-
-
Warenverkaufsregal
-
Die Erfindung betrifft ein Warenverkaufsregal mit einer Stellschiene
für Regalböde.
-
Im Ladenbau werden zur Präsentation von Waren Verkaufsregale verwendet,
die vertikale Stellschienen aufweisen, an denen Konsolen befestigt sind, auf die
Regalböden aufgelegt sind.
-
Die Stellschienen derartiger Verkauf sregale sind freitragend ausgebildet,
d.h. sie sind zwar in ihrem unteren Bereich an einem Sockel oder dergleichen befestigt
und dadurch in vertikaler Position gehalten, sie-müssen jedoch entsprechend stabil
ausgebildet oder durch Rückwände oder Verstrebungen verstärkt sein, um die Last
der auf den Regalböden ausgestellten Ware aufnehmen zu können.
-
Zur Verstärkung der Verkfsregale ist ein beträchtlicher Materialaufwand
erf~rderlich, der die Kosten und das Eigengewicht des Verkaufsregals beträchtlich
erhöht. Dennoch läßt sich trotz aufwendiger Verstärkungen nicht verhindern, daß
sich die Stellschienen bei starker Belastung der Regalböden im. oberen Bereich nach
vorne biegen.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Warenverkaufsregal
der eingangs genannten Art zu entwickeln, das trotz geringen Materialaufwandes eine
große Stabilität aufweist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Stellschiene
auf der den Regalböden abgewandten Seite vorgespannt ist.
-
Erfindungsgemäß ist eine Stellschiene, bzw. bei einem Verkaufsregal
mit mehreren Stellschienen mindestens eine der Stellschienen, entgegen der Kraft
vorgespannt, die bei Belastung der Regalböden auf die Stellschiene wirkt. Somit
befindet sich die Stellschiene, wenn das Verkaufsregal beladen ist, zumindest annähernd
im Gleichgewichtszustand und das Verkaufsregal neigt sich nicht oder nur unwesentlich
nach vorne. Als weiterer Vorteil ist anzuführen, daß der Material-und Kostenaufwand
für das erfindungsgemäße Warenverkaufsregal vergleichsweise gering ist.
-
Bei einer bevorzugten Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes ist
die Vorspannung der Stellschiene verstellbar.
-
Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, das Warenverkaufsregal dem
momentanen Beladungszustand stets optimal anzupassen. Anstatt einen durchschnittlichen
Wert für die Vorspannung fest vorzugeben, der je nach den Gegebenheiten mehr oder
weniger stark john den tatsächlichen Verhältnissen abweicht, läßt sich die Vorspannung
in Abhängigkeit von dem Gewicht, der Verteilung und der Menge der ausgestellten
Ware regulieren.
-
Gemäß einer vorteilhaften Ausbildung des Erfindungsgegenstandes ist
in dem oberen und unteren Endbereich der Stellschiene eine erste Abspannung befestigt,
die in ihrem Mit-
telbereich mittels einer ersten Abstützung von
der Stellschiene weggedrückt ist.
-
Die erste Abspannung ist zweckmäßigerweise als Seil oder Flachband
ausgebildet, das entweder an der Stellschine selbst oder an einem mit der Stellschiene
fest verbundenen Teil des Warenverkaufsregales, beispielsweise einem Sockel, befestigt
ist. Die Abspannung ist etwa in der Mitte der Stellschiene von dieser weggedrückt
und straff gespannt, so daß sie einerseits über die Abstützung eine Druckkraft nach
vorne auf die Mitte der Stellschiene und andererseits auf die Enden der Stellschiene
eine Zugkraft nach hinten ausübt.
-
Es ist zweckmäßig, wenn be einem erfindungsgemäßen Warenverkaufsregal
mit einem Decentragarm die erste Abspannung im oberen Endbereich der Stellschiene
umgelenkt und an dem Deckentragarm befestigt ist.
-
In der Decke von Warenverkaufsregalen sind Beleuchtunsinrichtungen
untergebracht, die, um das Regal voll auszuleuchten, an dem vorderen Rand angeordnet
sind. Durch das Eigengewicht der Decke und durch das Gewicht der Beleuchtungseinrichtungen
würde sich die Decke nach unten neigen.
-
Dies wird dadurch verhindert, daß die erste Abspannung eine Zugkraft
auf die Decke ausübt. Da die Abspannung an der Stellschiene umgelenkt ist, liest
sie fest an deren oberen Ende an, so daß die Vorspannung der Stellschiene gewährleistet
ist.
