DE3153622C2 - - Google Patents
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- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
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- G03C8/42—Structural details
- G03C8/52—Bases or auxiliary layers; Substances therefor
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Description
Die Erfindung betrifft ein photographisches Aufzeichnungsmate
rial nach dem Diffusionsübertragungsverfahren, enthaltend eine
Trägerschicht; eine negative Komponente mit mindestens einer
lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsionsschicht, der ein
bilderzeugendes Material für die Diffusionsübertragung zuge
ordnet ist; und mindestens eine Schicht zur Steuerung der
Diffusion.
Aufzeichnungsmaterialien dieses Typs sind z. B. aus den US-
Patentschriften 37 72 025 und 36 25 685 bekannt. Die in diesen
Aufzeichnungsmaterialien enthaltenen Schichten zur Steuerung
der Diffusion können Celluloseester bzw. Terpolymere aus Me
thylmethacrylat, Butylacrylat und Acrylsäure enthalten. Diese
Schichten zur Steuerung der Diffusion benötigen jedoch während
des Entwicklungsprozesses eine gewisse Zeit, um durchlässig
zu werden.
Ferner sind aus der US-PS 41 20 727 Cyanoalkylacrylat-Polymere
sowie aus der US-PS 37 21 565 Pfropfcopolymere aus Amin-Diamid-
Monomeren und hydroxylgruppenhaltigen Polymeren bekannt, die
als Schutzkolloide Silberhalogenidkörner umhüllen und deren
Wachstum fördern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, photographische Auf
zeichnungsmaterialien des vorstehend definierten Typs bereit
zustellen, bei denen die Schicht zur Steuerung der Diffusion
zu Beginn des Entwicklungsprozesses undurchlässig ist, die
aber während des Entwicklungsprozesses schnell durchlässig
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Schicht zur Steuerung der Diffusion ein Polymer mit wiederkeh
renden Einheiten der Formel
enthält,
worin die Symbole folgende Bedeutungen haben:
R ist Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe; R¹ ist Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe; R² und R³ können unabhängig voneinander Wasserstoff, niedere Alkylgruppen, z. B. Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Isopropylgruppen; substituierte niedere Alkylgruppen, z. B. Hydroxymethyl-, Hydroxyäthyl- oder Methylthioäthylgruppen, Arylgruppen, z. B. Phenyl- oder Naphthylgruppen, Alkarylgruppen, z. B. Tolylgruppen, Aralkylgruppen, z. B. Benzylgruppen, Cyclo alkylgruppen, z. B. Cyclohexylgruppen sein; R² und R³ können aber auch zusammen mit dem Kohlenstoffatom, mit dem sie verbunden sind, einen carbocyclischen oder heterocyclischen Ring bilden, z. B. die Gruppierung
R ist Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe; R¹ ist Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe; R² und R³ können unabhängig voneinander Wasserstoff, niedere Alkylgruppen, z. B. Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Isopropylgruppen; substituierte niedere Alkylgruppen, z. B. Hydroxymethyl-, Hydroxyäthyl- oder Methylthioäthylgruppen, Arylgruppen, z. B. Phenyl- oder Naphthylgruppen, Alkarylgruppen, z. B. Tolylgruppen, Aralkylgruppen, z. B. Benzylgruppen, Cyclo alkylgruppen, z. B. Cyclohexylgruppen sein; R² und R³ können aber auch zusammen mit dem Kohlenstoffatom, mit dem sie verbunden sind, einen carbocyclischen oder heterocyclischen Ring bilden, z. B. die Gruppierung
die Gruppe R³ kann aber auch, wenn sie an dem dem Stickstoff
atom von Formel (I) benachbarten Methylen-Kohlenstoffatom
substituiert ist, zusammen mit R¹ den Teil eines substituierten
oder unsubstituierten N-haltigen Ringes bilden, z. B. die Ringe
A, D und E sind Wasserstoff, eine Methyl- oder Phenylgruppe,
mit der Maßgabe, daß nicht mehr als ein A, E oder D eine
Methyl- oder Phenylgruppe sein kann; Y ist eine die β-Elimi
nierung aktivierende Gruppe; und n ist eine positive ganze
Zahl von 1 bis 6:
Jede der mit n zu multiplizierenden Gruppen
kann gleich oder verschieden substituiert sein. Aus Gründen
der Einfachheit und Zweckmäßigkeit werden die wiederkehrenden
Einheiten der Formel (I) nachstehend als "β-Eliminierungsein
heiten" bezeichnet.
Diese Einheiten unterliegen
in alkalischem Milieu einer β-Eliminierung.
Auf diese Weise wird eine Schicht, die eines oder mehrere
dieser Polymeren enthält, aus einem Zustand, in welchem sie
gegenüber Alkali oder gegenüber Substanzen, die in einer
wäßrig-alkalischen Entwicklermasse löslich sind, undurchlässig
ist, in einen Zustand übergeführt, in welchem sie für diese
Substanzen durchlässig ist. Es wurde ferner gefunden, daß
Schichten mit diesen neuen Polymeren als Zwischenschichten
oder Deckschichten zur Steuerung der Diffusion in licht
empfindlichen Elementen und Negativ-Komponenten von Diffusions
übertragungs-Filmeinheiten sowie als Verzögerungsschichten
oder Deckschichten in Bildempfangselementen und positiven
Komponenten von Diffusionsübertragungs-Filmeinheiten ver
wendet werden können.
Die Schichten zur Steuerung der Diffusion bilden eine undurch
lässige "Sperrschicht", die innerhalb einer vorherbestimmten
Zeit während der Entwicklung der Filmeinheit einen Durchtritt
bzw. eine Diffusion von Alkali oder von Substanzen, die in
einer wäßrig-alkalischen Entwicklermasse löslich oder löslich
gemacht sind, verhindern und die dann innerhalb einer ver
hältnismäßig kurzen Zeit in einen Zustand übergehen, in
welchem sie für diese Substanzen praktisch durchlässig sind,
und zwar deshalb, weil die Polymeren einer β-Eliminierung
unterliegen.
Diese Schichten zur Steuerung der Diffusion sind also
"Rückhalte-Freigabe"-Schichten, da die Substanzen, deren
Diffusion durch die Schicht gesteuert werden soll, über
eine bestimmte Zeit "zurückgehalten" und anschließend in
einer größeren Menge über eine verhältnismäßig kurze Zeit
"freigegeben", d. h. schnell durch die Schicht hindurch
diffundieren gelassen werden. Dieses erwünschte "Rückhalte-
Freigabe"-Verhalten steht im Gegensatz zu dem Verhalten der
bekannten Diffusionssteuerschichten, bei denen keine plötz
liche Änderung der Durchlässigkeit stattfindet. Diese
bekannten Schichten sind vielmehr von Anfang an bis zu
einem gewissen Grad durchlässig, wobei die Substanzen be
reits zu Beginn der Entwicklung "durchsickern" können,
und werden während der Entwicklung allmählich immer durch
lässiger.
Die erfindungsgemäß verwendeten Polymere können Homopolymere oder Co
polymere sein, einschließlich der Pfropf- oder Block-Copoly
meren. Die Copolymere können Einheiten
enthalten, die durch Copolymerisierung mit verschiedenen
äthylenisch ungesättigten Monomeren, wie Alkylacrylaten,
Alkylmethacrylaten, Acrylamiden und Methacrylamiden erhalten
werden. Im allgemeinen werden diese Comonomer-Einheiten ange
wendet, um den Polymer vorbestimmte Eigenschaften zu verleihen,
z. B. Auftragbarkeit und Viskosität und insbesondere vorherbe
stimmte Durchlässigkeitseigenschaften.
Im allgemeinen enthalten die erfindungsgemäß verwendeten Polymere die
wiederkehrenden β-Eliminierungseinheiten in einer solchen Menge,
daß eine Schicht zur Steuerung der Diffusion in der Lage ist,
nach einer β-Eliminierung aus einem Zustand verhältnismäßiger
Undurchlässigkeit in einen Zustand verhältnismäßiger Durchlässig
keit überzugehen und auf diese Weise der Schicht zur Steuerung
der Diffusion einen funktionellen Charakter zu geben. Bei
den erfindungsgemäß verwendeten Copolymeren hängt der Anteil der
β-Eliminierungseinheiten im Vergleich zu den gesamten Ein
heiten des Polymers von der Natur der jeweils verwendeten
β-Eliminierungseinheiten, der Natur der verwendeten comono
meren und polymeren Substanzen und von den jeweils ge
wünschten und vorherbe
stimmten Durchlässigkeitseigenschaften ab.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten
die Polymeren β-Eliminierungseinheiten der Formel (I), worin
R¹ Wasserstoff und n=1 bedeuten. Diese bevorzugten β-Eli
minierungseinheiten lassen sich durch die Formel (II) dar
stellen:
worin R, R², R³, A, D, E und Y die vorstehend angegebenen
Bedeutungen haben. Die Polymere, die diese bevorzugten
β-Eliminierungseinheiten enthalten, können leicht herge
stellt werden und sind in der Lage, eine undurchlässige
Schicht in einem alkalischen Milieu (wie es beispielsweise
durch eine Entwicklungsmasse für das Diffusionsübertragungs
verfahren erzeugt wird) schnell in eine durchlässige Schicht
umzuwandeln, d. h. mit einer Geschwindigkeit, die für eine
wirksame Ausnutzung bei Diffusionsübertragungsverfahren
ausreicht.
Im allgemeinen umfaßt die β-Eliminierungsreaktion die
Eliminierung oder Entfernung von zwei Gruppen aus einem
Eltern-Molekül, wobei diese Gruppen an benachbarten Atomen,
d. h. in β-Stellung zueinander, substituiert sind, wobei die
Eliminierung zur Ausbildung einer stärker ungesättigten
Bindung, gewöhnlich einer Doppelbindung, zwischen den be
nachbarten Atomen führt. Bei den Polymeren mit Einheiten
der Formel (II) kann die β-Eliminierungsreaktion wie folgt
dargestellt werden:
worin B⁻ eine anionische Base ist.
Das vorstehend angegebene Reaktionsschema zeigt, daß die
durch die β-Eliminierung gebildete anionische Polymerein
heit in Wirklichkeit eine austretende Gruppe ist, die von
dem älteren Molekül (Ausgangspolymer) entfernt wurde, um
die Ausbildung der Doppelbindung der Äthylenverbindung
zu bewirken.
Die aktivierende Gruppe Y kann eine beliebige, photographisch
unschädliche Gruppe sein, die in der Lage ist, die durch Ent
fernung des säurelabilen Protons durch die anionische Base
gebildete Carbanionenart zu stabilisieren. Derartige aktivie
rende Gruppen wurden von J. Crosby und C. J. M. Stirling in
J. Chem. Soc., B, 1970, Seite 671, untersucht. Erfindungsgemäß
brauchbare aktivierende Gruppen sind Sulfone der Formel -SO₂W,
worin W eine Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl-, Alkyl-, Alkoxy-, Amino-,
oder substituierte Aminogruppe bedeutet; Carbonylgruppen der
Formel
worin T Wasserstoff, eine Alkyl-, Alkoxy-, Amino-
oder substituierte Aminogruppe bedeutet; Sulfoxidgruppen der
Formel
worin G eine Aryl-, Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkyl
gruppe bedeutet; oder die Cyangruppe.
Bevorzugte erfindungsgemäß verwendete Polymere enthalten wiederkehrende
Einheiten der Formeln:
Wie schon gesagt, können die erfindungsgemäß verwendeten Polymere
auch Copolymere darstellen, die β-Eliminierungseinheiten
und eine Vielzahl anderer Comonomer-Einheiten enthalten,
die mit dem Ziel in das Polymer eingebaut sind, um diesem
vorherbestimmte Eigenschaften zu verleihen. Beispielsweise
kann die "Haltezeit", d. h. die Zeit, während der die
Schicht zur Steuerung der Diffusion bei der Entwicklung
undurchlässig bleibt, durch die relative Hydrophilität
der Schicht beeinflußt werden, die sich aus dem Einbau
eines bestimmten Comonomers oder Comonomer-Gemisches in
das β-Eliminierungs-Polymer ergibt. Je hydrophober das
Polymer ist, umso langsamer ist die Eindringgeschwindigkeit
für Alkali in eine Schicht zur Steuerung der Diffusion,
um die β-Eliminierungsreaktion in Gang zu setzen, d. h. umso
länger ist die Haltezeit. Andererseits kann das Gleichge
wicht des Polymers zwischen hydrophoben und hydrophilen
Eigenschaften durch Einbau von geeigneten Comonomer-Einheiten
so eingestellt werden, daß eine Schicht zur Steuerung der
Diffusion selektive Durchlässigkeitseigenschaften erhält,
die für eine bestimmte Anwendung in einer Filmeinheit
zweckmäßig ist. Beispielsweise ist es, wie nachstehend
noch näher erläutert wird, sehr erwünscht, daß Zwischen
schichten zur Steuerung der Diffusion in der negativen
Komponente der Filmeinheit zunächst weistgehend für Alkali,
Wasser und verschiedene andere Bestandteile der Entwickler
masse durchlässig sind, während sie für die bilderzeugenden
Substanzen der Filmeinheit bis zu einem bestimmten Zeitpunkt
im Entwicklungsprozeß undurchlässig sind. Diese selektive
Durchlässigkeit kann erfindungsgemäß durch Einbau geeigneter
Comonomer-Einheiten (im allgemeinen mit einem relativ hydro
philen Charakter) in die β-Eliminierungs-Polymere erreicht
werden, d. h. insbesondere durch Ausgleichen oder "Auswiegen"
der hydrophoben und hydrophilen Gruppen, um die gewünschte
Durchlässigkeit zu erzielen.
