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Maschine zum Enthaaren von Schlachttieren
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine gemäß Oberbegriff des
Anspruchs 1.
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Bei bekannten Maschinen dieser Art ist das rostartige Tragteil starr
in der Maschine angeordnet. Von einer Seite, der sogenannten Einwurfseite, der Maschine
her werden die zu enthaarenden Tierkörper auf das Tragteil gebracht, üblicherweise
mittels eines hydraulisch betätigten Einhebers. Auf dem Tragteil befinden sich die
Tierkörper mit ihrer Körpererstreckungsrichtung im wesentlichen parallel zur Längsrichtung
der Maschine ne und der mit Schlägern versehenen Walze. Auf der gegenüberliegenden
Seite, der sogenannten Auswurfseite, ist ein sogenannter Auswurfrechen angeordnet,
der oben in der Maschine schwenkbar gelagert ist und schwere, nach unten ragende
Stäbe aufweist. Diese Stäbe verhindern, daß die Tierkörper während der Enthaarung
unter der Wirkung der rotierenden Schläger aus der Maschine ausgeworfen werden.
Nach Beendigung der Enthaarung wird der Auswurfrechen nach oben geschwenkt, so daß
die enthaarten Tierkörper ausgeworfen werden. Die Tierkörper werden zum Einwerfen
und zum Auswerfen quer zu ihrer Körperlängsrichtung bewegt und werden während der
Enthaarung unter der Wirkung der rotierenden Schläger gedreht.
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An dieser bekannten Konstruktion wird die Notwendigkeit eines schweren
Auswurfrechens als nachteilig empfunden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Maschine der eingangs
genannten Art zu schaffen, die von ihrer Konstruktion her ein vereinfachtes Auswerfen
der enthaarten Tierkörper ermöglicht.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist die Maschine erfindungsgemäß so ausgebildet,
wie im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegeben.
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Die Begrenzungsbereiche der Tragglieder ragen vorzugsweise nach oben
oder leicht nach außen-oben und verhindern somit, daß die sich unter der Wirkung
der rotierenden Schläger drehenden Tierkörper aus der Maschine herausbefördert werden.
Nach Beendigung der Enthaarung werden die Begrenzungsbereiche der Tragglieder abgesenkt,
so daß die Tierkörper dann unter der Wirkung der weiterrotierenden Schläger an der
Auswurfseite aus der Maschine herausbefördert werden. Dabei können die Begrenzungsbereiche
so gestaltet sein, daß sie eine Art Gleitbahn für die Tierkörper zum neben der Maschine
angeordneten Auswurftisch bilden. Der Auswurfrechen ist durch die Erfindung vollkommen
entbehrlich.
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Die Maschine kann eine solche Länge haben, daß gerade ein jeweils
zu enthaarender Tierkörper der Länge nach Platz findet, so daß jeweils nur ein Tierkörper
enthaart wird. Die Maschine kann aber auch eine größere Länge haben, sodaß gleichzeitig
in Körperlängsrichtung hintereinander zwei oder sogar noch mehr Tierkörper Platz
finden, die jeweils gleichzeitig enthaart werden.
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Vorzugsweise ist nur eine mit Schlägern versehene Walze vorgesehen.
Man kann aber auch zwei achsparallele, mit Schlägern versehene Walzen vorsehen,
so daß die Tierkörper beim Enthaaren unter der Wirkung der Schläger von zwei rotierenden
Walzen stehen.
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Es ist möglich, in der Maschine einen oder mehrere Brenner, vorzugsweise
Gasbrenner, anzuordnen, die von oben auf den Tragteilaufnahmebereich gerichtet sind.
Zu einem geeigneten Zeitpunkt
werden diese Brenner eingeschaltet
und sorgen für ein Abbrennen etwaiger, noch vorhandener Haare, insbesondere an den
von den Schlägern schwer erreichbaren Stellen, sowie für eine Desinfektion der Tierkörper.
Im Anschluß an die Enthaarung werden die Tierkörper vorzugsweise noch in der Maschine
mit Wasser abgeduscht.
