DE319933C

DE319933C - Verfahren zum Waschen und Reinigen

Info

Publication number: DE319933C
Application number: DE1916319933D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1916-08-24
Filing date: 1916-08-24
Publication date: 1920-03-27

Description

Verfahren zum Waschen und Reinigen. Durch das Patent 312220 ist ein Verfahren zum Waschen und Reinigen geschützt, gemäß dem Waschgut jeglicher Art mit anorganischen, wasserreichen, gelförmigen Kolloiden behandelt wird. Als Beispiel eines solchen Reinigungskolloids ist unter anderem Magnesiumhydroxyd genannt.
Die weitere Durchforschung dieses Reinigungsverfahrens hat gelehrt, daß es besonders günstige Formen gelförmigen, kolloidalen Magnesiumhydroxyds gibt, und die vorliegende Ausführungsform besteht nun darin, als Reinigungsmittel Magnesiumhydroxyd zu benutzen, das in der Hitze mittels Kalkmilch aus Magnesiumsalzlösungen solcher Säuren gefällt wird, die leicht lösliche Kalksalze bilden.
Beispielsweise geht man vön Magnesiumchlorid bzw. Kaliendlauge aus, die beide als Abfallstoffe in beliebigen Mengen billigst zur Verfügung stehen. Die Salzlösung wird in der Siedehitze mit Kalkmilch behandelt, deren Ätzkalkgehalt etwa im Aquivalentverhältnis zu dem umzusetzenden Magnesiumsalz steht. Geringer Überschuß von Kalkhydrat schadet nicht. Das ausgeschiedene Magnesiumhydroxyd bildet eine voluminöse, emulsionsartige, höchst kolloidale Masse, ist leicht zu filtrieren und auszuwaschen und besitzt keine ätzenden Eigenschaften. Auf der Haut erzeugt es ein angenehm warmes Gefühl, Wäsche, Faserstoff, Farben und Anstriche gefärdet es nicht, vor allem aber besitzt das so erhaltene kolloidale Magnesiumhydroxyd aus sich heraus Schaumfähigkeit, was vielleicht durch kleine Mengen Kalksalz oder Kalkhydrat, die beim Niederschlag bleiben, verursacht wird.
Vergleichende Untersuchungen haben ergeben, daß ein derartiger Niederschlag mit Sicherheit und bei Temperaturen von 7o bis Ioo° C erhalten wird. Bei niedrigen Temperaturen bilden sich meist Niederschläge, die sich schnell absetzen und nicht genügend weit zerteilt sind.
Es ist zwar bereits bekannt, Magnesiumsalze mit Erdalkalihydroxyd bzw. Kalkmilch umzusetzen. Neu aber ist, daß durch diese Fällung, wenn sie in der Hitze vorgenommen wird, ein überraschend wirksames Waschmittel erhalten wird. Andere Fällungsmittel als Kalk wirken nicht in gleicher Weise, diese führen zu schleimigen, schlecht filtrierbaren Niederschlägen, die schwer auszuwaschen sind, beträchtliche Mengen der Fällungsmittel festhalten, nicht schäumen und deshalb als Waschmittel wenig geeignet sind.
Das in der angegebenen Weise erhältliche Magnesiumhydroxyd kann auch in trockener Form benutzt werden. Es kann mit den in der Seifenindustrie üblichen Zusätzen vermischt werden, sei es mit mechanisch reinigenden, wie Ton, Speckstein und Bimsstein, sei es mit Alkalien oder Fettseifen. Ferner können ihm Desinfektionsmittel, Riechstoffe, Hautpflegemittel o. dgl. zugesetzt werden.

Claims

PATENTANSPRUCH Ausführungsform des Verfahrens zum Waschen und Reinigen gemäß Patent 312220, whaIJ Waschgut jeg- dadIK"ege$2N lichera.,4rt. .mit- gelförmigem, kolloidalem

Magnesiumhydroxyd behandelt wird, das in bekannter Weise in der Hitze mittels Kalkmilch aus Lösungen der Magnesiumsalze solcher Säuren gefällt ist, welche leicht lösliche Kalksalze bilden.