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Zeiger für Uhren und sonstige Bleß- und Anzeigevorrichtungen. Die
Erfindung des Dornzeigers zur Vermeidung von Ablesungsfehlern soll allen Meßgeräten
zugute kommen, bei denen die Messung durch einen Zeiger vermittelt wird, also neben
Zeigerwagen, Kompassen, elektrischen und anderen Meßgeräten insbesondere auch den
Uhren.
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Damit sich der Zeiger vor dem Zifferblatte frei bewegen kann und nicht
durch Berührung mit diesem in seiner Bewegung behindert wird, muß er in einer Ebene
liegen, die einen gewissen Abstand von der Ebene des Zifferblattes hat. Hieraus
ergibt sich der Übelstand, daß der Beobachter, dessen Auge sich nicht genau senkrecht
vor der Längsachse des Zeigers befindet, nicht die wahre Stellung des Zeigers abliest,
sondern eine von dieser etwas abweichende scheinbare Zeigerstellung. Hiergegen sucht
man bei elektrischen Meßgeräten auf drei Arten Abhilfe zu schaffen. Entweder wird
in das Zifferblatt ein spiegelnder Streifen eingelassen, oder die Zeigerspitze mit
einer auf den Beobachter zugekehrten Schneide versehen, oder endlich die Skala auf
einem erhöhten Randstreifen des Zifferblattes angebracht, so daß sich die Zeigerspitze
nicht vor der Skala bewegt, sondern in der Ebene der Skala.
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Dem zuletzt genannten Verfahren haftet der Übelstand an, daß man sich
die Zeigerspitze bis in die Skala hinein verlängert denken muß und daher die genaue
Zeigerstellung nicht ablesen, sondern nur abschätzen kann. Die beiden anderen Verfahren
bedingen, daß der Beobachter nicht zu weit von dem Meßgerät entfernt und in der
Lage ist, genau senkrecht auf das Zifferblatt zu blicken. Dies ist jedoch in vielen
Fällen nicht möglich, so insbesondere bei öffentlichen Uhren auf Türmen und Bahnhöfen
und beim gleichzeitigen Beobachten 1 mehrerer Meßgeräte, z. B. vor einer elektrischen
Schalttafel. Die genaue und sichere Ablesung auch in diesen Fällen soll der nachstehend
beschriebene Dornzeiger ermöglichen.
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Auf den beliebig gestalteten Zeiger ist in der Nähe der Spitze senkrecht
zur Ebene des Zifferblattes ein Dorn aufgesetzt, dessen Spitze bei senkrechter Draufsicht
auf die Zeigerspitze zu weist. Dadurch wird es ermöglicht, auch aus größerer Entfernung
leicht zu beurteilen, ob man senkrecht oder schief auf das Zifferblatt blickt, ohne
daß, wie bei dem mit einer Schneide versehenen Zeiger, die unbekannte Dicke des
Zeigerblechs eine Unsicherheit in die Ablesung hineinbringt. Ferner ist die Höhe
des Dorns so bemessen, daß der Dornzeiger auch bei schiefer Blickrichtung eine sehr
genaue Ablesung ermöglicht. Wie das erreicht wird, wird im folgenden an einzelnen
Beispielen gezeigt, ohne daß damit eine vollständige Aufzählung der unter Patentschutz
gestellten Formen des Dornzeigers gegeben wäre.
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Der Dorn wird in der Nähe der Zeigerspitze auf die dem Beobachter
zugekehrte Seite des Zeigers aufgelötet (Fig. z und 8) oder bei der Massenherstellung
zusammen mit dem Zeiger aus Blech gestanzt (Fig. a) und dann hochgebogen (Fig. 3).
Beim Aufsetzen des Zeigers auf das betreffende Meßgerät wird der Dorn so, beschnitten,
daß seine Höhe gleich dem mittleren Abstande der Zeigerspitze vom Zifferblatte
ist.
Dann zeigt bei schiefer Draufsicht die Spitze des Dorns auf dem Zifferblatte die
Größe an, die zur scheinbaren Zeigerstellung nach der anderen Seite hin zuzufügen
ist, um die wahre Zeigerstellung zu erhalten. In den Fig. = und 3 sind solche Dornzeiger
in schräger Ansicht, in der Fig. 8 in der Seitenansicht dargestellt.