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Das Absenken der Begrenzungsbereiche der Tragglieder kann durch Translationsbewegung
erfolgen. Bevorzugt ist es jedoch, die Tragglieder jeweils um eine in Längsrichtung
der Maschine verlaufende Schwenkachse verschwenkbar zu machen, so daß die Begrenzungsbereiche
der Tragglieder durch eine abwärts gerichtete Schwenkbewegung absenkbar sind. Die
Schwenkachse(n) der Tragglieder befinden sich vorzugsweise in der Nähe der Einwurfseite
der Maschine, so daß für die Begrenzungsbereiche, die sich mehr in der Nähe der
Auswurfseite der Maschine befinden, ein großer Schwenkradius entsteht.
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Die Konstruktion der Maschine wird dann besonders einfach, wenn die
Tragglieder jeweils als einstückige, den Muldenbereich und den Begrenzungsbereich
aufweisende Bauteile ausgebildet sind. Eine Gestaltung als einstückiges Gußteil,
vorzugsweise aus Grauguß, ist besonders bevorzugt.
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Vorzugsweise weisen die Tragglieder jeweils eine oben offene Aussparung
für die Welle der mit Schlägern versehenen Walze auf. Auf diese Weise können die
Tragglieder problemlos abgesenkt werden, da sie sich unter der Welle der Walze hindurch
erstrecken, können aber auch im angehobenen Zustand eine möglichst großflächige
Auflage für die Tierkörper bieten.
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In Weiterbildung der Erfindung sind die Tragglieder durch mindestens
eine außerhalb des Bewegungsbereichs der Schläger verlaufende Betätigungsstange
miteinander verbunden, die normalerweise in Längsrichtung der Maschine verläuft.
Auf
diese Weise können die Tragglieder einfach gemeinsam absenkend
bzw. schwenkend betätigt werden.
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Eine konstruktiv besonders einfache und besonders bedienungsgünstige
Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die pneumatisch oder Tragglieder/ydraulisch
absenkbar sind, vorzugsweise durch in den Endbereichen der Maschine an der Betätigungsstange
angreifende Zylinder-Kolben-Einheiten.
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Vorzugsweise ist die Walze in Längsrichtung mit einer Reihe von voneinander
beabstandeten Scheiben besetzt, wobei die Schläger jeweils zwischen einem Paar benachbarter
Scheiben radial über diese hinausstehend befestigt sind. Die Tragglieder erstrecken
sich zwischen benachbarten Scheiben, zwischen denen keine Schläger angeordnet sind.
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Die Schläger weisen vorzugsweise, wie bekannt, mit Noppen und/oder
Kratzeisen /versehene Kratzblöcke aus einem widerstandsfähigen aber in sich geringfügig
nachgiebigen Material, beispielsweise Gummi oder Kunststoff, auf.
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Vorzugsweise ist die Walze an den beiden Enden des Behandlungsraums
mit Endscheiben versehen, deren Durchmesser größer als der Durchmesser des Umfangs
der Bewegungsbahn der Schläger ist.
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Die Endscheiben verhindern ein zu weites Wandern der Tierkörper in
deren Längsrichtung und sind somit ebenfalls dem erleichterten Auswerfen dienlich.
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Die Tierkörper werden vor dem Einbringen in die Maschine oder in der
Maschine in der Regel mit warmen Wasser gebrüht.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels
noch näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Querschnitt durch eine Enthaarungsmasohine
quer zu deren Längsrichtung.
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Der Rahmen 2 der dargestellten Enthaarungsmaschine besteht im wesentlichen
aus zwei Ständern an den beiden Stirnseiten der Maschine, die durch in Längsrichtung
der Maschine verlaufende obere Träger und untere Träger miteinander verbunden sind
An den vier Ecken der Maschine befinden sich kräftige Füße 4. Die Welle 6 der mit
Schlägern versehenen Walze ist in den beiden Ständern drehbar gelagert. Der Drehantrieb
für die Welle 6 befindet sich oberhalb der oberen Längsträger, wobei im Inneren
eines Ständers eine geeignete Drehmomentübertragung, beispielsweise mittels Keilriemen,
zwischen dem elektrischen Antriebsmotor/Udnedr Welle 6 vorgesehen ist.