Beispiele für erfindungsgemäß geeignete Comonomere sind
Acrylsäure; Methacrylsäure; 2-Acrylamido-2-methylpropansul
fonsäure; N-Methylacrylamid; Methacrylamid; Äthylacrylat;
Butylacrylat; Methylmethacrylat; N-Methylmethacrylamid;
N-Äthylacrylamid; N-Methylolacrylamid; N,N-Dimethylacrylamid;
N,N-Dimethylmethacrylamid; N-(n-Propyl)-Acrylamid; N-Isopropyl
acrylamid; N-(β-Hydroxyäthyl)-acrylamid, N-(β-Dimethylamino)-
acrylamid; N-(t-Butyl)-acrylamid; N-[β-(Dimethylamino)-äthyl]-
methacrylamid; 2-[2′-(Acrylamido)-äthoxy]-äthanol; N-(3′-Meth
oxypropyl)-acryalmid; 2-Acrylamid-3-methylbutyramid; Acryl
amidoacetamid; Methacrylamidoacetamid; 2-[2′-Methacrylamido-
3′-methylbutyramido]-acetamid; und Diacetonacrylamid:
Beispiele für erfindungsgemäß verwendbare Copolymere können wie folgt
aufgebaut sein:
(1) β-Cyanäthyl-N-acrylyl-2-methylalanin/Acrylsäure:
CEAMA/AS = 97/3 (Gewichtsteile)
CEAMA/AS = 97/3 (Gewichtsteile)
(2) β-Cyanäthyl-N-acrylyl-2-methylalanin/Acrylsäure/2-Acryl
amido-2-methylpropansulfonsäure:
CEAMA/AS/AMPS = 96/3/1 (Gewichtsteile)
(3) β-Cyanäthyl-N-acrylyl-2-methylalanin/Diaceton-acrylamid/ 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure:
CEAMA/DAA/AMPS = 65/34/1 (Gewichtsteile)
(4) β-Cyanäthyl-N-acrylyl-2-methylalanin/Butylacrylat:
CEAMA/BA = 90/10 (Gewichtsteile)
(5) β-Cyanäthyl-N-acrylyl-2-methylalanin/2-Acrylamido-2-methyl propansulfonsäure:
CEAMA/AMPS = 99/1 (Gewichtsteile)
(6) β-Cyanäthyl-N-acrylyl-2-methylalanin/Diacetonacrylamid/ Methacrylsäure:
CEAMA/DAA/MAS = 50/48/2 (Gewichtsteile)
(7) β-Cyanäthyl-N-acrylyl-2-methylalanin/Butylacrylat/Methacryl säure/2-Sulfoäthylmethacrylat:
CEAMA/BA/MAS/SEMA = 10/85/2/3.
CEAMA/AS/AMPS = 96/3/1 (Gewichtsteile)
(3) β-Cyanäthyl-N-acrylyl-2-methylalanin/Diaceton-acrylamid/ 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure:
CEAMA/DAA/AMPS = 65/34/1 (Gewichtsteile)
(4) β-Cyanäthyl-N-acrylyl-2-methylalanin/Butylacrylat:
CEAMA/BA = 90/10 (Gewichtsteile)
(5) β-Cyanäthyl-N-acrylyl-2-methylalanin/2-Acrylamido-2-methyl propansulfonsäure:
CEAMA/AMPS = 99/1 (Gewichtsteile)
(6) β-Cyanäthyl-N-acrylyl-2-methylalanin/Diacetonacrylamid/ Methacrylsäure:
CEAMA/DAA/MAS = 50/48/2 (Gewichtsteile)
(7) β-Cyanäthyl-N-acrylyl-2-methylalanin/Butylacrylat/Methacryl säure/2-Sulfoäthylmethacrylat:
CEAMA/BA/MAS/SEMA = 10/85/2/3.
Die β-Eliminierungsreaktion, welcher die β-Eliminierungs-
Polymer der erfindungsgemäß verwendeten Diffusionssteuerschichten
ausgesetzt sind, gewährleistet, daß die Substanzen, deren
Diffusion durch diese Schicht gesteuert werden soll, eine
bestimmte Zeit "zurückgehalten" und anschließend über eine
verhältnismäßig kurze Zeit "freigegeben" werden, wobei die
Hydrophilität und die Quellbarkeit der polymeren Schicht
und damit die Durchlässigkeit aufgrund der β-Eliminierungs
reaktion verhältnismäßig schnell zunehmen. Die vorherbestimmte
Haltezeit kann für einen bestimmten photographischen Prozeß
z. B. dadurch angepaßt werden, daß man das Molverhältnis oder
den molaren Anteil der β-Eliminierungseinheiten im Polymer
variiert. Ferner kann man die Dicke der Schicht zur Steuerung
der Diffusion verändern oder geeignete Comonomer-Einheiten in
das β-Eliminierungs-Polymer einbauen, um das gewünschte
Gleichgewicht zwischen hydrophoben und hydrophilen Eigen
schaften, d. h. den gewünschten Anpassungsgrad zu erzielen.
Weiterhin kann man verschiedene aktivierende Gruppen Y ver
wenden, um die Geschwindigkeit der β-Eliminierung zu beein
flussen, oder man kann andere Substanzen, insbesondere
Polymere in der Diffusionssteuerschicht anwenden, um die
Durchlässigkeit für Alkali oder für die wäßrig-alkalische
Entwicklermasse zu variieren und um die für eine nennens
werte β-Eliminierung erforderliche Zeit zu verändern.
Die zuletzt genannte Methode zur Anpassung der "Haltezeit"
der Schicht umfaßt beispielsweise die Verwendung eines
polymeren Matrixmaterials mit einer bestimmten Durchlässigkeit
für Alkali oder für eine wäßrig-alkalische Entwicklermasse;
diese Auswahl wird beispielsweise durch das Gleichgewicht
zwischen hydrophoben und hydrophilen Eigenschaften bzw.
durch den Anpassungsgrad (degree of coalescende) bestimmt.
Im allgemeinen kann man eine höhere Durchlässigkeit für
Alkali oder für die wäßrig-alkalische Entwicklermasse und
damit eine kürzere Haltezeit erzielen, wenn man die Hydro
philität des Matrixpolymers erhöht oder den Anpassungsgrad
erniedrigt.
Die Matrixpolymere können nicht nur zur Beeinflussung der
Haltezeit der Schichten zur Steuerung der Diffusion gemäß
der Erfindung verwendet werden, sondern auch zur Veränderung
der Durchlässigkeit der Schichten gegenüber Alkali oder
Substanzen, die in einer wäßrig-alkalischen Entwicklermasse
löslich oder löslich gemacht sind, wodurch die Funktionalität
der Schichten in einer Filmeinheit beeinflußt wird. Beispiels
weise können hydrophobe Matrixpolymere oder Matrixpolymere mit
einem relativ hohen Anpassungs- oder Verschmelzungsgrad dazu
beitragen, daß die Schichten zur Steuerung der Diffusion
gegenüber Alkali praktisch undurchlässig werden, bis die
β-Eliminierung erfolgt, wodurch diese Schichten als Verzöge
rungsschichten für die Alkalineutralisierung oder als Deck
schichten in Bildempfangselementen und positiven Komponenten
von Diffusionsübertragungs-Filmeinheiten wirksam sein können.
Andererseits können verhältnismäßig hydrophile Matrixpolymere
oder Matrixpolymere mit einem relativ niedrigen Anpassungs-
oder Verschmelzungsgrad dazu beitragen, die Schichten zur
Diffusionssteuerung zunächst gegenüber Alkali durchlässig
zu machen, während sie gegenüber den in der wäßrig-alkalischen
Entwicklermasse löslichen oder löslich gemachten Substanzen
(z. B. Bildfarbstoff liefernden Substanzen) undurchlässig
bleiben, bis die β-Eliminierung erfolgt. Auf diese Weise
wirken diese Schichten als Zwischenschichten oder Deckschich
ten in lichtempfindlichen Elementen und in negativen Kompo
nenten von Diffusionsübertragungs-Filmeinheiten.
Die Verwendung von Matrixpolymeren kann also eine Alternative
oder eine Ergänzung zu der vorstehend angegebenen Verwendung
von geeigneten Comonomeren in den erfindungsgemäß verwendeten β-Elimi
nierungs-Copolymeren darstellen, um die Haltezeit oder die
Wirkungsweise (Funktionalität) der Schicht
zur Steuerung der Diffusion zu modifizieren. Es ist jedoch
zu betonen, daß die β-Eliminierungsreaktion notwendig ist,
um die relativ schnelle Änderung der Durchlässigkeit der
Schicht zu erzielen.
Systeme aus Matrixpolymeren und β-Eliminierungs-Polymeren
zur Verwendung in Schichten zur Steuerung der Diffusion
können durch physikalische Vermischung der entsprechenden
Polymere oder durch Herstellung des Matrixpolymers in Gegen
wart des β-Eliminierungspolymers hergestellt werden. Nach
einem nicht vorveröffentlichten Vorschlag wird ein
bevorzugtes System aus Matrix- und β-Eliminierungs-Polymer
in Gegenwart eines vorgebildeten Matrixpolymers hergestellt.
Polymere, die als Matrixpolymere verwendet werden können,
sind im allgemeinen Copolymere mit Comonomer-Einheiten, wie
Acrylsäure; Methacrylsäure; Methylmethacrylat; 2-Acrylamido-
2-methylpropansulfonsäure; Acrylamid; Methacrylamid; N,N-
Dimethylacrylamid; Äthylacrylat; Butylacrylat; Diaceton
acrylamid, Acrylamidoacetamid; und Methacrylamidoacetamid.
Die Comonomer-Einheiten sowie deren Verhältnisse sollen auf
der Grundlage der im Matrixpolymer und in der es enthalten
den Diffusions-Steuerschicht gewünschten physikalischen Eigen
schaften ausgewählt werden. Beispielsweise kann man ein
hydrophileres und deshalb im allgemeinen durchlässigeres
Matrixmaterial dadurch erhalten, daß man den Anteil der hydro
philen Comonomeren, wie Acrylsäure oder Methacrylsäure,
im Matrixpolymer erhöht.
Erfindungsgemäß brauchbare Systeme aus Matrixpolymer und
β-Eliminierungspolymer sind nachstehend als Beispiele ange
geben; hierbei bedeutet DAA Diacetonacrylamid, BA Butylacrylat,
AS Acrylsäure, AMPS 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure
und CEAMA β-Cyanäthyl-N-acrylyl-2-methylalanin. Die nach
stehend angegeben Matrixsysteme wurden durch Polymerisation
des β-Eliminierungspolymers in Gegenwart des vorgebildeten
Matrixpolymers hergestellt. Alle Verhältnisse und Anteile
sind in Gewichtsteilen angegeben.
