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Verfahren und Vorrichtung zum Verlegen von Textil-
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gut Die Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine Vorrichtung zum
Verleqen von Textilgut, das in Strangform einer Naßbehandlung unterworfen wird.
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Bei vielen Ausrstunssnrozessen in aer Textilindustrie wird das oft
. relativ breite Textilqut vielfach strangförmig zusammengefaßt, da eine Naßbehandlung
in Strang form im allgemeinen wirtschaftlicher ist als eine Behandlung des Textilgutes
in seiner vollen Breite. Kritisch ist eine solche Naßbehandlung von Textilgut in
Strangform im allgemeinen desweqen, weil bei dc Strangbehandlung auftretende Lbngsmarkierungen-
(z.B. besonders ausgeprägte Falten) sich oftmals nicht mehr entfernen lassen.
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Um ausgeprägten Längsmarkierungen im Textilgut während der Behandlung
entgegenwirken zu können, hat man bereits verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen.
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Hierzu eignet sich besonders günstig das sog. Verlegen des Stranges,
was bedeutet, daß das Textilgut in irgendeiner Form in seiner Breitenrichtung verändert
und anschließend wieder neu zum Strang gerafft wird. Man stellt sich dabei vor,
daß das Textilgut danach jeweils in anderer Form in Strangfalten gelegt wird, wobei
ein mehrmaliges Wiederholen eines solchen Verlegens sicherstellen soll, daß die
sich kurzzeitig im Textilgut aufbildeneden Falten keine dauerhaften Falten werden.
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Es ist auch bereits aus der Praxis bekannt, schlauch-,;rmig-gestricktes
oder zu einem Schlauch zusammengenähtes Textilgut während der Behandlung zu verlegen,
indem man den Schlauch kontrolliert mit Luft füllt.
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nas Zusammennhen von Textilgut zu einem Schlauch stellt einen beträchtlichen
Zeitaufwand dar.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs genannten Art (sowie eine zu dessen Durchführung geeignete Vorrichtung)
zu schaffen, das mit verhältnismäßig einfachen Mitteln ein zuverlässiges und äußerst
kontrolliertes Verlegen von strangförmiq zusammengefaßtem Textilgut gestattet.
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Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß das strangförmige
textilgut vor und/oder nach dem Eintauchen in ein Flüssikeitsbad von unten mit Luft
beaufschlagt und hierdurch verlegt wird.
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Bei diesem erfindungsgemäßen Vorgehen genügt ein Flüssigkeitsbad mit
verhältnismäßig kleiner Flüssigkeitsmenge. Die Luft kann hierbei ganz gesteuert
so dem strangförmigen Textilgut zugeführt werden, daß der Strang mit Luft gefüllt
und in eine etwa bauchige Form geblasen wird, wodurch eventuell gebildete Falten
geglättet und der Strang nahezu vollkommen ausgebreitet werden kann, worauf er sich
dann
wieder in anderer Form zusammenlegt.
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Die Beaufschlagung von Luft soll dabei mit verhältnismäßig . niedrigen
Druck sowie mit einer verhältnismäßig großen Luftmenge erfolgen.
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Eine zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Vorrichtung zeichnet
sich erfindungbgemäß dadurch aus, daß ein das Flüssigkeitsbad enthaltendes Flüssigkeitsbecken
vorgesehen ist, an dessen Textilgut-Ablaufende eine quer zur Textilgut-Transportrichtung
über das Becken verlaufende, das Textilgut in das Flüssigkeitsbad eintauchende,
freidrehbare Umlenkwalze angeordnet ist, vor und/oder hinter der - in Textilgut-Transportrnchung
betrachtet - wenigstens eine sich ebenfalls quer über das Becken erstreckende Blaseinrichtung
mit deutlichem Abstand angeordnet ist, deren Oberseite gleichmäßig über die ganze
Arbeitsbreite verteilte Luftaustrittsöffnungen aufweist und gleichzeitig eine Führungsfläche
für das Textilgut bildet.
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Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der
folgenden Beschreibung einiger in der Zeichung veranschaulichten Ausführungsbeispiele.
In der weitgehend schematisch gehaltenen Zeichung zeigen Fig. 1 eine geschnittene
Seitenansicht eines Flüssigkeitsbeckens mit umlenkwalze und Blaseinrichung , zur
Erläuterung des allgemeinen Verfahrensgedankens.
