-
Die Erfindung betrifft ein Ausbaugestell für den
-
Einsatz im untertägigen Bergbau, insbesondere in geringmächtigen Flözen,
mit Liegendkufev Bruchschild und Kappe, einer Lenkeinrichtung und mindestens einem
zwischen Kappe und Liegendkufe verspannbaren Stempel.
-
Ein derartiger Ausbau, der auch als =ehildausb bezeichnet wird, zeichnet
sich durch eine Bauform aus, die eine möglichst weitgehende Anpassung an die oft
schwierigen Einsatzbedingungen im deutschen Steinkohlenbergbau bringen soll. Dabei
sollen die Ausbaugestelle den benötigten Strebraum unter Wahrung eines möglichst
großen Fahrweges offenhalten. Generell müssen sie darüber hinaus wegen der möglichen
geologischen Störungen und der wechselnden Flözmächtigkeiten einen großen Verstellbereich
aufweiset. Insbesondere in geringmächtigen Flözen bilden die Stempel am eingefahrenen
Zustand einen sehr kleinen Winkel zum Liegenden bzw. zur Liegendkufe.
-
Derartige Ausbaugestelle können daher im eingefahrenen oder teilweise
eingefahrenen Zustand einen hohen Ausbauwiderstand bedingt durch die Schrägstellung
der Stempel nicht mehr aufbringen. Je weiter ein derartiges Ausbaugestell eingeraubt
wird, um so geringer werden die Kräfte D die zur Unterstützung des Hangenden genutzt
werden. Auch mit einer Überdimensionierung der Stempel kann dieser Nachteil nicht
wirksam und schon gar nicht wirtschaftlich aufgefangen werden. Auch eine Erhöhung
der Nennlast im unteren und mittleren Verstellbereich stellt eine ungenügende Lösung
dar, da sie zu einer erheblichen Belastung der Stempel und des Aushaues ingesamt
führt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die für die Unterstützung
des Hangenden wirksamen Kräfte im unteren und mittleren Verstellbereich von Ausbaugestellen
mit einfachen konstruktiven Mitteln wirksam zu vergrößern.
-
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurchgelöst, daß versatzseitig
hinter dem Stempel ein oder mehrere Zusatzstempel etwa bankrecht stehend angeordnet,
mit der Liegendkufe verbunden'und gegen den Bruchschild verfahrbar ausgebildet sind.
-
Ein derart ausgebildetes Ausbaugestell weist in seinem unteren und
mittleren Verstellbereich wesentlich höhere für die Unterstützung des Hangenden
wirksamen Kräfte auf. Die Zusatzstempel können in vorteilhafter Weise die durch
die Schrägstellung des Stempels bzw. der Stempel nicht oder nur schwer aufzubringenden
Kräfte über den Bruchschild und die Kappe in das Hangende einleiten. Da sie nur
mit der Liegendkufe, nicht aber mit dem Bruchschild verbunden sind, ist sichergestellt,
daß sie die bis bzw. ab einem gewissen und wählbaren Bereich jeweils vom Stempel
nicht aufzubringenden Kräfte übernehmen.
-
Im oberen Verstellbereich des Ausbaugestells reichen die wirksamen
Kräfte aus, so daß hier eine Ergänzung durch den Zusatzstempel bzw. die Zusatzstempel
nicht notwendig ist. Unter Berücksichtigung dieses Sachverhaltes ist erfindungsgemäß
daher vorgesehen, daß die maximale Ausfahrlänge des Zusatzstempels dem Verstellbereich
des Stempels entspricht,in dem die Ausbaukraft des Stempels allein nicht ausreicht
Bei Verlassen des Verstellbereiches des Zusatzstempels
beSteht zwischen
Zusatzstempel und Bruchschild kein Kontakt mehrs so daß damit in diesem Bereich
ausschließlich die notwendigen Kräfte vom Stempel selbst aufgebracht werden.
-
Eine den Fahrweg nicht beeinflussende Anordnung des Zusatzstempels
wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Zusatzstempel zwischen a«m Anschlag
des Stempelfußes und dem Gelenk zwischen Lenkeinrichtung und Liegendkufe mit der
Liegendkufe verbunden ist. Außerdem ist damit eine Anordnung geschaffen, die eine
günstige Einleitung der vom Zusatzstempel ausgehenden Kräfte über den Bruchschild
in die Kappe und das Hangende gewährleistet. Der Zusatz stempel wirkt dabei in der
Nähe des Gelenkes zwischen Bruchschild und Kappe auf den Bruchschild ein.
-
Um eine sichere Einleitung der Kräfte in den Bruchschild zu erreichen
und um sicherzustellen, daß beim Einrauben- des Ausbaugestells der notwendige Kontakt
zwischen Bruchschild und Zusatzstempel wieder hergestellt wird, ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß im Bereich des hinteren Endes der Kappe im Bruchschild eine Kugelpfanne
ausgebildet ist, in die der als Halbkugel ausgebildete Kopf des Zusatzstempels einführbar
ist. Hierdurch ist sichergestellt, daß beim Einrauben des Ausbaugestells der kugelförmige
Kopf des Zusatzstempels von der Kugelpfanne wieder aufgenommen wird, so daß dem
Ausbaugestell der notwendige restliche Ausbauwiderstand im mittleren und insbesondere
im unteren Bereich vermittelt werden kann.
