DE319022C - Herstellung einer Saeuglingsmilch aus Kuhmilch unter Zusatz geringer Mengen Ioeslicher Pyrophosphate - Google Patents
Herstellung einer Saeuglingsmilch aus Kuhmilch unter Zusatz geringer Mengen Ioeslicher PyrophosphateInfo
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Description
- Herstellung einer Säuglingsmilch aus Kuhmilch unter Zusatz geringer Wengen löslicher Pyrophosphate. Die Notwendigkeit, für den Mangel an natürlicher Nahrung des Säuglings geeigneten Ersatz zu schaffen,, hat, nachdem die Kuhmilch als solche für diese Zwecke als unbrauchbar erkannt war, eine Anzahl von Verfahren zur He- stellung von, Säuglingsmilch hervorgebracht, die indessen nicht oder doch nur sehr unvollkommen den Anforderungen entsprechen. Entweder beschränken sich diese Verfahren darauf, die mit Wasser verdünnte Kuhmilch mit Sahne zu vermischen, wodurch das für den Säugling schwerverdauliche Kuhkasein seinem Wesen nach ganz unverändert bleibt, oder die Eiweißstoffe der Milch werden so völlig zersetzt, daß das Präparat aus diesem Grunde für die Ernährung des Säuglings unbrauchbar wird.
- Zum Zwecke der Säuglingsernährung soll das Kasein der Kuhmilch nur so weit verändert werden, daß es dem Kasein der Frauenmilch ähnlich und ebenso leicht verdaulich ist wie dieses.
- Dieser letzteren Forderung entspricht das nach der deutschen Patentschrift 190838 hergestellte Produkt nur zum Teil, denn einerseits enthält die nach diesem Verfahren der Milch nachträglich zugesetzte Sahne unverändertes Kuhkasein, und anderseits wirken die in der Milch verbliebenen Phosphate auf "das verdauliche Kasein weiterhin, wenn auch langsam, zersetzend ein bis zu den letzten Abbauprodukten der Eiweißspaltung, wie nachträglich festgestellt wurde, so daß diese Milch nur in ganz frischem Zustande als Säuglingsnahrung verwendbar ist. . Abgesehen hiervon, wird aber auch die Zusammensetzung der Milch, die an sich schon von der der Frauenmilch erheblich abweicht, noch weiter ungünstig verändert, indem besonders das Verhältnis zwischen Natron- und Kalisalzen in der Milch zuungunsten der letzteren völlig verschoben wird; und ebenso verhält es sich mit dem Gehalt an Protein und Zucker.
- Den wesentlichsten Anforderungen, die an einen. Ersatz für Muttermilch zu stellen sind, genügt aber das Verfahren, 'welches den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet.
- Wird Milch mit der Lösung ' eines pyrophosphorsauren Salzes versetzt, so spaltet sich; wie bekannt, das Kasein in einen unlöslichen Teil, welcher aus der Milch abgeschieden wird, während der Hauptanteil des Kaseins, welcher nunmehr leicht verdaulich und dem Kasein der Frauenmilch sehr ähnlich ist, in Lösung in der Milch verbleibt. Zu dieser Spaltung wird aber die Lösung eines Gemisches von pyrophosphorsaurem Natrium und Kalium benutzt, und zwar beide Salze in dem Verhältnis; wie Kalium und Natrium in %der Frauenmilch vorhanden sind.
- Die hierzu verwendete Milch wird aus gleich zu erörternden Gründen vorher durch Zentrifugieren mit Fett angereichert und der Gehalt an letzterem auf 6 bis 7 Prozent gebracht.
- Da nun, wie schon bemerkt, die Zersetzung des Kaseins unter der Einwirkung der Pyrophosphate aber weiter fortschreitet und die Menge der letzteren sowie die Dauer der Einwirkurig dabei von wesentlicher Bedeutung sind, so,,#dazf,",nur"gerade so viel des Salzg * h'---, emisc eszugesetztwer.Jen, bis die Zersetzung eben eintritt: Diese' Menge beträgt für einen Liter1VI@läh-:@eträ 3`g'e9«irocknen Salzes.