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Fig 2 eine Querschnittsansicht durch das Becken der Fig. 1, bei einer
Schnittführung entlang der Linie II - II; Fig. 3 eine ähnliche Seitenansicht wie
Fig. 1, jedoch mit einer weiteren Umlenkwalze und einem zwischen den beiden Umlenkwalzen
angeordneten Rechen; Fig. 4 eine Aufsicht auf ein Flüssigkeitsbecken ähnlich der
Fig. 1, jedoch bei zusätzlicher Anordnung eines Rechens im Strangzulaufbereich vor
der Blaseinrichtung; Fig. 5 eine Aufsicht auf eine Rechenausführung, die durch ein
Luftblasrohr mit darauf angeordneten zinkenartigen Stäben gebildet wird; Fig. 6
und 7 Querschnittsansichten von zwei verschiedenen Na(3hehandlungsmaschinen, in
denen das Flüssigkeitsbecken mit seinen Verlegereinrichtungen angeordnet ist; Fig.
8 eine zum Teil geschnittene Perspektivansicht einer kontinuierlich arbeitenden
Naßbehandlungsmaschine, in der das stranförmige Textilgut nacheinander in Schraubenlinienform
mehrere Naß behandlungskammern durchläuft, wobei zwischen jeweils zwei aufeinander
folgenden Kammern ein Flüssigkeitsbecken mit zugehörigen Einrichtungen zum Verlegen
des Textilgutes niiiJeordnet ist.
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Das Grundprinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens sei zunächst anhand
Fig. 1 im Zusammenhang mit einer vereinfacht dargestellten Vorrichtung erläutert.
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Nach dieser Fig. 1 wird ein in üblicher Weise strangförmig zusammengerafftes
Textilgut 1 in Richtung der Pfeile2 durch ein Flüssigkeltsbecken 3 transportiert;
für den Transport können allgemein bekannte mechanische oder hydraulische Einrichtungen
verwendet werden, die gegebenenfalls auch in ihrer Transportgeschwindigkeit einstellbar
sind.
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Am Textilgut-Ablaufende 3a des Beckens 3 ist eine quer zur Textilgut-Transportrichtung
(Pfeil2) über das Becken 3 veriaufe>de-Umlenkwalze 4 angeordnet, die frei drehbar
ist und somit in Richtung des Pfeiles 4a mit dem Textilgut 1 mitdrehen kann. In
dem Flüssigkeitsbecken 3 ist ein Flüssigkeitsbad 5, in das das Textilgut 1 mit Hilfe
der Umlenkwalze 4 eingetaucht wird. Am Textilgut-Zulaufende 3b des Flüssigkeitsbeckens3
befindet sich bei diesem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 eine sich ebenfalls quer
über das Becken 3 erstreckende Blaseinrichtung 6, die rohrförmig ausgebildet sein
und einen viereckigen (wie dargestellt) oder runden Querschnitt aufweisen kann und
die mit deutlichem Abstand vor der Umlenkwalz 4 (in Textilgut-Transportrichtung
-Pfeil2 - betrachtet) angeordnet ist Die Oberseite 6a der Blaseinrichtung 6 kann
entweder mit wenigstens einem über die ganze Arbeitsbreite verlaufenden Luftaustrittsschlitz
oder - vorzugsweise - mit einer
Vielzahl von gleichmäßig über die
ganze Arbeitsbreit verteilten Luftaustrittsöffnungen versehen sein. Diese Oberseite
6a der Blaseinrichtung 6 bildet gleichzeitig eine Führungsfläche für das dem Flüssigkeitsbecken
3 zutransportierte Textilgut 1, weshalb sie zweckmäßig in Form einer in Textilaut-Transportrichtung(Pfeile2)gewölbten
Platte ausgebildet ist. Bei der Anordnung der Blaseinrichtung 6 gegenüber dem Becken
3 bzw. dem darin befindlichen Flüssigkeitsbad 5 ist darauf zu achten, daß die mit
den Luftaustrittsöffnungen versehene Oberseite 6a der innerhalb des Beckens 3 angeordneten
Blaseinrichtung 6 etwas oberhalb des Flüssigkeitsspiegels 5a im Becken 3 liegt.
Auf diese Weise befindet sich der Luftaustritt aus der Blaseinrichtung 6 etwas über
dem Flüssigkeitsspiegel 5a, wodurch eine Schaumerzeugung innerhalb des Flüssigkeitsbades
durch die Luftbeaufschlagung vermieden wird.
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Das Verlegen des Textilgutes 1 erfolgt beim Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1 in folgender Weise: Während irgendeiner Naß behandlung wird das strangförmig
zusammengefaßte Textilgut 1 dem Zulaufende 3b des Flüssigkeitsbeckens 3 von unten
her zugeführt.
