DE2915870C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein fotografisches
Aufzeichnungsmaterial für das Farbdiffusionsübertragungsverfahren
mit einer neutralisierenden Schicht und einer
Zeitbemessungsschicht, wobei die Zeitbemessungsschicht auf
oder unter der neutralisierenden Schicht in direktem oder
indirektem Kontakt damit gelagert ist, so daß eine
wäßrig-alkalische Entwicklerlösung die neutralisierende
Schicht durch die Zeitbemessungsschicht hindurch erreicht.
Bisher hat man beim Farbdiffusionsübertragungsverfahren den
pH-Wert in einer lichtempfindlichen Schicht mit einer Säure
herabgesetzt, welche in einer neutralisierenden Schicht
enthalten ist, um die Bildung eines Farbbildes nach
zeitweiliger Aufrechterhaltung eines hohen pH-Wertes
mittels einer wäßrig-alkalischen Entwicklungslösung zu
unterbrechen, und eine Farbbild erzeugende Substanz zu
einer Beizschicht zu übertragen. Ferner ist bei einem
fotografischen Element für das Farbdiffusionsübertragungsverfahren
eine Zeitbemessungsschicht bzw. Zeitgeberschicht
in Verbindung mit einer neutralisierenden Schicht
vorgesehen, wobei die Zeitgeberschicht die Zeitdauer bei
hohem pH-Wert in Abhängigkeit von der Temperatur regelt,
bei welcher das fotografische Element behandelt wird, wie
dies von W.T. Hanson Jr., Photographic Sci. & Eng., Bd. 20,
Seite 155 (1976) beschrieben ist. Beim Farbdiffusionsübertragungsverfahren,
welches ein Farbbild erzeugendes
Material verwendet, das anfangs nicht diffundierbar ist,
jedoch einen diffundierbaren Farbstoff als Ergebnis einer
Oxydation-Reduktions-Reaktion oder einer Kuppelreaktion
mit einem Oxydationsprodukt des Entwicklungsmittels
freisetzt, wie beispielsweise in der JP-OS 33 826/73 und in
den US-Patentschriften 39 29 760, 39 31 144 und 39 32 381
beschrieben, ist es vorteilhaft, eine Zeitbemessungsschicht
vorzusehen, welche eine "temperaturkompensierende" Funktion
besitzt. Bei langsamer Entwicklung des Silberhalogenids und
Verzögerung der oben beschriebenen Oxydations-Reduktions-
Reaktion ergibt sich eine Verschlechterung der Dichten der
übertragenen Farbbilder durch die Verzögerung der Diffusion
der Farbstoffe bei niedriger Temperatur. Dies kann
korrigiert werden durch Verlängerung der Zeitdauer bei hohem pH-Wert (nämlich
Verlängern der Zeitdauer, bei der das Entwickeln des Silberhalogenids und das
Freisetzen und Übertragen der Farbstoffe stattfinden kann), indem man
eine Zeitbemessungsschicht mit "temperaturkompensierender
Funktion" verwendet, wobei die Wasserdurchlässigkeit der
Schicht bei niedrigen Temperaturen abnimmt und eine
feststehende Bilddichte erhalten wird, ungeachtet der
Veränderung der Behandlungstemperatur.
Zu Beispielen von Zeitgebungsschichten mit "Temperaturkompensationsfunktion"
zählen Zeitbemessungsschichten,
welche aus Polyvinylalkohol zusammengesetzt sind, wie in
der US-PS 33 62 819 beschrieben, Schichten, welche in der
US-PS 37 85 815 beschrieben sind, und Schichten, welche in
Research Disclosure, Seite 86, (November 1976) beschrieben
sind. Solche Zeitbemessungsschichten sind beispielsweise
aus einem Latex von Methylacrylat-Vinylidenschlorid-Itaconsäure-
Copolymeren oder Acrylnitril-Vinylidenchlorid-Acrylsäure-
Copolymeren gebildet.
Jedoch kann bei den in der US-PS 37 85 815 beschriebenen
Zeitbemessungsschichten die Verzögerung beim Entwickeln
nicht angemessen kompensiert werden, weil der Grad der
Durchlässigkeitsverminderung im Bereich niedriger
Temperaturen gering ist. Ferner besteht bei den Zeitbemessungsschichten,
welche in Research Disclosure (siehe
oben) beschrieben sind, der Mangel, daß die
Herstellungskosten hoch sind, weil es erforderlich ist,
Vinylidenchlorid zu verwenden, für das eine spezielle Ausrüstung
zum Herstellen des Polymerlatex benötigt wird, weil
es für den Menschen gefährlich ist und einen niedrigen
Siedepunkt besitzt.
Die US-PS 34 55 686 beschreibt ein Bildaufnahmeelement für
das Farbdiffusionsübertragungsverfahren mit einer neutralisierenden
Schicht und einer Zeitbemessungsschicht aus
einem Polymer, wobei die Zeitbemessungsschicht eine
abnehmende Permeabilität für alkalisch-wäßrige Lösungen
mit steigender Temperatur besitzt.
Wenn ein Deckblatt mit einem neutralisierenden System und
ein lichtempfindliches Blatt, welches ein bildaufnehmendes
Element und ein lichtempfindliches Element aufweist, das
wiederum auf einen Träger aufgezogen ist, kombiniert werden
zur Bildung einer integralen Schichtfilmeinheit unter
Anwendung einer Hitzeversiegelungsbehandlung, welche für
Massenproduktion mit hoher Geschwindigkeit geeignet ist,
und die Filmeinheit etwa rauh gehandhabt wird, insbesondere
bei niedriger Temperatur, so kann es dazu kommen, daß der
hitzeversiegelte Teil der Filmeinheit gebrochen wird und
die Behandlungslösung sich zwischen dem lichtempfindlichen
Blatt und dem Deckblatt ausbreitet und aus der Filmeinheit
ausläuft. In den meisten Fällen wird das Abschälen der
Filmeinheit, welches sich aus dem oben beschriebenen Mangel
ergibt, durch die mangelhafte Haftung zwischen der Zeitbemessungsschicht
und den benachbarten Schichten verursacht.
Somit wäre eine Zeitbemessungsschicht erwünscht, welche
gute Haftung an benachbarten Schichten zeigt, so daß ein
Abschälen während der Herstellung nicht erfolgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
fotografisches Aufzeichnungsmaterial für das
Farbdiffusionsübertragungsverfahren mit einer
neutralisierenden Schicht und einer Zeitbemessungsschicht
zur Verfügung zu stellen, wobei die Zeitbemessungsschicht
eine gute Haftung an den benachbarten Schichten besitzen
soll, so daß ein Abschälen während der Herstellung,
beispielsweise durch eine Hitzeversiegelungsbehandlung,
nicht auftritt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein fotografisches
Aufzeichnungsmaterial der eingangs genannten Art dadurch
gelöst, daß die Zeitbemessungsschicht einen Polymerlatex
aufweist, welcher herstellbar ist durch Emulsionspolymerisation
von je mindestens einem Monomeren der nachstehenden
Gruppe (A), mindestens einem Monomeren der
nachstehenden Gruppe (B) und mindestens einem Monomeren der nachstehenden
Gruppe (C), wobei die Monomergruppen die folgenden sind:
Monomere der Gruppe (A) mit der folgenden Formel (I):
Monomere der Gruppe (A) mit der folgenden Formel (I):
wobei R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe
bedeutet; T ein Wasserstoffatom oder eine aliphatische
Gruppe bedeutet; Q eine Gruppe -CH₂OCOR₀,
eine Gruppe
eine Gruppe -CH₂OR₂,
oder eine Gruppe
bedeutet; R₀ eine
aliphatische Gruppe oder eine Arylgruppe bedeutet; R1a und
R1b, welche gleich oder verschieden sein können, je eine
aliphatische Gruppe bedeuten oder R1a und R1b miteinander
unter Bildung eines Ringes kombiniert sind; R₂ ein Wasserstoffatom
oder eine aliphatische Gruppe bedeutet; R₃, R₄,
R₅, R₆ und R₇, welche gleich oder unterschiedlich sein
können, je ein Wasserstoffatom oder eine Gruppe -CH₂OR₂
bedeuten, vorausgesetzt, daß alle Symbole R₃ bis R₇
nicht gleichzeitig Wasserstoffatome bedeuten; und W eine
Atomgruppe bedeutet, welche erforderlich ist, um zusammen
mit der -N-CO-Bindung einen Ring zu bilden;
Monomere der Gruppe (B), welche polymerisierbare äthylenisch ungesättigte Monomere sind, welche mindestens eine freie Carbonsäuregruppe oder eine freie Phosphorsäuregruppe oder deren Salz aufweisen; und Monomere der Gruppe (C), welche andere Monomere sind als die Monomeren der obigen Gruppen (A) und (B) und, welche mit den obigen Monomeren der Gruppen (A) und (B) copolymerisierbar sind.
Monomere der Gruppe (B), welche polymerisierbare äthylenisch ungesättigte Monomere sind, welche mindestens eine freie Carbonsäuregruppe oder eine freie Phosphorsäuregruppe oder deren Salz aufweisen; und Monomere der Gruppe (C), welche andere Monomere sind als die Monomeren der obigen Gruppen (A) und (B) und, welche mit den obigen Monomeren der Gruppen (A) und (B) copolymerisierbar sind.
Bei dem erfindungsgemäß verwendeten Polymerlatex liegt eine
geeignete Menge der Monomerkomponenten der Gruppe (A) im
Bereich von 0,5 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis
21 Gew.-%, eine geeignete Menge der Monomerkomponenten der
Gruppe (B) in einem Bereich von 1 bis 12 Gew.-%,
vorzugsweise 2 bis 8 Gew.-% und eine geeignete Menge der
Monomerkomponenten der Gruppe (C) in einem Bereich von
48 bis 99 Gew.-%, vorzugsweise 77 bis 96 Gew.-%.
Die Monomeren der Gruppen (A), (B) und (C) sind nachstehend
eingehender erläutert. In der gesamten Beschreibung stehen
die Monomerzusammensetzungen (Gew.-%) für den Latex vor der
Emulsionspolymerisation.
Die Arylgruppe R₀ kann substituiert oder unsubstituiert
sein und ist vorzugsweise monocyclisch. Zu geeigneten
Substituenten zählen ein Halogenatom und eine Alkylgruppe
mit vorzugsweise 1 bis 8 Kohlenstoffatomen. Ein typisches
Beispiel der Arylgruppe ist eine Phenylgruppe.
Die aliphatische Gruppe für R₀ (I) kann 1 bis 8
Kohlenstoffatome enthalten und umfaßt eine gerad- oder
verzweigtkettige, substituierte oder unsubstituierte
Alkylgruppe mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise 1
bis 3 Kohlenstoffatomen (z. B. Methyl, Äthyl, tert.-Butyl
oder Chlormethyl) und eine Alkenylgruppe mit 2 bis 6
Kohlenstoffatomen (z. B. Äthenyl oder Propenyl). Zu der
aliphatischen Gruppe R1a und R1b zählt eine geradkettige
oder verzweigtkettige Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen,
vorzugsweise 1 bis 3 Kohlenstoffatomen; diese kann
substituiert oder unsubstituiert sein (z. B. Methyl, Äthyl
oder Propyl). Zu Beispielen der Substituenten für die
Alkylgruppe zählen eine Hydroxygruppe, eine Halogenatom und
eine geradkettige oder verzweigtkettige Alkoxygruppe mit 1
bis 6 Kohlenstoffatomen.
Der Ring, welcher durch R1a und R1b gebildet wird, kann ein
5gliedriger oder 6gliedriger, gesättigter oder
ungesättigter, heterocyclischer Ring mit Stickstoffatom im
Teil -CH₂NR1aR1b sein, und kann eines oder mehrere
Heteroatome wie Stickstoff-, Schwefel- oder Sauerstoffatome
enthalten. Zu der aliphatischen Gruppe für T oder R₂ zählt
eine geradkettige, verzweigtkettige, oder cyclische
Alkylgruppe mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise
mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, welche substituiert oder unsubstituiert
sein kann. Zu Beispielen der Substituenten
zählen eine monocyclische Arylgruppe mit 6 bis 10 C-Atomen,
wie etwa eine Phenylgruppe sowie ein Halogenatom, wie etwa
Chlor. Zu den aliphatischen Gruppen für T und R₂ zählen
auch eine Alkenylgruppe mit 2 bis 18 C-Atomen, vorzugsweise
2 bis 6 C-Atomen, wie etwa eine Allylgruppe oder Butenylgruppen.
Zu den Beispielen der Alkylgruppe für T und R₂
zählen eine Methylgruppe, Äthylgruppe, Propylgruppe,
Butylgruppe, Pentylgruppe, Hexylgruppe, Isopropylgruppe,
Isobutylgruppe, eine sec.-Butylgruppe und eine
tert.-Butylgruppe.