- Ist die Spaltung des Kaseins erfolgt,. so wird die Milch sofort nach kurzem Erhitzen auf etwa 7o° C durch Zentrifugalkraft von. dem Niederschlage getrennt, wobei das Fett in der Milchflüssigkeit verbleibt. Hierbei,. wird auch der größere Teil des in der Kuhmilch in sechsfacher Menge gegenüber' der Frauenmilch vorhandenen' Kalkes abgeschieden. Die gewonnene Milch enthält aber dennoch annähernd dreimal soviel Salze wie die-Frauenmilch, doppelt soviel leichtverdauliches Protein und infolge der vorherigen Anreicherung an Fett auch doppelt soviel des .letzteren. Dagegen ist der Gehalt an Milchzucker ;erheblich geringer als der der Frauenmilch.
- Um diese Unterschiede auszugleichen, wird der von dem Niederschlage getrennten Milch die gleiche Räummenge einer entsprechend konzentrierten Milchzuckerlösung zugefügt, wodurch zugleich die zersetzende Wirkung der in der Milch verbliebenen Pyrophosphate aufgehoben wird.
- Die Milch kann dann sterilisiert werden und enthält alle Bestandteile, auch den. Kalk; in annähernd den gleichen Mengenverhältnissen und in der leichtverdaulichen Form . wie die Frauenmilch.
- Der Gang des Verfahrens zur Herstellung der Säuglingsmilch ist der. folgende Frische Milch mit einem Fettgehalt, von 6 bis 7 Prozent, der durch Zentrifugieren der Milch . oder durch Vermischen der letzteren finit Sahne hergestellt werden kann, wird mit etwa 0,3 Prozent eines Gemisches von Natrium-und Kaliumpyrophosphat, welches zuvor in wenig Wasser gelöst wird, versetzt, wobei die Milch eine Temperatur von 2o bis 25' C haben soll. Das Mischungsverhältnis der beiden Salze wird zweckmäßig so gewählt, dä.ß auf 42,35 Teile kristallisiertes Natriumpyrophosphat 57,65 Gewichtsteile Kaliumpyrophosphät kommen.
- Sobald die Zersetzung des Kaseins erfolgt ist, wird das Ganze auf etwa 70° C erhitzt, der. unlösliche Anteil durch,. Zentrifugalkraft von der Milch getrennt und letztere mit dem gleichen Raumteil einer. Milchzuckerlösung von 9 Prozent vermischt.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Herstellung einer, Säuglingsmilch aus Kuhmilch unter Zusatz geringer Mengen löslicher Pyrophosphate, dadurch gekennzeichnet, daß frische, auf bekannte Weise mit Fett angereicherte Kuhmilch mit einem Gemisch von Natrium- und Kaliumpyrophosphat behandelt, der dabei abgeschiedene schwerverdauliche Anteil des Kaseins nebst der größeren. Menge der Kalksalze nach Erhitzen in bekannter Weise durch Zentrifugalkraft entfernt und die Milch sogleich mit einer 9 Prozent enthaltenden Milchzuckerlösung vermischt wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE319022T | 1919-04-02 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE319022C true DE319022C (de) | 1920-02-11 |
Family
ID=6151430
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1919319022D Expired DE319022C (de) | 1919-04-02 | 1919-04-02 | Herstellung einer Saeuglingsmilch aus Kuhmilch unter Zusatz geringer Mengen Ioeslicher Pyrophosphate |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE319022C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1096732B (de) * | 1956-10-16 | 1961-01-05 | Oetker August Dr Fa | Verfahren zum Kaltverdicken suesser Milch |
-
1919
- 1919-04-02 DE DE1919319022D patent/DE319022C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1096732B (de) * | 1956-10-16 | 1961-01-05 | Oetker August Dr Fa | Verfahren zum Kaltverdicken suesser Milch |
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