DE3203903C2 - Verfahren zur Kühlung einer Kühlvitrine für Lebensmittel und Kühlvitrine zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Kühlung einer Kühlvitrine für Lebensmittel und Kühlvitrine zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Abstract
Die Kühlvitrine weist eine Ausstellfläche (8) für das zu verkaufende Gut, z.B. Fleischwaren, auf. Unterhalb der Ausstellfläche (8) verläuft ein Kühlluftkanal (11), der sich über die ganze Breite der Vitrine erstreckt und an der Vorderseite der Ausstellfläche (8) einen Kühlluft-Auslaßschlitz (11a) aufweist. An der Hinterseite befindet sich ein Einlaßschlitz (5). Unmittelbar nach diesem sind zwei als Kühlorgane dienende Kältemittelverdampfer (13 bzw. 14) angeordnet. Diese werden im Gegentakt betrieben, d.h. nur jeweils einem der beiden Verdampfer wird Kältemittel zugeführt. Gleichzeitig befindet sich der andere Verdampfer in der Abtauphase, in der angesetzter Reif abgetaut wird. Die freiwerdende Luftfeuchte vermischt sich im Kühlluftkanal (11) mit der kalten, trockenen Luft des anderen Verdampfers. Auf diese Weise kann in der Vitrine ein zeitlich konstantes Klima mit optimaler Temperatur und Luftfeuchte erzeugt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kühlung einer
Kühlvitrine nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE-OS 19 30 050
bekannt Dabei werden jedoch die im Kühlluftkanal angeordneten Verdampfer in Reihe mit Kühlmittel beschickt,
so daß der jeweils nachfolgende Verdampfer mit Kühlmittel über 0°C beschickt wird. Dadurch wird
der angelagerte Reif von der Verdampferseite her abgetaut und die damit abfallenden Reifplatten verengen den
Strömungsquerschnitt.
Es ist auch bekannt, daß in Kühlvitrinen zur Schau gestellte Lebenmittel unter genau definierten Bedingungen
bezüglich Temperatur und Luftfeuchte gelagert werden müssen. Unverpackte Fleischwaren sollen z. B.
bei einer Temperatur .zwischen 00C und +5"C und bei
einer Feuchte im Vitrinenraum bis 80% gelagert werden.
Da jeder Kühlvorgang eine Entfeuchtung der Umgebungsluft bev/irkt, hat dies bei Kühlvitrinen zur Folge,
daß ausgestellten unverpackten Fleischwaren Feuchte entzogen wird, daß sie also einem unerwünschten
Trocknungsprozeß unterliegen. Die anfänglich in der Umgebungsluft enthaltene Feuchte schlägt sich an der
Oberfläche der als Kühlelemente dienenden Kühlmittelverdampfer in Form von Reif nieder und reduziert
gleichzeitig die Kälteübertragungsleistung der Kühlanlage. Die Verdampfer einer Kühlvitrine sollten demzufolge
derart ausgebildet sein, daß der Vitrinenraumluft möglichst wenig Feuchte entzogen wird. Dies kann
theoretisch dadurch erreicht werden, daß der Vitrinenraum durch Verdampferelemente mit möglichst großen
Wärmetauscherflächen gekühlt wird. Dadurch könnte die Differenz zwischen Vitrinenraumluft und Oberflächentemperatur
der Verdampfer vermindert und die Reifbildung reduziert werden.
In der Praxis war es bis anhin nicht möglich, der Forderung nach einem entsprechend großflächigen Verdämpfer
zu entsprechen, ohne gleichzeitig den verfügbaren Vitrineninnenraum, bzw. die Sicht in diesen, unverhältnismäßig
einzuschränken. Demzufolge wird heute meist ein kleinflächiger Verdampfer, welcher bei tiefen
Temperaturen arbeitet, eingesetzt. Um ein zu starkes Bereifen der Verdampferoberfläche und demzufolge
eine zu starke Trocknung der Vitrineninnenluft zu verhindern, wird dieser Verdampfer von Zeit zu Zeit
a-ißcr Betrieb gesetzt. In diesem Zeitraum taut der angesetzte Reif ab. Dabei steigt wohl die relative Luft-
!5 feuchte in der Vitrine an, gleichzeitig steigt aber auch
die Innentemperatur an. Temperatur und Luftfeuchte sind daher kaum je konstant, sondern ständigen periodischen
Zyklen gemäß den Kühl- bzw. Abtauphasen des Verdampfers unterworfen, wobei beide Zustandsgrö-Ben
die empfohlenen maximalen und minimalen Werte über- bzw. unterschreiten.
