DE3208168C2 - - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Drehgestell nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 nach Patent 31 19 332. Mit dem Hauptpatent ist ein Fahrzeug geschaffen worden, das eine erhöhte Laufgüte, insbesondere Laufruhe, aufweist, und zwar bei höheren Geschwindigkeiten (über 150 km/h, insbe­ sondere um 250km/h), so daß dadurch noch höhere Fahrgeschwindigkeiten ermöglicht werden.

Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrun­ de, bei dem Drehgestell nach dem Hauptpatent die Auswirkung des durch die gewünschte Drehung der Radsatzachsen um die Hochachse an den Radpro­ filen bei Wankauslenkungen auftretenden Verschleißes zu vermindern.

Diese Aufgabe wird durch die Maßnahme nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Diese Maßnahme hat zur Folge, daß während der Kurvenfahrt bei Wankauslenkungen des Drehgestellrahmens zur kurvenäußeren Seite infolge nicht ausgeglichener Fliehkräfte die Rad­ sätze in eine mehr radiale Stellung zum Gleisbogen gelenkt werden, was somit im Falle von Wankauslenkungen zu einer Abschwächung der nach dem Hauptpatent erreichbaren Drehbewegung um die Hochachse führt. D.h., im Falle einer Wankauslenkung zur kurvenäußeren Seite nähern sich die an dieser Seite befindlichen Räder der Radsätze nicht in dem gleichen Maße, wie wenn die Wankauslenkung nicht vorhanden wäre. Nach Anspruch 2 ist der erwünschte Effekt verstärkt erreichbar. Anspruch 3 gibt einen zweckmäßigen Bereich für die Schrägstellung der Lenker an.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 eine mittels Lenkern bewegliche Radsatzanordnung bei einem zweiachsigen Drehgestell und

Fig. 2 in senkrechtem Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1 die Anlenkung in vertikaler Hinsicht.

In Fig. 1 ist mit 1 ein Drehgestell bezeichnet, in dessen Rahmen 2 zwei Radsätze 3 und 4 mit Rädern 5 und 6 bzw. 7 und 8 und Radachsen 9 bzw. 10 in Radlagern 11 und 12 bzw. 13 und 14 aufgehängt sind. Die in senkrech­ ter Richtung wirkende Abstützung der Radlager 11 bis 14 ist nicht gezeigt. In Querrichtung des Drehgestells 1, d.h. in Achsrichtung der Radsätze 3 und 4, wirken in Widerlagern 19 bis 22 im Rahmen 2 abge­ stützte Federn 15 bis 18 in Richtung der in Fig. 1 dargestellten Grund­ stellung der Radsätze 3 und 4. An den Radlagern 11 bis 14 sind jeweils zwei in entgegengesetzte Richtungen weggeführte Lenker 26 bis 33 ange­ lenkt, die mit ihrem anderen Ende am Rahmen 2 angelenkt sind. Die Gelenkpunkte sind mit 34 bis 49 bezeichnet. Die Gelenkpunkte 34, 36, 38 40, 42, 44, 46 und 48 liegen in vertikaler Richtung auf gleicher Höhe wie Fig. 2 erkennen läßt. Demgegenüber liegen die jeweils an dem Radla­ ger 11, 12, 13 bzw. 14 angeordneten Gelenkpunkte 35 und 39 bzw. 37 und 41 bzw. 43 und 47 bzw. 45 und 49 in vertikaler Richtung auf unterschied­ lichen Höhen und zwar derart, daß die Gelenkpunkte 35, 37, 47 und 49 untereinander gleich hoch, aber höher liegen als die Gelenkpunkte 39, 41, 46 und 48, die wiederum untereinander gleich hoch angeordnet sind. Wenn durch je zwei in Achsrichtung benachbarte Lenker 26 bis 33 Ebenen gelegt würden, wäre die Ebene durch die Lenker 26 und 27 bzw. 28 und 29 spiegelbildlich zu der durch die Lenker 32 und 33 bzw. 30 und 31 geleg­ ten Ebene.