-
Insbesondere ist es von Vorteil, wenn in weiterer Ausgestaltung des
Erfindungsgegenstandes die erste Abstützung über eine zweite AtstsiCzflng für eine
zweite Abspannung, deren Enden a£T. vorderen und am hinteren Ende des Deckentragarms
befestigt sind, geführt und zusammen mit dieser am vorderen
Ende
des Deckentragarms befestigt ist.
-
Der Deckentragarm ist in analoger Weise wie die Stellschiene vorgespannt,
um zu verhindern, daß er sich durchbiegt.
-
Zur Verstellung der Vorspannung werden in Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
zwei Möglichkeiten vorgeschlagen, die entweder alternativ oder zusammen vorgesehen
sind.
-
Gemäß dem ersten Vorschlag ist die Länge der ersten und/oder der zweiten
Abspannung veränderbar.
-
Gemäß dem zweiten Vorschlag ist die Länge der ersten Abstützung zwischen
der ersten Abspannung und der Stellschiene und/oder der zweiten Abstützung zwischen
der zweiten Abspannung und dem Deckentragarm verstellbar.
-
Bei dem letzteren Vorschlag ist es insbesondere von Vorteil, wenn
die erste und/oder zweite Abstützung ein von der Regalvorderseite aus drehbares,
in der Stellschiene bzw. dem Beckentragarm geführtes Gewinde aufweist.
-
Die Vorspannung läßt sich hierbei besonders leicht einstellen, ohne
daß das Warenverkaufsregal beiseite gerückt werden muß. Dies ermöglicht ein rasches
Umräumen des auf dem Warenverkaufsregal befindlichen Warensortiments, sogar während
der Verkaufszeiten.
-
Der Erfindungsgegenstand ist besonders geeignet für gekühltes oder
tiefgekühlte Warenverkaufsregale, die eine wärmeisolierte Rückwand sowie gegebenenfalls
eine wärmeisolierte Decke aufweisen. Diese Bauteile sind in der Regel an der Stellschiene
und dem Deckenträger befestigt und stützen sich daran ab. Es ist daher wichtig,
Stellschiene und Deckenträger vorzuspannen, um zu verhindern, daß sich das Waren-
verkaufsregal
verzieht. Die Befestigungen und die Abstützung der Abspannung stellen jedoch Wärmebrücken
von der Stellschiene bzw. dem Deckentragarm in den Außenraum dar.
-
Aus diesem Grund wird in Weiterbildung des Erfindungsgegenstandes
vorgeschlagen, daß zwischen erster Abspannung und Stellschiene und/oder zwischen
zweiter Abspannung und Deckenträger die Befestigungen der ersten und/oder zweiten
Abspannung sowie die erste und/oder zweite Abstützung zumindest im Bereich der Durchführung
durch die Rückwand bzw. Decke aus einem schlecht wärmeleitenden Material gefertigt
sind.
-
Als schlecht wärmeleitendes Material eigenen sich vor allem Kunststoffe.
Sofern eine verstellbarefAbstützung verwendet ist, ist es denkbar, daß e n Ende
der Abstützung ein in der Stellschiene bzw. dem Deckel-träger geführtes metallisches
Gewinde trägt und über ein in der Wärmeisolierung liegendes Kunststoff-Zwischenstück
mit einem außerhalb der Wärmisolierung liegenden Aufnehmer für die Abspannung verbunden
ist.
-
Das Kunststoff-Zwischenstück ist mit Vorteil aus zwei aufeinanderliegenden
Scheiben zusammengesetzt, von denen die eine an dem Gewinde und die andere an dem
Aufnehmer befestigt ist.
-
Die Erfindung sowie weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand
von schematisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
-
Hierbei zeigen: Figur 1 ein als Tiefkühlregal ausgebildetes erfindungsgmäßes
Warenverkaufsregal im Querschnitt, Figur 2 ne andere Ausführungsform eines erfindungsgemaBen
Warenverkaufsregals im Querschnitt Figur 3 eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Warenverkaufsregals im Querschnitt,
Figur 4 eine weitere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Warenverkaufsregals im Querschnitt, Figur 5 eine graphische
Gegenüberstellung der Neigung eines Warenverkaufsregals mit nicht vorgespannter
und mit erfindungsgemäß vorgespannter Stellschiene.
