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Beschreibung
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Gegenstand der Erfindung ist ein Fertigbauelement, insbesondere für
Wände, Mauern und Decken, in Form einer symmetrischen Platte aus gebranntem Lochziegel.
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Zur Verbesserung der bekannten vorgefertigten Lochziegel besteht die
Aufgabe der Erfindung darin, Wände, Mauern, Decken und dergleichen in Fertigbauweise
mit sehr geringem Zeit- und zusätzlichem Materialaufwand herzustellen.
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Die erfindungsgemäßenFertigbauelemente zeichnen sich, wie insbesondere
die späteren Beispiele erkennen lassen werden, durch eine im Regelfall erheblich
größere Abmessung und durch eine bestimmte Ausgestaltung der oberen sowie der seitlichen
Kantenseiten der Platte in Form einer Nut aus.
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Setzt man dann die Fertigbauelemente in Plattenformmit auf den genannten
drei Seiten umlaufender Nut im Rahmen der Fertigbauweise aneinander, lassen sich
durch einfaches Ausgießen der senkrechten und waagerechten Hohlräume der Platten-
bzw. Kantenseiten mit Zementmörtel, wobei auch Bewehrungseisen eingefügt werden
können, mit sehr geringem Zeitaufwand Wände und Decken herstellen. Die auf diese
Weise zwischen den Elementen bewehrten und vergossenen Hohlräume bilden eine Eisenbetonstruktur
aus Pfeilern und Trägern, die alle in ihr auftretenden statischen Beanspruchungen
aufzunehmen vermag.
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Es versteht sich natürlich, daß die Plattengröße jeweils von dem beabsichtigten
Bauvorhaben abhängen kann, für die üblichen Bauten jedoch liegt die geläufigste
Größe der
Fertigteile bei folgenden Grundmaßen: Höhe 2,50 m, Breite
0,75 m, Stärke 0,12 m. Wie aber bereits bemerkt, liegt ein praktikabler Bereich
bei einer Höhe von 0,10 bis 3,50 m1 einer Breite von 0,25 bis 1,20 m und einer Stärke
von 0,06 m bis zu jeder von der Statik her geforderten Dicke.
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Das erfindungsgemäße Fertigbauelement kdol} als tragendes Wandelement
sowie als tragendes Deckenelbment gebracht werden. Durch verschiedenartige Verlegung
der Fertigteile lassen sich Wände und Decken in allen beliebigen Stärken und Tragfähigkeiten
herstellen. So können Fertigbauelemente für Innenwände ab 6 cm Stärke, Außenwände
ab 12 cm Stärke und Decken ab 14 cm Stärke für Gebäude mit 1 bis 100 Stockwerken,
Industriebauten und Garagen verwendet werden.
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Der zwischen den einzelnen Fertigelementen verbwndende Eisenbeton
erlaubt eine fast grenzenlose Erweiterung der Tragfähigkeit der hiermit erbauten
Strukturen.
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Wenn die erfindungsgemäßen Fertigbauelemente als Wandelemente für
dünne Wände von beispielsweise 12 cm Stärke verwendet werden sollen, werden Fertigbauelemente
dieser Stärke einzeln in einer Linie, Stoß an Stoß, verlegt und ausgerichtet.
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Der zwischen den Nuten der anstoßenden Fertigteile entstehende Hohlraum
wird mit Eisenstangen armiert und mit Zementmörtel vergossen. - Bei noch inneren
Innenwänden von z.B. 6 cm Stärke wird genauso verfahren, jedoch mit Fertigbauelementen
entsprechender Stärke.
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Für mittelstarke Wände werden zwei z.B. 12- cm st;re Fertigbauelemente
parallel nebeneinander, Seite an Seite, in einer Linie verlegt und ausgerichtet.
Zwischen beiden Platten läßt man z.B. 1 cm Luft gegebenenfalls zum Ausgleich von
Plattenflächen-Unebenheiten. In Richtung der Wandlinie
werden die
Fertigbauelemente nun Stoß an Stoß weiterverlegt, die Hohlräume mit Eisenstangen
bewehrt und mit Zementmörtel vergossen.
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Bei dicken Wänden werden jeweils an der Außenseite sowie an der Innenseite
eine Reihe Fertigbauelemente Stoß an Stoß verlegt und ausgerichtet. Der in der Mitte
verbleibende Hohlraum wird mit Beton vergossen. Diesem Beton kann natürlich zusätzlich
Bewehrungseisen beigefügt- werden.
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Auf diese Weise läßt sich eine Wand in irgend einer beliebigen Stärke
bemessen und für die erwünschte Tragfähigkeit bewehren.
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Mit den erfindungsgemäßen Fertigbauelementen läßt sich auch die Statik
den Erfordernissen leicht anpassen, da die zwischen den Fertigbauelementen bewehrten
und vergossenen Hohlräume eine aus Pfeiler und Träger bestehende Eisenbetonstruktur
bilden, die je nach statischer Beanspruchung der einzelnen Strukturteile mit mehr
oder weniger Eisen bewehrt werden kann.
