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Beschreibung
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Formsteinverbund, insbesondere zur Pflasterung von Wegen Die Erfindung
bezieht sich auf einen Formsteinverbund aus zwei Formsteintypen mit im Aufriss rechteckiger
Gestalt und mit an Seitenkanten-komplementär zueinander ausgebildeten Ausnehmungen
und Vorsprüngen.
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Formsteine, die als Pflaster für Bürgersteige, Fahrbahnen, Standspuren,
Park-, Markt- sowie Hofplätze im Verbund verlegt werden, sind in den verschiedensten
Ausführungen bekannt. Solche Steine finden ebenfalls für die Befestigung von Bachsohlen
sowie Uferböschungen Verwendung. Die Steine haben im allgemeinen im Aufriss eine
rechteckige Gestalt, in der Draufsicht beruhen sie meist auf einer Sechseckgestalt,
wobei Einzelsteine in Sechseckform oder Steine aus zwei bzw. drei aneinandergrenzenden,
miteinander verbundenen Sechsecken zur Anwendung kommen, die dann an ihren Seitenkanten
komplementär zueinander ausgebildete Ausnehmungen sowie Vorsprünge aufweisen, so
daß sie in der Draufsicht ein sägeblattähnliches Aussehen an den Längskanten haben
(vgl. die Steine nach der DE-OS 23 05 601 bzw. nach dem DE-GM 18 83 550).
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Neben einem gefälligen Aussehen eines aus derartigen Formsteinen gebildeten
Pflasters wird für dieses ein guter Zusammenhalt in sich gefordert, d,h., die Steine
sollen sich gegenseitig verriegeln. Eine solche Verriegelung ist innerhalb der Pflasterfläche
ohne weiteres möglich, an den Rändern dieser Fläche treten jedoch Probleme auf,
da hier Schubkräfte, z.B. von auf die gepflasterte Fläche fahrenden Personen- und
Lastkraftwagen, einwirken. Es werden deshalb für Verbundpflaster aus Formsteinen
diesen angepaßte Randsteine vorgesehen, die meist die Form eines halben Innenflächensteins
haben (vgl. DE-GM 18 83 550) oder aus
einem solchen Innenflächenstein
und aus einem mit diesem verbundenen halben Stein bestehen (vgl. DE-OS 23 05 601).
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Damit wird zwar an zwei gegenüberliegenden Kanten der Pflasterfläche
eine Verriegelung erreicht, an den quer zu diesen verriegelten Kanten liegenden
Kanten jedoch nicht, so daß dort Bordsteine od. dgl. als Abschluß vorgesehen werden
müssen, um zu verhindern, daß die Formsteine bei einer Schubbelastung aus dem Verbund
auswandern. Um diesem Problem gerecht zu werden, die Verlegung von schweren Bordsteinen
aber zu vermeiden, wurden noch weitere Randsteine entwickelt, die sich dem Verbund
anpassen und mit diesem verriegelt werden können. Für diese Steine wird dann allerdings
eine Gestalt notwendig, die sie groß und somit unhandlich sowie schwer werden läßt,
wobei zusätzlich der Nachteil auftritt, daß zum Belegen einer rechteckigen Fläche
mindestens drei verschiedene Steintypen benötigt werden.
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Der Erfindung liegt angesichts dieses Standes der Technik die Aufgabe
zugrunde, einenFormsteinverbund zu schaffen, der aus nur zwei Formsteintypen besteht,
die jedoch eine nach allen Seiten wirkende Verriegelung aufweisen, so daß die Steine
weder bei einem quer- noch einem längsgerichteten Schub ihre Lage verändern können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der erste sowie
der zweite Formsteintyp im Grundriss eine gleiche quadratische Grundform aufweisen,
daß der erste Formsteintyp an zwei gegenüberliegenden Seitenkanten des Quadrats
je einen Vorsprung, an den beiden anderen Seitenkanten je eine Ausnehmung aufweist
und daß der zweite Formsteintyp an einer Seitenkante des Quadrats einen Vorsprung,
an einer an diese Seitenkante anschließenden Seitenkante eine Ausnehmung aufweist,
während die beiden anderen Seitenkanten als durchlaufende ebene Flächen ausgebildet
sind.