-
Insbesondere bei Lemniskatengetrieben erübrigt sich
eine
weitergehende Führung, da der Bruchschild sich annähernd senkrecht auf der Lemniskatenkurve
auf-und abbewegt.
-
Die Bauhöhe derartiger Ausbaugestelle kann in vorteilhafter Weise
vollständig und ohne Beeinflussung durch den Zusatzstempel ausgenutzt werden-, da
gemäß einer Ausbildung der Erfindung vorgesehen ist, daß der Zusatzstempel mit seinem
Zylindergehäuse bis annähernd auf Höhe der Liegendkufe zusammenfahrbar ausgebildet
ist.
-
Zur vollständigen Ausnutzung des Verstellbereiches und zur gestuften
Einbringung der Zusatzstempelkraft ist es vorteilhaft, den Zusatzstempel als mehrstufigen,
vorzugsweise zweistufigen Stempel auszubilden. Ein derart ausgebildeter Zusatzstempel
paßt sich in vorteilhafter Weise der unterschiedlichen Lastaufnahme bei der Änderung
des Winkels zwischen Stempel und Liegendkufe an. Bei einer entsprechenden Ausbildung
des Zusatzstempels als mehrstufiger Stempel nimmt die Zusatzstempelkraft in dem
Maße ab, indem die Kraft der Stempel bei zunehmendem Winkel zwischen Stempel und
Liegendkufe ansteigt.
-
Das Zusammenwirken zwischen Stempel und Zusatzstempel wird gemäß
einer weiteren Ausbildung der Erfindung dadurch wrbessert, daß der Zusatzstempel
versorgungsmäßig an den Stempel gekoppelt ist. Dabei kann durch eine entsprechende
Schaltung beeinflußt und sichergestellt werden, daß der Zusatzstempel jeweils bei
Uberschreiten des mittleren Verstellbereiches den
Kontakt mit dem
Bruchschild verliert, indem die Zufuhr von Hydraulikflüssigkeit unterbrochen wird.
Bei Bedarf bietet eine entsprechende Schaltung zahlreiche Variationsmöglichkeiten.
-
Die Erfindung zeichnet sich instesonderc dadurch aus, daß mit einfachen
konstruktiven Mittnln eine Möglichkeit geschaffen ist, insbesondere in unteren Verstellbereich
aber auch im mittleren Verstellbereich einen höheren und den jeweiligen Gegebenheiten
genügenden Ausbauwiderstand aufzubringen Vorteilhaft ist dabei, daß durch die vorgesehenen
Zusatzstempel eine Beeinflussung des Fahr feldes nicht eintritt und daß die Wirkungsweise
der Zusatzstempel mit nur geringem zusätzlichen Schaltungsaufwand sicherbestellt
werden kann.
-
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegenstandes ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung der zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen dargestellt
ist.
-
Dabei ist in der einzigen Figur ein Schildausbaugestell dargestellt,
das um den bzw. die Zusatzstempel ohne Abstimmung auf die Stempelstellungen ergänzt
ist Das Ausbaugestell 1 besteht aus der LiegenSkufe 2, dem Bruchschild 3 und der
Kappe 4 die über den bzw.
-
die Stempel 5 miteinander verbunden sind. Über die Lenkeinrichtung
6 wird eine bestimmte Bewegungslinie
der Kappe und des Bruchschildes
sichergestellt. Im dargestellten Beispiel ist ein Lemniskatengetriebe als Lenkeinrichtung
6 verwendet.
-
Zwischen dem Anschlag 8 des Stempelfußes 9 und dem Gelenk 10 zwischen
Liegendkufe 2 und Lenkeinrichtung 6 sind Zusatzstempel 15 vorgesehen, die mit ihrem
Kopf 16 im Bereich des hinteren Endes 12 der Kappe 4 bzw. im Bereich des oberen
Endes des Bruchschildes 3 angreifen.
-
Hierzu sind im Bruchschild 3 Kugelpfannen 13 ausgebildet, in denen
der als Halbkugel ausgebildete Kopf 16 des Zusatzstempels 15 lose geführt ist. Wie
die Figur zeigt, ist der Zusatzstempel 15 so angeordnet, daß er über die Kugelpfanne
13 jeweils im günstigen Bereich des Gelenkes 11 zwischen Bruchschild 3 und Kappe
4 angreift.
-
Bei dem dargestellten Zusatzstempel 15 handelt es sich um einen zweistufigen
Stempel, dessen Zylindergehäuse 18 annähernd in seiner gesamten Länge innerhalb
der Liegendkufe 2 angeordnet ist. Uber die beiden Stufen 19, 20 des zweistufigen
Zusatzstempels 15 nimmt die Kraft des Zusatzstempels 15 in dem Maße ab, indem die
der Stempel 5 bei zunehmendem Winkel 22 zwischen Stempel 5 und Liegendkufe 2 zunimmt.
Damit ist in besonders vorteilhafter Weise sichergestellt, daß insbesondere im unteren
Verstellbereich immer eine ausreichende Ausbauwiderstandsaufnahme sichergestellt
ist.