Zu Beispielen der Atomgruppe für W zählen eine -(CH₂)₃-
Gruppe oder eine -(CH₂)₅-Gruppe, welche einen 5- bis
7gliedrigen Ring bilden. Wenn Q eine Gruppe
ist, so bedeutet Q ein Methylolprodukt eines Diacetonacrylamids
oder eines Diacetonmethacrylamids oder einer
Vorstufe davon. Zu dem Methylolprodukt zählt ein Mono-,
Di-, Tri-, Tetra- oder Pentamethylolprodukt. Das Trimethylolprodukt
ist beispielsweise ein Gemisch mit substituierten
Produkten, in denen der Substitutionsgrad gleich 3 ist und
die substituierten Stellungen verschieden sind, als Hauptkomponenten,
und ferner Methylolprodukte enthält, in denen
der Substitutionsgrad 1, 2, 4 oder 5 ist, und welche einen
mittleren Methylolierungsgrad von etwa 3 besitzen.
Bevorzugte Monomere der Gruppe (A) sind diejenigen der
Formel (Ia):
in welcher Q₁ eine Gruppe -CH₂OR2a oder eine Gruppe
ist, wobei R2a eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 C-Atomen ist und
R₃ bis R₇ die gleiche Bedeutung besitzen wie in Formel (I) und
R₁ ein Wasserstoffatom ist; oder Q₁ eine Gruppe -CH₂OR₂ oder
eine Gruppe
bedeutet, wobei R₂ bis R₇ die gleiche Bedeutung besitzen
wie in Formel (I) und R₁ eine Methylgruppe bedeutet.
Zu spezifischen Beispielen der Verbindungen der allgemeinen
Formeln (I) bzw. (Ia) zählen N-Hydroxymethyl-acrylamid, N-
Methoxymethylacrylamid, N-Äthoxymethyl-acrylamid, N-tert.-
Butoxymethylacrylamid, N-n-Butoxymethylacrylamid, N-Hydroxymethyl-
methacrylamid, N-
Methoxymethyl-methacrylamid, N-Äthoxymethyl-methacrylamid,
N-Butoxymethyl-methacrylamid, hydroxymethyliertes Diacetonacrylamid
mit einem Hydroxymethylierungsgrad von etwa 0,5
bis 4,5 und Acrylamid- oder Methacrylamidderivate,
wie N-(N′,N′-Dimethylaminomethyl)methacrylamid,
N-(N′,N′-Dibutylaminomethyl)methacrylamid,
N-(Morpholinomethyl)methacrylamid,
N-[N′-Methyl-N′-(2-hydroxyäthyl)amino]methyl-methacrylamid,
N-[N′,N′-Bis(2-hydroxyäthyl)amino]methyl-methacrylamid,
N-Acetoxymethylacrylamid,
N-Propyloxymethylacrylamid,
N-Acrylamidomethylpyrrolidon,
N-Methacrylamidomethyl-ε-caprolactam,
N-Benzyloxymethylacrylamid,
N-Lauroxymethylacrylamid,
wie sie beschrieben sind in Makromolekulare Chemie, Bd. 57, Seiten 27 bis 51 (1962).
wie N-(N′,N′-Dimethylaminomethyl)methacrylamid,
N-(N′,N′-Dibutylaminomethyl)methacrylamid,
N-(Morpholinomethyl)methacrylamid,
N-[N′-Methyl-N′-(2-hydroxyäthyl)amino]methyl-methacrylamid,
N-[N′,N′-Bis(2-hydroxyäthyl)amino]methyl-methacrylamid,
N-Acetoxymethylacrylamid,
N-Propyloxymethylacrylamid,
N-Acrylamidomethylpyrrolidon,
N-Methacrylamidomethyl-ε-caprolactam,
N-Benzyloxymethylacrylamid,
N-Lauroxymethylacrylamid,
wie sie beschrieben sind in Makromolekulare Chemie, Bd. 57, Seiten 27 bis 51 (1962).
Von den Monomeren der Gruppe (B) ist eine ungesättigte Säure der
allgemeinen Formel (II)
oder eines ihrer Salze bevorzugt, wobei in der Formel R₈ ein
Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeutet; L und M, welche
gleich oder verschieden sein können, je ein Wasserstoffatom,
eine Carboxygruppe, eine Carboxyalkylengruppe (wobei ein
Alkylenteil mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen bevorzugt ist), eine
Alkoxycarbonylgruppe (wobei der Alkylteil) vorzugsweise
1 bis 8 Kohlenstoffatome besitzt und geradkettig
verzweigtkettig oder eine alicyclische Alkylgruppe sein kann),
oder eine -COO-R′-OPO₃H₂-Gruppe (wobei R′ eine geradkettige oder
verzweigtkettige Alkylengruppe ist und diejenigen mit 1 bis 12
Kohlenstoffatomen bevorzugt sind) bedeuten. L und M können auch
je eine Gruppe bedeuten, in welcher die Carboxygruppe, Carboxyalkylengruppe
oder die Gruppe -COO-R′-OPO₃H₂ und ein Alkaliion
(vorzugsweise Na⁺ oder K⁺) oder Ammoniumion ein Salz bilden.
Mindestens eines von L und M ist eine Carboxygruppe,
eine Carboxyalkylengruppe, eine Gruppe -COO-R′-OPO₃H₂
oder eines von deren Salzen.
Zu speziellen Beispielen der Monomeren der allgemeinen Formel
(II) zählen die folgenden Monomeren: Acrylsäure, Methacrylsäure,
Itaconsäure, Maleinsäure, Crotonsäure, Monoalkyl-itaconate
(z. B. Monomethyl-itaconat, Monoäthyl-itaconat oder Monobutylitaconat),
Monoalkyl-maleate (z. B. Monomethyl-maleat,
Monoäthyl-maleat, Monobutyl-maleat oder Monooctyl-maleat),
Citraconsäure, Natriumacrylat, Ammoniumacrylat, Ammoniummethacrylat,
Acryloyloxyalkylphosphate (z. B. Acryloyloxyäthyl-phosphat
und 3-Acryloyloxypropyl-2-phosphat) und Methacryloyloxyalkylphosphate
(z. B. Methacryloyloxy-äthylphosphat (saures
Phosphoxyäthyl-methacrylat), 3-Methacryloyloxypropyl-2-phosphat
und 3-Chlor-2-saures Phosphoxypropyl-methacrylat.
Obgleich die Monomeren der Gruppe (C) unter den bekannten
äthylenischen Monomeren in weitem Umfange ausgewählt werden,
ist ein Monomeres der folgenden allgemeinen Formel (III):
besonders wirksam. In der Formel (III) bedeutet X ein Wasserstoffatom,
eine Methylgruppe oder eine -COOR₉-Gruppe;
Y bedeutet ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe oder eine Gruppe -(CH₂) n -COOR₁₀;
Z bedeutet eine monocyclische Arylgruppe mit 6 bis 18 C- Atomen (z. B. Phenyl, Chlormethylphenyl, Chlorphenyl, Tolyl, Methoxyphenyl oder Acetoxyphenyl), eine Gruppe -COOR₁₁, eine Cyanogruppe, ein Halogenatom oder eine Gruppe
Y bedeutet ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe oder eine Gruppe -(CH₂) n -COOR₁₀;
Z bedeutet eine monocyclische Arylgruppe mit 6 bis 18 C- Atomen (z. B. Phenyl, Chlormethylphenyl, Chlorphenyl, Tolyl, Methoxyphenyl oder Acetoxyphenyl), eine Gruppe -COOR₁₁, eine Cyanogruppe, ein Halogenatom oder eine Gruppe
R⁹, R¹⁰ und R¹¹, welche gleich oder unterschiedlich sein
können, bedeuten je eine aliphatische Gruppe oder eine Arylgruppe;
und n bedeutet eine ganze Zahl von 0 bis 3, vorausgesetzt,
daß nicht mehr als zwei von X, Y und Z gleichzeitig
Esterteile sind.
Zu der aliphatischen Gruppe R₉ bis R₁₁ zählen eine geradkettige,
verzweigtkettige oder cyclische Alkylgruppe, welche substituiert
oder unsubstituiert sein kann. Die Alkylgruppe besitzt vorzugsweise
1 bis 12 Kohlenstoffatome. Hierzu zählt auch eine
Alkenylgruppe mit 2 bis 6 C-Atomen wie Äthenyl oder Propenyl.
Zu Beispielen der Substituenten für die substituierte
Alkylgruppe zählen eine Alkoxygruppe mit 1 bis 8 C-Atomen, wie
Methoxy, Äthoxy, Isopropoxy und Butoxy, eine Arylgruppe
mit 6 bis 10 C-Atomen, wie Phenyl, Chlorphenyl und Dimethylphenyl,
eine Aryloxygruppe mit 6 bis 10 C-Atomen, wie Phenoxy und
Chlorphenoxy, eine Arylalkylenoxygruppe mit 7 bis 12
C-Atomen, wie Benzyloxy und Phenetyloxy, ein Halogenatom,
eine Cyanogruppe, eine Acylgruppe mit 2 bis 8 C-Atomen, wie
Acetyl und Propionyl, eine Alkylcarbonyloxygruppe mit
2 bis 8 C-Atomen, wie Acetoxy, Propionyloxy und Caproyloxy,
eine Arylcarbonyloxygruppe mit 7 bis 12 C-Atomen, wie Benzoyloxy,
und Chlorbenzoyloxy, eine Aminogruppe (einschließlich einer
substituierten Aminogruppe, in welcher die Substituenten bspw. eine
Alkylgruppe oder eine Arylgruppe sein können und die Zahl
der Substituenten 1 oder 2 ist), eine Hydroxygruppe, eine
Alkoxyalkylengruppe, wie Methoxyäthoxy, Äthoxyäthoxy und
Butoxyäthoxy, ein heterocyclischer Rest (worin das
Heteroatom z. B. ein Sauerstoffatom, ein Stickstoffatom oder ein
Schwefelatom ist, wobei ein 5- oder 6gliedriger Ring
bevorzugt ist und der Ring ungesättigt oder gesättigt
und mit einem aromatischen Ring kondensiert sein kann.
Ferner zählt zu der Arylgruppe für R₉ bis R₁₁ eine substituierte
oder unsubstituierte Phenyl- oder Naphthylgruppe. Zu Beispielen
der Substituenten zählen eine Alkylgruppe zusätzlich
zu den Substituenten, welche oben für die substituierte
Alkylgruppe beschrieben sind.
Zu Beispielen der Monomeren der Gruppe (C) zählen Monomere wie
Acrylsäureester, Methacrylsäureester, Crotonsäureester, Vinylester,
Maleinsäurediester, Fumarsäurediester, Itaconsäurediester,
Styrole, Acrylnitrile und Vinylchlorid, wobei der vom Alkohol abgeleitete
Teil 1 bis 24 C-Atome enthält.