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Hierbei gelangt das Textilgut zunächst über die Oberseite 6a der
Blaseinrichtung 6, der von einem nicht näher veranschaulichten, allgemein bekannten
Gebläse Luft zugeführt wird. Die Luftzuführung zur Blaseinrichtung 6 erfolgt dabei
zweckmäßig in der Weise,
daß die Luft durch die OberseIte 6a gleichmäßig
verteilt über die ganze Arbeitsbreite nach oben hin austreten kann, damit das Textilgut
1 - in diesem Falle vor dem Eintauchen in das Flüssigkeitsbad 5 - von unten her
mit Luft beaufschlagt wird, und zwar in der Weise, daß der Textilgutstrang mit verhältnismäßig
niedrigem Druck und relativ großer Luftmenge schonend gefüllt und dadurch in etwa
bauchiger Form bis annähernd auf seine ganze Breite ausgebreitet werden kann, wie
es in Fig. 1 bei la angedeutet ist. Das dabei kontinuierlich weitertransportierte
Textilgut 1 gelangt dann in das Flüssigkeitsbad 5 und wird von der Umlenkwalze 4
noch besonders in dieses Flüssigkeitsbad 5 eingetaucht, bevor es das Flssigkei;becken
3 wieder verläßt und wieder in die vorherige Strangform gebracht wird.
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Je nach der gewünschten Intensität des Verlegens kann das Textilgut
1 dabei einmal- (wie in Fig. 1 gezeigt) oder auch mehrmals (mit entsprechend vielen
Blaseinrichtungen und Umlenkwalzen im bzw. im Bereich des Flüssigkeitsbeckens) in
das Flüssigkeitsbad 5 eingetaucht werden. Eine weitere Möglichkeit zur Beeinflussung
der Intensität des Verlegens des Textilgutes 1 besteht darin, daß die - in Richtung
des pfeiles 2 gesehen - vor der Umlenkwalze 4 angeordnete Blaseinrichtung 6 einen
Abstand A von Mitte Blaseinrichtung (vgl. Mittellinie 6b) bis zum ihr zugewandten
Umfang der Umlenkwalze 4 vom 0,2- bis 2-fachen Wert der ganzen Textilgutbreite besitzt.
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Gegebenenfalls kann dieser Abstand A durch eine verschiebbare Anordnung
der Blaseinrichtung 6 einstell-
bar sein. Für die Wirkung der Luftbeaufschlagung
seitens der Blaseinrichtung 6 gegenüber dem Textilgut 1 ist ein besonders großer
Abstand A äußerst vorteilhaft, weil dabei auch mit verhältnismäßig kleinen Luftmengen
eine starke Ausbreitung und somit ein wirkungsvolles Verlegen des Textilgutes 1
begünstigt wird.
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Besonders günstig ist es hierbei, wenn die Luftbeaufschlagung mit
einem Druck von etwa 0,0015 bis 0,0045 bar, vorzugsweise etwa 0,002 bis 0,003 bar,
3 ferner mit einer Luftmenge von etwa 50 bis 400 in je Meter Textilgutbreite sowie
mit einer Transportgeschwindigkeit des Textilgutes 1 von etwa 50 bis 200 m/mintvorzugsweise
60 bis 120 m/min,erfolqt.
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Die Wirksamkeit dieses Verlegeverfahrens kann außerdem auch noch durch
eine geeignete Wahl der Strangbreite beeinflußt werden. Es hat sich bei den der
Erfindung zugrunde liegenden Versuchen als sehr günstig erwiesen, wenn das Textilgut
für die Nachbehandlung in einer Strangform zusammengehalten wird, die etwa 20 bis
60 A, vorzugsweise 30 bis 50 %, der ganzen Textilgutbreite entspricht. Hier kann
dann bei dem llinwegführen des Textilgutes 1 über die Blaseinrichtung 6 ein ausgezeichnetes
Verlegen des Textilgutes durch die erwähnte Luftbeaufschlagung erfolgen.
