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Drehbetätigungshandhabe für Türen, Fenster oder dergleichen
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Die Erfindung betrifft eine Drehbetätigungshandhabe für Türen, Fenster
oder dergleichen gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine derartige Ausgestaltung ist bekannt aus dem DE-GM 7 838 475,
wobei der Verriegelungsvorsprung vom inneren Ende des Zylinderkerns gebildet ist,
der bei in Verriegelungsstellung befindlichem Druckzylinder in die Riegelöffnung
der Anschraub-Lagerplatte eingreift. Es handelt sich hierbei um speziell gestaltete
Druckzylinder, die gegenüber den genormten Schließzylindern mit Stiftzuhaltungen
für Türschlösser abweichen. Daher ist es nicht möglich, solche Drehbetätigungshandhaben
in Hauptschlüsselanlagen oder Zentralschloßanlagen einzugliedern.
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Dem Gegenstand der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drehbetätigungshandhabe
der vorausgesetzten Art in herstellungstechnisch einfacher Weise. so auszugestalten,
daß eine Anpassung an bestehende Schließanlagen ermöglicht ist bei erleichtertem
Einbau des Schließzylinders.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch das Kennzeichen des Anspruchs 1.
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Zufolge derartiger Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Drehbetätigungshandhabe
angegeben, die sich günstig in Schließanlagen einreihen läßt. Bezüglich des als
Druckzylinder ausgebildeten Schließzylinders kann auf handelsübliche genormte Schließzylinder
mit Stiftzuhaltungen für Türschlösser zurückgegriffen werden. Der Einbau läßt sich
einfach durchführen. Der Schließbart und die Fesselungsschraube sind zu diesem Zweck
in eine solche Lage zu bringen, daß sie nicht über die Umfangsfläche des Druckzylindergehäuses
vorstehen. Sobald das Druckzylinder-
gehäuse eingesteckt ist und
dessen Fesselungsschraube mit der Werkzeug-Durchstecköffnung fluchtet, kann die
Fesselungsschraube so weit herausgedreht werden, daß sie in den Bereich des Schlitzes
des Griff-Kopfstückes gelangt. Danach bildet die Fesselungsschraube in Verbindung
mit der entsprechenden Schlitzkante die Anschlagbegrenzung des von dem federbelasteten
Verriegelungsvorsprung beaufschlagten Druckzylinder gehäuses in Auswärtsrichtung.
Zwecks Verriegelung des Griffes wird das Druckzylindergehäuse in Richtung der Anschraub-
Lagerplatte verlagert unter gleichzeitiger Mitnahme des Verriegelungsvorsprunges.
In der Endphase dieser Bewegung tritt das federnde Sperrglied in Sperrstellung zum
Druckzylindergehäuse und liegt damit gleichzeitig in der Bewegungsbahn des Schließbartes.
Wird mittels des zum Druckzylinder zugehörigen Schlüssels der Schließbart verschwenkt,
beaufschlagt er das federnde Sperrglied und gestattet die Auswärtsbewegung des Verriegelungsvorsprunges
mit Druckzylindergehäuse. Der Schließbart ist demzufolge ausschließlich dazu herangezogen,
die Entsperrung zu bewirken. Bezüglich des Druckzylindergehäuses kann es sich um
einen Profilzylinder handeln, wobei die Fesselungsschraube die sowieso im Steg des
Schließzylindergehäuses vorhandene Gewindebohrung benutzt.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung ist darin zu sehen, daß das federnde
Sperrglied von einer in Längsrichtung formschlüssig in einer Aussparung des Griff-Kopfstückes
liegenden Haarnadelfeder gebildet ist, deren eines freies Ende im Schwenkbereich
des Schließbartes liegt und in die Schließbart-Durchschwenköffnung des Druckzylinder-Gehäuses
einschwenkt. Die sowieso vorhandene Schließbart-Durchschwenköffnung ist herangezogen
zur Verriegelung durch das Sperrglied. Die Haarnadelfeder bildet drei wesentliche
Abstützpunkte aus. Der eine Abstützpunkt befindet sich an dem einen Schenkel der
Haarnadelfeder, welcher den anderen Schenkel in Eingriffsrichtung zur Schließbart-Durchschwenköffnung
be-
lastet. Der andere Abstützpunkt am dem Druckzylinder zugekehrten
Schenkel übt bei eingeschobenem Druckzylinder-Gehäuse seine Funktion aus, indem
er gegen die vordere Querfläche der Schließbart-Durchschwenköffnung tritt und eine
Zurückverlagerung des Druckzylinder-Gehäuses ausschließt. Der dritte Abstützpunkt
befindet sich am Scheitel der Haarnadelfeder, die dabei die entsprechende Kante
der Aussparung beaufschlagt.
