dampf zum Kondensator für den Fall vorhanden sein muß, daß irgend eine der
Deckmaschinen in Betrieb gesetzt wird. Es ist daher wünschenswert, die Zuführungsrohre
von den Deckmaschinen von denjenigen von den Hilfsmaschinen des Maschinenraumes
unabhängig und dennoch die Möglichkeit zu haben, dem ersten Vorwärmer, falls erforderlich,
Dampf zuzuführen.
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Nach der Erfindung ist zu diesem Zweck eine besondere Ventileinrichtung
getroffen, die gestattet, während der Fahrt den Auspuffdampf der Maschiaenraumhilfsmaschinen
bei einem gewünschten Druck in der in der Patentschrift 266911 .geschilderten Weise
dem ersten Vorwärmer zuzuführen, während etwaiger Auspuffdampf von den Deckmaschinen
bei einem den atmosphärischen nur wenig übersteigenden Druck durch ein leicht belastetes
Ablenkungsventil unmittelbar nach dem Kondensator zieht; hierbei ist die Einrichtung
9etroffen,
daß beim Öffnen eines der Ventile während des Hafenaufenthaltes
der Auspuffdampf der Maschinenraumhilfsmaschinen und der Deckmaschinen durch das
Ablenkungsventil nach dem Kondensator zieht; das Ablenkungsventil ist so eingerichtet,
daß während des Hafenaufenthaltes eine zum Erhitzen des Speisewassers genügende
Dampfmenge nach dem ersten Vorwärmer abgelenkt wird.
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Die neue Vorrichtung ist in Fig. i und 2 in zwei Ausführungsformen
in Ansicht teilweise im Höhenschnitt dargestellt.
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Nach Fig. x ist der erste Vorwärmer a wie beim Patent 266911 an das
Rohr e angeschlossen, an daß auch die Auspuffrohre von den Hilfsmaschinen des Maschinenraumes,
der Steuermaschine, die Dampfwasserabflüsse und andere Leitungen angeschlossen sind,
die während der. Fahrt zur Erwärmung des Speisewassers verfügbaren Auspuffdampf
führen; sowie etwa ein Ventil f, das ein Entweichen ins Freie gestattet. Ein Ventil
g regelt wie beim Patent 266911 den Druck, bei welchem der überschüssige Auspuffdampf
aus dem Rohr e in den Kondensator übertritt, wenn während der Fahrt die Hauptantriebsmaschinen
arbeiten; dieses Steuerventil g kann gemäß der Erfindung, mittels der Vorrichtung
u offen gehalten werden wenn im Hafen die Deckmaschinen in Betrieb sind. Ferner
ist, gemäß der Erfindung, auf der Kondensatorseite des .Steuerventiles g das im
Hafen zu benutzende Auspuffrohr t der Deckmaschinen angeordnet, sowie zwischen diesem-
Rohr t und dem Kondensator c ein belastetes Ablenkungsventil o, welches durch auf
der Ventilspindel angeordnete Ringe offen oder geschlossen gehalten werden oder
auch "frei als Rückschlagventil wirken kann. Der untere Teil des ersten Vorwärmers
a ist wie beim Patent 266911 durch das Rohr p und .das Ventil 1 an den zweiten Vorwärmer
b angeschlossen, in den der überschüssige Dampf vom Vorwärmer a fließen kann.
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Bei gewöhnlichen Arbeitsbedingungen, z. B. während einer Fahrt, ist
das Steuerventil g wie beim Patent 266911 entsprechend dem Höchstdruck belastet,
den man in den Vorwäimern aufrecht zu .erhalten wünscht, und der gesamte verfügbare
Auspuffdampf, z. B. von den Speise-, Luft= und anderen Pumpen; vom aEvaporatorcc,
von den Maschinen für elektrische Beleuchtung, 4ür Kälteerzeugung, zum Steuern u.
dgl., wird zwischen dem Steuerventil g und dem ersten Vorwärmer a in das Rohr
e und weiter in den ersten Vorwärmer a,
vorzugsweise durch einen Dampfreiniger
a1 eingeführt, während das Dampfwasser . und etwa ein Teil des Dampfes aus dem ersten
Vorwärmer durch das Rohr P in den zweiten Vorwärmer b ziehen. Wenn der Druck im
ersten Vorwärmer a die festgesetzte Grenze überschreitet, wird wie beim Patent 266911
das Steuerventil g gehoben, und es-tritt durch das Ablenkurigsventil o Dampf in
den Kondensator c.
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Wenn beim Hafenaufenthalt die Deckmaschinen in Betrieb sind, dagegen
die Schiffsantriebsmaschinen stillstehen, beträgt die Auspuffdampfmenge das Vielfache
von derjenigen, die durch das Speisewasser niedergeschlagen werden kann. Unter diesen
Umständen wird das Steuerventil g mittels der gemäß der Erfindung vorgesehenen Vorrichtung
u offen gehalten, und das Ablenkungsventil o wird so belastet, daß vorzugsweise
dem ersten Vorwärmer a eine Dampfmenge zugeführt wird, die etwas größer als diejenige
ist, die in ihm niedergeschlagen werden kann, so daß durch den Hahn s1 ein freies
Strömen vom ersten Vorwärmer nach dem Kondensator c oder nach dem zweiten Vorwärmer
b stattfindet, wodurch jegliche Luftansammlung im ersten Vorwärmer a vermieden wird.
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Der erste Vorwärmer ist ferner mit einem Austrittsrohr n nach
dem 7,weiten Vorwärmer b
oder nach einem anderen für die Entnahme der aus
dem Speisewasser ausgeschiedenen Luft passenden Ort versehen. Die Verbindung zwischen
dem ersten und zweiten Vorwärmer besteht wie beim Patent 266911 aus einem Rohr p
und einem steuerbaren Rückschlagsventil 1, wobei der Strömungswiderstand durch die
über dem untergetauchten Mündungsstück y befindliche Wassersäule und den Einfluß
des Ventils mit dem in der Patentschrift 266911 bezeichneten Erfolg bestimmt ist.
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Fig. 2 zeigt eine -Einrichtung, die für den Fall paßt, daß eine bedeutende
Menge Auspuffdampf verfügbar ist, wie z. B. bei einem Schiff mit Turbinenantrieb.
An den ersten Vorwärmer a ist ein belastete - Ventil h und ein Hahn
1o angeschlossen, wodurch der Dämpf; z. B. während der Fahrt, veranlaßt werden kann,
durch das Rohr f nach dem zweiten Vorwärmer b zu fließen, oder während des Hafenaufenthaltes
durch das Rohr q1 nach dem Kondensator c. Es ist auch eine Umgehungsverbindung mit
einer Niederdruckturbine 2 vorhanden, wobei das Umgehungsventil 3 für einen höheren
Druck als das Ventil h belastet ist, so da ß der nicht für die Vorwärmung verwendete
Dampf vorzugsweise zur Arbeitsleistung in der Turbine herangezogen wird, falls er
nicht durch die Ventile g und o in den Kondensator geschickt wird.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 wird das Dampfwasser aus dem
ersten Vorwärmer und der Dampfreinigungskammer a1 in den Behälter k geführt, der
ein von einem Schwimmer gesteuertes Ventil enthält, durch welches das Dampfwasser
in den zweiten Vorwärmer
b gelangt, wobei der Dampfdruck im ersten
Vorwärmer a wieder durch das federbelastete Ventil h bestimmt wird.