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Während es im zuvor geschilderten Ausführungsbeispiel vorgezogen wird,
den Textilgutstrang vor seinem Eintauchen in das Flüssigkeitsbad 5 mit Luft
zu
beaufschlagen (durch Blaseinrichtung 6), kann eine ähnlich gute Verlegewirkung auch
erzielt werden, wenn - wie in Fig. 1 rechts oben strichpunktiert angedeutet - kurz
hinter dem Flüssigkeitsbecken 3 bzw. der Umlenkwalze 4 eine gleichartige Blaseinrichtung
6' zur Luftbeaufschlagung und Verlegung des Textilgutes 1 r vorgesehen ist. Grundsätzlich
kann selbstverständlich auch sowohl vor als auch hinter dem Eintauchen des Textilgutes
1 in das Flüssigkeitsbad 5 eine solche Blaseinrichtung 6 bzw. 6' vorgesehen sein;
im allgemeinen wird sich jedoch aus raumsparenden Gründen die in Fig.1 mit ausgezogenen
Linien anedeutete Anordnung der Blaseinrichtung 6 als günstiger anbieten. Hinsichtlich
des Flüssigheitsheckens 3 sei noch gesagt, daß dieses bevorzugt in Form einer verhältnismäßig
flachen Wanne ausgebildet ist, die sich über die ganze Arbeitsbreite einer entsprechenden
Naßbehandlungsmaschine oder jeweils über die entsprechende Strangbreite eines Textilgutstranges
erstrecken kann. In jedem Falle ist nur eine verhältnismäßig kleine Flüssigkeitsmenge
für das Flüssigkeitsbad 5 erforderlich.
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Während des Hinwegführens des Textilgutes 1 über die Blaseinrichtung
6 bzw. über deren perforierte Oberseite 6a läßt es sich nicht vermeiden, daß aus
dem nassen Textilgut 1 Flüssigkeit durch die Luftaustrittsöffnungen der Oberseite
6a in das innere der Blaseinrichtung 6 gelangt. Damit nun die sich in der Blaseinrichtung
6 ansammelnde Flüssigkeit die Luft-
beaufschlagung nicht behindert,
kann die Blaseinrichtung 6 - wie in Fig. 2 veranschaulicht - mit ihren beiden Enden
6c und 6d über die beiden entsprechenden Längsseitenränder 3c bzw. 3d des Flüssigkeitsbeckens
3 hinausragen, wobei jedes dieser Enden 6c bzw. 6d eine Abflußleitung 7 für die
angesammelte Flüssigkeit aufweist.
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Fig. 3 zeigt nun eine Weiterbildung der anhand Fig.1 erläuterten Vorrichtung.
Zur Vermeidung unnötiger Wiederholungen seien bei der Darstellung in Fig. 3 dieselben
Bezugs zeichen für gleichartig ausgewählte Vorrichtungsteile verwendet.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 3 wird das in Richtung
der Pfeile 2 transportierte Textilgut 1 zunächst über die perforierte Oberseite
6a der Blaseinrichtung 6 hinweggeführt und dabei mit Luft beaufschlagt (und auf
diese Weise verlegt), bevor es in das Flüssigkeitsbad 5 des Beckens 3 eintaucht
und über die Umlenkwalze 4 aus dem Becken 3 wieder herausgeführt wird. In diesem
Falle ist nun jedoch - in Transportrichtung (Pfeil 2) gesehen- mit Abstand hinter
der Umlenkwalze 4 noch eine zweite Umlenkwalze 8 parallel zur ersten Umlenkwalze
4 angeordnet kommt. Der Abstand zwischen den beiden Umlenkwalzen 4 und 8 ist so
bemessen, daß dazwischen ein Rechen 9 angeordnet werden kann, der eine Änzahl von
zinkenartigen Stäben 10 aufweist, die -senkrecht zur Zeichenebene der Fig. 3 betrachtet
-mit so großen Abständen hintereinander angeordnet
sind, wie es
zum Zusammenhalten eines Textilgutstranges bzw. zum Wiederzusammenfütiren des neuverlegten
Textilgutstranges erforderlich ist. Die Anordnung eines solchen Rechens ist vor
allem auch dann von Vorteil, wenn mehrere Textilgutstänge nebeneinander durch das
Flüssigkeitsbecken 3 bzw.
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durch entsprechend abgeteilte Beckenkammern hindurchgeleitet werden,
um ein Verlegen des Textilgutes herbeizuführen.
