DE318254C - - Google Patents

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DE318254C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21BFIBROUS RAW MATERIALS OR THEIR MECHANICAL TREATMENT
    • D21B1/00Fibrous raw materials or their mechanical treatment

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren, um Holz, holzartige oder zellstoffhaltige Stoffe, die bisher als Abfallstoffe für wertlos oder minderwertig betrachtet wurden, wie z. B. Stroh, Spreu, Zuckerrohr, Sägespäne, Hobelspäne, Schälspäne, in einen höherwertigen, faserigen Stoff von hellerer Farbe- als jener des Ausgangsstoffes überzuführen, der sich z.B. zur Erzeugung von Papier, Linoleum usw. eignet.
Holzabfälle bei gewöhnlicher Temperatur in trockenem Zustand zu vermählen, gibt nur einen griesartigen, also nicht faserigen Stoff, der als Holzschliff in der Papiererzeugung nicht verwendet werden kann. Nun wird allerdings der aus der Schleiferei kommende Stoff erst ausgesichtet; aber infolge der mit dem Schleifen und Aussichten verbundenen Anwesenheit von überschüssigen Wassermengen ist es nicht möglich, das Aussichten mit der erforderlichen Genauigkeit durchzuführen und, die unter dem Fachausdruck »Sauerkraut« bezeichneten Holzteile werden nicht mit der erforderlichen Zuverlässigkeit abgesondert.
Das hat den Nachteil, daß die großen Wassermengen, die in Strahlenform nach der durchbrochenen Wandung des Sichters gespritzt werden, einen gewissen Druck auf die Masse ausüben, die in dem Sichter abgeschieden werden soll. Werden die Lochungen des Sichtzylinders so klein ausgeführt, daß nur die feinen Stoffe .durchstreichen können und die gröberen Teile zurückgehalten werden, dann werden diese infolge der im Überschuß zufließenden Wassermengen gegen die durchbrochene Innenwand angepreßt, so daß nach einiger Zeit die Lochungen überhaupt verstopfen und ein Absondern nicht mehr möglich ist. Die im Sichter zurückgehaltenen groben Bestandteile gelangen bekanntlich dann nach dem Verfeinerer, um zerkleinert und dann wieder nach dem Sichter zurückgeführt zu werden.
Nach diesen bekannten Verfahren bekommt man einen geschliffenen Stoff, während die Erfindung einen verfaserten und verfilzten Stoff liefern soll. Dies geschieht dadurch, daß man bei dem Verfaserungsvorgang dem zu verarbeitenden Stoff auf 100 Teile als vollkommen trocken gedachten Stoff so viel Wasser zusetzt, daß das Auftreten überschüssiger Wassermengen und die Bildung eines breiförmigen Zustandes vermieden wird. Zu diesem ' Zweck führt man auf 100 Teile Trockenstoff je nach Bedarf bis zu 120 Teilen Wasser dem zu verfasernden Ausgangsstoff zu. Ferner wird der zu verfasernde Stoff erhitzt, und zwar dadurch, daß man ihn vermahlt, die ent-
wickelte Reibungswärme in künstlicher oder beabsichtigter Weise bis zu ioo° C steigert und die entwickelte Reibungswärme dazu be- j nutzt, das in dem zu verfasernden Stoff an- j wesende Wasser derart in Dampfform über- j zuführen, daß auch die Spannkraft des entwickelten Dampfes die Faserzellenbündel voneinander sprengt, wodurch den so losgelösten einzelnen Faserteilen der erreichbar höchste
ίο Grad von Schmiegsamkeit und Biegsamkeit verliehen wird. Endlich wird der, zu behandelnde Stoff, ehe er der Verfaserung unterworfen wird, so lange der Einwirkung von Feuchtigkeit ausgesetzt, bis der Kern eines jeden Stoffteiles gleichmäßig von Feuchtigkeit durchdrungen ist, um daraufhin die erforderliche Dampfspannung entwickeln zu können. x
Dieses Durchdringen des Kerns kunn beschleunigt werden durch Behandeln des Stoffes mit Wasser oder dadurch, daß man ihn unmittelbarer oder mittelbarer Dampfeinwirkung unterwirft oder unter Druck befindlichem Dampf oder Wasser aussetzt. Auch kann man in der Weise verfahren, daß man das Wasser oder den Dampf in einem Sprühregen oder Sprühstrahl auf den Ausgangsstoff zur Einwirkung bringt oder in der Luftleere anfeuchtet.
Das Verfahren muß in der Weise durchgeführt werden, daß der Kern des Stoffes trotz der Verdampfung der Feuchtigkeit, die bei der zur Verfaserung erforderlichen und während derselben entwickelten Reibungswärme auftritt, bis zur vollständigen Verfaserung ausreichende Feuchtigkeit behält.