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Ein weiterer Vorteil der Verwendung erfindungsgemäßer Fertigbauelemente
liegt darin, daß für die Montage der Wandelemente kein Arbeitsgerüst, sondern lediolich
ein Schutzgerüst nötig ist. Auch brauchen die Wände weder innen noch außen verputzt
zu werden, da die Fertigbauelemente glatte und saubere Flächen gewährleisten.
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Die senkrechten Fugen zwischen den Fertigbauelementen werden an den
Außenflächen vor dem Vergießen mit einem Klebeband oder einer Sperrholzleiste verschlossen,
um das Auslaufen des Zementmörtels zu verhindern. Nach dem Vergießen wird dann das
Band oder die Sperrholz leiste abgenommen und die Fuge mit Zementmörtel nachbearbeitet.
Die so erstellten Wandflächen
können sofort nach dem Vergießen gestrichen
werden.
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Versorgungsleitungen, z.B. solche für Licht und Wasser, können innerhalb
der Fertigbauelemente durch die Isolierungslöcher hindurchgeführt werden. Bei dicken
Wänden mtsx sen beispielsweise für sanitäre Leitungen vor dem Vergie-Ben durch den
Einbau von Schalungen die nötigen Aussprungen vorgesehen werden.
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Sollen die erfindungsgemäßen Fertigbauelemente als Deckenelemente
verlegt werden, so werden sie wieder nebeneinander, Stoß an Stoß, auf die Deckenschalung
verlegt ausgerichtet.
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Die nun oben liegenden Vorsprünge der Plattenkanten werden beseitigt.
In die so entstandene Aussparung wird nun die Stahlbewehrung verlegt.
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Dann wird auf die Platten Beton vergossen, bi die laut Statik erforderliche
Gesamtstärke der Decke erreicht wird. Auch für Decken können beliebige Festigkeiten
sowohl bemessen als auch bewehrt werden. Wiederum braucht z.B. die Unterseite der
Decke nicht verputzt zu werden, da die Fertigbaueleete glatte und saubere Flächen
gewährleisten, kann jedoch, wenn gewünscht, z.B. nach dem Verfugen, wie zuvor beschrieben,
sofort nach Abbau der Deckenschalung gestrichen werden. Auch in diesem Falle können
Leitungen z.B. für Licht und Wasser innerhalb der Fertigelemente durch die Isolierungslöcher
geführt werden.
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Einige Ausführungsformen der Erfindung sind in ten Figuren dargestellt;
so ist Fig. 1 eine Draufsicht eines erfindungsgemäßen Fertigbauelements von oben;
Fig.
2 eine Draufsicht auf zusammengesetzte erfindungsgemäße Bauelemente, miteinander
durch Zementmörtel und Eisenbewehrung verbunden; Fig. 3 eine Draufsicht auf eine
dickere Wand mit einer Aussparung für sanitäre Leitungen in der Zwischenschicht,
z.B. aus Beton und Fig. 4 eine senkrechte Schnittansicht durch eine erfindungsgemäß
erstellte Decke mit der zugehörigen Deckenschalung. -In den Figuren bezeichnet 1
allgemein das erfindungsgemäße Fertigbauelement, 2 sind die Löcher der gebrannten,
gelochten Ziegelplatte, 3 stellt die auf drei Seiten der Platte umlaufenden überstehenden,
die Nut bildenden Kanten dar, 4 veranschaulicht eine Zementmörtelfüllung zwischen
den aneinander gesetzten Fertigbauelementen, 5 eine gegebenenfalls und bevorzugt
eingefügte Eisenbewehrung, 6 bezeichnet eine Betonschicht, 7 sind Schalungsteile,
die eine Aussparung 8 für sanitäre Leitungen schaffen, und 9 bezeichnet eine Dekkenschalung.
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Wie leicht einzusehen ist, kann die Nut am erfindungsgemäßan Ferti«bauelement
jede heliehlie, fertigungstechnisch mögliche Form haben, so z.B. auch U-Form zur
Verstärkung der überstehenden Kanten oder andererseits eine vorgesehene Schwachstelle
(Sollbruchstelle), um, wie in Fig. 4 veranschaulicht, die oben liegende überstehende
Kante bei der Herstellung von Decken jeweils leicht entfernen zu können.
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Die Kanten können über den eigentlichen Plattenkörper verschieden
weit vorspringen, und zwar auch in Abhängigkeit von den erforderlichen Statik-Bedingungen:
so werden bei
höheren Belastungen die Träger aus Zementmörtel (mit
BewehS rung) stärker und damit die Kanten länger sein müssen als bei weniger belasteten
Wänden. Im Regelfall genügen aber Kantenvorsprünge von z.B. 8 cm bei einer Kantendicke
von z.B. 2 cm.
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Die vorstehende Beschreibung läßt zusammen mit den Figuren leicht
erkennen, daß das erfindungsgemäße Fertigbauelement leicht und vielseitig, zeit-,
materiai-- und damit kostensparend verwendet werden kann.
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