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Montagetechnische Vorteile ergeben sich dadurch, daß die Haarnadelfeder,
der Druckzylinder und der Verriegelungsvorsprung in einem Einsatz des Griff-Kopfstückes
angeordnet sind, welcher von der der Anschraub-Lagerplatte zugekehrten Seite im
Griff-Kopfstück befestigt ist, von welchem Einsatz der Lagerhals des Griffes ausgeht.
Vor der Montage des Druckzylinders befindet sich bereits dieser Einsatz im Griff-Kopfstück.
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Die Drehbetätigungshandhabe ist somit funktionsfähig. Lediglich die
Verriegelung kann noch nicht zufolge des fehlenden Druckzylinders vorgenommen werden.
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Schließlich erweist es sich noch als vorteilhaft, daß der vor dem
Schwenkbereich des Schließbartes liegende Abschnitt der die Haarnadelfeder aufnehmenden
Aussparung schmaler gestaltet ist als die Breite des Schließbartes. Letzterer kann
daher nicht über die Umfangsfläche des Druckzylindergehäuses vortreten und in die
Aussparung eingreifen.
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Schließstörungen sind somit sicher vermieden.
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Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der
Fig. 1 bis 8 erläutert. Es zeigt: Fig. 1 eine Ansicht der Drehbetätigungshandhabe
in Verriegelungsstellung,
Fig. 2 eine klappfigürliche Ansicht der
Fig. 1, Fig. 3 einen Längsschnitt durch die in Verriegelungsstellung befindliche
Drehbetätigungshandhabe, Fig. 4 einen Längsschnitt durch das Griff-Kopfstück bei
ungeschnittenem, den Druckzylinder aufnehmenden Einsatz, Fig. 5 den Schnitt nach
der Linie V-V in Fig. 3, Fig. 6 den Schnitt nach der Linie Vl-Vl in Fig. 3, Fig.
7 einen der Fig. 5 entsprechenden Schnitt, wobei der Druckzylinder in Entriegelungsstellung
verlagert ist und Fig. 8 einen der Fig. 6 entsprechenden Schnitt, ebenfalls bei
in Entriegelungsstel lung befindlichem Druckzylinder.
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Die Drehbetätigungshandhabe besitzt eine an einer Türe oder einem
Fenster zu befestigende Anschraub-Lagerplatte 1. Zu ihrer Festlegung dienen die
endseitig vorgesehenen Anschraublöcher 2, 3, deren der Anschraubfläche entgegengesetzt
liegenden Enden versenkte Riegelöffnungen 4 bzw. 5 bilden.
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In symmetrischer Anordnung zu den Riegelöffnungen 4, 5 befindet sich
in der Anschraub-Lagerplatte 1 eine Bohrung 6 zur Aufnahme eines Lagerhalses 7.