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Zusätzlich oder anstelle der Anordnung des Rechens 9 hinter der Umlenkwalze
4 bzw. hinter dem Flüssigkeitsbecken 3 könnte selbstverständlich auch vor dem Flüssigkeitsbecken
bzw. in Bereich von dessen Einlaufende 3b eine gle ohartige Einrichtung in Form
eines Rechens vorgesehen sein. In Fig. 4 ist daher -in der Aufsicht - eine Ausführungsform
dargestellt, bei der gleichartig zum Beispiel der Fig. 1 ausgebildete Vorrichtungsteile
wiederum mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Es wird hierbei angenommen,
daß das Textilgut 1 in Form von vier etwa parallellaufenden Strängen 1b, 1c, 1d,
1e in Richtung der Pfeile 2 über die Blaseinrichtung 6 bzw. deren perforierte Oberseiten
6a und durch das Becken 3 hindurchgeführt wird, wobei es beim Entlangführen unter
der Umlenkwalze 4 durch diese besonders in das Flüssigkeitsbad 5 innerhalb des Beckens
3 eingetaucht wird. In diesem halle ist ein Rechen 9' unmittelbar vor dem Zu laufende
3b des Flüssigkeitsbeckens 3 angeordnet. Dieser Rechen 9' besitzt wiederum eine
Anzahl von zinkenartigen Stäben 10', die
mit so großen Abständen
über Arbeitsbreite der Vorrichtung verteilt sind, daß sie seitliche Abschirmungen
zur Begrenzung der Breite der Textilgutstränge 1b bis le bilden können. Hierbei
brauchen die Textilgutstränge nicht unbedingt alle gleich breit zu sein, sondern
sie können auch eine unterschiedliche Breite aufweisen, wie ein Vergleich zwischen
den Strängen 1d und 1c bzw.
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le zeigt.
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Während in den Ausführungsbeispielen der Fig. 3 und 4 der Rechen
9 bzw 9' in jedem Falle gesondert von einer vorhandenen Blaseinrichtung ausgebildet
und angeordnet ist, besteht - wie Fig. 5 zeigt - auch die Möglichkeit den Rechen
mit der Blaseinrichtung zu kombinieren. In diesem Falle (Fig. 5) ist die Blaseinrichtung
vorzugsweise in Form eines Blasrohres 11 ausgeführt, das an seiner dem Textilgut
zugewandten Oberseite 11a über die ganze Arbeitsbreite gleichmäßig verteilte Luftdurchtrittsöffnungen
aufweist. Auf dieses Blasrohr 11 sind mehrere manschettenartige Halterungen 12 aufgeschoben,
die in Richtung der Doppelpfeile 13 einstellbar sind und nach Art von Rohrschellen
festgeklemmt werden können.
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Diese Halterungen 12 tragen je einen zinkenartigen Abschirmstab 14
als seitliche Begrenzung für ein Zusammenhalten bzw. Wiederzusammenlegen von Textilgutsträngen,
wie es anhand der Fig. 3 und 4 erläutert worden ist. Es ergibt sich auf diese Weise
eine besonders einfache und wirkungsvolle Kombination von Blaseinrichtung und Rechen.
Dabei besteht ferner
selbstverständlich auch die Möglichkeit, diese
Ausführungsform gemäß Fig. 5 an einer Stelle in bezug auf das Flüssigkeitsbecken
anzuordnen, die eine Luftbeaufschlagung des strangförmigen Textilgutes vor und/oder
nach dem Eintauchen in das Flüssigkeitsbad gestattet.
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Dieses Verfahren zum Verlegen von T«:tilgut kann in der Praxis nun
äußerst verschiedenartig bei sehr unterschiedlichen Naßbehandlungsarten für strangförmiges
Textilgut verwendet werden; es bietet sich vor allem an, dieses Verfahren bzw. die
zur Durchführung geeignete Vorrichtung innerhalb einer Naßbehandlungsmaschine gleichzeitig
mit zu verwenden, wobei diese Maschine sowohl für kontinuierliches als auch:fur
diskontinuierliches Naßbehandeln und sowohl für eine atmosphärische als auch für
eine Hochtemperatur- Naßbehandlung geeignet sein kann. Dies deutet bereits an, daß
auch bereits vorhandene Naßbehandlungsmaschinen so umgerüstet werden können, daß
das oben beschriebene Verlegen von strangförmigem Textilgut durch Luftbeaufschlagung
gleichzeitig in ihnen durchgeführt werden kann, wozu es eines relativ geringen Umrüstungs-Aufwandes
bedarf.
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Anhand der Fig. 6 bis 8 seien daher einige Naßbehandlungsmaschinen
erläutert, in denen sich der Einsatz der oben anhand der Fig. 1 bis 5 erläuterten
Verlegevorrichtung besonders anbietet.