Der Unterschied zwischen der neuen Erfindung und den älteren Holzschleifverfahren besteht somit darin, daß gemäß den älteren Verfahren das Ausgangsmaterial mit überschüssigen Wassermengen vermählen oder geschliffen wird, wobei das Wasser die abgeschliffenen Holzteile vom Stein abspült und als milchige Flüssigkeit wegläuft, die dann noch gesichtet und entwässert werden muß, während bei dem neuen Verfahren die Anwesenheit großer Wassermengen entfällt.
Der nach dem neuen Verfahren verfaserte Stoff kann zufolge seines größeren Trockengehalts schärfer gesichtet und eingeteilt rowie zur Verarbeitung feinerer Pappen verwendet werden.
Das neue Verfahren kann folgendermaßen ausgeübt werden:
Holz oder Holzabfälle oder andere zellstoffhaltige Stoffe werden, nachdem sie vorher auf die erforderliche Feinheit übergeführt wurden, je nach Bedarf bis zu 120 Teilen Wasser vermengt und innig durchgerührt.
Das Auftreten von überschüssigem Wasser oder das Entstehen eines breiartigen Zustandes ist hierbei zu vermeiden. Man läßt die Masse hierauf stehen, bis sie den erforderlichen gleichmäßigen Feuchtigkeitsgehalt erlangt hat, wobei die Masse auch durchgerührt werden kann. Die so vorbehandelte Masse wird darauf der Einwirkung von Verfaserungswerkzeugen, wie z. B. Mühlsteinen, derart unterworfen, daß die entwickelte Reibungswärme entsprechend dem Bedarf bis zu ioo° C gesteigert werden kann, so daß die entwickelte Reibungswärme teilweise zur Verdampfung der in der Masse befindlichen Feuchtigkeit verwendet und gleichzeitig dazu benutzt wird, um den Fasern d'e erforderliche Schmiegsamkeit zu verleihen.
Die infolge Ungleichheit des Ausgangsstoffes (ζ. Β. Knoten) nicht vollständig verfaserten Stoffteile, abgerissenen Steinteile usw. werden durch mechanische Sichten abgesondert.
Eine zur Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung dienende Vorrichtung ist in der Zeichnung in einer Ausführung schematisch dargestellt.
. Aus dem Behälter 1 wird der Ausgangsstoff einer Zerkleinerungsvorrichtung 2 zugeführt. Der zerkleinerte Stoff kann sodann unmittelbar nach der Wagevorrichtung 5 geleitet werden.
Ein auf anderem Wege schon vorher auf entsprechende Feinheit gebrachter Stoff jedoch kann unabhängig von dem Gang des Stoffes aus dem Behälter 1 über die Zerkleinerungsoder Mahlvorrichtung 2 aus einem gesonderten Behälter 3 unmittelbar dem Sichter 4 zugeführt werden.
Nicht genügend fein vermahlene Teile werden vom Sichter 4 durch eine Leitung 16 in die gleichzeitig als Sichter dienende Zerkleinerungsvorrichtung 2 zurückgeführt, um noch weiter zerkleinert zu werden.
Der in der Zerkleinerungsvorrichtung 2 und in dem Sichter 4 auf entsprechende Feinheit gesichtete Stoff wird nach dem Behälter 7 übergeleitet, in dem mittels der Pumpe 6 aus dem Wasserbehälter 15 durch die Leitung 17 abgemessene Mengen Wasser zugeführt werden. In diesem Kessel 15 läßt man die angefeuchtete Masse so lange stehen, bis alle Stoffteile bis in den Kern von Feuchtigkeit durchdrungen sind.
Der Behälter 7 kann auch so eingerichtet werden, daß der Stoff in ihm einer unmittelbarenoder mittelbaren Dampfeinwirkung unterworfen wird. Auch kann in dem Behälter 7 der Stoff unter Druck oder in der Luftleere behandelt werden.
Die Zuleitung des Wassers nach dem Behälter 15 erfolgt mittels der Pumpe 14.
Der zu verarbeitende Stoff, dem diese bemessenen Wassermengen zugeführt sind, wird
nunmehr durch die Fördereinrichtung 8 nach dem Mahlgang 9 übergeleitet, wo die Verfaserung des Stoffes stattfindet.
Der so gewonnene Stoff wird sodann au; dem Mahlgang 9 mittels Saugpumpe oder Gebläse 10 durch die Leitung 18 entfernt. Die Saugpumpe 10 ist durch die Rohrleitung 19 mit der Zykloneinrichtung 11 verbunden, um den Stoff einerseits nach dem Sichter 12 überzuführen und andererseits die überschüssige Luftmenge ins Freie abzuleiten.
Der fertige Stoff geht durch die Leitung 20 nach dem Sammelraum 13, während die beim Sichten im Sichter 12 zurückgehaltenen Stoffteile durch die Leitung 21 nach dem Behälter 7 zwecks neuer Bearbeitung zurückgeführt werden.
Für den Fall, daß gröbere Abfälle verarbeitet werden sollen, findet die Einleitung nach dem Behä ter 1 durch die Rohrleitung 22 statt.
Die Leitung 23 dient zum Zuführen solchen zu verarbeitenden Stoffes nach dem Behälter 3, der schon vorher auf .entsprechende Feinheit zerkleinert wurde, wie z. B. Sägespäne.
Der technische Vorteil des neuen Verfahrens besteht darin, daß der nach ihm hergestellte faserige Stoff unter Vermeidung jeder technischen Zwischen behandlung für den Fall seiner Verwendung in der Papiererzeugung unmittelbar der Bütte zugeführt werden kann.

