DE190838C - - Google Patents

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DE190838C
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milk
casein
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23CDAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
    • A23C9/00Milk preparations; Milk powder or milk powder preparations
    • A23C9/15Reconstituted or recombined milk products containing neither non-milk fat nor non-milk proteins
    • A23C9/1516Enrichment or recombination of milk (excepted whey) with milk fat, cream of butter without using isolated or concentrated milk proteins

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Dairy Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFr
KLASSE 53 e. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. März 1907 ab.
Die Erkenntnis, daß das Kasein der Kuhmilch sehr schwer verdaulich und daher letztere zur Säuglingsernährung· ungeeignet ist, hat eine Anzahl von Verfahren zur Herstellung von Säuglingsmilch hervorgebracht, die sich indessen meist darauf beschränken, das Kasein quantitativ zu vermindern. Der in der Milch verbleibende Kaseinrest ist bei diesen Ver- - fahren unverändertes Kuhkasein, dessen spezifische Verdaulichkeit daher ebenfalls unverändert ist.
Besonders schwer verdaulich wird das Kuhkasein beim Kochen der Milch. Es wird also bei der üblichen Sterilisation der in Betracht kommenden Milchpräparate das Kasein hinsichtlich der Verdaulichkeit noch weiterhin ungünstig beeinflußt, so daß diese Präparate als geeignete Säuglingsnahrung nicht betrachtet werden können, ganz abgesehen davon, daß dieselben das Protein in unzulänglichen Mengen enthalten.
Um die Kuhmilch zur Säuglingsernährung geeignet zu machen, ist es erforderlich, das Kasein qualitativ so umzuwandeln, daß es leicht verdaulich wird und diese Verdaulichkeit auch nach dem Kochen beibehält.
Diejenigen der bekannten Verfahren, die dieser Forderung Rechnung" tragen, sind so umständlich, daß deren Ausführung in einem Molkereibetriebe kaum möglich ist, auch sind die danach hergestellten Präparate weit eher als künstliche chemische Produkte denn als Milch anzusprechen.
Allen den vorstehend gekennzeichneten Anforderungen genügt aber das \^erfahren, welches den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet.
Setzt man zu Milch (Vollmilch, Magermilch oder Sahne) geringe Mengen eines löslichen pyrophosphorsauren Salzes, am einfachsten also pyrophosphorsaures Natron, und zwar bei gewöhnlicher Temperatur, so wird die Milch nach wenigen Minuten durch die Ausscheidung eines höchst voluminösen Niederschlages gallertartig. Dieser Niederschlag ist ein Spaltungsprodukt des Kaseins, das sich leicht von der Milchflüssigkeit trennen läßt.
Die Dauer der Abscheidung ist einerseits von der. Temperatur der Milch etwas abhängig, andererseits auch davon, ob gekochte oder rohe Milch verwandt wird. Bei Verwendung von roher Milch und bei einer Temperatur von 20 bis 25 ° C. erfolgt die Abscheidung sofort.
Die von dem Niederschlag getrennte Milchflüssigkeit enthält neben allen sonstigen Milchbestandteilen, mit Ausnahme von Fett, welches von dem Niederschlag mitgerissen wird, den größten Teil des Kaseins, aber nicht mehr als solches, sondern in ganz veränderter Form. Dasselbe wird zwar auch durch Säuren gefällt, aber in äußerst feinflockig schleimigem Zustande. Filtrieren läßt sich der Niederschlag nur sehr schwer, weil er nicht, wie das Kasein, krümelig trockene Beschaffenheit hat.
Durch Lab wird der Körper gar nicht gefällt. Beim Kochen, auch bei Anwesenheit
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von Zucker, werden seine Eigenschaften nicht verändert. Derselbe ist bei alkalischer und neutraler Reaktion sehr leicht löslich und ebenso leicht verdaulich.
Der Gang des auf diesem Verhalten des Kaseins gegen pyrophosphorsaure Salze beruhenden Verfahrens ist der folgende:
Die Milch wird zunächst in bekannter Weise in Sahne und möglichst fettfreie Magermilch geschieden, die Magermilch sodann am besten bei einer Temperatur von 20 bis 250C. mit so viel einer konzentrierten Lösung von Natriumpyrophosphat versetzt, daß auf 1 1 Magermilch 3 bis 6 g trockenes Pyrophosphat kommen. Nachdem die Milch gallertartig geworden ist, wird der Niederschlag durch Filtration oder Zentrifugieren von der Flüssigkeit getrennt, und zur letzteren die Sahne, wie üblich, wieder hinzugefügt. Die einzige Veränderung der Milch besteht also nach diesem Verfahren darin, daß das Kasein ohne Hitze oder erhöhten Druck nur durch die Einwirkung der geringen .Phosphatmengen zerlegt und der dabei unlöslich gewordene kleinere Teil abgeschieden wird.
Die auf diese Weise gewonnene Milch ist sowohl im rohen wie auch im gekochten Zustande sehr leicht verdaulich; sie enthält alle Milchbestandteile mit Ausnahme des Kaseins in unveränderter Form und annähernd in den gleichen Mengenverhältnissen wie die Frauenmilch, und ist infolgedessen ein vollkommener Ersatz für Muttermilch.

Claims (1)

  1. Patent-A ns PRU ch:
    Verfahren zur Herstellung einer Säuglingsmilch aus Kuhmilch, dadurch gekennzeichnet, daß Milch auf bekannte Weise in Sahne und Magermilch getrennt, letztere mit einem löslichen pyrophosphorsauren Salz behandelt, der dadurch entstehende gallertartige Niederschlag von der Milchflüssigkeit getrennt und diese schließlich, wie üblich, wieder mit der Sahne vereinigt wird.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1096732B (de) * 1956-10-16 1961-01-05 Oetker August Dr Fa Verfahren zum Kaltverdicken suesser Milch
DE1117367B (de) * 1959-06-26 1961-11-16 Budenheim Rud A Oetker Chemie Verfahren zum Suessgelieren von Milch
DE1129813B (de) * 1959-06-26 1962-05-17 Budenheim Rud A Oetker Chemie Suessgelierverfahren fuer Milch

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1117367B (de) * 1959-06-26 1961-11-16 Budenheim Rud A Oetker Chemie Verfahren zum Suessgelieren von Milch
DE1129813B (de) * 1959-06-26 1962-05-17 Budenheim Rud A Oetker Chemie Suessgelierverfahren fuer Milch

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