Beschleunigungsanzeiger.
Messgeräte zur Anzeige der Beschleunigung sind bekannt. Sie besitzen eine elastisch aufgehängte Masse, die mit einem Zeiger bewegungsverbunden ist. Um die während der Bewegung auftretende kleinste bezw. grösste Beschleunigung oder Verzögerung anzuzeigen, ist das Gerät mit zwei Schleppzeigern versehen, die vom Hauptzeiger mitgenommen und bei der gegenläufigen Bewegung des Hauptzeigers stehengelassen werden.
Bei den bekannten Geräten werden diese Schlepzeiger mittels einer Friktionskupplung vomEauptzeigermitgenommen. Bei der gegenläufigen Bewegung des Hauptzeigers bleiben die Schleppzeiger infolge der Friktionskupp- lung stehen.
Der Hauptzeiger muss also eine verhältnismässig grosse Reibung des Schleppzeigers überwinden, wodurch die Genauigkeit je nach der Grösse der Reibung beeinträchtigt wird.
Je grösser die Erschütterungen sind, denen das Anzeigegerät ausgesetzt ist, um so grösser muss die Schleppzeigerreibung sein, wenn man nicht Gefahr laufen will, eine unerwünschte Verstellung der Schleppzeiger zu erhalten.
Die Rückstellung der Schleppzeiger wird mit Drehknöpfen bewirkt, die in der Mitte des Zifferblattes angeordnet sind, wodurch die Übersicht über den Stand der Zeiger auf dem Zifferblatt störend beeinträchtigt wird.
Für die Instandhaltung des Anzeigegerätes ist von Wichtigkeit, dass das Schwingungssystem bei Nichtgebrauch ausgeschaltet werden kann. Dort, wo Vorkehrungen dazu getroffen sind, ist eine Blockierung nur an der Hinterwand des Gerätes ermöglicht. Diese Anordnung erweist sich besonders dann nachteilig, wenn das Gerät in einem Instrumentenbrett eingebaut ist, wodurch der rückwärts liegende Teil des Gerätes nicht mehr ohne weiteres zugänglich ist. In einem solchen Falle muss das Gerät ausgebaut werden, um das System zu blockieren, oder man muss auf eine Blockierung verzichten. Treten dann aus irgendwelchen Gründen Schläge oder Stösse auf, so kann das Gerät Schaden erleiden und unbrauchbar werden.
Nicht allein beim Transport, sondern auch während des normalen Betriebes können übermässig grosse Beschlennigungen auftreten, bei denen das Schwingungssystem über eine bestimmte Grenze hinaus ausgelenkt wird.
Bei den bekannten Geräten fehlen aber elastische Puffer, die das System in den Endlagen abfangen.
Mit der vorliegenden Erfindung sollen alle diese Nachteile behoben werden. Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Abb. 1 und 2 sowie Abb. 4 und 5 zeigen zwei Geräte im Längsschnitt und in Ansicht auf das Schwingungssystem, während Abb. 3 eine Ansicht der Schleppzeigerklinken ist.
Das Schwingungssystem wird im ersten Beispiel von einer Masse 1 gebildet, die zwi- schen zwei Blattfedern 2 schwingt, mittels welcher sie elastisch mit dem Gehäuse 3 verbunden ist, das seinerseits in einem auch das Schwingungssystem umschliessenden, allseitig geschlossenen Gehäuse 3'untergebracht ist.
Der Schlitz 4 der Masse ist einseitig von einer Zahnstange 5 begrenzt, in die das Zahnritzel 6 eingreift. Zwecks Ausgleichs des Zahnspiels ist auf der Achse 7 des Ritzels eine Spirale 8 angebracht, deren freies Ende an einem Gehäusesockel festgeklemmt ist.
Am freien Ende der Zahnritzelachse trägt dieser den llauptzeiger 9, dessen Mitnehmerstift 10 die beiden Schleppzeiger 11 mitnimmt. Die Bewegung der schwingenden Masse wird also direkt ohne irgendwelche Hebel auf den Zeiger übertragen. Es ist also bei diesem Beispiel nicht zu befürchten, dass durch Tiebelmechanismen, die ebenfalls den Beschleunigungseinflüssen unterworfen sind, Fehlanzeigen entstehen. Auf der Hebelachse jedes Schleppzeigers befindet sich eine Scheibe 12 (Abb. 3), die mit feinen Zähnchen am Umfang versehen ist. Zwischen den Zahnscheiben liegt eine Spirale 13, wobei das eine Ende mit der einen und das andere Ende mit der andern Zahnscheibe verbunden ist, so dass die beiden Scheiben gegeneinander abgestützt sind. Durch eine sehr weiche Blattfeder 14 wird jede Scheibe in ihrer Stellung gehalten.