Diese Anordnung hat zur Folge, daß dann, wenn der in Fig. 2 gezeigte Rahmenquerschnitt durch eine Wankauslenkung (Pfeil 23) tiefer als gezeigt zu liegen kommt, die Radlager 12 und 14 ihren gegenseitigen Abstand ein wenig vergrößern.

Demgegenüber soll die aus der Draufsicht auf den Rahmen nach Fig. 1 erkennbare Anordnung der Gelenkpunkte 34 bis 49 gemäß dem Hauptpatent den Zweck haben, daß bei Querauslenkung z.B. in Pfeilrichtung 24 und 25 auf Grund von Kurvenfahrt die Räder 5 und 7 einander nähern und somit sich der Kurvenschräge anpassen. Durch die Milderung dieser Bewegung im Falle von Wankauslenkungen nach unten wird der eventuell auftretende Verschleiß an den Radprofilen der Räder 5 und 7 gemildert.

Claims (3)

1. Drehgestell für ein Schienenfahrzeug mit wenigstens zwei Radsät­ zen, deren Radlager über Federn am Rahmen des Drehgestells abgestützt und über Lenker geführt sind, deren Längsachsen jeweils unter einem Winkel bezüglich einer rechtwinklig zu den Radachsen verlaufenden Geraden orientiert sind und dabei paarweise mit ihren Gelenkpunkten ein gleichschenkliges Trapez bilden, wobei an jedem Radsatz zwei Lenkerpaare so angelenkt sind, daß das eine Lenkerpaar von der Radachse zum angren­ zenden Drehgestellende und das andere Lenkerpaar von der Radachse zur Drehgestellmitte verläuft, wobei die jeweils an einem gemeinsamen Radlager angelenkten Lenker beider Lenkerpaare jedes Radsatzes von der Drehgestellmitte aus zum betreffenden Drehgestellende hin gesehen unter den gleichen Winkel konvergieren und mit ihren Gelenkpunkten am gemein­ samen Radlager in vertikaler Richtung gegeneinander versetzt sind, nach Patent 31 19 332, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkpunkte (34, 36, 46 und 48), die außerhalb der beiden Radsätze (3 und 4) am Rahmen (2) angelenkt sind, in vertikaler Richtung auf gleicher Höhe oder tiefer liegen als die hinsichtlich der Lenker (26, 27, 32 und 33) zugehörigen Gelenkpunkte (35, 37, 47 und 49) an den Radlagern (11 bis 14) und daß die Gelenkpunkte (38, 40, 42 und 44), die innerhalb der beiden Radsätze am Rahmen angelenkt sind, in vertikaler Richtung höher liegen als die zugehörigen Gelenkpunkte (39, 41, 43 und 45) an den Radlagern, so daß sich die beiden auf einer Seite liegenden Radlager (11 und 13 bzw. 12 und 14) voneinander wegbewegen, wenn der Rahmen (2) im Bereich dieser Radlager sich nach unten bewegt, und die beiden Radlager (12 und 14 bzw. 11 und 13) der anderen Seite einander nähern, wenn der Rahmen auf dieser anderen Seite angehoben wird.

2. Drehgestell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkpunkte (34, 36, 38, 40, 42, 44, 46 und 48) der Lenker (26 bis 33) am Rahmen (2) in vertikaler Richtung auf gleicher Höhe liegen, so daß - quer zur Fahrtrichtung gesehen - die zu einer waagerechten Ebene vorhan­ dene Schräglage der äußeren Lenker (26, 27, 32 und 33) zur Schräglage der inneren Lenker (28 bis 31) zweier benachbarter Radsätze (3 bzw. 4) spiegelbildlich ist.

3. Drehgestell nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schrägstellung der Lenker (26 bis 33) bis zu 20° zur Waagerechten vorgesehen ist.