-
Figur 1 zeigt ein tiefgekühltes Warenverkaufsregal mit einer im rückwärtigen
Teil angeordneten vertikalen Stellschiene 1.
-
in die mehrere Konsolen 2 eingehängt sind. Auf die Konsolen 2 sind
Regalböden 3 aufgelegt, auf denen die zu verkaufende Ware präsentiert wird. In Längsrichtung
des erfindungsgemäßen Warenverkaufsregals, d.h. senkrecht zur Bildebene, sind, je
nach Art des Regals, eine oder mehrere Stellschienen mit Konsolen vorgesehen, von
denen in der gewählten Schnittdarstellung nur jeweils eine zu erkennen ist.
-
Das Warenverkaufsregal ist von einer Wärmeisolierung 4 umgeben, die
auf der dem Kunden zugewandten Seite als Glastür 5 ausgebildet ist. Das Warenverkauf
sregal ruht auf einem Sockel 6, der mit der Stellschiene 1 entweder unmittelbar
oder über die Wärmeisolierung 4 verbunden ist.
-
Bei Belastung der Regalböden 3 durch ausgestellte Ware, sowie durch
das Eigengewicht der Regalkonstruktion, wirkt auf die tragende Stellschiene 1 eine
Kraft, durch die sich die Stellschiene, zumindest in ihrem oberen Bereich, nach
vorne neigen würde. Als Abhilfe dagegen ist erfindungsgemäß die Stellschiene 1 gegen
diese Kraft vorgespannt.
-
Zur Erzeugung der Vorspannung ist eine Abspannung 7 vorgesehen, die
als Stahlseil oder Stahlflachband ausgebildet ist. Das obere Ende der Abspannung
7 ist am oberen Ende der Stellschiene 1 befestigt, während das untere Ende der Abspannung
7 im Bereich des unteren Endes der Stellschiene
1 am Sockel 6 befestigt
ist. Etwa in der Mitte zwischen den beiden Befestigungspunkten befindet sich eine
Abstützung 8, durch die die Abspannung 7 aus der Verbindungslinie der beiden Befestigungspunkte
von der Stellschiene 1 weggedrückt ist. Auf diese Weise erhält die Abspannung 7
in Seitenansicht die Form eines flachen V, dessen Enden an der Rückwand und dessen
Mitte an der Abstützung 8 anliegen. Je nach Spannungszustand der Abspannung 7 wird
eine nach hinten gerichtete Zugkraft auf die Enden der Stellschiene 1 und eine nach
vorne gerichtete Druckkraft auf die Mitte der Stellschiene 1 erzeugt. Diese Kraft
ist entgegengesetzt zu der oben erwähnten Kraft nach vorne auf die Stellschiene
gerichtet, die durch das Gewicht der ausgestellten Ware erzeugt wird, und kompensiert
diese. Durch eine preisgünstige und technisch nicht aufwendige Konstrukt:on ist
somit erfindungsgemäß ein Verbiegen der Stellschiene verhindert.
-
In der gezeigten Ausführungsform ist die Abstützung in Richtung der
Pfeile 9 verstellbar ausgebildet, so daß die Vorspannung je nach Bedarf, d.h. je
nach Verteilung und GeWicht der auf den Regalböden 3 ausgestellten Ware, vetstellbar
ist.
-
Bei einem Warenverkaufsregal mit mehreren Stellschienen ist zumindest
eine Stellschiene 1 vorgespannt, beispielsweise bei drei Stellschienen die mittlere.
Es ist aber ebensogut denkbar, daß sämtliche Stellschienen vorgespannt sind.
-
Damit keine Wärmebrucke von der Umgebung zur Stellschiene 1 entsteht,
ist sowohl die Abstützung 8 als auch die Befestigung am Ende der Abspannung 7 im
Bereich der Durchführung durch die Wärrneisl~erung 4 aus deinem schlecht wärmleitenden
Material, z.B. Kunststoff, gefertigt, während die mit der Abspanung 7 und mit der
Stellschiene 1 verbundenen Tei-
le beispielsweise aus Metall bestehen.