Zu weiteren speziellen Beispielen dieser Monomeren der Gruppe
(C) zählen Acrylsäureester, wie Methylacrylat, Äthylacrylat,
n-Propylacrylat, Isopropylacrylat, n-Butylacrylat, Isobutylacrylat,
sec.-Butylacrylat, Amylacrylat, Hexylacrylat,
2-Äthylhexylacrylat, Octylacrylat, tert.-Octylacrylat,
2-Phenoxyäthylacrylat, 2-Chloräthylacrylat, 2-Bromäthylacrylat,
4-Chlorbutylacrylat, Cyanoäthylacrylat, 2-Acetoxyäthylacrylat,
Dimethylaminoäthylacrylat, Benzylacrylat, Methoxybenzylacrylat,
2-Chlorcyclohexylacrylat, Cyclohexylacrylat, Furfurylacrylat,
Tetrahydrofurfurylacrylat, Phenylacrylat, 5-Hydroxypentylacrylat,
2,2-Dimethyl-3-hydroxypropylacrylat, 2-Methoxyäthylacrylat,
3-Methoxybutylacrylat, 2-Äthoxyäthylacrylat, 2-Isopropoxyäthyl
acrylat, 2-Butoxyäthylacrylat, 2-(2-Methoxyäthoxy)-äthylacrylat,
2-(2-Butoxyäthyoxy)äthylacrylat), 1-Brom-2-methoxyäthylacrylat und
1,1-Dichlor-2-äthoxyäthylacrylat; Methacrylsäureester, wie
Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat, n-Propylmethacrylat,
Isopropylmethacrylat, n-Butylmethacrylat, Isobutylmethacrylat,
sec.-Butylmethacrylat, Amylmethacrylat, Hexalmethacrylat,
Cyclohexylmethacrylat, Benzylmethacrylat, Chlorbenzylmethacrylat,
Octylmethacrylat, N-Äthyl-N-phenylaminoäthylmethacrylat,
2-(3-Phenylpropyloxy)äthylmethacrylat, Furfurylmethacrylat,
Tetrahydrofurfurylmethacrylat, Phenylmethacrylat, Kresylmethacrylat,
Naphthylmethacrylat, 2-Hydroxyäthylmethacrylat,
3-Hydroxypropylmethacrylat, 4-Hydroxybutylmethacrylat, Triäthylenglycolmonomethacrylat,
2-Methoxyäthylmethacrylat, 3-Methoxybutylmethacrylat,
2-Acetoxyäthylmethacrylat, Acetoacetoxyäthylmethacrylat,
2-Äthoxyäthylmethacrylat, 2-Isopropoxyäthylmethacrylat,
2-Butoxyäthylmethacrylat, 2-(2-Methoxyäthoxy)äthylmethacrylat,
2-(2-Äthoxy-äthoxy)-äthylmethacrylat und 2-(2-Butoxyäthoxy)äthylmethacrylat;
Vinylester, wie Vinylacetat, Vinylpropionat,
Vinylbutyrat, Vinylisobutyrat, Vinyldimethyl-propionat, Vinyläthylbutyrat,
Vinylvalerat, Vinylcaproat, Vinylchloracetat,
Vinyldichloracetat, Vinylmethoxy-acetat, Vinylbutoxyacetat,
Vinylphenylacetat, Vinylaceto-acetat, Vinyllactat, Vinyl-β-
phenylbutyrat, Vinyl-cyclo-hexyl-carboxylat, Vinylbenzoat,
Vinylsalicylat, Vinylchlorbenzoat, Vinyltetrachlorbenzoat und
Vinyl-naphthoat, Styrole, wie Styrol, Methylstyrol
Dimethylstyrol, Trimethylstyrol, Äthylstyrol, Diäthylstyrol,
Isopropylstyrol, Butylstyrol, Hexylstyrol, Cyclohexylstyrol,
Decylstyrol, Benzylstyrol, Chlormethylstyrol, Trifluormethylstyrol,
Äthoxymethylstyrol, Acetoxymethylstyrol, Methoxystyrol,
4-Methoxy-3-methylstyrol, Dimethoxystyrol, Chlorstyrol, Dichlorstyrol,
Trichlorstyrol, Tetrachlorstyrol, Pentachlorstyrol, Bromstyrol,
Dibromstyrol, Jodstyrol, Fluorstyrol, Trifluorstyrol,
2-Brom-4-trifluormethylstyrol, 4-Fluor-3-trifluormethylstyrol und
Vinylbenzoesäure-methylester; Crotonsäureester wie Butylcrotonat,
Hexylcrotonat und Glycerin-monocrotonat; Itaconsäurediester,
wie Dimethylitaconat, Diäthylitaconat und Dibutylitaconat;
Maleinsäurediester, wie Diäthylmaleat, Dimethylmaleat
und Dibutylmaleat; Fumarsäurediester, wie Diäthylfumarat,
Dihexylfumarat und Dibutylfumarat.
Die bevorzugte Monomerzusammensetzung im Copolymeren des
erfindungsgemäß verwendeten Latex kann bestimmt werden
unter Betrachtung der folgenden Standpunkte: (i) daß ein Latex
mit geringen Kosten und mit Leichtigkeit hergestellt werden
kann; (ii) daß der Latex eine gute Stabilität besitzt, selbst wenn
er für lange Zeitdauer gelagert wird; (iii) daß eine Zeitbemessungsschicht,
welche aus dem Latex gebildet wird, eine angemessene
Durchlässigkeit für eine alkalische wäßrige Lösung besitzt und
die Durchlässigkeit die gewünschte Temperaturabhängigkeit
besitzt; und (iv) daß die Zeitbemessungsschicht eine gute
Haftfestigkeit an
benachbarten Schichten in einem weiten Temperaturbereich besitzt.
Die benachbarte Schicht kann eine relativ hydrophobe Schicht
sein, welche gebildet wird durch Aufziehen
einer organischen Lösungsmittellösung eines Polymeren.
Eine bevorzugte Monomerzusammensetzung setzt sich
wie folgt zusammen: als Monomer
(A) ein Bereich von etwa 0,5 bis etwa 40 Gew.-% an N-Hydroxymethylacrylamid
oder N-Hydroxymethylmethacrylamid, stärker
bevorzugt ein N-Alkoxymethylacrylamid oder ein N-Alkoxymethylmethacrylamid;
als Monomer (B) ein Bereich von etwa
1 bis etwa 12 Gew.-%, stärker bevorzugt etwa 2 bis etwa 8 Gew.-%,
an Acrylsäure, Methacrylsäure oder Itaconsäure; und als Monomer
(C) ein Bereich von etwa 48 bis etwa 99 Gew.-%, stärker
bevorzugt etwa 77 bis etwa 98 Gew.-% mindestens eines äthylenisch
ungesättigten Monomeren der obigen allgemeinen Formel (III).
Als Monomeres (C) können, wenn gewünscht, zwei oder mehrere
copolymerisierbare Komponenten verwendet werden. Um beispielsweise
einen Latex zu erhalten, welcher eine angemessene minimale
Filmbildungstemperatur (nachstehend eingehend beschrieben)
aufweist, kann man eine harte Komponente und eine weiche Komponente
in einem angemessenen Verhältnis anwenden. In diesem Falle
ist als harte Komponente ein äthylenisches Monomeres der allgemeinen
Formel (III) bevorzugt, welches ein Homopolymeres
mit einer Glasübergangstemperatur von 50°C oder mehr
bildet, beispielsweise Styrol, Acrylnitril oder Methylmethacrylat.
Andererseits ist als weiche Komponente ein äthylenisches
Monomeres der allgemeinen Formel (III) bevorzugt, welches
ein Homopolymeres mit einer Glasübergangstemperatur von
40°C oder weniger bildet, beispielsweise ein substituiertes
oder unsubstituiertes Alkylacrylat (zu Beispielen der
Substituenten zählen eine Alkoxygruppe und ein Halogenatom).
Typische Beispiele bevorzugter Copolymerer wäßriger Latices,
welche zur Bildung der Zeitbemessungsschicht
verwendet werden können, sind nachstehend aufgeführt.
- (1) Styrol-n-Butylacrylat-Acrylsäure-N-Hydroxymethylacrylamid- Copolymeres (50 : 40 : 3 : 7)
- (2) Styrol-n-Butylacrylat-Acrylsäure-N-Hydroxymethylacrylamid- Copolymeres (61 : 27 : 4 : 8)
- (3) Methylmethacrylat-n-Butylacrylat-Acrylsäure-N- Hydroxymethylacrylamid-Copolymeres (32 : 58 : 4 : 6)
- (4) Methylmethacrylat-n-Butylacrylat-Acrylsäure-N- Hydroxymethylacrylamid-Copolymeres (63 : 28 : 3 : 6)
- (5) Methylmethacrylat-Acrylsäure-N-Hydroxymethylacrylamid- Copolymeres (92 : 4 : 4)
- (6) Butylmethacrylat-Acrylsäure-N-Hydroxymethylacrylamid- Copolymeres (90 : 4 : 6)
- (7) sec.-Butylmethacrylat-Acrylsäure-N-Butoxymethylacrylamid- Copolymeres (77 : 3 : 20)
- (8) Äthylmethacrylat-Itaconsäure-hydroxymethyliertes Diacetonacrylamid- Copolymeres (Hydroxymethylisierungsgrad: 2,5) (95 : 2,5 : 2,5)
- (9) 2-Acetoxyäthylmethacrylat-Acrylsäure-N-Äthoxymethylacrylamid- Copolymeres (87 : 3 : 10)
- (10) Äthylacrylat-Methacrylsäure-N-Butoxymethylacrylamid- Copolymeres (88 : 6 : 6)
- (11) Propylmethacrylat-Maleinsäure-N-Methoxymethylacrylamid- Copolymeres (90 : 2 : 8)
- (12) Styrol-n-Butylacrylat-2-Methacryloyloxyäthyl-phosphat-N- Butoxymethylacrylamid-Copolymeres (50 : 40 : 2 : 8)
- (13) Styrol-Äthoxyäthylacrylat-Acrylsäure-N-Hydroxymethylacrylamid- Copolymeres (43 : 43 : 4 :10)
- (14) Styrol-n-Propylacrylat-Itaconsäure-N-Methoxymethyläthacrylamid- Copolymeres (40 : 38 : 8 : 14)
- (15) Styrol-n-Butylacrylat-Acrylsäure-hydroxymethyliertes Diacetonacrylamid⁺Copolymeres (51,7 : 41,8 : 2 : 4,5) ⁺Hydroxymethylierungsgrad: 2,5)
- (16) Methylmethacrylat-Butylacrylat-Acrylsäure-N-Hydroxymethylacrylamid- Copolymeres (36,1 : 53,9 : 2 : 8)
- (17) n-Butylmethacrylat-Acrylnitril-Acrylsäure-N-Äthoxymethylacrylamid- Copolymeres (78 : 6 : 4 : 12)
- (18) n-Butylmethacrylat-Acrylnitril-Itaconsäure-N-Hydroxymethylmethacryla-mid- Copolymeres (79 : 5 :2 : 14)
- (19) Styrol-n-Butylacrylat-Acrylsäure-N-Acetoxymethylacrylamid- Copolymeres (50 : 40 : 3 : 7)
- (20) Styrol-n-Butylacrylat-Acrylsäure-N-(Morpholinomethyl)- methacrylamid-Copolymeres (48 : 40 :4 : 8)
Alle Verhältnisse in den obigen Beispielen beziehen sich auf
das Gewicht und gründen sich auf die Menge jedes Monomeren, welches
bei einer Synthese des Polymerlatex hinzugesetzt wurde.
Der für das erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterial verwendete
Polymerlatex kann in herkömmlicher Weise synthetisiert werden
unter Bezugnahme auf die Verfahren, wie beschrieben in der
JP-A-29195/72, JP-A-37 488/73, JP-A-76 593/73 und JP-A-72 622/68,
in den britischen
Patentschriften 12 11 039 und 9 61 395, in den US-Patentschriften
38 47 615, 38 40 371, 39 63 495, 27 95 564, 29 14 499, 30 33 833, 35 47 899, 32 27 672, 32 90 417,
32 62 919, 32 45 932, 26 81 897 und 32 30 275, in der kanadischen
Patentschrift 7 04 778, in John C. Petropoulos und Mitarbeitern,
Official Digest 33 719-736 (1961), Sadao Hayashi
Emulsion Nyumon (Introduction of Emulsion) (1970), Souichi Muroi
Chemistry of Polymer Latex (1970), Takuhiko Motoyama Vinyl
Emulsion (1965) und Mike Shider Juang und Mitarbeiter Journal
of Polymer Science, Polymer Chemistry Edition 14, 2089-2107
(1976). Es erübrigt sich zu sagen, daß der Polymerisationsinitiator,
die Konzentration der Reaktionsteilnehmer, die Polymerisationstemperatur,
Reaktionszeit und dergleichen, gemäß der
gewünschten Wirkung weit variiert werden können.
Beispielsweise wird die Polymerisation im allgemeinen
bei 20 bis 180°C, vorzugsweise
40 bis 120°C unter Verwendung von 0,05 bis 5 Gew.-% eines
Freiradikal-Polymerisationsinitiators und 0,1 bis 10 Gew.-%
eines Emulgators, bezogen auf die Menge der zu polymerisierenden
Monomeren, ausgeführt.
Zu geeigneten Polymerisationsinitiatoren zählen Azoverbindungen,
Peroxyde, Hydroperoxyde, Redoxkatalysatoren usw.,
beispielsweise Kaliumpersulfat, Ammoniumpersulfat, tert.-Butylperoctoat,
Benzoylperoxyd, Isopropylpercarbonat, 2,4-Dichlorbenzoylperoxyd,
Methyläthylketonperoxyd, Cumenhydroperoxyd,
Dicumylperoxyd, Azobisisobutyronitril und 2-2-Azobis(2-amidino-
propan)hydrochlorid.
Zu geeigneten Emulgatoren zählen anionische, kationische,
amphotere oder nichtionische oberflächenaktive Mittel und wasserlösliche
Polymere, beispielsweise Natriumlaurat, Natriumdodecylsulfat,
Natrium-1-octoxycarbonylmethyl-1-octoxycarbonylmethansulfonat,
Natriumlaurylnaphthalinsulfonat, Natriumlaurylbenzolsulfonat,
Natriumlaurylphosphat, Cetyltrimethylammoniumchlorid,
Dodecyltrimethylammoniumchlorid, N-2-Äthylhexylpyridiniumchlorid,
Polyoxyäthylennonylphenyläther,
Polyoxyäthylensorbitanlaurylester, Polyvinylalkohol, wasserlösliche
Polymere und Emulgatoren, welche in der
JP-A- 61 90/78 beschrieben sind.