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Die Maschine ist an beiden Längsseiten zwischen den Ständern offen,
wobei in der Figur links die Einwurf seite 8 und rechts die Auswurfseite 10 ist.
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Unterhalb der Mitte der Maschine verläuft nahe der Einwurfseite 8
eine Achse 12 in Längsrichtung der Maschine. Mit gegenseitigem Abstand sind in Längsrichtung
der Maschine mehrere Tragglieder 14 an der Achse 12 angelenkt, und zwar je nach
Länge der Maschine beispielsweise sechs bis zwanzig Tragglieder 14.
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Jedes Tragglied hat die nachfolgend genauer beschriebene Gestalt und
erstreckt sich, grob gesprochen, vom Bereich der Einwurf seite 8 zum Bereich der
Auswurfseite 10. Fortschreitend vom Bereich der Einwurfseite 8 zum Bereich der Auswurfseite
10 weist jedes Tragglied 14, wenn man dessen angehobenen Zustand betrachtet, zunächst
einen schräg nach innen-oben ragenden
Anlenkfortsatz 16, daran
anschließend einen konkav gekrümmten Muldenbereich 18, daran anschließend einen
U-förmigen Bereich 20 und daran anschließend einen im wesentlichen nach oben ragenden
Begrenzungsbereich 22 auf. Am oberen Ende weist der Begrenzungsbereich 22 einen
zur Auswurfseite 10 ragenden Ausrutschbereich 24 auf. Vom Fuß des Begrenzungsbereichs
22 ragt bis in die Nähe der Auswurfseite 10 ein Betätigungsfortsatz 26. Einwurfseitig
geht die muldenförmige Oberseite des Muldenbereichs 18 in eine Einrutsch-Schrägfläche
28 über. Die Innenfläche 30, des Begrenzungsbereichs 22 verläuft leicht schräg nach
außen-oben.
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Der U-förmige Bereich 20, der den Muldenbereich 18 und den Begrenzungsbereich
22 miteinander verbindet, bildet eine oben offene Ausnehmung 32, in der die Welle
6 Platz findet. Die Ausnehmung 32 ist so schmal, daß trotz dieser Auflagenunterbrechung
zwischen dem Muldenbereich 18 und dem Begrenzungsbereich 22 eine sichere Aufnahme
der zu enthaarenden Tierkörper auf der Reihe der Tragglieder 14 gegeben ist.
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Die Betätigungsfortsätze 26 der einzelnen Tragglieder 14 sind durch
eine in Längsrichtung der Maschine verlaufende Betätigungsstange 34 miteinander
verbunden. In der Nähe jedes Ständers oder innerhalb jedes Ständers ist eine pneumatische
Zylinder-Kolben-Einheit 36 angeordnet, die sich jeweils von einem oberen Anlenkungspunkt
38 im oberen Bereich der Maschine und in der Nähe der Auswurfseite 10 zur nahe der
Auswurfseite 10 verlaufenden Betätigungsstange 34 erstreckt. Durch Ausfahren der
beiden Zylinder-Kolben-Einheiten wird die Betätigungsstange 34 bis dicht über den
Boden, auf dem die Maschine aufgestellt ist, abgesenkt, so daß auf diese Weise die
gesamte Reihe der Tragglieder 14 um die Achse 12 nach unten geschwenkt wird. In
der Figur ist die sich dadurch einstellende Lage der Tragglieder 14 strichpunktiert
eingezeichnet. In der abgesenkten Lage verläuft die Innenfläche 30 des Begrenzungsbereichs
22 unter einem Winkel von etwa 30 bis 400 schräg nach oben-außen, der Muldenbereich
18 verläuft insgesamt abwärts, der Ausrutschbereich 24 verläuft nach außen-unten,
und die höchste Stelle des jeweiligen
Tragglieds 14 am Ubergang
zwischen der Innenfläche 30 und dem Ausrutschbereich 24 ist um ein wesentliches
Stück abgesenkt.
