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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 bzw. Patentanspruches 2.
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Dementsprechend befaßt sich die vorliegende Erfindung mit der Ablage von gelochtem Blattgut. Es geht darum, verhältnismäßig kostspielige Ordner und andere Träger von gelochtem Blattgut über einen längeren Zeitraum einzusetzen, indem von Zeit zu Zeit, z. B. jährlich, der Inhalt eines Ordners entnommen, auf ein einfaches, kostensparendes Bündelorgan übertragen und mit diesem abgelegt wird. Das Bündelorgan ist üblicherweise ein aus biegbarem Draht bestehender U-förmiger Bügel, der mit seinen Schenkeln durch die Löcher der Blätter hindurchtritt. Die freien Enden der Schenkel werden umgelegt.
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Das Thema der Erfindung ist eine einfache und sichere Übertragung des Blattgutstapels von den Aufreihstiften des Ordners auf das Bündelorgan.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-AS 12 84 914) werden vor dem Abheben des aufgereihten Schriftgutstapels von den Aufreihstiften eines Ordners die freien Enden der U-förmigen Gabel auf die Aufreihstifte aufgesetzt. In dieser Lage wird während des Abhebens die U-förmige Gabel mittels eines an ihr vorgesehenen Handgriffes mit der einen Hand gehalten. Mit der anderen Hand wird der Schriftgutstapel auf die Schenkel der U-förmigen Gabel geschoben. Anschließend wird ein an seinen freien Enden mit Schrauben versehenes U-förmiges Bündelorgan mittels dieser Schrauben in die hohlen, mit einem Innengewinde versehenen Enden der Gabelschenkel eingeschraubt. Sobald das geschehen ist, kann der Schriftgutstapel von den Gabelschenkeln auf das Bündelorgan geschoben werden. Dann werden die Schrauben aus den Schenkelenden herausgeschraubt und die Gabel abgenommen, worauf die Enden des Bündelorgans abgebogen werden. Ein solches Bündelorgan hat den Vorteil, daß zum Aufsuchen und Herausheben bestimmter Unterlagen aus einem gebündelten Stapel keine Mappe erforderlich ist, sondern daß zum Durchblättern des Stapels nur das Bündelorgan mit den Schrauben wieder auf den Enden der Gabelschenkel zusammengeschraubt werden muß, worauf das Schriftgut nach und nach auf die eine oder andere Seite geschoben werden kann.
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Diese bekannte Vorrichtung kann bei allen Arten von Ordnermechaniken verwendet werden, da sie nur mit den Aufreihstiften des Ordners zusammenarbeiten. Ihre Handhabung ist jedoch aufgrund der Schraubverbindung zwischen den Gabelenden und dem Bündelorgan umständlich. Ferner ist dadurch, daß die Enden des Bündelorgans mit einer Schraubeinrichtung versehen sind, die Herstellung dieser Bündelorgane aufwendig und teuer.
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In der Praxis hat sich auch herausgestellt, daß die Schraubeinrichtung sehr bruchgefährdet ist. Es läßt sich nämlich nicht vermeiden, daß beim Aufschieben des Schriftgutstapels vom Gabelschenkel auf das U-förmige Bündelorgan die Schraubeinrichtungen auf mehr oder weniger großen Zug beansprucht werden. Falls aufgrund dieser Beanspruchung die Schraubverbindung einmal aufgebrochen ist, ist das entsprechende Bündelorgan für einen weiteren Gebrauch nicht mehr verwendbar.
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Bei den bekannten Lösungen gemäß dem DE-GMen 68 04 415 und 69 49 172 erfolgt die Koppelung zwischen dem U-förmigen Bündelorgan und der Abhebegabel durch eine einfache, lose Steckverbindung. Diese Art der Verbindung konnte sich in der Praxis jedoch nicht durchsetzen. Der Grund hierfür liegt darin, daß die vorstehende Koppelung nicht für die Übertragung auch nur geringster Zugkräfte geeignet ist. Es kommt permanent zum Lösen der genannten Steckverbindung mit der Folge, daß die Blätter von den Schenkeln abgleiten und dadurch aus dem Ordnungssystem des Blattbündels herauskommen. Dies führt dann zu einem ganz erheblichen Arbeitsaufwand, vor allem dann, wenn die Blätter in einer bestimmten Ordnung wieder eingereiht werden müssen.