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In Fig. 6 ist zunächst eine diskontinuierlich arbeitende Naßbehandlungsmaschine
20 veranschau-
licht, die nach Art einer Haspelkufe oder dergleichen
ausgebildet sein und sowohl unter atmosphärischem Druck als auch unter Hochtemperaturen
(Überdruck und vollkommen geschlossene Ausführung) arbeiten kann. Zwecks Vereinfachung
der Erläuterung dieser Ausführungsform seien die Vorrichtungsteile zum Verlegen
des Textilgutes mit den gleichen Bezugszeichen wie im Beispiel der Fig.1 versehen.
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Wenn diese Naßbehandlungsinaschine 20 zum Färben des in diesem Falle
endlos genähtes, strangförmigen Textilgutes 1 verwendet wird, das dann in Richtuna
der, Pfeile 2 endlos umläuft, dann kann davon ausgegangen werden, daß sich im unteren
Teil der Maschine 20 ein Flottenbad 21 aus Färbeflotte befindet, die gegebenenfalls
in üblicher Weise umgepumpt werden kann. Im oberen Teil der Naßbehandlunysmaschine
20 ist in üblicher Ausführung und Anordnung eine Transporthaspel oder Transportwalze
22 angeordnet, mit derer Hilfe das Textilgut 1 durch die Maschine 20 transportiert
wird.
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Vorzugsweise im mittleren Abschnitt der Maschine (in Querschnitt
der Fig. 6 betrachtet) befindet sich etwa zwischen dem Flottenbad 21 und der Transporthaspel
22 die weiter oben in allen Einzelheiten ausführlich erläuterte Vorrichtung zum
Verlegen des strangförmigen Textilgutes 1. Wenn dieses Textilgutl während seiner
Färbebehandlung in Richtung der Pfeile 2 endlos umläuft und dabei mehrmals durch
das
Flottenbad 21 hindurch-, von dort nach oben, dann über die
Transporthaspel 22 hinweg und in das Flottenbad 21 zurückgeführt wird, dann wird
das Textilgut 1 jedesmal, wenn es aus dem Flottenbad 21 herausgezogen wird, dem
zusätzlich angeordneten Flüssigkeitsbecken 3 zugeführt, in dessen Flüssigkeitsbad
5 es jedoch erst eintaucht, nachdem es über die Blaseinrichtung 6 hinweggeführt
worden ist, durch diesen von unten her mit Luft beaufschlagt und dadurch neu verlegt
wurde(vgl. bauchig aufgeblasenen Textilstrang-Abschnitt 1a). Die Umlenkwalze 4 sorgt
dann dafür, daß das neuverlegte Textilgut 1 zuverlässig in das relativ kleine Flüssigkeitsbad
5 im Becken 3 eintaucht, bevor es der Transporthaspel 22 zuläuft.
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Mit dieser Naßbehandlungsmaschine 20 kann jedoch außerdem eine Spülbehandlung
des etwa in gleicher Weise endlos umlaufenden Textilgutes 1 vorgenommen werden.
Dies kann auf äußerst einfache Weise folgendermaßen geschehen: Die Färbeflotte (Flottenbad
21) wird durch den unteren, verschließbaren Ablauf 23 aus der Maschine 20 abgelassen;
auch das Flüssigkeitsbecken 3 wird zunächst entleert. Bei diesem Spülvorgang ist
es dann ausreichend, wenn über ein nur strichpunktiert angedeutetes Düsenrohr 24
über die ganze Arbeitsbreite des Beckens 3 frische Spülflotte (insbesondere Wasser)
zugeführt wird, wobei diese Upülf1otte dann das Flüssigkeitsbad 5 im Becken 3 bildet.
Das Textilgut 1 wird dabei dann in der Hauptsache nur innerhalb des Flüssigkeitsbeckens
3 gespült, das im Uberlauf arbeitet,
indern das Flüssigkeitsbad
5 im Becken 3 nur auf einem bestimmten Niveau gehalten wird, während der Überlauf
der Spülflotte dann jeweils auf den darunter im unteren Teil der Maschine 20 befindlichen
Textilgutstapel läuft und dann durch den Ablauf 23 ständig abgezogen wird. Es ergibt
sich auf diese Weise ein äußerst wirkungsvolles Spülen bei ständig neu verlegtem
Textilgutstrang und bei einer verhältnismäßig kleinen Spülflottenmenge.