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Das Verbundpflaster besteht somit aus einem ersten Formsteintyp -
dem Grundstein - und einem zweiten Formsteintyp - dem Randstein -, die beide im
Grundriss eine quadratische Grundform aufweisen und durch die besondere Anordnung
der zueinander komplementären Vorsprünge sowie Ausnehmungen zu einer geschlossenen
Fläche mit glatten Seitenkanten verlegt werden können, wobei immer eine Verriegelung,
insbesondere der Randsteine, gewährleistet ist Es ist somit nicht notwendig, an
den Rändern der Pflasterfläche zusätzlich Abschlußsteine, wie Bordsteine, Randplatten
od.dgl.
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anzubringen, wobei noch zu bemerken ist, daß die Steine nicht nur
bei einem rechtwinklig zu den Kant-en der verlegten Fläche wirkenden Schub, sondern
auch bei einem Diagonalschub ihre Lage nicht verändern können. Um die Anzahl der
Steine pro m2 so gering wie möglich zu halten, können die Verbundsteine gemäß der
Erfindung in ihrer Größe derart ausgebildet werden, daß bei einer Griffbreite von
z.B.11 cm d.h. einer Breite, die die Verlegearbeit wesentlich begünstigt, nur ca.
36 Steine pro m2 benötigt werden, während bei bekannten Verbundsystemen bei drei
verschiedenen Formsteintypen bis zu 49 Steine für die gleiche Fläche notwendig sind.
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Zur Erleichterung der Verlegearbeit und zur Förderung des gefälligen
Aussehens der gepflasterten Fläche werden die beiden Formsteintypen jeweils zu einer
durch die Mitte des Quadrats und parallel zu einer Seitenkante gelegten Linie symmetrisch
ausgebildet. Die Erstreckung der Ausnehmungen und Vorsprünge längs ihrer jeweiligen
Seitenkanten wird so gewählt, daß diese Erstreckung geringer ist als die Gesamtlänge
der jeweiligen Seitenkante, so daß der Verriegelungseffekt tatsächlich völlig erhalten
bleibt.
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Die Gestalt der Ausnehmungen und Vorsprünge kann durch gerade (z.B.
Trapez-, Dreieckform) oder durch gekrümmte Linien (z.B. Kreisbogen-, Hyperbel-,
Sinuslinienform) in der Drauf-
sicht bestimmt sein.
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Vorzugsweise erhält jeder Formstein an den Übergangskanten von wenigstens
einer Grundfläche in die Seitenkanten eine rings umlaufende Anfasung, die nicht
nur dazu beiträgt, Beschädigungen dieser Kanten zu verhindern oder zu mindern, sondern
auch das Aussehen der fertigen Fläche zu heben.
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Es ist noch darauf hinzuweisen, daß die im Prinzip aus Beton hergestellten
Verbundsteine an ihrer Oberfläche auch mit einem Waschbetonbelag versehen werden
können. Ferner ist eine Einfärbung des Materials möglich, um verlegte Flächen optisch
zu beleben oder Markierungen, z.B. für Kfz-Stellplätze, auszubilden. Weiterhin sind
die Formsteine gemäß der Erfindung nicht nur in den für Pflasterflächen üblichen
Stärken oder Höhen von 6 cm, 8 cm und 10 cm herzustellen, sondern können auch in
größeren Höhen gefertigt werden, wobei sie dann zu Palisaden, Stützwänden in Gärten,
Pflanzschalen, Springbrunneneinfassungen und ähnlichen Zwecken Verwendung finden
können. Ebenso können die erfindungsgemäßen Verbundsteine auch aus Glas gefertigt
sein und somit im Hausbau verwendet werden.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen: Fig.