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In der DE-AS 28 47 697 wird zur Vermeidung der genannten Nachteile der oben erwähnten Lösungen vorgeschlagen, die Schenkel der Abhebe- und Überführungsgabel an ihren freien Enden jeweils mit einer Klemmkupplung zum formschlüssigen Ankoppeln des bügelförmigen Bündelorgans zu versehen. Als Klemmkupplung sind dabei vorzugsweise mehrere in öffnendem Sinne vorgespannte Klemmbacken vorgesehen, die durch entsprechende Relativbewegung und unter Öffnung aus den in Form von Mantelhülsen ausgebildeten Gabelschenkeln ausfahrbar sind. Die so ausgebildeten Klemmkupplungen erfassen die Enden des Bündelorgans von außen her, wobei die erforderliche Klemmkraft durch Zurückziehen der Klemmkupplung bzw. der Klemmbacken ganz oder teilweise in die Mantelhülsen erzeugt wird. Die in der DE-AS 28 47 697 vorgeschlagene Konstruktion ist insbesondere hinsichtlich der Gestaltung der in großer Anzahl erforderlichen Bündelorgane äußerst einfach und dadurch kostengünstig. Die Überführungsgabel mit der oben beschriebenen Klemmkupplung bzw. -mechanik zeichnet sich zudem durch eine äußerst einfache Handhabung aus, ist jedoch in der Konstruktion relativ aufwendig.
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Aus dem DE-GM 73 05 948 ist eine Heftvorrichtung zum Entnehmen von gelochten Blättern aus einem Schnellhefter od. dgl. bekannt, bestehend aus einem Flachmaterialteil mit im Lochabstand aufragenden, biegsamen Drahtspiralen, deren freie Enden jeweils mit einem Verbindungsstück versehen sind, das eine Öffnung zum Aufstecken auf eine Drahtspirale oder Aufreihzunge eines Schnellhefters aufweist. Um eine ausreichend zugfeste Verbindung zwischen den an den freien Enden der Drahtspiralen der Heftvorrichtung angeordneten Verbindungsstücken und den Aufreihstiften des Schnellhefters od. dgl. zu erhalten, müssen letztere an ihren freien Enden mit Kugelköpfen versehen sein, die den Rastaufnahmen an den an den freien Enden der Drahtspiralen der Heftvorrichtung angeordneten Verbindungsstücken angepaßt sind. Fehlt diese Voraussetzung, kann die bekannte Heftvorrichtung nicht eingesetzt werden. Die bekannte Vorrichtung nach dem DE-GM 73 05 948 ist also kein in sich geschlossenes, von der Ausführungsform des Schnellhefters od. dgl. unabhängiges System.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein System für die Lagerung (Archivierung) von gelochtem Blattgut zu schaffen, das sich bei gleich guter, einfacher Handhabung wie die Konstruktion nach der DE-AS 28 47 697 durch noch einfacheren und ebenso wirksamen konstruktiven Aufbau auszeichnet und ferner eine sichere Verbindung zwischen der Überführungsgabel und dem Bündelorgan auch bei größerer Beanspruchung gewährleistet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 bzw. Patentanspruches 2 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Rastverbindung macht die relativ komplizierte Konstruktion einer Klemmbacken-Kupplung, wie sie z. B. in der DE-AS 28 47 697 beschrieben ist, entbehrlich. Durch entsprechende Dimensionierung der Rastmittel und komplementären Rastmittel-Aufnahmen ist bei der erfindungsgemäßen Konstruktion auch ein ungewolltes Lösen der Rastverbindung bei stärkerer Beanspruchung vermeidbar. Das erfindungsgemäße System ist in sich geschlossen, d. h. von der Konstruktion der Aufreihstifte eines Schnellhefters oder Ordners unabhängig.