Matrix-System | |
Matrix-Polymer/β-Eliminierungspolymer | |
A | |
55,5 Teile eine 96/3/1-Matrixcopolymers aus DAA/AS/AMPS und 45,5 Teile Poly-(CEAMA). | |
B | 55,5 Teile eines 50/45,5/3,5/1-Matrixcopolymers aus BA/DAA/AS/AMPS und 45,5 Teile Poly-(CEAMA). |
C | 61 Teile eines 45/51/3/1-Matrixcopolymers aus BA/DAA/AS/AMPS und 39 Teile Poly-(CEAMA). |
D | 70 Teile eines 1,5/44/4,0/0,5-Matrixcopolymers aus DAA/BA/AS/AMPS und 30 Teile Poly-(CEAMA). |
E | 75 Teile eines 51,1/44,0/4,25/0,25-Matrixcopolymers aus DAA/BA/AS/AMPS und 25 Teile Poly-(CEAMA). |
F | 75 Teile eines 51,5/44,0/4,25/0,25-Matrixcopolymers aus DAA/BA/AS/AMPS und 25 Teile eines 65/34/1-β-Eliminierungscopolymers aus CEAMA/DAA/AMPS. |
G | 75 Teile eines 51,5/44,0/4,0/0,5-Matrixcopolymers aus DAA/BA/AS/AMPS und 25 Teile eines 64,5/34,0/1,5-β-Eliminierungscopolymers aus CEAMA/DAA/AMPS. |
H | 60 Teile eines 51,5/44/4,0/0,5-Matrixcopolymers aus DAA/BA/AS/AMPS und 40 Teile eines 99/1-β-Eliminierungscopolymers aus CEAMA/AMPS. |
I | 70 Teile eines 50,75/44/4,75/0,5-Matrixcopolymers aus DAA/BA/AS/AMPS und 30 Teile eines 64,5/34/1,5-β-Eliminierungs-Copolymers aus CEAMA/DAA/AMPS. |
Die neuen Polymeren werden in einer Reihe von Produkten und
Verfahren zur Diffusionsübertragung verwendet, die auf
einer bildmäßigen Übertragung eines diffundierenden bilder
zeugenden Materials, z. B. eines diffundierbaren Farbstoffs,
Farbstoff-Zwischenproduktes oder löslichen Silberkomplexes
beruhen. Die Diffusionsübertragungs-Filmeinheiten gemäß der
Erfindung enthalten als wesentliche Schichten eine Träger
schicht; mindestens eine lichtempfindliche Silberhalogenid-
Emulsionsschicht, der ein Material zur Bilderzeugung durch
Diffusionsübertragung zugeordnet ist; eine für die alkalische
Entwicklermasse durchlässige Bildempfangsschicht, und min
destens eine Schicht zur Steuerung der Diffusion, welche die
neuen Polymeren enthält. Nach der Belich
tung wird die Silberhalogenid-Emulsion mit einer wäßrig-al
kalischen Entwicklermasse entwickelt, und als Folge der Ent
wicklung wird eine bildmäßige Verteilung von diffundierbarem
bildlieferndem Material erzeugt, das mindestens teilweise
in die darüberliegende Bildempfangsschicht übertragen wird.
Die diffusionssteuernden Schichten dieser Filmeinheiten
können zur Steuerung der Diffusion von Alkali oder des bild
erzeugenden Materials verwendet werden, wie es nachstehend
beschrieben wird.
Filmeinheiten im Rahmen der Erfindung umfassen solche, in
denen die Silberhalogenid-Emulsionsschichten und die Bild
empfangsschicht zunächst in getrennten Elementen enthalten
sind. Derartige Filmeinheiten können also enthalten:
(a) ein lichtempfindliches Element mit einer Trägerschicht, die vorzugsweise opak ist, und eine negative Komponente, die mindestens eine lichtempfindliche Silberhalogenid- Emulsionsschicht enthält, der ein bilderzeugendes Material für das Diffusionsübertragungsverfahren zugeordnet ist;
(b) ein Bildempfangselement mit einer Trägerschicht, die je nach dem ausgewählten Verfahren opak oder transparent sein kann, und eine positive Komponente mit einer Bild empfangsschicht; und
(c) eine Schicht zur Steuerung der Diffusion, welche die erfindungsgemäß verwendeten im lichtempfindlichen Element und/oder im Bildempfangselement enthält. Die entsprechenden Elemente können nach oder vor der Belichtung übereinander gelegt werden. Nach der Be lichtung wird eine wäßrig-alkalische Entwicklermasse zwischen den übereinandergelegten Elementen verteilt, um die Entwicklung einzuleiten. Wenn das Bildempfangselement einen opaken reflektierenden Hintergrund liefert, kann das erhaltene Bild nach der Trennung der Elemente als Reflexionsabzug be trachtet werden. Verwendet man ein transparentes Bildempfangs element, so kann das erhaltene Bild nach der Trennung der Elemente als Diapositiv betrachtet werden. Wenn das licht empfindliche Element und/oder die Entwicklermasse eine das Licht reflektierende Schicht, z. B. ein weißes Pigment, wie Titandioxid enthält, kann das Bild auch als ein Reflexions abzug gegen den durch die das Licht reflektierende Schicht erzeugten Hintergrund betrachtet werden, ohne daß die Elemente getrennt werden. Das lichtempfindliche Element kann auch eine Neutralisationsschicht enthalten, z. B. eine polymere Säure schicht, sowie eine Verzögerungsschicht, die zwischen der Trägerschicht und der negativen Komponente angeordnet ist, wobei die neutralisierende Schicht an der Trägerschicht an grenzt. Durch eine Neutralisationsreaktion zwischen den sauer reagierenden Stellen der neutralisierenden Schicht und dem Alkali aus der Entwicklermasse, kann der pH-Wert in der Filmeinheit herabgesetzt werden, wodurch die nachstehend erläuterten Vorteile erhalten werden. Die Verzögerungs schicht dient dazu, eine vorzeitige Herabsetzung des pH- Wertes zu verhindern, indem sie die Diffusion des Alkali gegen die neutralisierende Schicht verzögert.
(a) ein lichtempfindliches Element mit einer Trägerschicht, die vorzugsweise opak ist, und eine negative Komponente, die mindestens eine lichtempfindliche Silberhalogenid- Emulsionsschicht enthält, der ein bilderzeugendes Material für das Diffusionsübertragungsverfahren zugeordnet ist;
(b) ein Bildempfangselement mit einer Trägerschicht, die je nach dem ausgewählten Verfahren opak oder transparent sein kann, und eine positive Komponente mit einer Bild empfangsschicht; und
(c) eine Schicht zur Steuerung der Diffusion, welche die erfindungsgemäß verwendeten im lichtempfindlichen Element und/oder im Bildempfangselement enthält. Die entsprechenden Elemente können nach oder vor der Belichtung übereinander gelegt werden. Nach der Be lichtung wird eine wäßrig-alkalische Entwicklermasse zwischen den übereinandergelegten Elementen verteilt, um die Entwicklung einzuleiten. Wenn das Bildempfangselement einen opaken reflektierenden Hintergrund liefert, kann das erhaltene Bild nach der Trennung der Elemente als Reflexionsabzug be trachtet werden. Verwendet man ein transparentes Bildempfangs element, so kann das erhaltene Bild nach der Trennung der Elemente als Diapositiv betrachtet werden. Wenn das licht empfindliche Element und/oder die Entwicklermasse eine das Licht reflektierende Schicht, z. B. ein weißes Pigment, wie Titandioxid enthält, kann das Bild auch als ein Reflexions abzug gegen den durch die das Licht reflektierende Schicht erzeugten Hintergrund betrachtet werden, ohne daß die Elemente getrennt werden. Das lichtempfindliche Element kann auch eine Neutralisationsschicht enthalten, z. B. eine polymere Säure schicht, sowie eine Verzögerungsschicht, die zwischen der Trägerschicht und der negativen Komponente angeordnet ist, wobei die neutralisierende Schicht an der Trägerschicht an grenzt. Durch eine Neutralisationsreaktion zwischen den sauer reagierenden Stellen der neutralisierenden Schicht und dem Alkali aus der Entwicklermasse, kann der pH-Wert in der Filmeinheit herabgesetzt werden, wodurch die nachstehend erläuterten Vorteile erhalten werden. Die Verzögerungs schicht dient dazu, eine vorzeitige Herabsetzung des pH- Wertes zu verhindern, indem sie die Diffusion des Alkali gegen die neutralisierende Schicht verzögert.
Die erfindungsgemäß verwendeten Schichten zur Steuerung der Diffusion
können auch in Diffusionsübertragungs-Filmeinheiten ver
wendet werden, in denen die lichtempfindliche Schicht und
die Bildempfangsschicht in einem einzigen Element vereinigt
sind, d. h. in integralen Negativ-Positiv-Filmeinheiten,
in denen die negativen und die positiven Komponenten in einem
lichtempfindlichen Laminat zusammengehalten oder auf andere
Weise übereinander gelegt sind, zumindest vor der Belichtung.
Beispielsweise können die Schichten zur Steuerung der Diffusion
in integralen Filmeinheiten des in der US-PS 34 15 644 be
schriebenen Typs verwendet werden; diese Filmeinheiten eignen
sich besonders zur Herstellung von Farbbildern. Derartige
Filmeinheiten enthalten:
(a) ein lichtempfindliches Laminat, das in Form einer Verbundstruktur in der angegebenen Reihen folge folgende Komponenten enthält: eine opake Trägerschicht, vorzugsweise ein gegenüber aktinischer Strahlung undurchlässiges flexibles Folienmaterial, eine negative Komponente mit min destens einer lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsionsschicht, der ein bildfarbstofflieferndes Material zugeordnet ist, eine positive Komponente mit einer Bildempfangsschicht, die durch das bildfarbstoffliefernde Material anfärbbar ist, und eine durchsichtige Trägerschicht, vorzugsweise ein für aktinische Strahlung durchlässiges flexibles Folienmaterial, wobei das lichtempfindliche Laminat ferner eine Schicht zur Steuerung der Diffusion, enthaltend die erfindungsgemäßen Polymere, enthält,
(b) eine Einrichtung zur Aufbewahrung einer wäßrig-alkalischen Entwicklermasse, die mit der Filmeinheit integriert ist, so daß die Entwicklermasse zwischen der negativen und der positiven Komponente verteilt werden kann. Bei einer derartigen Film einheit ist das lichtreflektierende Pigment vorzugsweise in der Entwicklermasse enthalten, so daß bei der Verteilung der Entwicklermasse zwischen der negativen und der positiven Komponente eine das Licht reflektierende Schicht erzeugt wird, gegen die ein in der Bildempfangsschicht erhaltenes Farbstoff bild betrachtet werden kann, ohne daß die Komponenten getrennt werden.
(a) ein lichtempfindliches Laminat, das in Form einer Verbundstruktur in der angegebenen Reihen folge folgende Komponenten enthält: eine opake Trägerschicht, vorzugsweise ein gegenüber aktinischer Strahlung undurchlässiges flexibles Folienmaterial, eine negative Komponente mit min destens einer lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsionsschicht, der ein bildfarbstofflieferndes Material zugeordnet ist, eine positive Komponente mit einer Bildempfangsschicht, die durch das bildfarbstoffliefernde Material anfärbbar ist, und eine durchsichtige Trägerschicht, vorzugsweise ein für aktinische Strahlung durchlässiges flexibles Folienmaterial, wobei das lichtempfindliche Laminat ferner eine Schicht zur Steuerung der Diffusion, enthaltend die erfindungsgemäßen Polymere, enthält,
(b) eine Einrichtung zur Aufbewahrung einer wäßrig-alkalischen Entwicklermasse, die mit der Filmeinheit integriert ist, so daß die Entwicklermasse zwischen der negativen und der positiven Komponente verteilt werden kann. Bei einer derartigen Film einheit ist das lichtreflektierende Pigment vorzugsweise in der Entwicklermasse enthalten, so daß bei der Verteilung der Entwicklermasse zwischen der negativen und der positiven Komponente eine das Licht reflektierende Schicht erzeugt wird, gegen die ein in der Bildempfangsschicht erhaltenes Farbstoff bild betrachtet werden kann, ohne daß die Komponenten getrennt werden.
Die erfindungsgemäß verwendeten Schichten zur Steuerung der Diffusion
können auch in den integralen Negativ-Positiv-Filmeinheiten
des in der US-PS 35 94 165 beschriebenen Typs eingesetzt werden.
Derartige Filmeinheiten enthalten:
(a) ein lichtempfindliches Laminat, das in der angegebenen Reihenfolge folgende Komponenten enthält: eine durchsichtige Trägerschicht, vorzugsweise ein für aktinische Strahlung durchlässiges flexibles Folienmaterial, eine positive Kompo nente mit einer Bildempfangsschicht, eine für die Entwickler masse durchlässige lichtreflektierende Schicht, gegen die ein in der Bildempfangsschicht erzeugtes Farbstoffbild be trachtet werden kann, und eine negative Komponente, die min destens eine lichtempfindliche Silberhalogenid-Emulsionsschicht enthält, der ein bildfarbstofflieferndes Material zugeordnet ist;
(b) eine durchlässige Folie, die praktisch mit den gleichen Abmessungen über der Oberfläche des lichtempfindlichen Laminats gegenüber der durchsichtigen Schicht angeordnet ist;
(c) eine Einrichtung zur Aufbewahrung einer wäßrig-alkalischen Entwicklermasse mit einem Opakmacher, die mit der Filmeinheit integriert ist, so daß die Entwicklermasse zwischen dem licht empfindlichen Laminat und der transparenten Folie verteilt werden kann; und
(d) eine Schicht zur Steuerung der Diffusion, die ein erfindungsgemäßes Polymer enthält; diese Schicht kann eine Komponente des lichtempfindlichen Laminats oder einen Überzug auf der Seite der durchsichtigen Folie darstellen, die mit dem lichtempfindlichen Laminat in Berührung steht. Die in der Bildempfangsschicht erzeugten Farbbilder können gegen den Hintergrund der das Licht reflektierenden Schicht betrachtet werden, ohne daß die durchsichtige Folie von dem lichtempfindlichen Laminat getrennt wird.
