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Sicherheitsschulranzen
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Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsschulranzen mit eingesetztem
Versteifungsteil und anatomisch geformter Rückenplatte mit atmungsaktiven Zonen.
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Aus der DE-GM 76 19 523 ist ein Schulranzen bekannt, der, um auf den
Schüler im Straßenverkehr aufmerksam zu machen und somit dessen Sicherheit zu erhöhen,
mit Katzenaugen-Streifen versehen ist. Zum einen leistet der dort gezeigte Schulranzen
keintanesentlichen Beitrag zur Erhöhung der Sicherheit des Schülers, eher bringen
die dort gezeigten Anordnungen von Katzenaugen zusätzliche Verletzungsmöglichkeiten
mit sich.
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Aus der DE-GM 75 39 534 ist ein Schulranzen bekannt, bei dessen Konstruktion
zumindest einige Soerlegungen in Bezug auf körpergerechteFonmgebung und Vermeidung
von zusätzlichen Verletzungsmöglichkeiten berücksichtigt worden sind.
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Jedoch bietet auch dieser Schulranzen keinen ausreichenden Schutz
bei Unfällen.
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Aufgrund des immer weiter steigenden Verkehrsaufkommens sind besonders
die Schulanfänger auf dem Schulweg bekanntermaßen sehr gefährdet. Da run jedes Schulkind
Lehrmittel, gegebenenfalls auch Turnkleidung, Pausenbrot etc. in einer Schulmappe
oder einem Schulranzen mit sich führt, muß zerlegt werden, Wie diese Gegenstände
in.einem Ranzen vereinigt werden kämmen. Zum einen nämlich können die oft schweren
Schultaschen bei unzweckmäßiger Ausbildung Haltungsschäden verursachen, zum anderen
bieten sie Verletzungsmöglichkeiten durch hervorstehende Teile wie Schnallen etc
In
keinem Fall jedoch sind die gebräuchlichen Schulranzen so ausgebildet, daß sie nicht
nurnicht verletzen, sonder sogar bei Unfällen schützend wirken.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demzufolge, einen Schulranzen
aufzuzeigen, der aufgrund der Kombination von verschiedenen Merkmalen Haltungsschäden
vermeidet bzw. korrigiert, Verletzungsmöglichkeiten ausschließt und Verkehrsunfälle
durch Warneinrichtungen vermeiden bzw. die bei einem Unfall entstehenden Schäden
vermindern hilft.
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Diese Aufgabe wird durch einen Sicherheitsschulranzen nach dem Oberbegriff
gelöst, der dadurch gekennzeichnet ist, daß zur Sicherung der Oberkante des Versteifungsteils
(29) im Anschluß an die Rückenplatte ein Nackenpolster (1), sowie auf der Oberseite,
der Rückseite und den Seiten des Ranzens Zusatztaschen (2,3,4,5,6,7) angebracht
sind, welche bei einem Unfall ebenso Stoßenergie absorbieren, wie das dementsprechend
ausgebildete Versteifungsteil (29) und die mit Polstern (8,9,24) versehene Rückenplatte
(30), daß alle am Ranzen angebrachten Verschlußvorrichtungen (15), Haken (21) oder
Schnallen (26) durch Abdeckungen (16,22,25) entschärft sind, und daß gut sichtbar
am Ranzen Warnstreifen (17) und Reflektoren (18), gegebenenfalls Warnleuchten (18)
angebracht sind.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind aus den Unteransprüchen
und den nachfolgenden Ausführungsbeispielen ersichtlich. Zur besseren Verständlichkeit
sind in Fig 1 eine perspektivische Darstellung des Sicherheitsschulranzens mit sichtbarer
rechter Seitenfläche, in
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung
des Sicherheitsschulranzens mit sichtbarer linker Seitenfläche und einyehängter
Zusatztasche, in Fig. 3a eine Aufsicht auf das Rückenteil des Schulranzens, in Fig.
3b ein Schnitt entlang der Linie I-I aus Figur 3a in Fig. 4 eine perspektivische
Teilansicht des Schulranzens mit aufgeklapptem Deckel, in Fig. 5 eine perspektivische
Ansicht auf die Unterseite des Schulranzens und in Fig. 6 eine perspektivische Ansicht
des Versteifungsteils dargestellt.