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Die Handhabung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist darüber hinaus denkbar einfach.
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Nachstehend werden Ausführungsformen der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
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Fig. 1a, 1b eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten Rastverbindung zwischen einem U-förmigen Bündelorgan und einer Überführungsgabel, teilweise in Ansicht, teilweise im Schnitt; und
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Fig. 2a, 2b eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten Rastverbindung zwischen einem U-förmigen Bündelorgan und einer Überführungsgabel, teilweise in Ansicht, teilweise im Schnitt.
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Das hier zur Anwendung kommende System für die Entnahme eines Blattgutstapels aus einem Ordner od. dgl. und zur Lagerung (Archivierung) umfaßt wenigstens zwei Organe, nämlich eine Überführungsgabel und Bündelorgane in Gestalt von U-förmigen Bügeln. Die Überführungsgabel übernimmt den Blattgutstapel von Aufreihstiften eines Ordners und gibt ihn sodann an die Bügel weiter. Zu diesem Zweck ist die Gabel alternativ mit den Aufreihstiften des Ordners und dem Bügel bzw. dessen Schenkel 19 verbindbar.
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In den Fig. 1a-2b sind lediglich die für die Herstellung einer Rastverbindung zwischen Bündelorgan und Überführungsgabel maßgebenden freien Enden der Gabelschenkel (Fig. 1b, 2b) sowie der Schenkel des U-förmigen Bügelorgans (Fig. 1a, 2a) dargestellt, wobei die Anordnung der Rastelemente genausogut umgekehrt sein kann.
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Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen befinden sich die Aufnahmen 14&min; jeweils am freien Ende der Schenkel 35 der nicht dargestellten Überführungsgabel. Die Aufnahmen 14&min; werden dabei jeweils durch stirnseitige Aufbohrungen 15&min; mit einer Ringnut 16 gebildet. In diese Ringnut 16 rastet beim Einführen des freien Endes 34 eines Schenkels 19 des ebenfalls nicht dargestellten U-bügelförmigen Bündelorgans entweder eine an diesem angeordnete, durch eine Feder 27 od. dgl. radial nach außen vorgespannte Druckkugel 32 oder ein in radialer Richtung elastisch wirkender Vorsprung, insbesondere in Form eines radial nach außen wirkenden Rast- bzw. Federrings 31, ein.
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Bei den dargestellten Kupplungsmechanismen handelt es sich jeweils schlechthin um "Schnappkupplungen".
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Bei umgekehrter Anordnung der Rastmittel können zum erleichterten Aufsetzen der Überführungsgabel auf die Aufreihstifte eines Ordners an den Stirnseiten der Gabelschenkel jeweils etwa kegelförmige Ausnehmungen vorgesehen sein. Statt kegelförmiger Ausnehmungen können natürlich auch zylindrische Sacklöcher od. dgl. vorgesehen sein.
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Wie die Fig. 1b, 2b erkennen lassen, werden bei den dort dargestellten Ausführungsformen die Anschlußenden bzw. freien Enden 33 der Schenkel 35 der Überführungsgabel durch gesonderte Endstücke gebildet, die mit den Gabelschenkeln fest verbunden, vorzugsweise verklebt sind. Die Endstücke bestehen vorteilhafterweise aus Kunststoff, z. B. Polyamid, der eine hohe Festigkeit aber zugleich gewisse Elastizität aufweist.
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Die Schenkel 19 des U-bügelförmigen Bündelorgans bestehen vorzugsweise aus kunststoffummanteltem Draht oder auch Vollkunststoff.
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Die Gabelschenkel 35 samt Endstücken 33 können auch durch Metallhülsen gebildet sein mit jeweils stirnseitig zugänglicher Öffnung zum Einführen bzw. Herausziehen der am freien Ende des Bündelorgans angeordneten Rastmittel.
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Die Aufbohrungen 15&min; sollen im übrigen jeweils mit mindestens einem Längsschlitz (nicht dargestellt) versehen sein, um die Herstellung der Rastverbindung zu erleichtern.