Aus dem FR-Gbm 23 68 856 ist es bekannt, einen Luftkanal mit sich verjüngendem Querschnitt in einem
Kühlmöbel zu verwenden. Dieser Luftkanal dient jedoch der Kühlung einer Lampe zwecks Verbindung eines
Warmluftkissens in einem geschlossenen Kühlraum. Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Kühlung
einer Kühlvitrine zu schaffen und eine Kühlvitrine zur Durchführung des Verfahrens derart auszubilden,
daß eine zeitlich praktisch konstante Temperatur und Feuchte im Innenraum der Vitrine erreicht werden
kann. Dabei sollen verhältnismäßig kleinflächige und somit bei tieferen Temperaturen arbeitende und dadurch
reifansetzende Verdampfer verwendet werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 beschrieben.
Durch dieses Verfahren kann erreicht werden, daß der jeweils mit Kältemittel beschickte Verdampfer bzw.
die entsprechende Verdampfergruppe, die benötigte Kälteleistung abgibt während gleichzeitig mit dem sich
in der Abtauphase befindlichen Verdampfer bzw. mit der entsprechenden Verdampfergruppe, die aus dem
Reif zurückgewonnene Kühlluftfeuchte erzielt werden kann. Temperatur und Feuchte können somit im Innenraum
der Vitrine zeitlich unbegrenzt konstant gehalten werden.
Die Erfindung betrifft auch eine Kühlvitrine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Diese
zeichnet sich erfindungsgemäß aus durch die Ausbildung
nach dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 3.
Die gemeinsame Anordnung von Kälte abgebenden Verdampfern und solchen, die sich gleichzeitig in der
Abtauphase befinden und Feuchte abgeben, im Einlaßbereich eines Kühlluftkanals ermöglicht eine gute
Durchmischung der beiden Kühlluftströme zu einem Gesamtkühlluftstrom unterhalb dor Ausstellfläche, der
dann am vorderen Ende der Ablagefläche auf das zu kühlende Gut ausströmt.
Die Kühlvitrine kann mit natürlicher Konvektion, also mit »Stiller Kühlung« arbeiten. Sie können aber auch
als Umluft-Kühlvitrine ausgebildet sein, bei der ein oder mehrere Ventilatoren die Kühlluft umwälzen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer
b5 erfindungsgemäßen Kühlvitrine mit natürlicher Konvektion
schematisch dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 einen vertikalen Querschnitt durch die Vitrine, Fig. 2 einen Teil der Vitrine nach Fig. 1 im Grundriß.
Die Kühlvitrine nach den F i g. 1 und 2 weist eine doppelwandige Rückwand 1 auf, wobei sich zwischen
den beiden Wandteilen ein wärmeisolierendes Material 2, z. B. Glaswatte, befindet Die Seitenwände 3 sind in
gleicher Weise ausgebildet. Über der Rückwand t ist ein Ablagebrett 4 angeordnet, das einen Einlaßschlitz 5
nach oben begrenzt Die Vorderseite der Kühlvitrine ist durch eine Wand 6 begrenzt, über der eine schräg nach
oben verlaufende Glasscheibe 7 angeordnet ist, die dem Käufer den Blick in das Innere der Vitrine ermöglicht.
Das Ausstellgut wird auf einer ausklappbaren Ablagefläche 8 abgelegt, die am hinteren Ende einen senkrecht
nach oben verlaufenden Wandteil 8a aufweist. An der Vorderkante weist die Ablagefläche 8 einen abgerundeten
nach oben ragenden Rand 86 auf. Nach unten ist die Kühlvitrine durch einen Boden 9 abgeschlossen. In Abstand
über diesem ist eine Auskleidung 10 aus rostfreiem Stahlblech oder Kunststoff angeordnet, die zusammen
mit der Unterseite der Ablagefläche 8 einen Kühlluftkanal 11 bildet, der sich über die ganze Breite der
Vitrine bis zu den Seitenwänden 3 erstreckt Die Auskleidung 10 weist vor der Wand 6 eine Abrundung 10c
auf und ragt mit einer ebenen Verlängerung 106 schräg nach oben, wobei sie gegen das Innere der Vitrine geneigt
ist. Der Spalt zwischen dem Rand 86 und der Verlängerung 106 bildet einen Schlitz als Auslaßbereich
lla für die Kühlluft
Die Auskleidung weist an der Rückseite einen senkrechten Wandteil 10c auf, an den unten ein nach vorn
geneigter Teil 1Od anschließt, der an die Auskleidung 10 anschließt, die von hinten nach vorn etwas ansteigt. Am
tiefsten Punkt der Auskleidung befindet sich eine Abflußrinne 12 für Tropf- und Waschwasser. Der Raum
zwischen der Auskleidung 10— 1Od und den Wündteilen
der Kühlvitrine ist ebenfalls mit wärmeisolierendem Material 2 ausgefüllt.