Nimmt der Hauptzeiger einen der beiden Schleppzeiger mit, so ratscht das zugehörige Federende über die Zähne seiner Zahnscheibe; kehrt der Rauptzeiger seine Bewegungsrichtung, so bleibt der Schleppzeiger stehen. Die beiden Arretierblattfedern 14 kreuzen sich. In der Winkelkehle der Kreu- zung greift der Stift 15 ein, der am Arm 16 angebracht ist. Der Arm 16 ist mit der Drehachse 17 verbunden, die mit Hilfe des Drehhebels 18 verdreht werden kann. Durch Verdrehen dieses Hebels im Gegenuhrzeigersinn werden die beiden Blattfedern gespreizt.
Die Schleppzeiger werden frei und verdrehen sich, bis sie wieder am Mitnehmerstift 10 des Hauptzeigers 9 anschlagen.
Wegen der Anordnung des Auslösehebels ausserhalb des Sichtfeldes des Zifferblattes 20 kann dieses voll überblickt werden. Bei der Betätigung des Auslösehebels 18 fallen beide Schleppzeiger selbsttätig auf den Hauptzeiger zurück. Ein Nachschieben der Schleppzeiger kommt also nicht in Frage.
Auf der Zeigerachse 7 ist in einem geschlossenen Raum ein Flügel 19 angebracht, welcher als Luftdämpfer eine Dämpfung des Schwingungssystems bewirkt. In der Raumwand können regulierbare Bohrungen vorgesehen sein, durch die die ausströmende Luft mengenmässig bestimmt wird. Es besteht dann die Möglichkeit, die Dämpfung einzustellen.
Wird das Gerät nicht benötigt, so wird das System blockiert. Um dies zu ermöglichen, ist an der Zifferblattseite ebenfalls ausserhalb des Sichtfeldes des Zifferblattes ein Hebel 21 vorgesehen, der über die Drehachse 22 und den Haken 23 beim Verdrehen den Arretierstift 24 einfängt. Diese Anordnung ermöglicht ohne weiteres das Blockieren des Gerätes auch dann, wenn dieses in ein Instrumentenbrett eingebaut ist. Am Gehäuse 3' sind zwei verschliessbare Öffnungen 25 vorhanden, durch die in die Masse 1 einschraubbare Haken 26 angebracht werden können. Zwecks statischer Eichung des Gerätes werden Gewichte 27 angebracht.
Am Gehäuse sind elastische Puffer 28 angebracht, so dass die Masse beim Überschreiten einer bestimmten Messgrenze federnd abgefangen wird und das Gehäuse sowie auch das System keinen Schaden erleiden.
Beim zweiten Beispiel ist die schwingende Masse 29 zwischen zwei Schraubenfedern 30 angeordnet. Die schwingende Masse 29 überträgt die Schwingung mittels des Armes 31 auf den Doppelhebel 32, der sich um die Achse 33 dreht. Das eine Ende jeder Schrau- benfeder 30 ist am Ende des Doppelhebels eingehängt, während das andere Ende an eimer öse 34 des Gehäuses befestigt ist. Auf der Achse 33 sitzt das Zahnsegment 35, das die schwingende Bewegung auf das Zahnritzel 36 überträgt. Dieses ist auf der Zeigerachse 37 aufgekeilt, auf der sich der Zeiger 9 befindet. Die Schleppzeigerarretierung ist gemäss Abb. 3 ausgebildet, während die Dämpfung mittels Luftflügels -in gleicher Weise bewirkt wird, wie dies Abb. 1 zeigt.
Die Blockierung des Systems geschieht in der Weise, dass durch Verdrehen des Hebels 21 auf der Zifferblattseite der Arm 23 unter das schwingende Gewicht greift und dieses nach oben drückt, bis es an der obern Öse 34 ansteht. Der Arm greift dann in die IIerbe 38 ein.