(a) ein lichtempfindliches Laminat, das in der angegebenen Reihenfolge folgende Komponenten enthält: eine durchsichtige Trägerschicht, vorzugsweise ein für aktinische Strahlung durchlässiges flexibles Folienmaterial, eine positive Kompo nente mit einer Bildempfangsschicht, eine für die Entwickler masse durchlässige lichtreflektierende Schicht, gegen die ein in der Bildempfangsschicht erzeugtes Farbstoffbild be trachtet werden kann, und eine negative Komponente, die min destens eine lichtempfindliche Silberhalogenid-Emulsionsschicht enthält, der ein bildfarbstofflieferndes Material zugeordnet ist;
(b) eine durchlässige Folie, die praktisch mit den gleichen Abmessungen über der Oberfläche des lichtempfindlichen Laminats gegenüber der durchsichtigen Schicht angeordnet ist;
(c) eine Einrichtung zur Aufbewahrung einer wäßrig-alkalischen Entwicklermasse mit einem Opakmacher, die mit der Filmeinheit integriert ist, so daß die Entwicklermasse zwischen dem licht empfindlichen Laminat und der transparenten Folie verteilt werden kann; und
(d) eine Schicht zur Steuerung der Diffusion, die ein erfindungsgemäßes Polymer enthält; diese Schicht kann eine Komponente des lichtempfindlichen Laminats oder einen Überzug auf der Seite der durchsichtigen Folie darstellen, die mit dem lichtempfindlichen Laminat in Berührung steht. Die in der Bildempfangsschicht erzeugten Farbbilder können gegen den Hintergrund der das Licht reflektierenden Schicht betrachtet werden, ohne daß die durchsichtige Folie von dem lichtempfindlichen Laminat getrennt wird.
In den erfindungsgemäßen Filmeinheiten können mehrfarbige
Bilder erzeugt werden; diese Filmeinheiten enthalten mindestens
zwei selektiv sensibilisierte Silberhalogenid-Emulsions
schichten, denen jeweils ein bildfarbstofflieferndes Material
zugeordnet ist, das einen Bildfarbstoff mit spektralen
Absorptionseigenschaften enthält, die dem überwiegenden
Empfindlichkeitsbereich der zugeordneten Emulsion praktisch
komplementär sind. Die üblicherweise verwendeten negativen
Komponenten zur Erzeugung mehrfarbiger Bilder haben eine
"tripack"-Struktur und enthalten blau-, grün- und rotsensi
bilisierte Silberhalogenidschichten, denen jeweils in der
gleichen oder in einer angrenzenden Schicht ein gelbes,
ein purpurnes bzw. ein blaugrünes bildfarbstofflieferndes
Material zugeordnet ist. Vorzugsweise ist jeder Silberhalo
genidschicht und das ihr zugeordnete bildfarbstoffliefernde
Material von den anderen Emulsionsschichten und den ihnen
zugeordneten bildfarbstoffliefernden Materialien durch ge
trennte, für alkalische Lösungen durchlässige Zwischenschich
ten, wie sie Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind, ge
trennt.
In der US-PS 29 83 606 und in weiteren Patentschriften sind
als besonders brauchbare bildfarbstoffliefernde Substanzen
zur Herstellung von Farbbildern durch Diffusionsübertragung
Entwicklerfarbstoffe angegeben, d. h. Verbindungen, die in
demselben Molekül sowohl das chromophore System eines Farb
stoffs als auch eine Silberhalogenid-Entwicklerfunktion ent
halten. Bei einem typischen Diffusionsübertragungssystem ist
jeder Entwicklerfarbstoff einer getrennten Silberhalogenid-
Emulsionsschicht zugeordnet und ist vorzugsweise nur in der
reduzierten Form beidem ersten pH-Wert der Entwicklermasse
löslich; nach der Belichtung oder Entwicklung hat er einen
spektralen Absorptionsbereich, der dem überwiegenden Empfind
lichkeitsbereich der ihm zugeordneten Emulsion praktisch
komplementär ist. Nach der Belichtung wird die Entwicklermasse
aufgebracht und durchdringt die Emulsionsschichten, um die
Entwicklung des darin enthaltenen latenten Bildes einzuleiten.
Der Entwicklerfarbstoff wird als Folge der Entwicklung des
latenten Bildes an den belichteten Stellen immobilisiert
oder ausgefällt. An den unbelichteten und teilweise belich
teten Stellen der Emulsion wird der Entwicklerfarbstoff nicht
umgesetzt und bleibt diffundierbar, wodurch als Funktion der
punktförmigen Belichtung der Silberhalogenid-Emulsion eine
bildmäßige Verteilung des nichtoxidierten Entwicklerfarbstoffs
als Lösung in der flüssigen Entwicklermasse erhalten wird.
Mindestens ein Teil dieser bildmäßigen Verteilung des nicht
oxidierten Entwicklerfarbstoffs wird durch Imbibition auf
eine darüberliegende Bildempfangsschicht übertragen, wobei
der oxidierte Entwicklerfarbstoff bei dieser Übertragung
praktisch ausgeschlossen ist. Die Bildempfangsschicht erhält
aus der entwickelten Emulsion eine in die Tiefe reichende
Diffusion von nicht oxidiertem Entwicklerfarbstoff, ohne
daß dessen bildmäßige Verteilung nennenswert gestört ist.
Es entsteht hierbei das umgekehrte oder positive Farbbild
des entwickelten Bildes. Die Bildempfangsschicht kann Mittel
zum Beizen oder zur anderweitigen Fixierung des diffundierten,
nicht oxidierten Entwicklerfarbstoffs enthalten. Nachdem das
Übertragungsbild im wesentlichen aufgebaut ist, wird der
pH-Wert der Filmeinheit vorzugsweise auf einen zweiten Wert
abgesenkt, bei dem die im negativen Teil verbliebenen rest
lichen Entwicklerfarbstoffe in ihrem reduzierten oder oxidier
ten Zustand ausgefällt oder auf andere Weise undiffundierbar
gemacht werden. Die Änderung des pH-Wertes wird im allgemeinen
mit Hilfe einer sauren Neutralisationsschicht erreicht, vor
zugsweise mit einer polymeren Säureschicht, wie nachstehend
angegeben.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch eine photographische Film
einheit mit den erfindungsgemäß verwendeten Schichten zur
Steuerung der Diffusion;
Fig. 2 einen Schnitt durch ein Bildempfangselement mit
einer erfindungsgemäß verwendeten Verzögerungsschicht zur
Steuerung der Diffusion;
Fig. 3 eine Modellanordnung zur Messung der Verzögerungs
zeit (Haltezeit) der erfindungsgemäß verwendeten Zwischen
schichten;
Fig. 4 eine graphische Darstellung der Farbstoffdichte
als Funktion der Zeit in einem System mit einer
erfindungsgemäß verwendeten Zwischenschicht.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Entwicklerfarbstoffen
beschrieben, die in der vorstehend angegebenen Weise wirksam
sind, obgleich die Erfindung nicht auf diese bildfarbstoff
liefernden Substanzen beschränkt werden soll.
Fig. 1 zeigt eine Perspektivansicht einer integralen Film
einheit des in der US-PS 34 15 644 beschriebenen Typs, wobei
die Entwicklermasse 26 zwischen dem negativen und dem positiven
Teil verteilt ist. Die Filmeinheit 10 enthält ein lichtempfind
liches Laminat 11, das in der angegebenen Reihenfolge eine
undurchsichtige Trägerschicht 12; eine Schicht 13 mit einem
blaugrünen Entwicklerfarbstoff; eine rotempfindliche Silber
halogenid-Emulsionsschicht 14, eine Zwischenschicht 15; eine
Schicht 16 mit einem purpurnen Entwicklerfarbstoff; eine
grünempfindliche Silberhalogenid-Emulsionsschicht 17; eine
Zwischenschicht 18; eine Schicht 19 mit einem gelben Ent
wicklerfarbstoff; eine blauempfindliche Silberhalogenid-
Emulsionsschicht 20, eine Deckschicht 21; eine Bildempfangs
schicht 22; eine Abstandsschicht 23; eine neutralisierende
Schicht 24; und eine durchsichtige Trägerschicht 25 enthält.
Nach der Belichtung durch die durchsichtige Trägerschicht 25
wird die Entwicklermasse 26, die sich ursprünglich in einem
aufreißbaren Behälter befand (nicht dargestellt), zwischen
der Deckschicht 21 und der Bildempfangsschicht 22 verteilt,
um die Entwicklung der Silberhalogenid-Emulsionsschichten
einzuleiten. Die Entwicklermasse 26 enthält vorzugsweise
einen Opakmacher des zum Beispiel in der US-PS 36 47 437
beschriebenen Typs, so daß die Schicht der Entwicklermasse
26 eine weitere Belichtung der lichtempfindlichen Schichten
der Filmeinheit während der Entwicklung der Filmeinheit außer
halb der Kamera verhindert. Als Folge der Entwicklung wird eine
bildmäßige Verteilung von diffundierbarem Entwicklerfarbstoff
gebildet, die mindestens zum Teil auf die Bildempfangsschicht
22 übertragen wird. Die durch die Entwicklermasse 26 erzeugte
Schicht enthält vorzugsweise ein das Licht reflektierendes
Pigment, wie Titandioxid, gegen das das in der Bildempfangs
schicht 22 erzeugte Farbbild betrachtet werden kann. Nachdem
das Übertragungsbild weitgehend aufgebaut ist, dringt ein
ausreichender Teil des durch die Entwicklermasse 26 verfügbar
gemachten Alkali durch die Bildempfangsschicht 22 und die
Abstandsschicht 23 hindurch und erreicht die neutralisierende
Schicht 24, wodurch das Alkali neutralisiert und der pH-Wert
des Systems auf einen Wert herabgesetzt wird, bei dem die
Entwicklerfarbstoffe unlöslich und nicht diffundierbar sind.
Auf diese Weise wird ein stabiles farbiges Übertragungsbild
erhalten.
Die Abstandsschicht 23 und die neutralisierende Schicht 24
brauchen nicht zwischen der Bildempfangsschicht 22 und der
Trägerschicht 25 angeordnet zu sein, sondern können auch
zwischen der Trägerschicht 12 und der Schicht 13 mit dem
blaugründen Entwicklerfarbstoff angeordnet sein, wobei die
neutralisierende Schicht 24 an der Trägerschicht anliegt.
Bei dieser Ausführungsform dringt das durch die Entwickler
masse 26 verfügbar gemachte Alkali durch die Schichten 13
bis 21 sowie die Abstandsschicht 23 hindurch und erreicht
die neutralisierende Schicht 24, worauf es in der vorstehend
beschriebenen Weise neutralisiert wird.
Bei mehrfarbigen Aufzeichnungsmaterialien für die Diffusions
übertragung, wie sie z. B. vorstehend beschrieben sind, können
unerwünschte Zwischenbildeffekte auftreten, wobei ein bestimmter
Entwicklerfarbstoff oder ein anderes bildfarbstofflieferndes
Material aufgrund der räumlichen Nähe durch eine andere
Silberhalogenid-Emulsionsschicht gesteuert wird als diejenige,
welcher er ursprünglich in der Filmeinheit zugeordnet war.