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Wie in Fig. 6 ferner angedeutet ist, kann - in Transportrichtung
(Pfeil 2)-vor der Transporthaspel 22 noch eine weitere Umlenkwalze 25 vorgesehen
sein, und das Düsenrohr 24 sollte so angeordnet und ausgerichtet sein, daß die frische
Spülflotte auf das nach oben transportierte Textilgut 1 aufgespritzt wird.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel einer Diaßbehandlungsmaschine für
ein diskontinuierliches Naß behandeln von Textilgut zeigt Fig. 7. Diese Naßbehandlungsmaschine
30 besitzt eine relativ niedrige, langgezogene Querschnittsform, so daß das darin
zu behandelnde Textilgut 1 auf einem verhältnismäßig langem Weg durch das im unteren
Teil der Maschine 30 befindliche Flottenbad 31 geführt werden kann.
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Hierbei stützt sich das im Flottenbad 31 befindliche Textilgut 1
vorzugsweise auf einem mit Abstand über dem Maschinenboden 32 angeordneten Gleitrost
33 -gewissermaßen schwimmend - ab. Anstelle des Gleitrostes 33 könnte jedoch auch
ein übliches Transportband vorgesehen werden. Im oberen Teil der Maschi-
ne
30, und zwar im Bereich vor dem einen - in der Zeichnung dem rechten - Stirnende,
befinden sich eine Umlenkwalze 34 relativ kleinen Durchmessers- und eine unmittelbar
an diese Umlenkwalze 34 anschließende Spüldüseneinrichtung 35, die insbesondere
für den - in diesem Falle hydraulischen - Transport des Textilgutes 1 in Richtung
der Pfeile 2 sorgt. Das Textilgut 1 ist dabei ebenfalls endlos zusammengenäht, so
daß es mehrmals durch das Flottenbad 31 hindurch transportiert werden kann, wie
es im zuvor erläuterten Beispiel gemäß Fig. 6 erläutert worden ist.
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Auch in dieser Naßbehandlungsmaschine 30 ist im mittleren Bereich
zwl-hen dem Flottenbad 31 und der Umlenkwalze 34 eine Zwischenbehandlung für das
Textilgut 1 vorgesehen, nämlich das Neuverlegen des Textilgutstranges. Dieses Verlegen
des Textilgutes 1 erfolgt in der gleichen Weise, wie es anhand der Fig. 1 allen
Einzelheiten erläutert worden ist, weshalb auch - genau wie beim Beispiel der Fig.
6 -die dazu erforderliche Vorrichtungsteile mit denselben Bezugszeichen versehen
worden sind. Um das Textilgut 1 nach dem Herausziehen aus dem Flottenbad 31 zu verlegen,
wird es also auch in diesem Falle wiederum zunächst über die Blaseinrichtung 6 (für
eine Luftbeaufschlagung von unten) hinweg geführt und dann in ein e,Xtsprechendes
Flüssigkeitsbad 5 im Flüssigkeitsbecken 3 eingetaucht, bevor es nach Verlassen der
Umlenkwalze 4 der oberen Umlenkwalze 34 zugeführt wird. Es läßt sich erkennen, daß
bei
dieser Ausführungsform gemäß Fig. 7 das Becken 3 für eine verhältnismäßig lange
Eintauchzeit des Textilgutes 1 in das Flüssigkeitsbad 5 ausgelegt ist; hierdurch
wird ein besonders gutes Verlegen des Textilgutstranges begünstigt.
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Es ist nun jedoch auch grundsätzlich möglich, in einer Haspelkufe
oder in einer anderen Naßbehandlungsmaschine (ähnlich den Beispielen gemäß Fig.
6 und 7) eine kontinuierliche Naßbehandlung von Textilgut durchzuführen, wobei dieses
Textilgut dann beispielsweise nur einmal durch ein Flottenbad hindurchgeführt und
anschließend in der erfindungsgemäßen Weise unter Luftbeaufschlagung verlegt wird.
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Fig. 8 veranschaulicht darüber hinaus eine an sich bekannte Naßbehandlungsmaschine
40, in der das wiederum mit 1 bezeichnete, strangförmige Textilgut in Pfeilrichtung
2 etwa schraubenlinienförmiy nacheinander durch mehrere Behandlungskammern 41a,
41b,41c,41d.. .hindurchtransportiert wird, die unmittelbar (Seite an Seite) aneinander
anschließen und jeweils in herkömmlicher Weise z.B. mit einem konkav-gewölbten Boden
(z.B. 41a') etwa stiefelförmig ausgeführt sind. Im unteren Teil jeder Behandlungskammer
befindet sich ein Flottenbad 42, in dem eine übliche Textilgut- laßbehandlung erfolgen
kann. Der Transport des strangförmigen Textilgutes 1 - nacheinander durch alle Behandlungskammern
- erfolgt in diesem Falle mit Hilfe einer im oberen Teil der Maschine 40 angeordneten
Trans-
porthaspel 43 ,die sich über dem oberen Zulaufteil aller
Behandlungskammern erstreckt. Über dem Ablaufende jeder Behandlungkammer 41a...
kann noch in geeigneter höhle jeweils ein Quetschwalzenpaar 44 angeordnet sein.