Die mittlere Partikelgröße der Latices für die
Zeitbemessungsschicht ist vorzugsweise etwa 0,05 bis etwa
0,4 µm insbesondere 0,05 bis 0,2 µm.
(Die mittlere Partikelgröße ist die Durchschnittszahl des
Durchmessers der Partikel, in herkömmlicher Weise mikroskopisch
gemessen.)
Der Polymerlatex für die Zeitbemessungsschicht
kann geeignet modifiziert werden. Beispielsweise kann die Stabilität
eines Polymerlatex während der Lagerung gemäß den folgenden
Methoden noch weiter verbessert werden:
Eine hydrophile Gruppe wird in einen Polymerlatex eingeführt,
welcher erhalten wird unter Verwendung eines Monomeren der obigen
allgemeinen Formel (I), in welcher Q eine Gruppe -CH₂OH ist.
Dies wird ausgeführt, in dem man beispielsweise Natriumhydrogensulfit
zu einem Polymerlatex hinzusetzt. Bei dem Verfahren
wird die Methylolgruppe gemäß dem folgenden Reaktionsschema
geändert:
Ein anderes spezielles Beispiel, welches angewandt werden kann,
ist die Methode von C.E. Schildknecht, Polymer Process, Seite
340, Interscience (1965), bei der Natriumaminoacetat und Natriumhydroxyäthansulfonat
die Methylolgruppe modifizieren.
Zu Beispielen der Monomeren, welche eine Sulfonsäuregruppe enthalten,
zählen Styrolsulfonsäure, Vinylbenzylsulfonsäure,
Vinylsulfonsäure, Acryloyloxyalkylsulfonsäuren (beispielsweise
Acryloyloxymethylsulfonsäure, Acryloyloxyäthylsulfonsäure,
Acryloyloxypropylsulfonsäure und Acryloyloxybutylsulfonsäure),
Methacryloyloxyalkylsulfonsäuren (z. B. Methacryloyloxymethylsulfonsäure,
Methacryloyloxyäthylsulfonsäure,
Methacryloyloxypropylsulfonsäure und Methacryloyloxybutylsulfonsäure),
Acrylamidoalkylsulfonsäuren (z. B. 2-Acrylamido-
2-methyläthansulfonsäure, 2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure
und 2-Acrylamido-2-methylbutansulfonsäure) und
Methacylamidoalkylsulfonsäuren (z. B. 2-Methacrylamido-2-methyläthansulfonsäure,
2-Methacrylamido-2-methylpropansulfonsäure und
2-Methacrylamido-2-methylbutansulfonsäure).
Im allgemeinen liegt die Menge der hydrophilen
Gruppe wie etwa einer Sulfonsäuregruppe im Polymerlatex
innerhalb von etwa 0,1 bis 80 Mol-%, bezogen
auf die Gesamtmenge der Vernetzungsgruppen wie etwa N-Methylolgruppen.
Die Zeitbemessungsschicht kann hergestellt werden,
indem man mindestens einen der Polymerlatices, welche nach
dem oben beschriebenen Verfahren hergestellt wurden, so wie er
ist, oder nach dem Verdünnen mit Wasser, auf die neutralisierende
Schicht direkt oder indirekt aufbringt. Der Ausdruck "indirekt",
wie er hier gebraucht wird, bedeutet, daß die erfindungsgemäß angewandte
Zeitbemessungsschicht auf die neutralisierende Schicht durch eine
andere Zeitbemessungsschicht (beispielsweise eine Zelluloseacetatschicht)
oder eine haftungsverbessernde Schicht (z. B.
eine Unterschicht bzw. Substralschicht) aufgebracht wird.
Zu Beispielen von haftungsverbessernden Schichten zählen Schichten,
welche ein hydrophiles Kolloid enthalten, wie etwa Gelatine
oder Polyvinylalkohol.
Auch kann eine Schicht, welche gebildet wurde durch Aufziehen
des oben beschriebenen, reaktionsfähigen Latex
in einer Dicke von etwa 0,1 bis etwa 1 µm als eine haftungsverbessernde
Schicht verwendet werden. Ferner kann auf die Schicht
eine bekannte Latexzeitbemessungsschicht aufgebracht werden.
Zu bevorzugten Beispielen der anderen oben beschriebenen
Zeitbemessungsschichten zählen eine Zeitbemessungsschicht,
welche hergestellt wird durch Aufziehen eines Gemisches von
Zelluloseacetat und einem Maleinsäureanhydrid-Copolymeren,
wie etwa einem Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren, einem
Methylvinyläther-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren, einem
Vinylacetat-Maleinsäureanhydrid-Copolymeren wie in den
Patentschriften 40 29 849 und 40 56 394 beschrieben; eine
Zeitbemessungsschicht, zusammengesetzt aus einem Monomeren von
Hydroxyäthylacrylat oder Hydroxyäthylmethacrylat oder einem
Copolymeren eines solchen Monomeren und anderen copolymerisierbaren
Vinylmonomeren, wie in der JP-A-
46 496/17 beschrieben.
Das erfindungsgemäße fotografische Aufzeichnungsmaterial kann ein Deckblatt mit
einverleibtem neutralisierenden System zum Bedecken des "lichtempfindlichen
Elementes" sein, oder es kann eine
sogenannte integrale Schichtfilmeinheit sein, bestehend aus
einem Träger, einem lichtempfindlichen Blatt aus einem bildaufnehmenden
Element" und einem "lichtempfindlichen Element",
einem "Deckblatt" mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Neutralisationssystem
und einem "Behandlungselement", welches so geschaffen ist,
daß es zwischen dem lichtempfindlichen Element und dem Deckblatt
ausgebreitet werden kann, welche wiederum auf den Träger aufgebracht
sind, um die Filmeinheit zu bilden.
Eine integrale Filmeinheit
ist bevorzugt.
Ferner kann das erfindungsgemäße fotografische Aufzeichnungsmaterial eine sogenannte
abstreifbare Filmeinheit sein, welche als Negativ benutzt
werden kann, wobei eine Entwicklungslösung zwischen einem
bildaufnehmenden Element, welches auf einen Träger aufgebracht
ist, und einem Element aus einer neutralisierenden Schicht, einer
Zeitbemessungsschicht (welche aus zwei oder mehreren Schichten
bestehen kann und eine erfindungsgemäß ausgebildete Zeitbemessungsschicht
aufweist) und einem lichtempfindlichen Element, welche in dieser
Reihenfolge auf einem Träger aufgebracht sind, ausgebreitet wird.
Ferner kann das erfindungsgemäß ausgebildete neutralisierende System in dem
bildaufnehmenden Element anwesend sein, obgleich eine solche
Ausführungsform weniger bevorzugt ist als die anderen Ausführungsformen.
Die erfindungsgemäß eingesetzte Zeitbemessungsschicht kann
nach bekannten Methoden geschaffen werden, beispielsweise unter
Verwendung einer Spiralstab-Überzugsvorrichtung, einer
Extrusionsüberzugseinrichtung, einer Tauchüberzugseinrichtung
oder einer Luftmesserüberzugseinrichtung.
Verschiedene Arten von Zusätzen, welche auf dem Gebiet des
Latex bekannt sind, können dem Latex gemäß dem zu verfolgenden
Zweck zugesetzt werden. Spezielle Beispiele sind beschrieben in
Product Licensing Index, Bd. 92, Nr. 9232 (Dezember 1971).
Als solche Zusätze werden, wie auf den Seiten 107 bis 108 der
oben erwähnten Literatur beschrieben, bevorzugt verwendet:
oberflächenaktive Mittel als Überzugshilfsmittel,
Lösungsmittel, welche die Filmbildung erleichtern
(beispielsweise Mehylcellosolve, Äthylcellosolve, Cyclohexanon oder
Toluol), Abdeckmittel zum Verhindern der Haftung bei der
Bereitung oder beim Gebrauch wie etwa Siliziumdioxydpulver
oder Polymerkügelchen, Aufbauschmittel zum Verbessern der
Festigkeit des Filmes (beispielsweise kolloidales Siliziumdioxyd,
Titandioxyd, Ruß oder Diatomeenerde, und Weichmacher
zum Verbessern der Geschmeidigkeit des Filmes (beispielsweise
Phthalsäureester, wie etwa Dibutylphthalat oder Dihexylphthalat
und Phosphorsäureester, wie Trialkylphosphate oder Tricresylphosphat).
Eine bevorzugte Menge
der oben beschriebenen oberflächenaktiven Mittel zum Verbessern
des Benetzens liegt im Bereich von etwa 0,05 bis etwa 0,5 Gew.-%.
Obgleich die Mengen dieser anderen Zusätze gemäß dem Zweck geeignet
bestimmt werden können, liegt eine bevorzugte Menge jedes
dieser Zusätze im Bereich von etwa 0,1 bis etwa 20 Gew.-%, insbesondere
1 bis 10 Gew.-%, bezogen auf den Feststoffgehalt des
Latexpolymeren.
Wenn eine Lösung des Polymerlatex mit einer N-Hydroxymethylgruppe,
welche eine reaktionsfähige Gruppe ist, oder einer Alkoxymethylgruppe,
welche eine Vorstufe der Hydroxymethylgruppe ist, bei der Bildung
eines erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials aufgezogen wird, so kann ein Katalysator
für die Kondensation der reaktionsfähigen Gruppe angewandt
werden. Je niedriger der pH-Wert der Überzugslösung ist,
umso höher ist im allgemeinen die Aktivität der oben
beschriebenen reaktionsfähigen Gruppe, doch die Stabilität
während des Lagerns der Überzugslösung nimmt ab. Durch Umwandeln
der funktionellen Gruppe in eine Vorstufe, beispielsweise durch
Alkylverätherung, wird eine Verbesserung der Stabilität erreicht.
Ein bevorzugter pH-Wert der Überzugslösung liegt im Bereich
von etwa 1 bis etwa 6,5 und insbesondere etwa bis etwa 5. Wenn
eine organische oder anorganische starke Säure, wie p-Toluolsulfonsäure
oder Salzsäure als Kondensationskatalysator
der reaktionsfähigen Gruppe verwendet wird, so werden überlegene
Ergebnisse erzielt. Ferner ist die Verwendung eines Ammoniumsalzes
solch starker Säure als
Kondensationskatalysator bevorzugt. Hierbei wird eine
Latex-Zeitbemessungsschicht erzielt, welche
eine gute Haftung an den benachbarten Schichten besitzt
ohne Herabsetzung des pH-Wertes der Überzugslösung.
Zu speziellen Beispielen der Ammoniumsalze anorganischer bzw.
organischer starker Säuren zählen Ammoniumchlorid, Ammoniumbromid,
Ammoniumjodid, Ammoniumnitrat und Ammonium-p-Toluolsulfonat.
Eine bevorzugte Zusatzmenge liegt im Bereich von etwa 0,1
bis etwa 100 Millimol, insbesondere etwa 1 bis etwa 10 Millimol,
je 100 g des Feststoffgehaltes.
Obgleich die Dicke der erfindungsgemäß ausgebildeten Zeitbemessungsschicht
vorteilhaft im Bereich von etwa 0,5 bis etwa 20 µm, insbesondere
2 bis 8 µm liegt, besteht hinsichtlich der Dicke keine Begrenzung.
Diese kann gemäß dem Gebrauchszweck der Zeitbemessungsschicht
geeignet bestimmt werden. Ausgedrückt als Überzugsmengen,
wird die Zeitbemessungsschicht in einer
Menge von etwa 0,55 bis etwa 22 g (Feststoffgehalt)/m², und insbesondere
2 bis 9 g (Feststoffgehalt)/m², aufgezogen.
Vorzugsweise ist der Polymerlatex der Zeitbemessungsschicht
frei von wasserlöslichen Substanzen, welche nicht die
oberflächenaktiven Mittel sind, die während der Bereitung
des Latex oder Zeitbemessungsschicht als Emulgiermittel
oder Überzugshilfsmittel verwendet werden.
Zum Trocknen der Zeitbemessungsschicht
beim Überziehen, können geeignete Methoden angewandt werden, bspw.
unter Benutzung elektromagnetischer Wellen, wie Infrarotstrahlen oder
Ultraschallwellen, einer Kontaktwärmeübertragungsmethode
unter Verwendung einer Heiztrommel, oder einer Methode mit Verwendung
heißer Luft. In jedem Falle ist es für einen transparenten
Film, welcher aus dem Latex durch Anwenden genügenden Erhitzens
erzeugt werden soll, bevorzugt, das restliche Wasser
oder andere flüchtige Komponenten zu verdampfen.