Diese unbeabsichtigte Zuordnung beruht im allgemeinen auf
einer Wanderung des farbbildliefernden Materials zu einer
anderen Silberhalogenidschicht als zu derjenigen, welcher
er vor der Entwicklung dieser "falschen" Emulsionsschicht zu
geordnet war. Als Ergebnis dieser vorzeitigen Wanderung
kann das bildfarbstoffliefernde Material ein Diffusions
verhalten entwickeln, welches nicht vorhanden wäre, wenn das
Material des beabsichtigten steuernden Silberhalogenidschicht
zugeordnet geblieben wäre. Wenn beispielsweise ein Entwickler
farbstoff vorzeitig zu einer anderen Silberhalogenidschicht
wandert als derjenigen, welcher er ursprünglich zugeordnet
ist, kann er als Folge der Entwicklung dieser "falschen"
Schicht zu einer nicht diffundierbaren Form oxidiert werden und nicht
mehr in der Lage sein, in der beabsichtigten Weise an die
Bildempfangsschicht zu wandern. Auf diese Weise wird die
Genauigkeit der Farbreproduktion und der Farbsättigung im
Übertragungbild beeinträchtigt. Weiterhin bleibt ein Teil
des zweiten Entwicklerfarbstoffs, der als Funktion der Ent
wicklung dieser "falschen" Schicht oxidiert worden sein
sollte, im reduzierten und diffundierbaren Zustand und kann
übertragen werden und so das erhaltene farbige Übertragungs
bild verunreinigen. Diese Zwischenbildeffekte können anhand
von Fig. 1 noch näher erläutert werden. Wenn der purpurne
Entwicklerfarbstoff der Schicht 16 zu der rotempfindlichen
Silberhalogenid-Emulsionsschicht 14 zurückdiffundieren kann,
bevor diese Schicht ausreichend entwickelt ist und sich eine
ausreichende bildmäßige Verteilung des blaugrünen Entwickler
farbstoffs in der Schicht 13 gebildet hat, kann ein Teil des
purpurnen Entwicklerfarbstoffs als Funktion der Rotbelichtung
und Entwicklung der rotempfindlichen Emulsionsschicht oxidiert
und undiffundierbar gemacht werden. Es tritt also im Übertragungs
bild ein Verlust an Purpurfarbstoffdichte auf. Weiterhin
bleibt der Teil des blaugrünen Entwicklerfarbstoffs, der
anstatt des purpurnen Entwicklerfarbstoffs oxidiert worden
sein sollte, in der reduzierten Form und kann zu der Bild
empfangsschicht 22 diffundieren, wodurch das Übertragungs
bild durch den blaugrünen Farbstoff verunreinigt würde.
Durch diese Zwischenbildeffekte wird also eine genaue Farb
reproduktion eines photographierten Gegenstandes verhindert.
Um diese Zwischenbildeffekte zu verhindert oder zu verringern,
kann man die erfindungsgemäßen Schichten zur Steuerung der
Diffusion als Zwischenschichten zwischen den entsprechenden
Silberhalogenidschichten und den ihnen zugeordneten Entwick
lerfarbstoffen verwenden, z. B. in Form der Zwischenschichten
15 und 18 von Fig. 1. Die β-Eliminierung, der die in diesen
Schichten verwendeten polymeren unterworfen sind, gewährleistet,
daß die Durchlässigkeit dieser Schichten zu Beginn der Entwick
lung der Filmeinheit verzögert wird, wodurch der Entwickler
farbstoff "zurückgehalten" und eine Diffusion zu den nicht
zugeordneten Silberhalogenidschichten verhindert wird, zumin
dest bis zu einer weitgehenden Entwicklung dieser Schichten
und bis zur Ausbildung der beabsichtigten bildmäßigen Ver
teilung der Entwicklerfarbstoffe. Die "Freigabe" der
diffundierbaren Entwicklerfarbstoffe soll erfolgen, bevor eine
nennenswerte Verschleierung der Emulsionsschicht mit der
schnellsten Verschleierungsgeschwindigkeit auftritt. Das
"Festhalte-Freigabe"-Verhalten der Zwischenschichten gemäß
der Erfindung bietet Vorteile gegenüber Zwischenschichten,
die ein gewisses "Durchsickern" des Entwicklerfarbstoffs
zu Beginn der Entwicklung ermöglichen, da die Entwicklerfarb
stoffe während der kritischen Anfangsphase der Entwicklung
besser bei den ihnen zugeordneten Emulsionsschichten gehalten
und anschließend schnell und in größeren Mengen freigegeben
werden, so daß eine schnelle und praktisch gleichzeitige
Übertragung der farbbildliefernden Substanzen ermöglicht wird.
Die Zwischenschichten mit den erfindungsgemäß verwendeten Polymeren
vermindern nicht nur die vorstehend angegebenen Zwischen
bildeffekte, sondern erhöhen auch die Genauigkeit der Farb
reproduktion über einen größeren Temperaturbereich. Im all
gemeinen werden bei einer Erniedrigung der Entwicklungstempe
ratur sowohl die Geschwindigkeit der Entwicklung als auch
die Geschwindigkeit der Farbstoffdiffusion geringer. Erniedri
gen sich diese Geschwindigkeiten disproportional, d. h. nimmt
die Abnahme der Entwicklungsgeschwindigkeit stärker zu als
die Abnahme der Diffusionsgeschwindigkeit, so kann die Farb
reproduktion dadurch beeinträchtigt werden, daß der Farbstoff
von der ihm zugeordneten Emulsionsschicht wegdiffundiert, be
vor diese Schicht weitgehend entwickelt ist. Diese Art von
vorzeitiger Wanderung kann durch Verwendung der Zwischenschich
ten mit den erfindungsgemäßen Polymeren vermindert werden.
Es wurde gefunden, daß diese Polymere deutlich längere
"Haltezeiten" bei niedrigeren Temperaturen (z. B. 7°C) als bei
höheren Temperaturen (z. B. 24°C) ergeben. Die Zwischenschich
ten können also dazu verwendet werden, um den Entwickler
farbstoff bei niedrigeren Temperaturen über einen längeren
Zeitraum bei der ihm zugeordneten Silberhalogenid-Emulsion
zu halten, wodurch das System den geringeren Entwicklungs
geschwindigkeiten bei diesen Temperaturen angepaßt werden
kann, während eine proportional schnellere "Freigabe" bei der
Erhöhung der Temperatur der Entwicklungsgeschwindigkeit er
möglicht wird.
Die als Zwischenschichtmaterialien brauchbaren Polymere
können auch in Deckschichten für lichtempfin
liche Elemente oder Negativkomponenten verwendet werden, z. B.
für die Deckschicht 21 von Fig. 1. Diese Deckschichten können
z. B. zur Verhinderung einer vorzeitiger Wanderung des der
verteilten Entwicklermasse am nächsten liegenden Entwickler
farbstoffs verwendet werden. Sie können auch dazu verwendet
werden, daß die einzelnen farbbilderzeugenden Substanzen
praktisch gleichzeitig an den Beiz- oder Fixierstellen in
der Bildempfangsschicht zur Verfügung stehen.
Die bei den Diffusionsübertragungsverfahren des hier beschrie
benen Typs verwendeten Entwicklermassen sind gewöhnlich stark
alkalisch und haben einen pH-Wert von mehr als 12 und häufig
von mehr als 14 oder höher. Im allgemeinen wird durch die
stark alkalische Umgebung die Farbstoffdiffusion erleichtert,
so daß befriedigende Diffusionsgeschwindigkeiten und Bild
farbstoffdichten erhalten werden. Wie in der US-PS 33 62 819
angegeben ist, ist es sehr erwünscht, daß der pH-Wert in der
Filmeinheit nach weitgehendem Bildaufbau auf mindestens 11
herabgesetzt wird, um das Farbstoffbild zu stabilisieren.
In der US-PS 34 15 644 ist angegeben, daß bei integralen
Filmeinheiten, bei denen der negative und der positive Teil
nach weitgehendem Aufbau des Übertragungsbildes zusammen
bleiben, eine während des Verfahrens stattfindende Anpassung
des pH-Wertes in der Filmeinheit, von einem pH-Wert, bei dem
die Übertragung stattfindet, zu einem pH-Wert, bei dem nach
dem Aufbau des Übertragungsbildes keine Farbstoffübertragung
mehr stattfindet, erfolgt, sehr erwünscht ist, um ein sta
bileres Farbstoff-Übertragungsbild zu erhalten, sowohl was
die chemische und Lichtbeständigkeit der Moleküle des Bild
farbstoffs als auch die Verhinderung der Übertragung von
restlichem bildfarbstoffliefernden Material nach der Ent
wicklung vom negativen Teil in die Bildempfangsschicht be
trifft.
Wie in der US-PS 33 62 819 angegeben ist, wird der pH-Wert
in der Filmeinheit vorzugsweise durch eine Neutralisations
reaktion zwischen dem Alkali der Entwicklermasse und einer
Schicht mit immobilisierten sauer reagierenden Stellen, d. h.
einer Neutralisationsschicht, erzielt. Bevorzugte Neutrali
sationsschichten enthalten eine polymere Säure, wie Cellulose
acetat-Hydrogenphthalat; Polyvinylhydrogenphthalat; Poly
acrylsäure; Polystyrolsulfonsäure; und Partialester von
Polyäthylen/Maleinsäureanhydrid-Copolymeren.
Eine vorzeitige Verminderung des pH-Wertes, die sich z. B. in
einer Abnahme der Bildfarbstoffdichte äußert, kann dadurch
verhindert werden, daß zwischen der neutralisierenden Schicht
und der verteilten Entwicklermasse eine Abstands- oder Verzögerungsschicht
angeordnet wird, die die Diffusion von Alkali
gegen die neutralisierende Schicht verzögert. Wie schon gesagt,
können die erfindungsgemäß verwendeten Schichten zur Steuerung der
Diffusion als Verzögerungsschichten für diesen Zweck verwendet
werden. Sie bilden eine alkaliundurchlässige Sperre
über einen vorherbestimmten Zeitraum, und wandeln sich nach
der β-Eliminierung in eine relativ alkalidurchlässige Form
um, wodurch das Alkali auf schnelle und quantitative Weise
zu der neutralisierenden Schicht gelangt.
Die Verzögerungsschichten mit den erfindungsgemäß verwendeten β-Eliminierungs-Polymeren
können in Bildempfangselementen des in
der US-PS 33 62 819 verwendeten Typs oder als Teil der positiven
Komponente von integralen Negativ-Positiv-Filmeinheiten
des in den US-Patentschriften 34 15 644 und 35 94 165
angegebenen Typs verwendet werden. Die Verzögerungs- und
Neutralisationsschichten können aber auch mit der negativen
Komponente verbunden sein, wie es beispielsweise in den US-
Patentschriften 33 62 821 und 35 73 043 beschrieben ist. In
den erfindungsgemäßen Filmeinheiten des in der US-PS
35 94 165 beschriebenen Typs können diese Schichten auch
auf der durchsichtigen Folie angebracht sein, die dazu verwendet
wird, um das Aufbringen der Entwicklermasse zu erleichtern.
In Fig. 2 ist ein erfindungsgemäß verwendetes Bildempfangselement
erläutert. Das Bildempfangselement 27 enthält in der angegebenen
Reihenfolge eine Trägerschicht 28, eine neutralisierende
Schicht 29, eine Abstands- oder Verzögerungsschicht
30 mit einem β-Eliminierungs-Polymer gemäß der Erfindung und
eine Bildempfangsschicht 31. Während der Entwicklung steht
die Bildempfangsschicht mit der Schicht der Entwicklermasse
in Berührung. Die Entwicklermasse durchdringt die Bildempfangsschicht
31, um darin einen für den Bildaufbau ausreichenden
pH-Wert zu erzeugen, und wird nach dem Durchtritt durch die
Verzögerungsschicht 30, wo eine β-Eliminierung des darin
enthaltenen Polymers zur Steuerung der Diffusion erfolgt,
in der neutralisierenden Schicht 29 neutralisiert.
Wie schon gesagt, kann die Alkalidurchlässigkeit der erfindungsgemäßen
Schichten zur Steuerung der Diffusion in einer
vorherbestimmten Weise durch Verwendung von Comonomer-Einheiten
gesteuert werden, wobei das Polymer ein entsprechendes
Gleichgewicht zwischen hydrophilen und hydrophoben Eigenschaften
und/oder einen geeigneten Verschmelzungsgrad erhält; es
kann auch ein Matrixmaterial mit der erforderlichen Hydrophilität
bzw. dem erforderlichen Verschmelzungsgrad verwendet werden.
Im allgemeinen ist bei einem höheren Grad der Hydrophobität
und Verschmelzung die Schicht zur Steuerung der Diffusion
vor der β-Eliminierungsreaktion verhältnismäßig weniger
durchlässig für Alkali und für die Entwicklermasse.
Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann eine
Deckschicht mit den erfindungsgemäß verwendeten Polymeren am Bildempfangselement
(positive Komponente) der Filmeinheit angebracht
werden, und zwar in Berührung mit der Bildempfangsschicht
und auf der gegenüberliegenden Seite der neutralisierenden
Schicht. Derartige Deckschichten können an dieser Stelle in
der Filmeinheit zur Steuerung der Diffusion von Alkali oder
von Substanzen, die in der wäßrig-alkalischen Entwicklermasse
löslich sind oder darin löslich gemacht werden, dienen.