1 einen Ausschnitt aus einer mit den Verbundsteinen gemäß der Erfindung gepflasterten
Fläche; Fig. 2a bis 2d Draufsichten auf Verbundstcne mit verschiedenen Umrissausbildungen;
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht der beiden Steintypen des Formsteinverbunds
gemäß der Erf ndung.
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Der in Fig. 1 gezeigte Formsteinverbund besteht aus zwei Formsteintypen
1 und 2, wobei zur erste lormsteintyp 1 als
in der Fläche zu verlegender
Stein dient, während der zweite Formsteintyp 2 an den Rändern der Fläche verlegt
wird.
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Beide Formsteintypen haben, Die in Fig: i bei den beiden links oben
liegenden Steinen durch gestrichelte linien dargestellt ist, die gleiche quadratische
Grundform: Hierbei hat der erste Formsteintyp 1 (vgl. auch Fig: 2a bis 2d) an zwei
gegenüberliegenden Seitenkanten des Quadrats je einen Vorsprung 3 und an den beiden
anderen Seitenkanten je eine Ausnenmung 4: Der zweite Formsteintyp 2 hat nur an
einer äeitenk-ante as Quadrats einen Vorsprung 3', an einer an diese Seitenkante
anschließenden Seitenkante eine Ausneh= mung 4'; während die beiden anderen Seitenkanten
5 als durchlaufende ebene Flächen; d.h. geradlinig, ausgebildet sind.
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Wie die Fig. 1 erkennen läßt; ist jeder Randstein 2 = der zweite Formsteintyp
= gegenüber einem benachbarten Rand= stein 2 über die zueinander komplementären
Vorsprünge und Ausnehmungen verriegelt. Wie Fig. 2d zeigt, ist der erste Formsteintyp
1 zu einer dürch die Mitte des Quadrats und parallel zu jeder Seitenkante verlaufenden
Linie 6 symme= triseh Darüber hinaus sind bei beiden Formsteintypen, wie Fig. 2d
ebenfalls erkennen läßt, die Aushehmungen und/oder Vorsprünge zu einer durch die
Mitte des Quadrats sowie zu einer parallel zu einer dessen Seitenkanten verlaufenden
Linie 6 bzw. 6' symmetrisch= Die Erstreckung der Ausnehmungen 4, 4' und Vorsprünge
3, 3' längs ihrer jeweiligen (in Fig. 1 gestrichelt dargestellten) Seitenkante ist
geringer als die Gesamterstreckung dieser Seitenkante; so daß seitlich neben den
Ausnehnungen und Vorsprüngen ein rechtwinkliger Abschnitt erhalten bleibt, der eine
einwandfreie Verriegelung sicherstellt
An den übergängen (Kanten)
7 der Flächen der Formstelntypcri 1, 2 in die Seitenflächen oder kanten 8 (Fig.
3) werden vorzugsweise Anfasungen angebracht, und zwar wenigstens zwischen einer
der beiden Grundflächen, die dann später als Oberfläche erscheint, und den daran
anschließenden Seitenflächen 8.
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Die Fig. 2a bis 2d zeigen verschiedene Ausbildungen für die Gestalt
der Vorsprünge 3, 3' und Ausnehmungen 4, 4' der Formsteintypen, und zwar eine Trapezform
(Fig. 2a), eine Kreisbogenform (Fig. 2b), eine Dreieckform (Fig. 2c) und eine Hyperbelform
(Fig. 2d). Andere Gestaltungen sind selbstverständlich möglich.
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Die Höhe h (Fig. 3) der Formsteine kann je nach dem Verwendungszweck
unterschiedlich gewählt werden, nämlich von einer Höhe von ca. 6 cm als Pf,lasterverbundstein
bis etwa 150 cm als Palisadenstein.