Dieser geht von einem zweiteiligen Einsatz 8 aus, der in eine querschnittsangepaßte
Höhlung 9 eines die Anschraub-Lagerplatte 1 überfangenden Kopfstückes 10 eines Griffes
11 eingesetzt ist. Im einzelnen setzt sich der Einsatz 8 aus einer Flanschplatte
12 und einem gegenüber
dieser querschnittskleineren Abschnitt 13
zusammen. Die Außenfläche der Flanschplatte 12 fluchtet dabei mit der die Anschraub-Lagerplatte
1 überfangenden Fläche 10' des Griff-Kopfstückes 10. Festgelegt ist der Einsatz
8 mittels der die Flanschplatte 12 durchsetzenden, in das Griff-Kopfstück eingreifenden
Senkkopfschrauben 14. In Fig. 3 ist veranschaulicht, daß von der Flanschplatte 12
der Lagerhals 7 des Griffes ausgeht. In der einen Richtung ist die axiale Unverschieblichkeit
des Lagerhalses 17 durch eine Rastscheibe 15 gesichert. Die Sicherung in der anderen
Richtung erhält der Lagerhals 7 durch einen Sprengring 16, der sich an einer den
Lagerhals überfangenden Feder 17 abstützt. Diese und der Sprengring 16 liegen in
einer von der Anschraubfläche ausgehenden Aussparung 18 der Anschraub-Lagerplatte
1 ein.
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Zur Verbindung des Abschnitts 13 mit der Flanschplatte 12 dienen zwei
Schrauben 19, von denen eine in Fig. 5 und 7 dargestellt ist.
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In dem Einsatz 8 ist ein bolzenartiger Verriegelungsvorsprung 20 verschieblich
geführt. Dieser fluchtet beim gezeichneten Ausführungsbeispiel mit der Verriegelungsöffnung
5. Eine Druckfeder 21 stützt sich einerseits an der Flanschplatte 12 und andererseits
an einem querschnittsgrößeren Bund 22 des Verriegelungsvorsprungs 20 ab und belastet
diesen in Entriegelungsrichtung.
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Der Abschnitt 13 des Einsatzes 8 enthält eine bis zur Flanschplatte
12 reichende Einstecköffnung 23 für das Druckzylinder-Gehäuse 24 eines handelsüblichen,
profilierten Schließzylinders 25. In bekannter Weise setzt sich das Druckzylinder-Gehäuse
24 aus einem zylindrischen Abschnitt und einem dazu radial verlaufenden Steg zusammen.
Der Zylinderkern 25' des als Druckzylinder ausgebildeten Schließzylinders 25 trägt
im
Bereich einer Durchschwenköffnung 26 des Druckzylinder-Gehäuses 24 einen Schließbart
27.
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Zur Festlegung des Druckzylinders 25 dient eine in die Gewindebohrung
28 des Steges eingedrehte Fesselungsschraube 29. Dieselbe ist in ihrer Länge kürzer
als die Breite des Steges. Vor dem Einschieben des Druckzylinders 25 in eine diesem
formangepaßte Öffnung 10' des Kopfstückes 10 wird die Fesselungsschraube 29 in eine
solche Lage gebracht, daß sie nicht über die Umfangsfläche des Druckzylindergehäuses
24 vorsteht.
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Das Einschieben des Druckzylinders 25 hat dann so weit zu erfolgen,
daß die Fesseiungsschraube 29 mit einer auf gleicher Höhe liegenden Werkzeug-Durchstecköffnung
30 des Griff-Kopfstückes 10 fluchtet. Die als Madenschraube mit einem Innensechskant
ausgebildete Fesselungsschraube 29 läßt sich nun mittels eines entsprechenden Werkzeugs
verlagern.
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Dieses ist möglich, da der Einsatz 8 einen bis zur Einstecköffnung
23 reichenden Schlitz 31 besitzt. Nach Herausdrehen der Fesselungsschraube 29 um
eine erforderliche Länge drückt der federbelastete Verriegelungsvorsprung 20 den
Druckzylinder 25 in Auswärtsrichtung, wobei die Fesselungsschraube 29 in Verbindung
mit der zugekehrten Schlitzrandkante 31' einen Anschlag bildet, vergl. Fig. 8.