Die Durchlässigkeitseigenschaften der in Verzögerungsschichten
verwendeten Polymeren können dadurch bestimmt werden, daß
die für die Erniedrigung des pH-Wertes erforderliche Zeit durch
den Farbumschlag eines Indikatorfarbstoffs gemessen wird. Der
Indikatorfarbstoff ist vorzugsweise zunächst in der Entwicklermasse
enthalten und geht von der bei hohen pH-Werten der Entwicklermasse
ursprünglich gefärbten Form in eine bei dem
vorherbestimmten niedrigeren pH-Wert farblose Form über.
Derartige Bestimmungen können unter Verwendung eines Testaufbaus
mit einer Trägerschicht, einer polymeren Säureschicht,
einer zu testenden Verzögerungsschicht und einer Bildempfangsschicht
durchgeführt werden. Auf den Testaufbau wird eine
durchsichtige Deckfolie mit den gleichen Abmessungen gelegt,
und zwar in Berührung mit der Bildempfangsschicht. Dann wird
eine alkalische Entwicklermasse mit einem Indikatorfarbstoff,
der bei einem pH-Wert von 12 oder höher stark gefärbt und
der unterhalb eines vorherbestimmten niedrigeren pH-Wertes
von etwa 9 oder 10 farblos ist, zwischen der Deckfolie und
der Bildempfangsschicht ausgebreitet. Der Indikatorfarbstoff
bleibt gefärbt und kann in dieser Form durch die durchsichtige
Deckfolie betrachtet werden, bis das Alkali durch die zu
testende Verzögerungsschicht gedrungen und an die polymere
Säureschicht gelangt ist, worauf die Neutralisation eines
wesentlichen Teils des vorhandenen Alkalis bis zu dem niedrigeren
pH-Wert erfolgt, bei dem der Indikatorfarbstoff farblos
ist. Die gemessene Zeit, die zur "Aufhellung" des Indikatorfarbstoffs
notwendig ist, wird im allgemeinen als
"Aufhellungszeit" bezeichnet. Testaufbauten mit Verzögerungsschichten,
bei denen das Alkali am Anfang langsam "durchsickert",
und die dann durchlässiger werden, zeigen keine plötzliche
Farbänderung, sondern eine allmähliche Aufhellung, während
Aufbauten mit den erfindungsgemäßen Verzögerungsschichten
nach einer anfänglichen Verzögerung eine plötzliche Farbänderung
zeigen, was auf die schnelle Änderung der Alkalidurchlässigkeit
der Verzögerungsschicht bei der β-Eliminierung
hinweist.
Die Fähigkeit der die erfindungsgemäß verwendeten Polymere enthaltenden
Diffusions-Steuerschichten, den Durchtritt von farbstoffbildliefernden
Materialien zu verzögern, bis durch β-Eliminierung
ein verhältnismäßig farbstoffdurchlässiger Zustand erreicht
ist, kann unter Verwendung des in Fig. 3 angegebenen Testaufbaus
ermittelt werden. Bei diesem Aufbau wird die Übertragung
des bildfarbstoffliefernden Materials durch die zu
testende Schicht zur Steuerung der Diffusion als Funktion der
Zeit überwacht. Die "Rückhalte-Freigabe"-Eigenschaften des
getesteten β-Eliminierungs-Polymers können durch Simulieren
der Funktion des Materials, z. B. als Zwischenschicht in
einem lichtempfindlichen Element, bestimmt werden. Dieser
Testaufbau und eine geeignete Auswertemethode sind in den
Beispielen 8 und 9 angegeben.
Die erfindungsgemäß verwendeten Polymeren können durch Umsetzung von
Acrylylchloriden, -anhydriden oder -estern der Formeln
worin R die vorstehend angegebene Bedeutung hat und R⁴ eine
Alkyl- oder Arylgruppe ist, mit einem primären oder sekundären
Amin der Formel
worin R¹, R², R³, A, D, E, Y und n die vorstehend angegebene
Bedeutungen haben, hergestellt werden, wobei ein polymerisierbares
Monomer der Formel (III)
erhalten wird, das anschließend polymerisiert wird. Verwendet
man Acrylylchlorid als Zwischenprodukt, kann man die Reaktion
mit Hilfe eines Säureakzeptors beschleunigen. Bevorzugte
Säureakzeptoren sind schwache Basen, die praktisch unfähig
sind, bei den angewendeten Reaktionsbedingungen eine β-Eliminierung
zu fördern. Die Verwendung einer kleineren Menge eines
Polymerisationsinhibitors, wie Hydrochinon, kann ebenfalls
erwünscht sein, um eine vorzeitige Polymerisierung zu verhindern.
Die Monomere der Formel (III) sind neue Verbindungen,
die unter Bildung der erfindungsgemäßen Polymeren polymerisiert
werden können.
Die erfindungsgemäß verwendeten Polymere können auch dadurch hergestellt
werden, daß man eine N-Acrylylaminosäure der Formel
in an sich bekannter Weise zu einem gemischten Anhydrid als
Zwischenprodukt umsetzt;
worauf man das gemischte Anhydrid mit einem substituierten
Äthanol der Formel
unter Bildung eines Monomers der Formel (III) umsetzt; und
das Monomer polymerisiert. Das gemischte Anhydrid kann beispielsweise
dadurch erhalten werden, daß man die N-Acrylylaminosäure
mit einem Carbodiimid, wie Dicyclohexylcarbodiimid
oder n-Äthyl-N′-(γ-dimethylamidopropyl)-carbodiimid-hydrochlorid;
einem Anhydrid, wie Essigsäureanhydrid oder Trifluoressigsäureanhydrid;
einem Säurehalogenid, wie Acetylchlorid;
oder einem Alkyl- oder Benzylhalogenformiat, wie Äthylchlorformiat
oder Benzylchlorformiat, umsetzt. Die Umsetzung des
substituierten Äthanols mit dem Mischanhydrid kann mit Hilfe
eines 4-Dialkylaminopyridin-Katalysators, wie 4-(N,N-Dimethylamino)-pyridin
oder 4-Pyrrolidinopyridin, beschleunigt
werden.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäß bevorzugten Polymeren,
d. h. der Polymeren der vorstehend angegebenen Formel (II),
nach dem vorstehend angegebenen Verfahren, ist die N-Acrylylaminosäure
eine N-Acrylyl-α-aminosäure der Formel
Anstatt das Mischanhydrid als Zwischenprodukt herzustellen,
kann man diese α-Aminosäuren vorzugsweise in Gegenwart der
vorstehend angegebenen Reagentien zu einem 2-Alkenyl-5-Oxazalon
der Formel
umsetzen, worin R, R² und R³ wie vorstehend definiert sind.
Beispielsweise können N-Acrylyl-α-aminosäuren mit Alkylhalogenformiaten,
wie Äthylchlorformiat, zu 2-Alkenyl-5-oxazalonen
umgesetzt werden, wie es z. B. von Taylor et al in J. Polym. Sci.
B, Band 7, 597 (1969) beschrieben ist. Es können auch
Benzylhalogenformiate verwendet werden. N-Acrylyl-α-aminosäuren
können auch mit Anhydriden, wie Essigsäureanhydrid
und Trifluoressigsäureanhydrid, umgesetzt werden, wobei eine
Cyclodehydratisierungsreaktion unter Bildung von 2-Alkenyl-
5-oxazalonen erfolgt, wie es beispielsweise von J.W. Lynn
in J.Org.Chem., 24, 1030 (1959) und in der GB-PS 11 21 418
beschrieben ist. Diese Oxazalone können auch durch Umsetzung
der N-Acrylyl-α-aminosäure mit einem Carbodiimid, wie Dicyclohexylcarbodiimid
oder N-Äthyl-N′-(γ-dimethylaminopropyl)-
carbodiimid-Hydrochlorid, hergestellt werden. Die Bildung
von 5-Oxazalonen nach dieser Arbeitsweise ist von Chen et al,
Synthesis, Nr. 3, Seite 230 (1979) beschrieben.
Wie in den Beispielen 1 und 3 angegeben ist, können die
2-Alkenyl-5-Oxazalone durch einen substituierten Äthanol
der Formel
entsprechend dem nachstehend angegebenen Reaktionsschema (A)
in die entsprechenden Derivate umgewandelt werden:
Die Reaktionsfähigkeit von 5-Oxazalonringen gegenüber nukleophilen
Gruppen, wie Hydroxygruppen, ist bekannt (vgl. z. B.
US-PS 34 88 327 und GB-PS 11 21 418). Im allgemeinen verlaufen
diese Reaktionen glatt und mit hohen Ausbeuten. Es wurde
jedoch festgestellt, daß die Reaktion durch Verwendung eines
4-Dialkylaminopyridin-Katalysators, wie 4-(N,N-Dimethylamino)-
pyridin oder 4-Pyrrolindinopyridin, beschleunigt werden kann
(vgl. Beispiel 1).
Bei der Herstellung der erfindungsgemäß verwendeten Polymeren unter
Verwendung eines 2-Alkenyl-5-oxazalons als Zwischenprodukt
wird das Oxazalon vorzugsweise isoliert und, falls erforderlich,
vor der Umsetzung mit dem substituierten Äthanol gereinigt.
Wenn diese Stufen jedoch nicht gangbar sind, z. B.
wenn das Oxazalon sehr reaktionsfähig ist, so kann es in
einem inerten Lösungsmittel gebildet und in situ zu dem
gewünschten Monomer umgesetzt werden.
Die Derivatisierung des Oxazalons mit dem substituierten
Äthanol kann in inerten Lösungsmitteln, wie Tetrahydrofuran,
Chloroform, Dichlormethan, Dimethylformamid, Benzol, Dioxan,
Toluol, Aceton, Methyläthylketon und Äthylacetat, durchgeführt
werden. Die Umsetzung kann über einen Temperaturbereich von
etwa 0 bis 100°C, vorzugsweise zwischen etwa 15 und 35°C,
durchgeführt werden. Es wurde gefunden, daß die Reaktion
bei Raumtemperatur (etwa 25°C) in Gegenwart der vorstehend
genannten 4-Dialkylaminopyridin-Katalysatoren glatt verläuft.
Vorzugsweise kann auch eine kleine Menge eines Polymerisationsinhibitors,
wie Hydrochinon oder t-Butylpyrocatechin, während
der Derivatisierungsreaktion anwesend sein.
Die nach den vorstehend angegebenen Verfahren hergestellten
Monomere können nach verschiedenen Verfahren, z. B. durch
Masse-, Lösungs-, Suspensions- oder Emulsionspolymerisation
polymerisiert werden. Ferner kann die Polymerisation in
Gegenwart anderer geeigneter Polymerer, d. h. von polymeren
Matrixmaterialien, durchgeführt werden, um ein Matrixsystem
herzustellen, das als Schicht zur Steuerung der Diffusion
verwendet werden kann. Die Polymerisation kann chemisch, z. B.
durch geeignete Radikal- oder Redox-Initiatoren, oder auf
andere Weise, z. B. durch Hitze oder Bestrahlung, eingeleitet
werden. Beispiele für chemische Initiatoren sind Azobisisobutyronitril,
Kaliumpersulfat, Natriumbisulfit, Benzoylperoxid,
Diacetylperoxid, Wasserstoffperoxid und Diazoaminobenzol.
Die ausgewählten Initiatoren dürfen natürlich die Reaktionsteilnehmer
bzw. die Reaktionsprodukte nicht zersetzen
oder damit in unerwünschter Weise reagieren. Die Menge des
verwendeten Katalysators und die Reaktionstemperatur können
den jeweiligen Bedürfnissen angepaßt werden. Im allgemeinen
verläuft die Polymerisation befriedigend, wenn die Reaktion
bei einer Temperatur zwischen 25 und 100°C und unter
Verwendung von weniger als 5 Gew.-% Initiator (bezogen auf das
Ausgangsgewicht des polymerisierbaren Monomers bzw. der Monomeren)
durchgeführt wird.
Die bevorzugten erfindungsgemäß verwendeten Polymere können auch durch
Derivatisierung eines polymeren 5-Oxazalons entsprechend dem
nachstehend angegebenen Reaktionsschema (B) hergestellt werden:
Das Reaktionsschema (B) bietet einen besonders vorteilhaften
Weg, um das substituierte Äthanol direkt an ein bestehendes
polmeres Gerüst zu bilden. Es handelt sich hierbei um eine
Additionsreaktion, die nicht zur Bildung von unerwünschten
Nebenprodukten, wie benachbarten abstehenden reaktiven Gruppen
führt, die entweder die Stabilität der nach dem Reaktionsschema
(B) gebildeten abstehenden Gruppe oder die Geschwindigkeit
der β-Eliminierung beeinträchtigen können.