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Wie es vor allem oberhalb der Behandlungskammer 41a angedeutet ist,
kann auch in diesem Falle jeweils eine Zwischenbehandlung in Form eines Neuverlegens
des Textilgutstranges erfolgen. Zu diesem Zweck kann über jede Behandlungskammer
41a, 41b...41n der Naßbehandlungsmaschine 40 ein gesondertes Flüssigkeitsbecken
3 mit zugeordneter Blaseinrichtllng 6 und Umlenkwalze 4 zum Verlegen des Textilgutes
1 angeordnet sein, so daß übe leder Behandlungskammer eine gesonderte, nach Art
des Beispieles gemäß Fig. 1 ausgebildete Vorrichtung vorhanden ist. Es ist jedoch
in genau der gleichen Weise möglich, zumindest ein einziges, sich über alle Behandlungskammern
erstreckendes Flüssigkeitsbecken vorzusehen, das dann in Anpassung an die entsprechenden
Naßbehand lungskammern unterteilt sein kann.
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Hinsichtlich des Ausführungsbeispieles gemäß Fig. 8 sei noch erwähnt,
daß die dort veranschaulichte' Naß,behandlungsmaschine 40 generell sowohl für eine
kontinuierliche Naß;oehandlung von strangförmigem Textilgut als auch (bei entsprechendem
Rückfuhre;nrichtungen zur ersten Behandlungskammer) für ein diskontinuierliches
Naß.behandcln ausgeführt sein kann.
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Im folgenden seien noch einige Arbeitsbeispiele wiedergegeben, bei
denen in Strangform zusammengefaßtes Textilgut einer Naßbehandlung unterworfen wird
und bei denen das strangförmige Textilgut und/oder nach dem Eintauchen in ein Flüssigkeitsbad
von unten her mit Luft beaufschlagt und dadurch verlegt wird.
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Beispiel 1: Man färbt ein Frottiergewebe aus Baumwolle von 1500 Millimeter
Breite mit einem Gewicht von 600 g/lfm in einer Naßbehandlungsmaschine, die etwa
gemäß Fig. 6 ausgeführt sein kann. Während der - diskontinuierlichen - Naßbehandlung
wird das strangförmioe Textilgut mit einer Umlaufgeschwindigkeit von etwa 80 m/min
durch die Maschine transportiert; die endlos gemachte Stranglänge beträgt etwa 200
Meter.
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Zwischen den einzelnen Waßbehandlungsphasen (im lottenbaa) wird das
Textilgut jeweils neu verlegt, indem es von unten her mit Luft beaufschlagt wird,
bevor es in das Flüssigkeitsbad des Flüssigkeitsbeckens eintaucht. Das hierbei verwendete
Gebläse fördert 3 150 m3 Luft/h, bei eìnem Druck in der Blaseinrichtung von etwa
0,003 bar. Der Textilgutstrang wird während der Naß behandlung auf einer Breite
von etwa 700 mm gehalten; die dem Textilgut von unten her zugeführte Luftmenye tritt
nur auf dieser Breite aus.
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Et zeigt sich, daß durch diese Zuführung von Luft der Textilgutstrang
aufgebläht wird und eine bauchige Form mit einer Höhe bis zu etwa 50 cm bildet.
Hierbei verlegen sich die Falten nahezu vollständig.
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Beispiel 2: Man färbt einen Dekorationsstoff aus PAC/Vicose in einer
Breite von 2600 mm und mit einem Gewicht von 900 g/lfm; die Stranglänge beträgt
180 m.
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Das Färben kann in der gleichen Maschine wie beim Beispiel 1 erfolgen,
jedoch bei einer Umlaufgeschwindigkeit von 60 m/min, wobei der Strang auf einer
Breite von 1200 mm gehalten wird. Bei der hier der Blaseinrichtung zugeführten Luftmenge
von etwa 300 m³/h und einem Druck von etwa 0,0025 bar ergibt sich ebenfalls ein
ausgezeichnetes Verlegen des Textilgutstranges.