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Die in Fig. 1 gezeigte bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Sicherheitsschulranzens, der an den Schultergurten 12 oder dem Handgriff 14 getragen
und an der Lasche 13 aufgehängt werden kann, weist ein Polster 1 auf, das als Nackenschutz
wirkt. Bei Unfällen hat es sich nämlich gezeigt, daß Schulranzen nach dem Stand
der Technik mit ihren scharfen Oberkanten Kopf und Genick des Trägers nicht nur
nicht schützen, sondern sogar verletzen können. Aus diesem Grund ist auch im oben
befindlichen Deckel des Schulranzens eine Deckeltasche 2 vorgesehen, die bevorzugt
mit weichen und schockabsorbierenden Gegenständen, wie beispielsweise einem Regenmantel
gefüllt ist. Die Deckeltasche 2 wird beispielsweise über
einen Reißverschluß
15 geschlossen, über dem eine Abdeckung 16 liegt. Die Abdeckung 16 ist hierbei als
oben angeheftete und von unten offene Stoffleiste ausgebildet und schützt sowohl
den Benutzer vor Verletzungen am Reißverschluß, als auch den Tascheninhalt vor Nässe.
Derartige Verschlußabdeckungen sind gleichermaßen an den Seitentaschen 3, 4, 5,
6 und 7 (siehe Figur 2) vorgesehen. Auf der Rückseite des Ranzens ist eine weitere
Außentasche 4 angebracht; an den Seiten beispielsweise eine große Tasche 3 und zwei
kleine Taschen 5 und 6, wie dies in den Figuren 1 und 2 gezeigt ist. Diese Seitentaschen
bzw. die Rücktasche wirken, wenn sie in der empfohlenen Weise mit weicheren Gegenständen,
wie Kleidung, Pausebrot etc. gefüllt sind, als stoßabsorbierende Xissen. Da die
Taschenöffnungen durch die Abdeckungen 16 verschlossen sind, wird auch die Gefahr
des Hängenbleibens und eines dadurch verursachten Unfalls vermindert. Eine der kleinen
Seitentaschen wird mit Verbandszeug, Pflastern, blutstillender Binde, also einer
Erste-Hilfe-Ausrüstung gefüllt und beispielsweise farblich vom übrigen Ranzen abgesetzt.
Ein Schülerausweis mit Personendaten, wie Wohnort, Blutgruppe etc. kann sowohl in
dieser Seitentasche 6, als auch in einer durchsichtigen, auf der großen Seitentasche
3 angebrachten Adreßtasche 31 vorgesehen werden.
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Die in Figur 2 gezeigte Kleidungstasche 7 wird fest oder abnehmbar
am Ranzen befestigt und bildet ein
weiteres Schutzpolster bei Aufprall
auf den Rücken.
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Bei lösbarer Befestigung dieser Tasche 7, z. B. über Karabinerhaken,
werden die Karabinerhaken 21 (siehe Figur 1) am Ranzen befestigt und bei Nichtgebrauch
in Stofftäschchen 22, die fest am Ranzendeckel angebracht sind, verstaut. Auf diese
Weise wird, ähnlich wie bei den Taschenverschlüssen 15, ein Hängenbleiben oder eine
direkte Verletzung sicher vermieden.
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Der Ranzendeckel wird über daran befestigte Schnappverschlüsse 19
und am Ranzen befestigte Schnappverschlußplatten 20 verschlossen. Derartige Schnappverschlüsse
erwiesen sich als relativ ungefährlich, besonders wenn sie mit abgerundeten Kanten
gefertigt sind. Die Schnappverschlüsse 19 können beispielsweise Katzenaugen 18 aufweisen,
auch eine direkte elektrisGhe Beleuchtung ist möglich.