Die für das Reaktionsschema (B) verwendeten polymeren
5-Oxazalone können durch Polymerisation der für das Reaktionsschema
(A) verwendeten 2-Alkenyl-5-oxazalone hergestellt werden.
Wie beispielsweise von Taylor et al in J.Polym.Sci.,
B, Band 9, 187 (1971) angegeben ist, können bei der Herstellung
von polymeren Oxazalonen durch Polymerisation von 2-Alkenyl-
5-oxazalonen unerwünschte Umlagerungen zurückgedrängt und eine
höhere Ausbeute an reinerem, stabilerem Polymer erhalten werden,
wenn die Substituenten in der 4-Stellung des Oxazalonringes
(R² und R³) nicht Wasserstoff sind. So sind also bei
dem Reaktionsschema (B) die Substituenten R² und R³ vorzugsweise
nicht Wasserstoff. Bevorzugte Substituenten R² und R³
sind Alkylgruppen, insbesondere Methylgruppen. Beispiele
für Polymerisationsverfahren sind in dem vorstehend erwähnten
Aufsatz von Taylor et al sowie von Iwakura et al., J.Polym.
Sci.A-1, Band 6, 2681 (1968), sowie in der US-PS 34 88 327
und in der GB-PS 11 21 418 beschrieben.
2-Alkenyl-5-oxazalone können mit anderen äthylenisch ungesättigten
Monomeren homopolymerisiert oder copolymerisiert
werden, um dem nach dem Reaktionsschema (B) gebildeten
β-Eliminierungs-Polymer bestimmte physikalische Eigenschaften
zu geben. Diese physikalischen Eigenschaften können dem
Polymer aber auch durch Derivatisierung des polymeren 5-Oxazalons
mit nukleophilen Verbindungen verliehen werden, die beim
Einbau in das Polymer die gewünschten Eigenschaften liefern.
Beispielsweise kann die Hydrophobität des Polymers durch
Einbau einer verhältnismäßig hydrophoben Alkylgruppe, z. B.
der n-Butylgruppe, in das Polymer erhöht werden, indem eine
Derivatisierung mit einem entsprechenden Alkylamin oder Alkohol
wie n-Butylamin oder n-Butanol durchgeführt wird. Die Derivatisierung
mit diesen nukleophilen Verbindungen kann
gleichzeitig mit der Derivatisierung mit dem substituierten
Äthanol durchgeführt werden; die entsprechenden Derivatisierungsreaktionen
können aber auch hintereinander durchgeführt
werden.
Die Derivatisierung des polymeren Oxazalons nach dem
Reaktionsschema (B) wird vorzugsweise in Gegenwart eines
geeigneten inerten und praktisch wasserfreien Lösungsmittels,
wie Tetrahydrofuran, Benzol, Toluol, Dioxan, Äthylacetat,
Methyläthylketon, Chloroform und Dichlormethan, durchgeführt.
Ähnlich wie bei dem Reaktionsschema (A) kann die Derivatisierungsreaktion
durch Zusatz eines 4-Dialkylaminopyridin-Katalysators
beschleunigt werden.
Die Erfindung ist durch die nachstehenden Beispiele in nicht
einschränkender Weise erläutert.
Eine Lösung von 111,2 g 2-Vinyl-4,4-dimethyl-5-oxazalon in
400 ml trockenem Tetrahydrofuran wurde einer gerührten Lösung
von 56,8 g 2-Cyanäthanol und 40 mg t-Butylpyrocatechin in
400 ml trockenem Tetrahydrofuran bei 10°C zugesetzt worauf
960 mg 4-(N,N-Dimethylamino)-pyridin zugegeben wurden. Das
Gemisch wurde bei Raumtemperatur (etwa 25°C) drei Tage gerührt.
Dann wurde etwa 1 ml Eisessig zugesetzt, und das Gemisch
wurde bei Raumtemperatur in einem Dünnschichtverdampfer
eingedampft. Der Rückstand wurde in 900 ml Dichlormethan
gelöst, und die Lösung wurde mit 500 ml einer gesättigten
Natriumchloridlösung extrahiert und dann über Natriumsulfat
getrocknet. Beim Eindampfen des Dichlormethans erhielt man
einen weißen Feststoff. Der Feststoff wurde in 600 ml trockenem
Hexan suspendiert, gemischt, filtriert, mit trockenem
Hexan gewaschen und bei Raumtemperatur unter vermindertem Druck
getrocknet, wobei 115,5 g des gewünschten Produktes als
weißer fester Stoff mit einem Schmelzpunkt von 70 bis 72°C
erhalten wurden. Die Struktur wurde durch Infratrot- und NMR-
Analyse bestätigt.
Zu einer eiskalten Lösung von 103 g Dicyclohexylcarbodiimid
in 1 Liter trockenem Methylenchlorid wurden 78,5 g N-Acrylyl-
2-methylalanin gegeben, worauf 200 ml trockenes Methylenchlorid
zugesetzt wurden. Das Gemisch wurde eine halbe Stunde bei etwa
0°C unter trockenem Stickstoff gerührt und dann über eine
Stunde auf Raumtemperatur (etwa 25°C) erwärmen gelassen. Das
Gemisch wurde dann abgenutscht, worauf 35,5 g 2-Cyanäthanol,
610 mg 4-(N,N-Dimethylamino)-pyridin und 30 mg t-Butylpyrocatechin
dem Filtrat zugesetzt wurden. Die Lösung wurde unter
Stickstoff bei Raumtemperatur 3 Tage gerührt, mit einer gesättigten
Natriumchloridlösung extrahiert und dann über Natriumsulfat
getrocknet. Dann wurde die Lösung mit Aktivkohle
(Norite) behandelt, filtriert, und das Lösungsmittel wurde in
einem Dünnschichtverdampfer abgedampft. Der Rückstand wurde
in 600 ml Äthylacetat gelöst, filtriert, und das Filtrat wurde
auf 300 ml eingedampft, worauf 500 ml trockenes Hexan zugesetzt
wurden. Der auskristallisierte weiße Rückstand wurde gesammelt
und mit trockenem Hexan gewaschen und bei Raumtemperatur und
vermindertem Druck getrocknet. Es wurden 56 g des gewünschten
Produktes mit einem Schmelzpunkt von 70 bis 72°C erhalten.
122 mg 4-(N,N-Dimethylamino)-pyridin wurden einem gerührten
Gemisch aus 13,9 g 2-Vinyl-4,4-dimethyl-5-oxazalon und 12,4 g
2-(Methylsulfonyl)-äthanol in 100 ml trockenem Tetrahydrofuran
zugesetzt, und das Gemisch wurde 2 Tage bei Raumtemperatur
(etwa 25°C) gerührt. Dann wurde ein Tropfen Eisessig zugesetzt,
und das Lösungsmittel wurde bei Raumtemperatur in einem Dünnschichtverdampfer
verdampft. Der Rückstand wurde in 150 ml
Dichlormethan gelöst, und die Lösung wurde zweimal mit einer
gesättigten Natriumchloridlösung extrahiert und dann über
Natriumsulfat getrocknet. Das Dichlormethan wurde in einem
Dünnschichtverdampfer bei Raumtemperatur entfernt, und der
Rückstand wurde mit trockenem Hexan aufgeschlämmt, filtriert
und bei Raumtemperatur und vermindertem Druck getrocknet. Es
wurden 12,8 g des gewünschten Produktes als weißer Feststoff
mit einem Schmelzpunkt von 97 bis 99°C erhalten. Die Struktur
wurde durch Infrarot- und NMR-Analyse betätigt.
Ein Gemisch aus 1,5 g β-Cyanäthyl-N-acrylyl-2-methylalanin,
46 mg Acrylsäure, 64 mg einer 16,4gewichtsprozentigen
dialysierten Tensidlösung auf Basis Dodecylphenyläthersulfonaten
(Dowfax 2A1) und 10 ml Wasser wurde unter Stickstoff auf
80°C erhitzt. Diesem Gemisch wurde eine Lösung von 2,1
mg Natriumhydrosulfit in 1,7 ml Wasser und anschließend
5,5 mg Kaliumpersulfat in 2 ml Wasser zugesetzt. Das Reaktionsgemisch
wurde zwei Stunden auf 80 bis 85°C gehalten, auf
Raumtemperatur abgekühlt und durch Zusatz einer 2gew.-%igen
Kaliumhydroxidlösung bis auf einen pH-Wert von 7,0 neutralisiert.
Es wurden 15,2 g eines polymeren Emulsionsproduktes
mit einer Feststoffkonzentration von 10,2 Gew.-% erhalten.
Ein Gemisch aus 0,6 mg Eisen-(II)-sulfat-Heptahydrat, 0,5 g
einer 18,3gew.-%igen dialysierten Tensidlösung
und 72,5 ml Wasser wurde unter Stickstoff auf 90°C erhitzt;
diesem Gemisch wurden gleichzeitig in getrennten Strömen
über einen Zeitraum von 1 Stunde folgende Substanzen zugesetzt:
- a) ein Gemisch aus 28,8 g β-Cyanäthyl-N-acrylyl-2-methylalanin, 0,9 g Acrylsäure, 0,3 g 2-Acrylamido-2-methylpropan- sulfonsäure, 0,66 g einer 18,3gew.-%igen dialysierten Tensidlösung und 78 ml Wasser;
- b) eine Lösung von 0,11 g Kaliumpersulfat in 10 ml Wasser; und
- c) eine Lösung von 0,041 g Natriumbisulfit in 10 ml Wasser.
Es wurden 202 g eines polymeren Emulsionsproduktes mit einer
Feststoffkonzentration von 15 Gew.-% erhalten.
Ein Gemisch aus 0,8 mg Eisen(II)-sulfat-Heptahydrat, 0,6 g
einer 18,3gew.-%igen Tensidlösung und 50 ml Wasser
wurde unter Stickstoff auf 90°C erhitzt; diesem Gemisch
wurden gleichzeitig in getrennten Strömen über einen Zeitraum
von eineinhalb Stunden folgende Substanzen zugesetzt:
- a) ein Gemisch aus 32,6 g Diacetonacrylamid, 3,26 g β-(Methylsulfonyl)-äthyl-N-acrylyl-2-methylalinin, 0,36 g 2-Acrylamido- 2-methylpropansulfonsäure, 0,79 g einer 18,3gew.-%igen dialysierten Tensidlösung, 2,0 g einer 1n-Lösung von Triäthanolamin und 75,6 ml Wasser;
- b) eine Lösung von 0,13 g Kaliumpersulfat in 20 ml Wasser; und
- c) eine Lösung von 0,05 g Natriumbisulfit in 20 ml Wasser.
Nach Beendigung der Zugabe wurde das Gemisch zwei Stunden
auf 90°C gehalten. Es wurden 205 g eines polymeren Emulsionsproduktes
mit einer Feststoffkonzentration von 18 Gew.-%
erhalten.
Herstellung eines Matrixsystems mit einem Matrix-Terpolymer
aus 51,5 Gewichtsteilen Diacetonacrylamid, 44,0 Gewichtsteilen
Butylacrylat, 4,0 Gewichtsteilen Acrylsäure und
0,5 Gewichtsteilen 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure und
einem β-Eliminierungs-Copolymer aus 99 Gewichtsteilen
β-Cyanäthyl-N-Acrylyl-2-methylalanin und 1 Gewichtsteil
2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure (Gewichtsverhältnis
zwischen Matrixpolymer und β-Eliminierungs-polymer 60 : 40).
Ein Gemisch aus 0,015 g Eisen(II)-sulfat-Heptahydrat, 4,2 g
einer 20,6gew.-%igen dialysierten Tensidlösung
5,6 g einer 100%igen Tensidlösung
und 4,2 Liter Wasser
wurde unter Stickstoff auf 90°C erhitzt; diesem Gemisch
wurden gleichzeitig in getrennten Strömen über einen Zeitraum
von 2 Stunden folgende Substanzen zugesetzt:
- a) Ein Gemisch aus 721 g Diacetonacrylamid, 56 g Acrylsäure, 7 g 2-Acrylamido-2-Methylpropansulfonsäure, 27,2 g einer 20,6gew.-%igen dialysierten Tensidlösung und 1,4 Liter Wasser;
- b) 616 g Butylacrylat;
- c) eine Lösung von 5,1 g Kaliumpersulfat in 300 ml Wasser; und
- d) eine Lösung von 1,9 g Natriumbisulfit in 300 ml Wasser.