Die erfindungsgemäß verwendete Zeitbemessungsschicht kann nicht
nur die Rate der Alkaliabsorption durch die neutralisierende
Schicht steuern, sondern kann auch die Wanderung durch Diffusion
von Substanzen in den Schichten regeln, welche auf der Seite
der Zeitbemessungsschicht entgegengesetzt den Silberhalogenidemulsionsschichten
zur Seite der
Silberhalogenidemulsionsschicht gelagert sind. Ein Beispiel
einer Schicht, welche auf der Seite entgegengesetzt zu den Silberhalogenidemulsionsschichten
gelagert ist, ist die neutralisierende Schicht bzw. eine Zelluloseacetat-
Zeitgebungsschicht, die zwischen der neutralisierenden Schicht
und der Latexzeitgebungsschicht vorgesehen ist. Es ist oft erwünscht,
zu der neutralisierenden Schicht oder der oben beschriebenen
Zelluloseacetat-Zeitbemessungsschicht Zusätze hinzuzugeben,
welche nachteilige chemische Reaktionen verursachen,
falls sie im Anfangsstadium der Entwicklung die Silberhalogenidschichten
erreichen (beispielsweise entwicklungsinhibierende
Mittel oder deren Vorstufen, entwicklungsinhibitorfreisetzende
Kuppler (DIR-Kuppler) und Hydrochinone, und Verbindungen, welche einen Entwicklungsinhibitor
durch Hydrolyse freisetzen, wie dies in der
FR-PS 22 82 124 beschrieben ist) oder
Reduktionsmittel zum Verhindern des Verblassens.
Durch Anwendung der erfindungsgemäß ausgebildeten Zeitbemessungsschicht wird
es möglich, diese Zusätze zu isolieren, so daß sie die Silberhalogenidemulsionsschichten
im Anfangsstadium der Entwicklung
nicht erreichen und die Zeit ihrer Diffusion bemessen wird, so
daß sie ihre Funktion ausüben, nachdem eine hinreichende Entwicklung
stattgefunden hat. Natürlich ist es auch möglich,
die Wirkung dieser Zusätze mit der Temperatur zu steuern.
Wenn beispielsweise ein entwicklungsinhibierendes Mittel oder
dessen Vorstufe zu der neutralisierenden Schicht oder der
oben beschriebenen Zelluloseacetat-Zeitgebungsschicht hinzugesetzt
ist, so wird die Entwicklung zu Beginn der Entwicklung
bei irgendwelcher Temperatur noch nicht, sondern erst dann inhibiert,
nachdem hinreichende Entwicklung stattgefunden hat,
bis schließlich die Entwicklung angehalten wird. Demgemäß wird
es möglich, das Auftreten
von Flecken zu verhindern bzw. eine Steigerung der
Bilddichten zu verhindern, welche durch übermäßige Entwicklung
verursacht werden. Insbesondere wenn die Entwicklungstemperatur
hoch ist, treten wegen übermäßiger Entwicklung, weil die Entwicklungsrate hoch ist,
leicht Flecken auf. In einem solchen Falle werden bei Anwendung der erfindungsgemäß ausgebildeten
Zeitbemessungsschicht, bei der die Durchlässigkeit mit dem Temperaturanstieg bemerkenswert
zunimmt,
die oben beschriebenen
Nachteile geeignet verhindert.
Entwicklungsinhibitorfreisetzende Kuppler
(DIR-Kuppler), welche hier verwendet
werden können, sind beispielsweise solche, welche beschrieben
sind in den US-Patentschriften 32 27 554, 36 17 291, 37 01 783,
37 90 384 und 36 32 345, in den deutschen Offenlegungsschriften
24 14 006, 24 54 301 und 24 54 329, in der britischen Patentschrift
9 53 454 und in der japanischen Patentanmeldung (OPI)
6 96 24/77.
Andere Verbindungen, welche während des Entwickelns einen Entwicklungsinhibitor
freisetzen und welche verwendet werden können,
sind diejenigen, welche beispielsweise beschrieben sind in den
USA-Patentschriften 32 97 445 und 33 79 529 und in der deutschen
Offenlegungsschrift 24 17 914.
Bei Anwwendung der erfindungsgemäß ausgebildeten Latexzeitbemessungsschicht
ist die Wirkung des Aufrechterhaltens eines hohen pH-Wertes
für eine lange Zeitdauer bei einer niedrigeren Temperatur besonders
ausgezeichnet und eine Herabsetzung der Übertragungsbilddichten,
welche bisher aufzutreten neigte, wird nahezu vollständig
korrigiert.
Ferner steigert sich bei Anwendung der die erfindungsgemäß ausgebildeten Zeitbemessungsschicht
die Wasserdurchlässigkeit mit dem Temperaturanstieg
bemerkenswert und es ist möglich, die Wasserdurchlässigkeitsrate
um etwa das 2,5-fache für je 10°C
Temperaturanstieg zu steigern, wo die gemessene Temperatur in
einem Bereich von Raumtemperatur bis zu höheren Temperaturen
variiert. Da die Behandlungslösung leicht die neutralisierende
Schicht erreicht, indem sie die erfindungsgemäß ausgebildete Zeitbemessungsschicht
bei hoher Temperatur passiert, besteht in dieser Hinsicht
der Vorteil, daß die verzögerte Neutralisation der Behandlungslösung,
d. h. die Bildung übermäßiger Übertragungsbilder
verhindert werden kann.
Wenn daher die erfindungsgemäß ausgebildete Zeitbemessungsschicht verwendet
wird, so erzielt man eine Temperaturkompensationswirkung, d. h.
eine feststehende Übertragungsbilddichte und zwar trotz einer
Veränderung der Behandlungstemperatur.
Da ferner die in dem erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterial verwendete Zeitbemessungsschicht
eine stark verbesserte Filmfestigkeit und Haftung an den benachbarten
Schichten besitzt, spaltet sich die Zeitbemessungsschicht
als solche nicht und schält sich nicht an den Zwischenflächen
zwischen benachbarten Schichten ab, bei Einwirkung äußerer
mechanischer Kräfte während der Hitzeversiegelung.
Daher wird im Falle einer erfindungsgemäßen Schichtfilmeinheit das
Abschälen der Filmeinheit während der Herstellung oder zu einer Zeit, bei
der eine Behandlungslösung
nach dem Fotografieren ausgebreitet wird, verhindert.
Ferner ist die Haftfestigkeit der Zeitbemessungsschicht nach
Hitzeversiegelung unter Verwendung eines heißschmelzenden Klebstoffes
im Bereich von Raumtemperatur bis zu einer niedrigen
Temperatur von etwa 0°C extrem hoch. Die erfindungsgemäß ausgebildete
Zeitbemessungsschicht ist somit besonders geeignet
zur Massenproduktion von Filmeinheiten mit hoher Geschwindigkeit
unter Anwendung eines Hitzeversiegelungsbehandlungssystems.
Als Heißschmelzklebstoff kann man irgendeinen
herkömmlich bekannten Heißschmelzklebstoff verwenden.
Die Hitzeversiegelungsbehandlung wird ausgeführt, indem
man einen Träger, welcher mit einem Heißschmelzklebstoff überzogen
ist, und die Zeitbemessungsschicht
Fläche an Fläche miteinander in Berührung
bringt und zwischen vorgeheizte Metallblocks legt.
Es ist besonders vorteilhaft, als Heißschmelzklebstoffe Polyäthylen-
Vinylacetat-Klebstoffe zu verwenden, Klebstoffe, welche
in Research Disclosure, Bd. 158, Nr. 15839 (Juni 1977) beschrieben
sind und zwar falls erforderlich, aufgezogen auf beide Seiten eines Polytäthylenterephthalatfilmes,
eines Polycarbonatfilms oder eines Triacetylcellulosefilmes.
Die Festigkeit gegen ein Abschälen nach der
Hitzeversiegelungsbehandlung kann unter Verwendung eines herkömmlichen
Strecktestgerätes leicht bestimmt werden.
Ferner besteht der Vorteil, daß die Herstellungskosten niedrig
sind, weil der zur Herstellung des erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterials verwendete Latex
aus billigen Ausgangsmaterialien unter Verwendung einer einfachen Ausrüstung
hergestellt werden kann.
Die Bewertung der Vorteile und der Brauchbarkeit der erfindungsgemäß ausgebildeten Zeitbemessungsschicht,
welche die Eigenschaft besitzt, daß die Wasserdurchlässigkeit
mit dem Temperaturanstieg bemerkenswert ansteigt,
kann durchgeführt werden durch Beobachten der Beziehung zwischen der
Variation der fotografischen Entwicklungsrate mit der Temperatur und
der Variation der Wasserdurchlässigkeit mit der Temperatur.
Die Wasserdurchlässigkeit der Zeitbemessungsschicht wird vorzugsweise
beschrieben als die Zeit, welche für den pH-Wert der
alkalischen Behandlungslösung erforderlich ist, um beim Hindurchgehen
durch die Zeitbemessungsschicht und beim Absorbieren in
der neutralisierenden Schicht bei einer gegebenen Temperatur abzunehmen.
Wenn die Zeit gemessen wird, welche für den pH-Wert erforderlich
ist, den Wert 10 zu erreichen (in der Fotografie ist zu verstehen,
daß die fotografische Entwicklung bei diesem pH-Wert im wesentlichen
angehalten wird), so wurde gefunden, daß eine beträchtliche
Beziehung zwischen dem Temperaturabhängigkeitsmuster der "neutralisierenden
Zeitgebung" und der Temperaturabhängigkeit der Maximaldichten des übertragenen Bildes besteht. Die
zum Erreichen eines pH-Wertes von 10 erforderliche Zeit kann
vorzugsweise unter Verwendung eines den pH-Wert anzeigenden
Farbstoffes gemessen werden, welche sich unter alkalischen Bedingungen
nicht zersetzt. Es ist besonders bevorzugt, als pH-Indikator
zur Zeitmessung einen Thymolphthaleinfarbstoff zu verwenden,
dessen Farbe sich beim pH-Wert von 10 ändert, wie der in den nachstehenden
Beispielen beschriebene Indikator.
Wenn unter Verwendung von Thymolphthalein und unter Verwendung
der Methode, welche in nachstehendem Beispiel 1 der Erfindung gezeigt
ist, die Zeitvariation den pH-Wert der alkalischen Behandlungslösung
bei Messung mit der Temperatur für die erfindungsgemäß ausgebildete
Zeitbemessungsschicht und bisherige Zeitbemessungsschichten
auf 10 herabsetzt, so wurde gefunden, daß zwischen einer Variation
der Zeit mit der Temperatur zu der Variation der Bildübertragungsdichten
mit der Temperatur eine beträchtliche Beziehung besteht. Für die
Messung ist bevorzugt, daß die Temperatur 25°C, eine
normale Temperatur, und 15°C beträgt. Eine bevorzugte
Ausführungsform der erfindungsgemäß ausgebildeten Zeitbemessungsschicht
kann definiert werden auf der Basis des Verhältnisses der
Zeit, welche erforderlich ist für das Erreichen eines pH von
10 bei 15°C, zu derjenigen bei 25°C, d. h. T₁₅/T₂₅ (T₁₅ und T₂₅
sind jeweils die Zeit, welche erforderlich ist zum Erreichen eines
pH-Wertes von 10 bei 15°C bzw. bei 25°C).
Der Wert von T₁₅/T₂₅, wie er gemäß der nachstehend in Beispiel
1 beschriebenen Methode gemessen wird, liegt bevorzugt
im Bereich von etwa 2,5 bis etwa 6,0, insbesondere 3,0 bis 5,0.
Die in den erfindungsgemäßen Aufzeichnungsmaterialien verwendeten Silberhalogenidemulsionen
sind hydrophile Kolloiddispersionen
von Silberchlorid, Silberbromid, Silberchlorbromid, Silberjodbromid,
Silberchlorjodbromid oder einem Gemisch von diesen.
Obgleich die Zusammensetzung der Halogenide gemäß dem Zweck bzw.
den Behandlungsbedingungen der lichtempfindlichen Materialien
geeignet ausgewählt wird, so ist doch ein Silberjodbromid oder
Silberchlorjodbromid besonders bevorzugt, welches einen Jodgehalt
von etwa 1 Mol-% bis etwa 10 Mol-% (Chloridgehalt etwa
30 Mol-% oder weniger) aufweist und der Rest Bromid ist. Obgleich
Emulsionen, bei denen Körner latente Bilder auf ihrer Oberfläche
leicht bilden, verwendet werden können, so ist es
bevorzugt, Direktumkehremulsionen
des innenlatenten Bildungstyps zu verwenden, wie in den US-
Patentschriften 24 97 875, 25 88 982, 34 56 953, 37 61 276,
32 06 313, 33 17 332, 37 61 266, 38 50 637, 39 23 513, 37 36 140,
37 61 267 und 38 54 949 beschrieben.