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Als Beispiel hierfür ist in der Fig. 13 eine mit dem in der
Fig. i dargestellten Dornzeiger ausgestattete Turmuhr so gezeichnet, wie'sie dem
Blicke eines nicht weit davon auf der Straße befindlichen Beobachters erscheint:
die Zeigerspitze scheint auf 1212 Minuten zu zeigen und die Spitze des Dorns auf
ix Minuten; die Differenz ist also il/, Minuten und die wahre Zeigerstellung daher
1212 + 11/2 -14 Minuten. Die Fg. 14 ist das Schema zu diesem Beispiele. Die mit
den Ziffern 2, 3, 4 versehene Skala ist der in Betracht kommende Teil des Zifferblattes;
- a ist die Spitze des Zeigers, b die Spitze des Dorns, c-d die Blickrichtung
für den Beobachter auf der Straße und e-,f die Blickrichtung für einen Beobachter,
der von einem gegenüberliegenden Turme aus senkrecht auf die Uhr sieht.
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Bei ganz leichten nadelförmigen Zeigern wird als Dorn entweder ein
Drahtstück aufgesetzt (Fig. 8), oder der Zeiger erhält in der Nähe der Spitze eine
auf den Beobachter zugekehrte Ausbuchtung (Fig. g), oder die Zeigerspitze wird auf
den Beobachter zu rechtwinklig (Fig. io) oder schräg rückwärts (Fig. i1) umgebogen;
in den angegebenen Figuren sind ; solche Dornzeiger in der Seitenansicht dargestellt.
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Bei einer anderen Ausführung wird der Dorn nach Maßgabe der Fig. 4
und 6 aus einem verbreiterten Teile des Zeigers herausgestanzt und dann auf den
Beobachter zu aus der Zeigerebene heräusgebogen, wie in den Fig.5 und 7 in schräger
Ansicht dargestellt ist. Dabei dient das im Zeiger entstandene Loch zur Kennzeichnung
der Längsachse des Zeigers. Die gerade Linie, in der der Dorn bei den durch die
Fig. 4 bis 7 dargestellten Ausführungen aus der Zeigerebene heraustritt, wird möglichst
breit gewählt, damit das Herausbiegen genau in der zur Zeigerebene senkrechten Richtung
erfolgt. Bei dieser Ausführung wird vermieden, daß sich zwei Spitzen über der Skala`
bewegen. Indem man ferner den Abstand der Dornspitze von der Zeiger-; ebene größer
macht als den zwischen Zeiger. ebene und Zifferblatt, wird auch noch die Genauigkeit
vergrößert, mit der man entweder die senkrechte Blickrichtung feststellt (Fig. 5)
oder den Unterschied zwischen scheinbarer und wahrer Zeigerstellung auf einer in
den Zeiger gestanzten Hilfsskala (Fig.6) abliest (Fig. 7).
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Daß der Dorn auf der dem Beobachter zugekehrten Seite 'des Zeigers
angebracht ist, wie bei den bisher beschriebenen Ausführungen, ist kein wesentliches
Kennzeichen des Dornzeigers, sondern nur dann `'erforderlich, wenn sich der Zeiger
über einem 'der üblichen ebenen Zifferblätter bewegen soll. Indem man den Dorn auf
der Unterseite des Zeigers anbringt und seine Höhe gleich dem mittleren Abstande
der Zeigerspitze vom Zifferblatte macht, bewirkt man, daß die Spitze des Dorns unmittelbar
die wahre Zeigerstellung angibt; in diesem Falle muß aber das Zifferblatt längs
des von dem Dorne beschriebenen ringförnnigen Streifens eine rillenförmige Vertiefung
erhalten, damit keine Reibung stattfindet. Und bei der Uhr muß der Stundenzeiger
so klein gewählt werden, daß er den Dorn nicht erreichen kann. Als Beispiel hierfür
stellt die Fig. 12 einen senkrecht zur Drehungsebene des Zeigers durch die auf i2,ooh
stehenden Zeiger und das Zifferblatt gelegten Querschnitt dar; hierbei ist g der
Minutenzeiger, h der Stundenzeiger und i die rillenförmige Vertiefung des Zifferblattes.
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Der Dorn kann auch mit einem farbigen Anstriche versehen werden, Bei
Uhren wird natürlich nur der vor dem Stundenzeiger laufende Minutenzeiger als Dornzeiger
ausgestaltet.