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In der Figur erkennt man links nahe der Einwurfseite 8 eine Anlenkachse
40 eines Einwurfrechens 42. Die nach oben geschwenkte Lage des Einwurfrechens 42
beim Einwerfen eines zu enthaarenden Tierkörpers ist strichpunktiert eingezeichnet.
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Beim Einwerfen eines Tierkörpers rutscht dieser über die Einrutschbereiche
28 auf die Muldenbereiche 18 der Reihe der Tragglieder 14. Die anker Welle 6 angeschweißten,
in Längsrichtung der Maschine beabstandeten Scheiben sowie die Kratzblöcke sind
nicht eingezeichnet. Man erkennt jedoch, als strichpunktierter Kreis 44 eingezeichnet,
die kreisförmige Bewegungsbahn der Kratzblöcke. Die Scheibenpaare, zwischen denen
die Kratzblöcke angeordnet sind, ragen radial jeweils im wesentlichen so weit nach
außen, daß sie mit den Oberseiten der Muldenbereiche 18 bzw. deren gedachten Fortsetzungen
zu den Begrenzungsbereichen 22 fluchten. Die Kratzblöcke stehen radial weiter vor
und greifen somit zwischen den Traggliedern hindurch, so daß sie auf die auf der
Traggliederreihe liegenden Tierkörper bei Drehung der Welle 6 in Richtung des Pfeils
46 enthaarend einwirken können. Die Welle 6 dreht sich in der Figur im Uhrzeigersinn.
Durch diese Einwirkung wird der jeweils zu enthaarende Tierkörper entgegen dem Uhrzeigersinn
in Drehung versetzt, wobei eine Umfangsgeschwindigkeitsdifferenz zwischen den Kratzböcken
und dem jeweiligen Tierkörper bestehen bleibt, die eine effektive, schabende Enthaarung
sicherstellt. Die nach oben ragenden Begrenzungsbereiche 22 der Tragglieder 14 verhindern,
daß der jeweilige Tierkörper unter der Wirkung der rotierenden Kratzblöcke aus der
Maschine ausgeworfen wird.
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Nach dem schwenkenden Absenken der Tragglieder 14 nimmt jedoch die
von den Begrenzungsbereichen 22 der Tragglieder 14 gestellte Begrenzung eine so
niedrige Lage ein, daß der bzw. die
enthaarte(n) Tierkörper unter
der Wirkung der weiterrotierenden Kratzblöcke über die Enden der Begrenzungsbereiche
22 auf die nach unten geneigten Ausrutschbereiche 24 geschoben wird (werden).
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Außerdem erhöht sich die auswerfende Wirkung der mit Kratzblöcken
versehenen, rotierenden Welle 6, da der jeweilige Tierkörper mehr auf den Kratzblöcken
und den Scheiben der Welle 6 aufliegt als auf den Muldenbereichen 18. Beim Verschwenken
der Tragglieder 14 nach unten kommt die Welle 6 oberhalb der Ausnehmungen 32 der
Tragglieder 14 zu liegen.
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Die Tragglieder 14 sind jeweils als einstückiges Graugußteil ausgebildet.
Die Einbuchtung zwischen dem Ausrutzschfortsatz 24 und dem Betätigungsfortsatz 26
kann auch materialmäßig geschlossen sein.
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Dadurch, daß die Kratzblöcke jeweils zwischen zwei Scheiben befestigt
sind, ist die Gefahr ausgeschaltet, daß die Pfoten zu enthaarender Tiere unter die
rotierenden Kratzblöcke geraten, so daß auch in dieser Hinsicht ein unproblematisches
Auswerfen der enthaarten Tierkörper gewährleistet ist. Die an den beiden Enden des
Behandlungsraum vorgesehenen Endscheiben größeren Durchmessers, die nicht eingezeichnet
sind, verhindern ein Wandern der Tierkörper in Längsrichtung der Maschine gegen
die Ständer.
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