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In den Figuren 3a und 3b wird eine bevorzugte Ausgestaltung des Rückenpolsters
des Sicherheitsschulranzens dargestellt. Der Ranzen liegt mit den Auflagen 8 auf
den Schulterblättern, mit den Auflagen 9, je nach Größe des Trägers, auf dem Becken
auf. Die 4 Polster sind durch eine horizontale 10 bzw. vertikale Atmungszone 11
von einander getrennt. Auf diese Weise wird der Ranzen auch bei längerem Tragen
nicht lästig, auch undisziplinierte Schüler schleudern ihn nicht an der Hand herum,
anstatt ihn auf dem Rücken zu tragen. Insbesondere die vertikale Atmungszone 11
weist
ein Polster 24 auf, daß zum Schutz der Wirbelsäule dient. Nachdem die Rückenplatte
30 des Schulranzens vorzugsweise aus entsprechend geformtem, etwas härterem Material
wie Kunststoff oder Karton besteht, verteilen somit die Polster 8, 9 und 24 einen
eventuell auftretenden Aufpralldruck gleichmäßig auf das Knochengerüst und vermeiden
somit punktuelle Uberbeanspruchungen. Außerdem zeigte es sich, daß gerade eine solche
Formung bzw. Polsterung einer Rückenplatte Haltungsschäden bei Kindern vermeiden,
eventuell sogar korrigieren kann.
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Wie in Figur 4 dargestellt, werden die Seiten des Ranzens über Querlaschen
23, die z. B. mittels eines Klettverschlusses aneinander befestigt werden können,
zusammengezogen und der Tascheninhalt dadurch noch einmal abgedeckt. Auch diese
Laschen 23 wirken, beispielsweise beim einem Aufprall schräg von hinten, als "Reibungsdämpfer"
und vernichten somit kinetische Energie. Im Deckel des Ranzens wird vorzugsweise
ein durchsichtiges Fach 24 z. B. für den Stundenplan angebracht.
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Aus Figur 5 geht noch einmal die Konstruktion des Rückenpolsters hervor.
Außerdem ist aus dieser Abbildung ersichtlich, daß bei der gezeigten Ausführungsform
die Schulterriemen 12 über Schnallen 26 am Boden des Ranzens befestigt werden. Derartige
Schnallen haben sich als die einzig praktikable Lösung eines verstellbaren Gurtverschlusses
herausgestellt, da die bis jetzt
bekannten andersartigen Verschlüsse
entweder von alleine aufgehen, oder aber von Kindern nicht handhabbar sind.
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Andererseits stellen die Dorne solcher Schnallen ein gewisses Verletzungsrisiko
dar, so daß in der hier aufgezeigten Ausführungsform Abdecklaschen 25 vorgesehen
werden. Diese bestehen aus einem Schlauchstück, das in einer Lasche endet und sind
auf die Schultergurte 12 aufgeschoben. Wenn die Schnalle 26 verschlossen ist, so
kann die Lasche der Abdeckung 25 durch die Schnalle durchgeschoben werden und verdeckt
so sicher den Dorn der Schnalle 26. Eine Verletzung an dieser Schnalle ist somit
fast völlig ausgeschlossen.
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Auf der Unterseite weist der Ranzen Füßchen 27 zum senkrechten Aufstellen
auf.
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Aus Figur 6 geht die Konstruktion des Versteifungsteils 29, das in
den Innenraum des Ranzens eingesetzt ist, hervor. Das Versteifungsteil besteht vorzugsweise
aus Kunststoff und weist eine Rückseite, die dem Träger zugewandt ist, zwei an ihr
kippbar befestigte Seitenteile und ein ebenso befestigtes Bodenteil auf. Das Versteifungsteil
29 wird in den Ranzen, der vorzugsweise aus Kunststoffmaterial gefertigt ist, eingesetzt
und über Druckknöpfe 28 an diesem befestigt. Das Versteifungsteil spannt somit den
ansonsten weichen Ranzen im ungefüllten Zustand auf. Im Gegensatz zum Stand der
Technik jedoch faltet sich dieses Versteifungsteil bei einem Aufprall zusammen,
die Seitenwände knicken eventuell,
und wandeln somit kinetische
in thermische Energie bzw.
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Verformungsenergie um. Die Faltbarkeit des Versteifungsteils ist außerdem
ein weiterer Vorteil, wenn der Ranzen zum Beispiel über die Ferien bzw. beim Versand
oder Verkauf, verstaut werden soll.
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Der Ranzen wird vorzugsweise in einer gut sichtbaren Farbe hergestellt
und weist zusätzlich Streifen 17, die mit Leuchtfarben beschichtet sind, auf. Diese
Leuchtstreifen sind sowohl an den Seiten, wie auch am Rücken des Ranzens angebracht.