Die Abstützung 8 ist bei der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
vom Warenraum aus verstellbar. Sie ist aus zwei Teilen zusammengesetzt, nämlich
einem Gewindestab 10, der in einem entsprechenden Gegengewinde in der Stellschiene
1 geführt ist, und der vom Warenraum aus drehbar ist, sowie einem Bolzen 11, der
an seinem unteren Ende ein Auflager 12 trägt. Zwischen Gewindestab 10 und Bolzen
11 befindet sich ein Zwischenstück aus einem schlecht wärmeleitenden Material, das
aus zwei aufeinanderliegenden Scheiben 13 zusammengesetzt ist, die am Gewindestab
10 bzw. am Bolzen 11 befestigt sind.
-
Das schlecht wärmeleitende Zwischenstück 14 an der Befestigung der
Abspannung 7 ist dagegen aus einem Stück gefertigt.
-
Durch Drehen des Gewindestabes 10 läßt sich die Abstützung 8 in Richtung
der Pfeile 9 hin- oder herbewegen und damit die Vorspannung vergrößern oder verringern.
-
Figur 2 zeigt eine andere Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
Für analoge Bauteile sind hier, wie auch in den folgenden Figuren, dieselben Bezugszeichen
wie in Figur 1 verwendet.
-
Im Unterschied Za Figur 1 ist das Warenverkaufsregal als vorne offenes
Kühlregal ausgebildet. Außerdem ist die Abstützung 8 nicht in der Stellschiene 1
geführt, sondern drückt sich lediglich über ein Zwischenstück aus einem schlecht
wärmeleitenden Material von dieser ab. Eine Verstellmöglichkeit in Richtung der
Pfeile 9 ist nur von der Rückseite des Warenverkaufsregals aus gegeben. Hierbei
trägt der Bolzen 11 ein Gewinde, das in das Zwischenstück einschraubbar ist.
-
Eine andere Möglichkeit zur Verstellung der Abspannung 7 ist in Figur
3 gezeigt. Dort ist die Abstützung 8 starr
ausgebildet, während
die Befestigungen an den Enden der Abspannung 7 als Spannschlösser ausgebildet sind,
durch die die Abspannung in Richtung der Pfeile 15 verkürzt oder verlängert und
dadurch die Vorspannung der Stellschiene vergrößert oder verringert werden kann.
-
Figur 4 zeigt ein tiefgekühltes Warenverkaudsregal, bei dem nicht
nur die Stellschiene 1, sondern außerdem ein Deckentragarm 16 vorgespannt ist. Hierfür
ist eine zweite Abspannung 17 vorgesehen, deren Enden im Bereich der Enden des Deckentragarms
16 befestigt sind und die in der Mitte von einer zweiten Abstützung 18 vom Deckentragarm
16 weggedrückt ist. Die Befestigungen und die zweite Abstützung sind im Bereich
der Durchführung durch die wärmeisolierte Decke mit Zwischenstücken lus einem schlecht
wärmeleitenden Material versehen. Die erste Abspannung 7 ist am oberen Ende der
Stellschiene nicht an dieser befestigt, sondern an einer Umlenkung 19 umgelenkt,
über die zweite Abstützung 18 geführt und, zusammen mit der zweiten Abspannung 17,
am vorderen Ende des Deckentragarms 16 befestigt.
-
Mit dieser Konstruktion ist einerseits ein Durchbiegen der Stellschiene
1 und ein Herabneigen der Vorderseite der Decke, als auch ein Durchhängen der Decke
in sich vermieden.
-
Figur 5 zeigt die Verschiebung eines Punktes A am oberen Ende eines
schematisch dargestellten Warenverkaufsregals 20 mit drei Stellschienen ohne die
erfindungsgemäße Vorspannung (strichpunktierte zurven)und mit der erfindungsgemäßen
Vorspannung der Stellschienen (durchgezeichnete Kurven) jeweils in Abhängigkeit
von der Belastung pro laufenden Meter.
-
Die Verteilung der Last ist dabei derart, daß die Belastung der wegalböden
vc. unten nach oben abnimmt. Die unteren Kurven sa) zeigen jeweils die Verschiebung
bei den äußeren Stellschie, die oberen Kurven (m) die der mittleren
Stellschiene.
-
Die beiden gestrichelten Linien geben die Rückstellung des Punktes
A bei Entlastung an, wobei in beiden Fällen bei völliger Entlastung der Regalböden
eine bleibende.Verformung festzustellen ist.
-
Es zeigt sich, daß sowohl die Auslenkung des Punktes A bei Belastung
als auch die bleibende Verformung bei Entlastung durch den Erfindungsgegenstand
wesentlich verringert ist.