Als Kühlelemente dienende Verdampfer 13 und 14 sind im Raum zwischen dem senkrechten Wandteil 8a
und dem senkrechten Wandteil 10c der Auskleidung angeordnet. Si-- erstrecken sich über die ganze Breite
der Vitrine. Zwischen den beiden Verdampfern ist eine wärmeisolierende Schicht 15 angeordnet, um die Bildung
einer sogenannten Kältebrücke zwischen den beiden Verdampfern 13,14 zu verhindern. Die beiden Verdampfer
13, 14 arbeiten immer im Gegentakt, d. h.. es wird abwechselnd immer nur einem der Verdampfer
Kältemittel zugeführt, während sich der andere Verdampfer in der Abtauphase befindet, in welcher der auf
der Verdampferoberfläche angesetzte Reif abtaut.
Durch diese Ausbildung ?ntsteht ein durch natürliche
Konvektion erzeugter Kühlluftstrom, der durch den Auslaßschlitz lla austritt und über der Ablagcfiäche 8
ein Kühlbett K bildet. Der Luftstrom tritt dann durch den Einlaßschlitz 5 ein und wird vom einen Verdampfer,
ζ. B. 13. abgekühlt, so daß er nach unten in eine Zone M strömt. Ein Teil der einströmenden Luft strömt am auftauenden
Verdampfer, z. B. 14, vorbei, wodurch er Feuchte aufnimmt. Der kalte und der feuchte Luftstrom
mischen sich dann in der Zone M, die somit eine Mischzone darstellt. Der Kühlluftumlauf könnte durch Ventilatoren
beschleunigt werden.
Die Umstellung der Kühlmittelzufuhr von einem Verdampfer bzw. einer Verdampfergruppe zum anderen
Verdampfer bzw. zur anderen Verdampfergruppe kann in an sich bekannter Weise, z. B. durch ein elektrisch
betätigtes Umschaltventil erfolgen, das von einer Zeitschaltuhr
gesteuert wird.
Für optimale Strömungsverhältnisse der Kühlluft haben sich folgende relative Abmessungen der Kühlvitrine
als zweckmäßig erwiesen (vgl. Fig. \): A: B: C: D = 2
bis 1,1 :1 :1 :!. Die Höhe des Kühlbettes K kann das 6-bis
7fache einer Höhe Cdes Auslaßschlitzes lla betra-
gen.
Es wäre ferner möglich, bei geringer Feuchte, wenn genügend Abtaukapazität zur Verfügung steht, durch
Besprühen der Verdampfer mit Wasser eine zusätzliche Reifbildung zu erzeugen. Diese würde dann beim Abtauen
zu einer zusätzlichen Erhöhung der Feur'ne in der Kühlvitrine führen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Kühlung einer Kühlvitrine für Lebensmittel mittels einer Kältemittelverdampfereinrichtung,
unter Einhaltung einer möglichst konstanten Temperatur und Luftfeuchte bei Verwendung
von mindestens zwei Verdampfern oder Verdampfergruppen, wobei die Verdampfer parallel nebeneinander
in einem Kühlluftkanal angeordnet und im Gegentakt betrieben werden, so daß immer mindestens
ein Verdampfer sich in einer Abtauphase befindet, während der andere kühlt, dadurch gekennzeichnet,
daß nur dem in der Kühlphasc befindlichen Verdampfer Kältemittel zugeführt wird, während über den in der Abtauphase befindlichen
Verdampfer Umgebungsluft geführt wird, so daß diese Luft vom auf dem Verdampfer liegenden
Reif Feucht^gxeit aufnimmt und gleichzeitig Reif von der Luftseite subiimiert wird.
2. Kühlvitrine zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit mindestens zwei Verdampfern
oder Verdampfergruppen, die vor der Rückwand der Vitrine parallel nebeneinander in einem Einlaßbereich
eines sich praktisch üb?r die ganze Breite der Vitrine erstreckenden Kühlluftkanals angeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Höhe des unterhalb der Ablagefläche (8) angeordneten
Kühlluftkanals (11) von seinem Anfang (A) bis zu seinem Ende (li'/\m Verhältnis 2 bis 1,1 :1 verjüngt.
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