Geeignete Farbbild vorsehende Materialien für das Diffusionsübertragungsverfahren,
welche in Kombination mit den
fotografischen Emulsionen verwendet werden, sind die
Verbindungen, welche beispielsweise beschrieben sind in den
US-Patentschriften 32 27 551, 32 27 554, 34 43 939, 34 43 940,
36 58 524, 36 98 897, 37 25 062, 37 28 113, 37 51 406, 39 29 760,
39 31 144 und 39 32 381, in den britischen Patentschriften
8 40 731, 9 04 364 und 10 38 331, in den deutschen Offenlegungsschriften
19 30 215, 22 14 381, 22 28 361, 22 42 762, 23 17 134,
24 02 900, 24 06 626 und 24 06 653, in den japanischen Patentanmeldungen
(OPI) 1 14 424/74, 1 26 332/74, 1 26 332/74, 33 826/77,
1 26 331/74, 1 15 528/75, 1 13 624/76, 1 04 343/76, 1 14 930/76, 88 27/77,
23 628/78, 1 43 323/78 und 1 49 238/78. Insbesondere bevorzugt sind
Farbbild liefernde Materialien, welche anfangs nicht diffundierbar sind,
jedoch einen diffundierbaren Farbstoff als Ergebnis einer
Oxydation-Reduktion mit einem Oxydationsprodukt des Entwicklungsmittels
(nachstehend als DRR-Verbindungen bezeichnet) freisetzen.
Zu spezifischen Beispielen von DRR-Verbindungen zählen:
1-Hydroxy-2-tetramethylensulfomoyl-4-[3′-methyl-4′-(2′′-hydroxy- 4′′-methyl-5′′-hexydecyloxyphenylsulfomoyl)phenylazo]naphthalin als ein Magentafarbstoffbild bildendes Material, und 1-Phenyl-3-cyano-4-{3′-[2′′hydroxy-4′′-methyl-5′′-(2′′′,4′′′-di-t- pentylphenoxyacetamido)-phenylsulfomoyl]phenylazo}-5-pyrazolon als Gelbfarbstoffbild bildendes Material, zusätzlich zu den Verbindungen, welche in den oben erwähnten Patentschriften beschrieben sind.
1-Hydroxy-2-tetramethylensulfomoyl-4-[3′-methyl-4′-(2′′-hydroxy- 4′′-methyl-5′′-hexydecyloxyphenylsulfomoyl)phenylazo]naphthalin als ein Magentafarbstoffbild bildendes Material, und 1-Phenyl-3-cyano-4-{3′-[2′′hydroxy-4′′-methyl-5′′-(2′′′,4′′′-di-t- pentylphenoxyacetamido)-phenylsulfomoyl]phenylazo}-5-pyrazolon als Gelbfarbstoffbild bildendes Material, zusätzlich zu den Verbindungen, welche in den oben erwähnten Patentschriften beschrieben sind.
Bei Verwendung von DRR-Verbindungen kann
irgendein Silberhalogenidentwicklungsmittel verwendet
werden, sofern dieses DRR-Verbindungen quer oxydieren kann.
Ein solches Entwicklungsmittel kann in die alkalischen Behandlungszubereitungen
(Behandlungselement) einverleibt werden oder
es kann in eine geeignete Schicht im lichtempfindlichen Element
einverleibt werden. Zu Beispielen von geeigneten Entwicklungsmitteln
zählen die folgenden Verbindungen: Hydrochinon, Aminophenole, wie
N-Methylaminophenol, 1-Phenyl-3-pyrazolidon, 1-Phenyl-4,4-
dimethyl-3-pyrazolidon, 1-Phenyl-4-methyl-4-oxymethyl-3-
pyrazolidon, N,N-Diäthyl-p-phenylen-diamin, 3-Methyl-N,N-
diäthyl-p-phenylendiamin und 3-Methoxy-N-äthoxy-p-phenylendiamin.
Von diesen Verbindungen sind Schwarz-Weiß-Entwicklungsmittel
besonders bevorzugt, welche allgemein die Fähigkeit besitzen,
eine Fleckenbildung der bildaufnehmenden Schicht (Beizschicht)
herabzusetzen.
Bei fotografischen Direktumkehremulsionen kann man positive Bilder direkt
bilden durch Durchführen der Entwicklung in Anwesenheit eines Schleiermittels
nach dem bildmäßigen Belichten, oder indem man eine
einheitliche Belichtung (eine hohe Beleuchtungsstärke für kurze
Zeit, z. B. Belichtung für 10-2 Sekunden oder weniger, oder
eine geringe Beleuchtungsstärke für eine lange Zeit) bei der
Oberflächenentwicklungsbehandlung aufbringt, nachdem man bildmäßig
belichtet hat, wie dies in der US-Patentschrift 24 56 953
beschrieben ist. Es ist bevorzugt, ein Schleiermittel zu verwenden,
weil der Schleiergrad leicht gesteuert werden kann.
Obgleich das Schleiermittel der Entwicklungslösung zugesetzt
werden kann, ist es stärker bevorzugt, das Schleiermittel in das
lichtempfindliche Material einzuverleiben. Zu geeigneten Schleiermitteln,
welche in Emulsionen verwendet werden können, zählen
Hydrazine, wie sie in den US-Patentschriften 25 88 982 und
25 68 785 beschrieben sind, Hydrazide und Hydrazone, wie sie
in der US-Patentschrift 32 27 552 beschrieben sind, und quartäre
Salzverbindungen, wie sie in der britischen Patentschrift
12 83 935, in der japanischen Patentveröffentlichung 38 164/74
und in den US-Patentschriften 37 34 738, 37 19 494 und
36 15 615 beschrieben sind.
Die Menge an hier verwendetem Schleiermittel, kann in weitem
Umfang verändert werden, je nach den geforderten Ergebnissen.
Wo das Schleiermittel den lichtempfindlichen Materialien zugesetzt
wird, verwendet man es im allgemeinen in
einem Bereich von etwa 0,1 mg bis etwa 1500 mg/mol Ag und vorzugsweise
0,5 mg bis 700 mg/mol Ag, obgleich die Menge je nach
dem verwendeten Schleiermittel variiert.
Wo das Schleiermittel zu der Entwicklungslösung hinzugesetzt
wird, verwendet man es im allgemeinen im Bereich
von etwa 0,05 bis 5 g, vorzugsweise 0,1 bis 1 g je Liter der
Entwicklungslösung. Wo das Schleiermittel in eine Schicht im
lichtempfindlichen Material einverleibt wird, ist es für das
Schleiermittel wirksam, nicht diffundierbar gemacht zu werden. Zu
diesem Zweck kann eine Ballastgruppe, wie sie gewöhnlich für Kuppler verwendet
wird, an das Schleiermittel gebunden werden.
Positive Diffusionsübertragungsbilder können ferner auch erhalten
werden unter Anwendung eines DIR-Umkehremulsionsverfahrens,
wie in den US-Patentschriften 32 27 551, 32 27 554 und
33 64 022 beschrieben, oder eines Umkehremulsionsverfahrens
durch Lösung physikalischer Entwicklung, wie in der britischen
Patentschrift 9 04 364 beschrieben. Verfahren zum Bilden von
Farbdiffusionsübertragungsbildern sind beschrieben in den
US-Patentschriften 32 27 550 und 32 27 552 und in der britischen
Patentschrift 13 30 524.
Typische Farbentwicklungsmittel, welche mit diffundierbaren Farbfreisetzungskupplern
(DDR-Kupplern) verwendet
werden können, sind p-Phenylendiaminderivate, welche in den
US-Patentschriften 32 27 552, 25 59 643 und 38 13 244 beschrieben
sind. Ferner können mit Vorteil p-Aminophenolderivate,
wie sie in der japanischen Patentanmeldung (OPI)
26 134/73 beschrieben sind, verwendet werden.
Das bildaufnehmende Element sollte eine Beizschicht aufweisen,
die aus einem Beizmittel wie Poly-4-vinylpyridinlatex (insbesondere
in Polyvinylalkohol) wie in der US-Patentschrift
31 48 061 beschrieben, Polyvinylpyrrolidon wie in der US-
Patentschrift 30 03 872 beschrieben, und Polymeren, welche
quartäre Ammoniumsalzgruppen oder Phosphoniumsalzgruppen enthalten,
wie in den US-Patentschriften 32 39 337, 35 47 649,
37 09 690, 39 58 995, 37 70 439 und 38 98 088 und in der deutschen
Offenlegungsschrift 22 64 073 beschrieben, zusammengesetzt
ist. Die basischen Polymeren, welche in den US-Patentschriften
28 82 156, 36 25 694 und 37 09 690 beschrieben sind,
sind ebenfalls als Beizmittel wirksam. Außerdem sind auch die
in den US-Patentschriften
24 84 430, 39 58 995, 32 71 147, 31 84 309 und 32 71 147 beschriebenen
Beizmittel wirksam.
Das fotografische Aufzeichnungsmaterial für die DTR-Farbfotografie
besitzt einen Träger, welcher keiner
bemerkenswerten Maßänderung während des Behandelns unterliegt.
Zu Beispielen solcher Träger zählen diejenigen, welche bei herkömmlichen
fotografischen lichtempfindlichen Materialien verwendet
werden, wie etwa Zelluloseacetatfilme, Polystyrolfilme,
Polyäthylenterephthalatfilme und Polycarbonatfilme. Außerdem
zählen zu Beispielen wirksamer Träger Papier und beschichtetes
Papier, dessen Oberfläche mit einem wasserundurchlässigen
Polymeren, wie Polyäthylen, beschichtet ist.
Zu typischen Beispielen bevorzugter saurer Substanzen, aus welchen
sich die neutralisierende
Schicht zusammensetzt, zählen Substanzen, welche in den US-
Patentschriften 29 83 606, 25 84 030, 33 62 819, 37 65 885 und 38 19 371 und in der französischen Patentschrift 22 90 699 beschrieben
sind. Spezifische Beispiele sind Polymethacrylsäure, ein
Copolymeres von Acrylsäure und Methacrylsäure mit verschiedenem
Copolymerisationsverhältnis sowie ein Copolymeres von Acrylsäure oder
Methacrylsäure mit Vinylmonomerem (beispielsweise Acrylsäureester,
Methacrylsäureester, Vinyläther, Acrylamid, Methacrylamid)
mit verschiedenem Copolymerisationsverhältnis
(vorzugsweise mit 50 bis 90 Mol-% Acrylsäure oder Methacrylsäure).
Von diesen Polymeren sind Polyacrylsäure
und Acrylsäure-Butylacrylat-Copolymeres zum Gebrauch
empfohlen. Die neutralisierende Schicht kann Polymere wie
Cellulosenitrat oder Polyvinylacetat und einen Weichmacher,
zusätzlich zu den sauren Substanzen enthalten, wie dies in
der US-Patentschrift 35 57 237 beschrieben ist. Die sauren
Substanzen können in die Filmeinheit in Form von Mikrokapseln
einverleibt sein, wie dies in der deutschen Offenlegungsschrift
20 38 254 beschrieben ist.
Die verwendete Behandlungszubereitung ist eine
flüssige Zubereitung, welche die Behandlungskomponenten enthält,
die zur Entwicklung der Silberhalogenidemulsionen und zur Bildung
der Diffusionsübertragungsfarbstoffbilder erforderlich sind,
wobei das Lösungsmittel hauptsächlich Wasser ist und hydrophile
Lösungsmittel wie Methanol oder Methylcellosolve enthalten kann.
Die Behandlungszubereitung enthält ein Alkali in einer ausreichenden
Menge, um den für das Entwickeln der Emulsionsschichten
erforderlichen pH-Wert aufrechtzuerhalten und um
die Säuren zu neutralisieren (beispielsweise Halogenwasserstoffsäuren
wie Bromwasserstoffsäure oder Carbonsäuren wie Essigsäure),
welche während des Entwickelns und der Farbstoffbildung
gebildet werden. Zu Beispielen von Alkalien, welche
verwendet werden können, zählen Alkalisalze, Erdalkalisalze
oder Amine wie Lithiumhydroxyd, Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd,
eine Dispersion von Kalziumhydroxyd, Alkalisalzen
von schwachen Säuren oder Erdalkalisalzen von schwachen Säuren
und Aminen wie Tetramethylammoniumhydroxyd,
Natriumcarbonat, Trinatriumphosphat oder
Diäthylamin. Es ist bevorzugt, ein Ätzalkali in solcher
Konzentration hinzuzusetzen, daß der pH-Wert bei Raumtemperatur
etwa 10 oder mehr und vorzugsweise 12 bis 14 beträgt. Eine
ferner bevorzugte Behandlungszubereitung enthält hydrophile
Polymere mit einem hohen Molekulargewicht wie Polyvinylalkohol,
Hydroxyäthylcellulose oder Natriumcarboxymethylcellulose.
