DE314888C

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Publication number: DE314888C
Application number: DENDAT314888D
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Description

Es ist bereits bekannt, die vom Kreisel erzeugte Druckluft oder auch von außen an den Kreisel herangeführte Druckluft zur Beseitigung von Präzessionsbewegungen oder zur Dämpfung von Schwingungen des Kreisels zu benutzen. Dabei werden die relativen Bewegungen der Rotationsachse gegenüber der Horizontalen, wie z. B. gegenüber einer Pendeleinrichtüng, zur Auslösung von Drehmomenten auf den Kreisel verwendet. Bei der vorliegenden Dämpfungseinrichtung kommt ebenfalls Druckluft zur Verwendung, jedoch ohne diese Abhängigkeitsbeziehung zu einem Pendel oder einem Niveau. Ein \vesentlicher Unterschied gegenüber diesen bekannten Vorrichtungen ist ferner der, daß kein Drehmoment zur Wirkung gebracht wird, welches die Schwingungen des Kreisels dämpft bzw. die Rotationsachse in ihre frühere Lag'e zurückführt, sondern daß vielmehr die Anordnung derart getroffen ist, daß die Rotationsachse bei ihrer Schwingung die Reibung der Luft gegenüber einer entsprechend geformten Wand zu überwinden hat. Die hierzu nötige Energie muß von der Kreiselbewegung geleistet werden, so daß die Schwingungen des Kreisels in entsprechender Weise vermindert werden. Voraussetzung für die vorliegende Dämpfungseinrichtung ist demnach, daß die Wand, gegen welche die Druckluft bläst, derart ausgebildet ist, daß. die Bewegungen des Kreisels um seine verschiedenen Freiheitsgrade trotz der Wirkung der Druckluft keine merkbaren Drehmomente auslösen, und so nur die Reibung zwischen Luft und AVand durch die Schwingungen des Kreisels zu überwinden ist. Diese Bedingung wird dadurch erfüllt, daß die betreffende Wand konzentrisch zu der Schwingung des Kreisels geformt ist, wie dies z. B. durch ihre Ausbildung als Kugelschale oder Zylinder erreicht werden kann.

In Fig. ι und 2 ist eine derartige Dämpfungseinrichtung für einen Kreiselkompaß dargestellt, und zwar in Fig. 1 im senkrechten Schnitt und in Fig. 2 in der Seitenansicht.

Die Schwungmasse dreht sich um ihre Achse in dem Kreiselgehäuse a. Letzteres ist in den Schneiden b, b¹ gelagert, die an dem senkrechten Rahmen c befestigt sind, der in Zapfen in dem Tragegestell d ruht. In dem Kreiselgehäuse α befindet sich eine Anzahl von Ausschnitten e, durch die der durch die Rotation des Kreisels erzeugte Luftstrom austritt. Dieser Luftstrom trifft auf die Kugelschalen f_lt /₂, die an dem senkrechten Kreiselrahmen c 'befestigt sind. Außerdem sind an dem Tragegestell d noch zwei zylindrisch geformte Bleche g_lt g₂ befestigt, gegen die ebenfalls die ausströmende Luft bläst. Bei Bewegung des Kreisels um die Achse b, b¹ bzw. um die senkrechte Lagerung des Rahmens c findet die austretende Luft einen Reibungswiderstand an den Schirmblechen f_lt f₂ bzw. g_lt g\j und dämpft so die Schwingungen des Kreisels um die horizontale und vertikale Achse. .

In Fig. 3 ist eine ähnliche Einrichtung dargestellt, bei der jedoch die Luftlöchere nicht an den Seitenteilen der Kreiselkappe a, sondem an deren äußerer Peripherie angebracht sind. Außerdem ist hier noch angedeutet,

daß zu der Luftdämpfung nicht· bloß der vom Kreisel erzeugte Luftstrom, sondern auch ein von außen durch die Düsen It₁, lt., herangebrachter Luftstrom benutzt werden kann.
In Fig. 4 (Vertikalschnitt) und Fig. 5 (Horizontalschnitt) ist eine analoge Einrichtung für Kreisel mit senkrechter Rotationsachse veranschaulicht. Die Kreiselkappe α hat an ihrer Peripherie die Ausschnitte e, c.

Die Kugelschalen J₁, f., sind an dem Ring i befestigt, so daß bei Drehungen des Kreisels •um die Zapfen U₁, k.₂ die Luftdämpfung zur Geltung kommt.

Wird ein Kreiselkompaß mit einer Luftdämpfung entsprechend den Fig. 1 und 2 versehen, so hat dies den Vorteil, daß der Kreiselkompaß keinen Breitenfehler aufweist. Denn die vorliegende Dämpfung ist ja unabhängig von der horizontalen Einstellung der Rotationsachse des Kreisels.

Zu erwähnen ist noch, daß zur Herbeiführung einer starken Dämpfung die Seiten der Wände, gegen die die Druckluft bläst, zweckmäßigerweise mit Einrichtungen zur Erhöhung . der Luftreibung versehen werden können, was z. B. in einfacher Weise dadurch geschieht, daß die betreffenden Seiten durch Einritzen dünner Linien oder durch Anrauhen der Oberfläche einen höheren Reibungskoeffizienten erhalten. Braucht dagegen die Dämpfung nur schwach zu sein, so genügt für jeden Freiheitsgrad nur ein Schirmblech, /.. B. in den Fig. 4 und 5 die Kugel schale Z₁.

Claims

Patent-Ansprüche: ■ ^3!

• i. Dämpfungseinrichtung für Kreisel durch Druckluft, dadurch gekennzeichnet, daß die aus der Kreiselkappe (α) ausströmende Luft gegen eine oder mehrere kon- 4< zentrisch bzw. symmetrisch zur Kreiselschwingüng geformte Wände (Z₁,/₂, g'i,g'₂) bläst, so daß die Reibung zwischen Luft und Wand die Schwingungen des Kreisels dämpfend beeinflußt, ohne daß auf die Be- 4; wegungen des Kreisels ein merkbares Drehmoment ausgeübt wird. -
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß außerdem Druckluft von außen durch Düsen (It₁, h₂) 5c gegen die Außenseiten der Wände herangeführt wird.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände, gegen die die Druckluft bläst, gerauht oder mit sonstigen bekannten Mitteln zum ■ Zwecke der Erhöhung der Luftreibung ausgestattet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.