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Auf der dem Schlitz 31 gegenüberliegenden Seite ist eine Aussparung
32 dem Einsatz 8 eingearbeitet. Die Aussparung 32 setzt sich aus zwei Abschnitten
32' und 32" zusammen. Der Abschnitt 32' der sich in Verschieberichtung des Druckzylinders
25 erstreckenden Aussparung ist im Gegensatz zum Abschnitt 32" vollständig bis zur
Einstecköffnung 23 des Einsatzes hindurchgeführt. Jedoch ist die Länge dieses Abschnitts
32' schmaler gestaltet als die Breite des Schließbartes 27, so daß letzterer nicht
über die Umfangsfläche des Druckzylinder-Gehäuses 24 vortreten kann. Die Aussparung
32 nimmt in Längsrichtung formschlüssig eine ein
Sperrglied 33
bildende Haarnadelfeder auf. Der eine Schenkel 33' derselben stützt sich an der
Innenwand der Höhlung 9 für den Einsatz 8 ab und der andere Schenkel 33" ragt dagegen
in den Abschnitt 32' der Aussparung 32, während der Scheitel 33"' an der zugekehrten
Querfläche 32"' der Aussparung 32 eine Abstützung findet.
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In Entriegelungsstellung, vergl. Fig. 7, liegt der Schenkel 33" an
der zugekehrten Außenfläche des Druckzylindergehäuses 24 an. Ferner hat der Verriegelungsvorsprung
20 die entsprechende Riegelöffnung 5 verlassen. Wird nun der Druckzylinder 25 entgegen
der Kraft der den Verriegelungsvorsprung 20 belastenden Druckfeder 21 in Einwärtsrichtung
verlagert, so führt dieses dazu, daß das freie Ende des Schenkels 33" der Haarnadelfeder
in der Endphase der Einschubbewegung zufolge Spreizwirkung vor die Querfläche 26'
der Schließbart-Durchschwenköffnung 26 gelangt, siehe insbesondere Fig. 5. Daraufhin
kann der Druckzylinder 25 nicht mehr in Auswärtsrichtung geschoben werden, da dann
das freie Ende des Schenkels 33" der Haarnadelfeder 33 diese Bewegung begrenzt.
In dieser Verriegelungsstellung taucht der Verriegelungsvorsprung 20 in die Riegelöffnung
5 ein, vergl. Fig. 6. Der Griff 10 kann also nicht gedreht werden. Ferner befindet
sich in dieser Stellung die Fesselungsschraube 29 in einer Verstecklage.
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Die Entriegelung der Drehbetätigungshandhabe läßt sich nur mittels
des zum Druckzylinder 25 zugehörigen Schlüssels erreichen. Bei der Schließbetätigung
beaufschlagt der Schließbart 27 den Schenkel 33" der das Sperrglied bildenden Haarnadelfeder
und drüc-kt den Schenkel 33" in die Aussparung 32 zurück. Die Querfläche 26' der
Durchschwenköffnung 26 liegt dann nicht mehr in dem Bereich des Schenkels 33", so
daß die Druckfeder 21 über den Verriegelungsvorsprung 20 den Druckzylinder 25 in
die in Fig. 8 veranschaulichte Stellung zurückverlagern kann, wobei
die
Fesselungsschraube 29 die Auswärtsbewegung begrenzt. Es ist dann möglich, den Griff
in die in Fig. 1 und 2 dargestellte strichpunktierte Lage zu drehen. Zufolge der
symmetrischen Anordnung der Riegelöffnungen 4, 5 kann auch diese entriegelte Stellung
durch den Druckzylinder fixiert werden, wobei dann der Verriegelungsvorsprung 20
in die andere Riegelöffnung 4 eingreift.
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Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten
neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht
ausdrücklich beansprucht sind.