Nach Beendigung der Zugabe dieser Substanzen wurde das Gemisch
eine Stunde auf 90°C gehalten. Die Temperatur wurde dann auf
80°C erniedrigt, worauf 91 g 2n-Triäthanolamin über einen
Zeitraum von einer halben Stunde zugesetzt wurden. Dem erhaltenen
Gemisch wurden gleichzeitig in getrennten Strömen über
1 Stunde folgende Substanzen zugesetzt:
- e) ein Gemisch aus 905 g β-Cyanäthyl-N-acrylyl-2-methylalanin, 9,0 g 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, 5,9 g 20,6%ige dialysierte Tensidlösung, 34 g 1n-Triäthanolamin und 20 ml Wasser;
- f) eine Lösung von 1,98 g Kaliumpersulfat und 3,0 g Tensid in 225 ml Wasser; und
- g) eine Lösung von 1,21 g Natriumbisulfit in 225 ml Wasser.
Nach Beendigung der Zugabe dieser Substanzen wurde die
Temperatur des Gemisches 3 Stunden auf 85°C gehalten. Die
Ausbeute betrug 8935 g eines Matrixsystems mit einer Feststoffkonzentration
von 26 Gew.-%.
Die β-Eliminierungs-Polymere wurden unter Verwendung des
Testaufbaus 32 von Fig. 3 mit einem durchsichtigen Träger
33 und einer Schicht 34 untersucht. Die Schicht 34 enthielt
etwa 215 mg/m² eines blaugrünen Entwicklerfarbstoffs der
Formel
etwa 430 mg/m² Gelatine und etwa 16 mg/m² Succinaldehyd.
Die Schicht 35 enthielt etwa 2150 mg/m² des polymeren
Materials. Die Schichten 34 und 35 wurden nacheinander
unter Verwendung eines üblichen Schlaufen-Auftragsvorrichtung
(loop coater) auf dem Träger 33 aufgebracht.
Über den Testaufbau 32 wurde eine durchsichtige Polyester-
Folie 37 gelegt, und eine opake alkalische Entwicklermasse
36 mit der nachstehend angegebenen Zusammensetzung wurde
zwischen die zu untersuchende polymere Schicht 35 und die
durchsichtige Folie 37 bei einer Spaltbreite von 0,071 mm
eingeführt:
Kaliumhydroxid (45% wäßrige Lösung)|23,94 g | |
Benzotriazol | 1,33 g |
6-Methyluracil | 0,73 g |
Bis-(β-Aminoäthyl)-sulfid | 0,06 g |
kolloidale Kieselsäure, wäßrige Dispersion (30% SiO₂) | 4,48 g |
Titandioxid | 92,12 g |
N-Phenäthyl-α-picoliniumbromid (50%ige wäßrige Lösung) | 6,18 g |
N-2-Hydroxyäthyl-N,N′,N′-triscarboxymethyläthylendiamin | 1,82 g |
4-Amino-pyrazolo-(3,4d)-pyrimidin | 0,61 g |
Carboxymethyl-Hydroxyäthyl-cellulose | 4,82 g |
Wasser | 100 g |
Unmittelbar nach der Einführung der Entwicklermasse wurde die
optische Reflexionsdichte der Probe gegenüber rotem Licht durch
die durchsichtige Unterlage als Funktion der Zeit mit Hilfe
eines MacBeth-Quanta-Log-Densitometers, der mit einem Schreiber
ausgerüstet war, aufgezeichnet. Die als Funktion der
Zeit gemessene Dichte war die des blaugrünen Entwicklerfarbstoffs
in der ursprünglichen farbstoffhaltigen Schicht 34 und
des blaugrünen Entwicklerfarbstoffs in der zu untersuchenden
polymeren Schicht 35. Der Entwicklerfarbstoff, der durch die
Schicht 35 in die Entwicklermasse diffundiert war, wurde
durch das darin enthaltene Titandioxid maskiert oder abgedeckt
und trug somit nichts mehr zur Rotabsorption bei.
Auf diese Weise konnte die Diffusion des Entwicklerfarbstoffs
durch die zu untersuchende Schicht und in die Entwicklermasse
verfolgt werden. Eine typische Kurve der Absorptionsdichte für
Rot als Funktion der Zeit ist in Fig. 4 angegeben, worin
t₁ die Zeit bedeutet, in welcher der blaugrüne Entwicklerfarbstoff
durch die Entwicklermasse benetzt wird; t₂ ist
die gesamte Zeit, während der der blaugrüne Entwicklerfarbstoff
durch die polymere Zwischenschicht zurückgehalten wird,
D₀ ist die Absorptionsdichte nach der Auflösung des Entwicklerfarbstoffs
und Df ist die endgültige Absorptionsdichte
des nach Beendigung der Farbstoffdiffusion in den Schichten
34 und 35 hinterbleibenden Entwicklerfarbstoffs. Die Steigung
des Kurventeils zwischen A und B wurde berechnet und dient
als Maß für die Geschwindigkeit, mit der die zu untersuchende
Schicht einer Veränderung hinsichtlich der Farbstoffdurchlässigkeit
unterliegt.
In dem vorliegenden Beispiel wurden die nach den Beispielen
4 und 5 hergestellten Polymeremulsionen als Testschichten
35 in dem vorstehend beschriebenen Testaufbau aufgebracht
und ausgewertet. In Tabelle I sind die Werte für t₁ und t₂ in
Sekunden sowie die Steigung der Kurve angegeben. Die polymeren
Massen sind in diesem und den folgenden Beispielen entsprechend
der vorstehend angegebenen Bezeichnung der Comonomeren aufgeführt
und alle Verhältnisse beziehen sich auf das Gewicht.
Es wurde der in Beispiel 8 beschriebene Testaufbau verwendet,
um die nachstehend angegebenen Matrixsysteme A bis I auszuwerten.
In Tabelle II sind die Werte für t₁, t₂ und die Steigung
angegeben.
Die Haltezeit t₂ des vorstehend angegebenen Systems nimmt mit
abnehmender Entwicklungstemperatur zu und läuft somit
der Entwicklungszeit parallel. Beispielsweise hatten die
vorstehend angegebenen Systeme D, E, G und I Haltezeiten
von 30, 18, 54 bzw. 36 Sekunden und Steigungen von 93, 87,
110 bzw. 64.
Claims (16)
1. Photographisches Aufzeichnungsmaterial nach dem
Diffusionsübertragungsverfahren, enthaltend:
eine Trägerschicht;
eine negative Komponente mit mindestens einer lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsionsschicht, der ein bilderzeugendes Material für die Diffusionsübertragung zugeordnet ist; und
mindestens eine Schicht zur Steuerung der Diffusion, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht zur Steuerung der Diffusion ein Polymer mit wiederkehrenden Einheiten der Formel enthält,
worin die Symbole folgende Bedeutungen haben:
R ist Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe; R¹ ist Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe; R² und R³ sind, unabhängig voneinander, Wasserstoff, niedere Alkylgruppen, substituierte niedere Alkylgruppen, Aryl-, Alkaryl-, Aralkyl- oder Cycloalkylgruppen, bzw. R² und R³ bilden zusammen mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, einen carbocyclischen oder heterocyclischen Ring, bzw. bildet R³, wenn es an dem dem Stickstoffatom am nächsten stehenden Methylen- Kohlenstoffatom substituiert ist, zusammen mit R¹ den Teil eines substituierten oder unsubstituierten N-haltigen Ringes; A, D und E sind Wasserstoff, eine Methylgruppe oder eine Phenylgruppe, mit der Maßgabe, daß nicht mehr als eine der Gruppen A, D oder E eine Methyl- oder Phenylgruppe sein kann; Y ist eine die β-Eliminierung aktivierende Gruppe; und n ist eine positive ganze Zahl von 1 bis 6.
eine Trägerschicht;
eine negative Komponente mit mindestens einer lichtempfindlichen Silberhalogenid-Emulsionsschicht, der ein bilderzeugendes Material für die Diffusionsübertragung zugeordnet ist; und
mindestens eine Schicht zur Steuerung der Diffusion, dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht zur Steuerung der Diffusion ein Polymer mit wiederkehrenden Einheiten der Formel enthält,
worin die Symbole folgende Bedeutungen haben:
R ist Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe; R¹ ist Wasserstoff oder eine niedere Alkylgruppe; R² und R³ sind, unabhängig voneinander, Wasserstoff, niedere Alkylgruppen, substituierte niedere Alkylgruppen, Aryl-, Alkaryl-, Aralkyl- oder Cycloalkylgruppen, bzw. R² und R³ bilden zusammen mit dem Kohlenstoffatom, an das sie gebunden sind, einen carbocyclischen oder heterocyclischen Ring, bzw. bildet R³, wenn es an dem dem Stickstoffatom am nächsten stehenden Methylen- Kohlenstoffatom substituiert ist, zusammen mit R¹ den Teil eines substituierten oder unsubstituierten N-haltigen Ringes; A, D und E sind Wasserstoff, eine Methylgruppe oder eine Phenylgruppe, mit der Maßgabe, daß nicht mehr als eine der Gruppen A, D oder E eine Methyl- oder Phenylgruppe sein kann; Y ist eine die β-Eliminierung aktivierende Gruppe; und n ist eine positive ganze Zahl von 1 bis 6.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die aktivierende Gruppe Y eine der nachstehend
angegebenen Gruppen darstellt;
Sulfone der Formel -SO₂W, worin W eine Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl-, Alkyl-, Alkoxy-, Amino- oder substituierte Aminogruppe ist; Carbonylgruppen der Formel worin T Wasserstoff, eine Alkyl-, Alkoxy-, Amino- oder substituierte Aminogruppe ist; Sulfoxidgruppen der Formel worin G eine Aryl-, Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylgruppe ist; oder eine Cyangruppe.
Sulfone der Formel -SO₂W, worin W eine Aryl-, Aralkyl-, Alkaryl-, Alkyl-, Alkoxy-, Amino- oder substituierte Aminogruppe ist; Carbonylgruppen der Formel worin T Wasserstoff, eine Alkyl-, Alkoxy-, Amino- oder substituierte Aminogruppe ist; Sulfoxidgruppen der Formel worin G eine Aryl-, Alkyl-, Alkaryl- oder Aralkylgruppe ist; oder eine Cyangruppe.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß R¹ Wasserstoff und n=1 bedeutet.
4. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß R Wasserstoff und R² und R³
Methylgruppen bedeuten.
5. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß Y die Cyangruppe bedeutet.
6. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß Y die Methylsulfonylgruppe bedeutet.
7. Aufzeichnungsmaterial nach einen der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht zur Steuerung der Diffusion
zusätzlich ein Matrixpolymer enthält.
8. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Matrixpolymer
ein Copolymer mit wiederkehrenden Comonomer-Einheiten aus
der Gruppe Acrylsäure; Methacrylsäure; Methylmethacrylat;
2-Acrylamido-2-methylpropan-Sulfonsäure; Acrylamid; Methacrylamid;
N,N-Dimethylacrylamid; Äthylacrylat; Butylacrylat;
Diacetonacrylamid; Acrylamidoacetamid; und Methacrylamidacetamid
darstellt.
9. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß das bilderzeugende Material einen
Entwicklerfarbstoff darstellt.
10. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
gekennzeichnet durch mindestens zwei selektiv
sensibilisierte Silberhalogenid-Emulsionsschichten, denen
jeweils ein bildfarbstofflieferndes Material zugeordnet ist,
das einen Bildfarbstoff mit den spektralen Absorptionseigenschaften
ergibt, die dem überwiegenden Empfindlichkeitsbereich
der zugeordneten Emulsion im wesentlichen komplementär sind,
wobei die Schicht zur Steuerung der Diffusion eine zwischen
den Silberhalogenid-Emulsionsschichten und den jeweils zugeordneten
bildfarbstoffliefernden Substanzen angeordnete
Zwischenschicht darstellt.
11. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich eine neutralisierende
Schicht und eine Verzögerungsschicht enthält, die zwischen
der Trägerschicht und der negativen Komponente angeordnet sind,
wobei die neutralisierende Schicht an der Trägerschicht anliegt.
12. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schicht zur Steuerung der Diffusion
eine Deckschicht der negativen Komponente darstellt.
13. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich einen Bildempfangsteil
mit einer für eine wäßrig-alkalische Entwicklermasse
durchlässigen Bildempfangsschicht enthält und die Schicht zur
Steuerung der Diffusion im Bildempfangsteil enthalten ist.
14. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schicht zur Steuerung der Diffusion (a) eine
das Alkali neutralisierende Verzögerungsschicht oder (b) eine
Deckschicht des Bildempfangsteils darstellt.
15. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 13 oder 14, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der negativen Komponente und dem
Bildempfangsteil ein aufreißbarer Behälter zum Aufbewahren der
wäßrig-alkalischen Entwicklermasse vorgesehen ist.
16. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Entwicklermasse ein das Licht
reflektierendes Pigment enthält.
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