Claims (2)

P ate nt-Ansprüche:
1. Verfahren zum Umsetzen von Holz, holzartigen oder anderen zellstoffhaltigen Stoffen und ihren Abfallstoffen durch Vermählen in einen höherwertigen Stoff, dadurch gekennzeichnet, daß man das Vermählen in Anwesenheit so geringer Feuchtigkeitsmengen durchführt, daß die durch das Mahlen hervorgerufene Reibungswärme ausreicht, um die in dem zu behandelnden Stoff vorhandene Feuchtigkeit in Dampf form überzuführen.
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zerfasern bei e'nem Feuchtigkeitsgehalt bis 120 Prozent auf den trocken gedachten Stoff und bei einem Wärmegrad bis zu loo° C durchgeführt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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Cited By (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE739053C (de) * 1939-01-14 1943-09-10 Franz Loch Verfahren zur Herstellung von Pappe, Karton oder Papier
DE746618C (de) * 1939-03-22 1944-08-25 Zerkleinerungs Maschinen Ingen Verfahren zum Aufbereiten von Abfaellen, Spaenen, Schnitzeln, insbesondere aus Holz, zur Faserstoffherstellung
DE828345C (de) * 1941-04-19 1952-01-17 Johannes Jung Verfahren und Vorrichtung zur Gewinnung von Fasergut als Ausgangsmaterial fuer die Herstellung von Faserstofferzeugnissen oder Zellstoff
DE873037C (de) * 1939-05-11 1953-04-09 Norddeutsche Homogenholz Ges M Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus Stroh
DE953766C (de) * 1950-06-06 1956-12-06 Onderzoekings Inst Res Verfahren zur Herstellung von Zellstoffschuppen und Zellstoffpulver
DE1051624B (de) * 1955-09-22 1959-02-26 Ph Kanzler Soehne K G Verfahren zum Zerfasern von faserhaltigen Materialien

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