Diese Polymeren versehen die Behandlungszubereitung nicht nur
mit einer Viskosität von mehr als etwa 0,1 Pa · s und vorzugsweise
einer Viskosität im Bereich von einigen 10 (50-60) bis
100 Pa · s bei Raumtemperatur, was ein einheitliches Ausbreiten
der Zubereitung bei der Behandlung erleichtert, sondern bilden
auch einen nicht fließfähigen Film, um die Vereinheitlichung der
Filmeinheit nach dem Behandeln zu unterstützen, wenn die Behandlungszubereitung
durch Diffusion des wäßrigen Lösungsmittels
in das lichtempfindliche Element und das bildaufnehmende
Element während des Behandelns konzentriert wird. Nachdem die
Bildung der Diffusionsübertragungsfarbstoffbilder im wesentlichen
vollendet ist, inhibiert dieser Polymerfilm die Bewegung
der färbenden Komponenten in die bildaufnehmende Schicht,
um eine Verschlechterung der Bilder zu verhindern.
Es ist bisweilen vorteilhaft, wenn die Behandlungszubereitung
lichtabsorbierende Stoffe wie TiO₂, Ruß, oder einen pH-Indikator
oder Desensibilisierungsmittel enthält, wie in der
US-Patentschrift 35 79 333 beschrieben, um Schleierbildung
der Silberhalogenidemulsion durch Außenlicht während des Behandelns
zu verhindern. Ferner können, wenn gewünscht, entwicklungsinhibierende
Mittel, wie etwa Benzotriazol, der Behandlungszubereitung
zugesetzt werden.
Es ist bevorzugt, daß die oben beschriebene Behandlungszubereitung
in einem zerreißbaren Behälter verwendet wird, beispielsweise
wie in den US-Patentschriften 25 43 181, 26 43 886,
26 53 732, 27 23 051, 30 56 491, 30 56 492 und 31 52 515
beschrieben.
Wenn das erfindungsgemäße fotografische Aufzeichnungsmaterial eine fotografische
Filmeinheit ist, nämlich eine Filmeinheit, welche durch
Hindurchgehen durch ein Paar gegenüberliegender, Druck ausübender
Teile behandelt werden kann, so weist die Filmeinheit vorzugsweise
die folgenden Elemente auf:
- (a) mindestens eine lichtempfindliche Silberhalogenidemulsionsschicht im Zusammenhang mit einer Farbbild liefernden Substanz, auf einen Träger aufgezogen (lichtempfindliches Element),
- (b) eine bildaufnehmende Schicht (bildaufnehmendes Element),
- (c) eine alkalische Behandlungslösung, vorzugsweise enthalten in einem zerreißbaren Behältersatz im Inneren der Filmeinheit, wobei die Behandlungszubereitung ein Silberhalogenidentwicklungsmittel enthält, und
- (d) eine Kombination einer neutralisierenden Schicht zum Neutralisieren der alkalischen Behandlungszubereitung und einer Latexzeitbemessungsschicht gemäß der Erfindung (neutralisierendes System).
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Auf einen Polyäthylenterephthalatfilm mit einer Dicke von
100 µm bringt man eine neutralisierende Schicht, hergestellt in der folgenden
untenstehenden Weise (I) und eine übliche Celluloseacetat-Zeitbemessungsschicht,
hergestellt in der folgenden untenstehenden Weise (II)
auf. Ferner zieht man auf die Zeitbemessungsschicht den Polymerlatex
in der in Tabelle A gezeigten Menge auf und trocknet
3 Minuten bei 70°C und dann 5 Minuten bei
120°C zur Bereitung der erfindungsgemäß verwendeten Zeitbemessungsschicht.
3,8 g 5-(2-Cyanoäthylthio)-l-phenyltetrazol löst man in
1 kg einer 20%igen Lösung von Acrylsäure-Butylacrylat-Copolymerem
(molares Verhältnis 8 : 2) mit einem mittleren Molekulargewicht
von 50 000 auf (Lösungsmittel: Aceton-Wasser im Volumenverhältnis
3 : 1). Diese Lösung bringt man in einer Menge von
110 g je Quadratmeter unter Anwendung einer Extrusionsüberzugseinrichtung
auf und trocknet für 5 Minuten mit Trockenluft einer Geschwindigkeit
von 5 Meter je Sekunde, einer Temperatur von
120°C und einem Taupunkt von 5°C, wobei man einen
Film mit einer Dicke von etwa 20 µm erhält.
55 g Celluloseacetat mit einem Acetylierungsgrad von 52,1%
(Gewicht Essigsäure, freigesetzt durch Hydrolyse: 0,521 g je
g Probe) und 5 g Styrol-Maleinsäureanhydrid-
Copolymeres (molares Verhältnis 1 : 1) mit einem mittleren
Molekulargewicht von 10 000, werden in einem Lösungsmittelgemisch
aus Aceton und Cyclohexanon (Volumenverhältnis 3 : 1) aufgelöst.
Diese Lösung bringt man auf die nach oben gezeigter Methode
(I) bereitete neutralisierende Schicht auf, und zwar in einer
Menge von 50 g je Quadratmeter unter Anwendung einer Extrusionsüberzugseinrichtung,
und trocknet mit Trockenluft
einer Geschwindigkeit von 4 m je Sekunde bei einer Temperatur
von 80°C und einem Taupunkt von 5°C zur
Gewinnung eines Filmes mit einer Dicke von etwa 2,6 µm.
(a) ist ein Polymerlatex von Styrol-n-Butylacrylat-Acrylsäure-
Copolymerem (Gewichtsverhältnis: 51,7 : 42,3 : 6) wie in der japanischen
Patentanmeldung 1 48 589/76 beschrieben, und
(b) ist ein Polymerlatex aus Styrol-Butylacrylat-Acrylsäure-
Glycidylacrylat-Copolymerem (Gewichtsverhältnis:
47,9 : 38,1 : 2 : 12), wie beschrieben in der
DE-OS 28 52 130 bzw. der entsprechenden britischen Patentanmeldung 46 760/78.
Jedes der Deckblätter Nr. 1 bis 6 bringt man Seite auf Seite
mit einem pH-Indikator-Überzugsfilm, welcher nach der unten
unter (III) beschriebenen Methode bereitet wurde, und eine
alkalische viskose Lösung, welche nach der unten unter (IV)
gezeigten Methode bereitet wurde, breitet man dazwischen aus,
und zwar in einer Flüssigkeitsdicke, welche sich auf 120 µm
beläuft. Dann wird die optische Dichte auf dem pH-Indikator-
Überzugsfilm gemessen. Es wird die Zeitdauer gemessen, welche
erforderlich ist, um die Reflexionsdichte der hohen pH-Farbe
(blau) des Thymolphthaleins durch Neutralisation bei
25°C und bei 15°C um die Hälfte herabzusetzen (diese
Zeitdauer wird als Zeitdauer zum Erreichen eines pH-Wertes von
10 angenommen). Die Ergebnisse der Tests sind nachstehend in
Tabelle B gezeigt.
Auf einen Polyäthylenterephthalatfilm mit einer Dicke von
180 µm bringt man eine 7%ige Lösung von Gelatine mit einem
Gehalt an 28,5 mg Thymolphthalein je g Gelatine (Lösungsmittel:
ein Gemisch von Wasser - Methanol im Volumenverhältnis von
4 : 1) in einer Menge von 100 g je Quadratmeter auf zur Bildung
eines Filmes mit einer Dicke von etwa 6,5 µm. Auf den sich ergebenden
Film bringt man eine Dispersion von Titandioxyd (Feststoffgehalt
10%), zusammengesetzt aus 9 g Titandioxyd je g
Gelatine, in einer Menge von 300 g je Quadratmeter auf zur Bildung
eines weißen Filmes mit einer Trockendicke von etwa 9 µm.
Ferner wird auf den sich ergebenden Film die gleiche Lösung
von Gelatine, welche Thymolphthalein enthält, wie oben beschrieben,
in der gleichen Weise aufgebracht und getrocknet, womit
die Auftragung vollendet wird.
30 g Hydroxyäthylcellulose und
30 g Natriumhydroxyd werden in 940 g Wasser
unter Rühren aufgelöst und die Lösung nach dem
Entschäumen verwendet.
Wo die erfindungsgemäß ausgebildete Zeitbemessungsschicht angewandt wird,
ist die Temperaturabhängigkeit der Alkalidurchlässigkeit im wesentlichen
die gleiche wie diejenige der vergleichsweisen
Zeitbemessungsschicht, wie dies aus einem Vergleich der nachstehend
in Tabelle B gezeigten Werte ersichtlich ist.
Die Behandlungstemperaturtoleranz wird für die in Beispiel 1
bereiteten fotografischen Elemente (Deckblätter Nr. 1 bis 6)
geprüft unter Verwendung des folgenden lichtempfindlichen Blattes
(ein bildaufnehmendes Element und ein lichtempfindliches
Element werden auf den gleichen Träger aufgebracht) und einer
Behandlungslösung (Behandlungselement).
Auf einem transparenten Polyäthylenterephthalatträger einer
Dicke von 180 µm werden die folgenden Schichten aufeinanderfolgend
vorgesehen:
- (1) eine Schicht aus einem Beizmittel (3,0 g/m²) der folgenden Formel und Gelatine (3,0 g/m²).
- (2) eine Schicht aus Titandioxyd (20 g/m²) und Gelatine (2,0 g/m²),
- (3) eine Schicht aus Ruß (2,5 g/m²) und Gelatine (2,5 g/m²),
- (4) eine Schicht mit einer Cyanbild bildenden Verbindung (0,50 g/m²) der folgenden Formel:
- Diäthyllaurylamid (0,25 g/m²) und Gelatine (1,14 g/m²),
- (5) eine Schicht aus einer rotempfindlichen Direktumkehr-Silberjodbromidemulsion des innenlatenten Bildtyps (Zusammensetzung des Halogens im Silberhalogenid: 2 Mol-% Jodid; Silbermenge: 1,9 g/m²; Gelatine: 1,4 g/m²), einem Schleiermittel (0,028 g/m²) der Formel: und Natrium-pentadecylhydrochinonsulfonat (0,13 g/m²),
- 6) eine Schicht aus Gelatine (2,6 g/m²) und 2,5-di-Octylhydrochinon (1,0 g/m²),
- 7) eine Schicht mit einer Magentabild bildenden Verbindung (0,45 g/m²) der Formel: Diäthyllaurylamid(0,10 g/m²), 2,5-di-tert.-Butylhydrochinon (0,0074 g/m²) und Gelatine (0,76 g/m²),
- 8) eine Schicht aus einer grünempfindlichen Direktumkehr-Silberjodbromidemulsion des innenlatenten Bildtyps (Zusammensetzung von Halogen im Silberjodbromid: 2 Mol-% Jodid; Silbermenge. 1,4 g/m²; Gelatine: 1,0 g/m²), das gleiche Schleiermittel wie für Schicht (5) beschrieben (0,024 g/m²) und Natriumpentadecylhydrochinonsulfonat (0,11 g/m²),
- 9) eine Schicht aus Gelatine (2,6 g/m²) und 2,5-Dioctylhydrochinon (1,0 g/m²),
- 10) eine Schicht mit einer Gelbbild bildenden Verbindung (0,78 g/ m²) der Formel: Diäthyllaurylamid (0,16 g/m²), 2,5-di-tert.-Butylhydrochinon (0,012 g/m²) und Gelatine (0,78 g/m²),
- 11) eine Schicht aus blauempfindlicher Direktumkehr-Silberjodbromidemulsion des innenlatenten Bildtyps (Zusammensetzung des Halogens im Silberjodbromid: 2 Mol-% Jodid; Silbermenge: 2,2 g/m²; Gelatine: 1,7 g/m²), das gleiche Schleiermittel wie für Schicht (5) beschrieben (0,020 g/m²) und Natrium-pentadecylhydrochinonsulfonat (0,094 g/m²), und
- 12) eine Schicht aus Gelatine (0,94 g/m²).
1-Phenyl-4-methyl-4-hydroxymethylpyrazolidinon 10 g
Methylhydrochinon 0,18 g
5-Methylbenztriazol 4,0 g
Natriumsulfit (wasserfrei) 1,0 g
Na-Carboxymethylcellulose 40,0 g
Ruß150 g
Kaliumhydroxyd (28%ige wäßrige Lösung)200 ml
H₂O550 ml
0,8 g der Behandlungslösung mit der oben beschriebenen Zusammensetzung
wird in einen Behälter gebracht, welcher beim Pressen
zerreißbar ist.
Zur Bewertung wird das oben beschriebene Deckblatt auf die oben
beschriebenen lichtempfindlichen Blätter aufgelegt. Nach dem
Belichten durch das Deckblatt hindurch unter Verwendung einer
Farbtestkarte, wird die oben beschriebene Behandlungslösung
zwischen beiden Blättern in einer Flüssigkeitsdicke von 85 µm
ausgebreitet. (Das Ausbreiten wird unter Verwendung von Druckrollen
durchgeführt.) Die Behandlung führt man bei 25°C
bzw. 15°C durch. Nach dem Behandeln werden die Blaudichte,
die Gründichte und die Rotdichte, welche auf der bildaufnehmenden
Schicht gebildet wurden, durch den transparenten Träger des
lichtempfindlichen Blattes hindurch gemessen und zwar unter
Anwendung eines Reflexionsdichtemessers. (Die Messung
wird durchgeführt, nachdem genügend Zeit verstrichen ist, in
welcher die Bilddichten Gleichgewicht erreichen.) Die Werte
der maximalen Übertragungsdichte bei Erreichen der feststehenden
optischen Dichte, sind nachstehend in Tabelle C gezeigt.
Aus den in Tabelle C gezeigten Ergebnissen ist ersichtlich,
daß ein Unterschied in der Übertragungsdichte zwischen 15 und 25°C
bei allen ausgewerteten Deckblättern im wesentlichen nicht beobachtet
wird.
Wo ferner die Deckblätter zum Fotografieren einer Person als
Modell verwendet wurden, zeigen die erfindungsgemäßen Deckblätter
eine hinreichende Behandlungstemperaturtoleranz (eine Temperatur
im Bereich von 15 bis 35°C).
Die mit der Latex-Zeitbemessungsschicht überzogene Oberfläche
jedes der in Beispiel 1 bereiteten Deckblätter Nr. 1 bis 6
und eine mit Klebstoff überzogene Oberfläche eines Hitzeversiegelungsfilmes
(ein Heißschmelzklebstoff wird auf einen
Träger aufgebracht), hergestellt in folgender, nachstehender
Weise (V), werden mit ihren Flächen aufeinander gelegt und
zur Durchführung einer Hitzeversiegelung für eine Sekunde
bei einem Druck von 1 bar zwischen zwei Metallblocks gebracht,
welche auf 120°C erhitzt sind. Die so bereiteten
Filmeinheiten werden für einen Tag in einer Alterungstestvorrichtung
bei 50°C und 80% relativer Feuchtigkeit
gehalten und Messungen der Haftfestigkeit unterworfen, und
zwar unter Anwendung eines Strecktestgerätes.
Auf einen Polyäthylenterephthalatfilm mit einer Dicke von
100 µm wird zur Bereitung einer Heißschmelzhaftungsschicht
ein heißschmelzendes Polymergemisch der folgenden Zusammensetzung
in einer Menge von 13,5 g je Quadratmeter aufgeschichtet:
Äthylen-Vinylacetat-Copolymeres
(Gewichtsverhältnis: 72 : 28)40 g
(Gewichtsverhältnis: 72 : 28)40 g
teilhydrierter Naturharzester40 g
Paraffinwachs
(Schmelzpunkt: 63°C)20 g
(Schmelzpunkt: 63°C)20 g
Aus den in obiger Tabelle gezeigten Ergebnissen ist ersichtlich,
daß bei Verwendung des Vergleichsdeckblattes Nr. 6 die
Reibungsfestigkeit bei 0°C nach dem Alterungstest bemerkenswert
niedrig ist, und daß bei Verwendung des Vergleichsdeckblattes
Nr. 5 die Reibungsfestigkeit etwas verbessert, jedoch
für praktischen Gebrauch noch unzulänglich ist. Die Stelle, wo
ein Abschälen erfolgt, liegt zwischen der Celluloseacetat-
Zeitbemessungsschicht und der Latex-Zeitbemessungsschicht. Wenn dagegen
die erfindungsgemäßen Deckblätter Nr. 1 bis 4 mit der Latexzeitbemessungsschicht
verwendet werden, so beobachtet man bei
0°C nach dem Alterungstest eine Festigkeit, welche für
praktischen Gebrauch ausreichend ist. Im Hinblick auf den hier durchgeführten,
speziellen Vergleich bedeutet dies, daß bei Einführung einer
Hydroxymethylgruppe als vernetzende Gruppe für den Latex, die
Festigkeit der Schicht, welche als solche aus dem Latex gebildet
wird, und die Haftung an den benachbarten Schichten,
überlegen sind gegenüber dem, wo eine Glycidylgruppe als
vernetzende Gruppe (Vergleichs-Deckblatt Nr. 6) eingeführt ist.
Claims (13)
1. Fotografisches Aufzeichnungsmaterial für das
Farbdiffusionsübertragungsverfahren mit einer
neutralisierenden Schicht und einer Zeitbemessungsschicht,
wobei die Zeitbemessungsschicht auf oder unter der
neutralisierenden Schicht in direktem oder indirektem
Kontakt damit gelagert ist, so daß eine wäßrig-alkalische
Entwicklerlösung die neutralisierende Schicht durch die
Zeitbemessungsschicht hindurch erreicht, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zeitbemessungsschicht einen
Polymerlatex aufweist, welcher herstellbar ist durch
Emulsionspolymerisation von je mindestens einem der
Monomeren der nachstehenden Gruppe (A), mindestens einem
Monomeren der Gruppe (B) und mindestens einem Monomeren der
Gruppe (C), wobei die Monomergruppen die folgenden sind:
Monomere der Gruppe (A) mit der Formel (I): wobei R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeutet; T ein Wasserstoffatom oder eine aliphatische Gruppe bedeutet; Q eine Gruppe -CH₂OCOR₀, eine Gruppe eine Gruppe -CH₂OR₂, eine Gruppe oder eine Gruppe bedeutet; R₀ eine aliphatische Gruppe oder eine Arylgruppe bedeutet; R1a und R1b, welche gleich oder unterschiedlich sein können, je eine aliphatische Gruppe bedeuten oder R1a und R1b zur Bildung eines Ringes kombiniert sind; R₂ ein Wasserstoffatom oder eine aliphatische Gruppe bedeutet; R₃, R₄, R₅, R₆ und R₇, welche gleich oder unterschiedlich sein können, je ein Wasserstoffatom oder eine Gruppe -CH₂OR₂ bedeuten, vorausgesetzt, daß alle Symbole R₃ bis R₇ nicht gleichzeitig Wasserstoffatome bedeuten; und W eine Atomgruppe bedeutet, welche erforderlich ist, um mit der -N-CO-Bindung zusammen einen Ring zu bilden;
Monomere der Gruppe (B), welche polymerisierbare äthylenisch ungesättigte Monomere sind, welche mindestens eine freie Carbonsäuregruppe oder eine freie Phosphorsäuregruppe oder ein Salz hiervon aufweisen; und
Monomere der Gruppe (C), welche andere Monomere sind als die Monomeren der obigen Gruppe (A) und (B) und welche mit den obigen Monomeren der Gruppen (A) und (B) copolymerisierbar sind.
Monomere der Gruppe (A) mit der Formel (I): wobei R ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeutet; T ein Wasserstoffatom oder eine aliphatische Gruppe bedeutet; Q eine Gruppe -CH₂OCOR₀, eine Gruppe eine Gruppe -CH₂OR₂, eine Gruppe oder eine Gruppe bedeutet; R₀ eine aliphatische Gruppe oder eine Arylgruppe bedeutet; R1a und R1b, welche gleich oder unterschiedlich sein können, je eine aliphatische Gruppe bedeuten oder R1a und R1b zur Bildung eines Ringes kombiniert sind; R₂ ein Wasserstoffatom oder eine aliphatische Gruppe bedeutet; R₃, R₄, R₅, R₆ und R₇, welche gleich oder unterschiedlich sein können, je ein Wasserstoffatom oder eine Gruppe -CH₂OR₂ bedeuten, vorausgesetzt, daß alle Symbole R₃ bis R₇ nicht gleichzeitig Wasserstoffatome bedeuten; und W eine Atomgruppe bedeutet, welche erforderlich ist, um mit der -N-CO-Bindung zusammen einen Ring zu bilden;
Monomere der Gruppe (B), welche polymerisierbare äthylenisch ungesättigte Monomere sind, welche mindestens eine freie Carbonsäuregruppe oder eine freie Phosphorsäuregruppe oder ein Salz hiervon aufweisen; und
Monomere der Gruppe (C), welche andere Monomere sind als die Monomeren der obigen Gruppe (A) und (B) und welche mit den obigen Monomeren der Gruppen (A) und (B) copolymerisierbar sind.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Monomere (A) N-Hydroxymethylacrylamid
ist.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Monomere (A) ein solches der
Formel (Ia)
ist, wobei Q₁ eine Gruppe -CH₂OR2a bedeutet oder eine
Gruppe
ist, wobei R2a eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen
ist und R₃ bis R₇ die gleiche Bedeutung besitzen wie
in Formel (I), wenn R₁ ein Wasserstoffatom bedeutet; oder
Q₁ eine Gruppe -CH₂OR₂ oder eine Gruppe
ist, wobei R₂ bis R₇ die gleiche Bedeutung besitzen wie in
der allgemeinen Formel (I), wenn R₁ eine Methylgruppe
bedeutet.
4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Monomere der Gruppe (B) ein Monomeres der
Formel (II)
ist, wobei R₈ ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe
bedeutet; L und M, welche gleich oder unterschiedlich sein
können, je ein Wasserstoffatom, eine Carboxygruppe, eine
Carboxyalkylengruppe, eine Alkoxycarbonylgruppe oder eine
Gruppe -COO-R′-OPO₃H₂ bedeutet, oder die Carboxygruppe, die
Carboxyalkylengruppe oder die Gruppe -COO-R′-OPO₃H₂, welche
für L und M steht, ein Salz bildet, wobei R′ eine
geradkettige oder verzweigtkettige Alkylengruppe bedeutet
und wobei mindestens eines von L und M eine Carboxygruppe,
eine Carboxyalkylengruppe, eine Gruppe -COO-R′-OPO₃H₂ oder
eines von deren Salzen ist.
5. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Monomere der Gruppe (C) eine Monomeres
der Formel (III)
ist, wobei X ein Wasserstoffatom, eine Methylgruppe, oder
eine Gruppe -COOR₉ bedeutet; Y ein Wasserstoffatom oder
eine Methylgruppe oder eine Gruppe -(CH₂) n -COOR₁₀ bedeutet;
Z eine Arylgruppe, eine -COOR₁₁-Gruppe, eine Cyanogruppe
oder ein Halogenatom oder eine Gruppe -O-CO-R₁₁ bedeutet
und R₉, R₁₀ und R₁₁ gleich oder unterschiedlich sein können
und eine aliphatische Gruppe oder eine Arylgruppe bedeuten;
und n eine ganze Zahl von 0 bis 3 ist.
6. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Monomere der Gruppe
(B) Acrylsäure, Methacrylsäure oder Itaconsäure ist.
7. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Monomere der Gruppe (A) N-Hydroxymethylmethacrylamid,
ein N-Alkoxymethylacrylamid oder ein
N-Alkoxymethylmethacrylamid ist und das Monomere der Gruppe
(B) Acrylsäure, Methacrylsäure oder Itaconsäure ist.
8. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Monomergruppe (C) der allgemeinen Formel
(III) ein Gemisch eines ersten Monomeren, welches ein
Homopolymeres mit einer Glasübertragungstemperatur von etwa
50°C oder mehr bildet, und eines zweiten Monomeren, welches
ein Homopolymeres mit einer Glasübertragungstemperatur von
etwa 40°C oder weniger bildet, ist.
9. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Monomere Styrol, Acrylnitril oder
Methylmethacrylat ist, und das zweite Monomere ein substituiertes
oder unsubstituiertes Alkylacrylat ist.
10. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß eines der Monomeren der allgemeinen Formel
(III) Butylmethacrylat ist.
11. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Monomere Styrol oder
Methylmethacrylat ist und das zweite Monomere Butylacrylat
ist.
12. Aufzeichnungsmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis
11, dadurch gekennzeichnet, daß das Monomere der Gruppe (A)
in einer Menge von 0,5 bis 40 Gew.-% anwesend
ist, daß das Monomere der Gruppe (B) in einer Menge von
1 bis 12 Gew.-% anwesend ist, und daß das Monomere der
Gruppe (C) in einer Menge von 48 bis 99 Gew.-%
anwesend ist.
13. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Polymerlatex der Zeitbemessungsschicht
ein Latex ist, der keine anderen wasserlöslichen Substanzen
als die während der Bereitung des Latex oder der
Zeitbemessungsschicht als Emulgiermittel oder
Überzugshilfsmittel verwendeten, oberflächenaktiven Mittel
enthält.
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