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Saunakabine
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Die Erfindung betrifft eine Saunakabine der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 näher bezeichneten Art.
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Bei Saunakabinen, insbesondere solchen für den privaten Gebrauch,
ist wegen der begrenzten Raumverhältnisse eine gute Durchlüftung von wesentlicher
Bedeutung. Um trotz der erheblichen Feuchtigkeitsabsonderung der Benutzer ein gutes
Saunaklima aufrechtzuerhalten, muß der Luftaustausch wesentlich intensiver sein,
als etwa in einem normalen Wohnraum.
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Daher kommt dem Lüftungs- und damit dem Strömungsprobiem eine besondere
Bedeutung zu. Aus Erfahrung ist bekannt, daß sowohl ein Luftstau, wie er insbesondere
in den Kantenbereichen der Saunakabine durch Gegenströmungs- und Wirbelbildungseffekte
vorkommen kann, wie auch eine stark unterschiedliche Luftströmung in den einzelnen
Bereichen der Kabine als unangenehm empfunden wird. Zu den genannten Effekten kommt
es immer dann, wenn die strömende Luft auf eine zur Strömungsrichtung nahezu senkrecht
stehende Fläche trifft, was bei bekannten Saunakabinen durch Auftreffen der aus
dem Saunaofen ausströmenden Luft gegen die waagerechte Deckenfläche stets der Fall
ist.
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Ein weiteres Problem, vor allem bei kleinen Kabinen für den privaten
Gebrauch, ist die Raumausnutzung, nicht nur des Innenraums der Kabine, sondern auch
des Umgebungsraumes, in dem die Kabine untergebracht werden muß. Dabei handelt es
sich meist um Kellerräume mit hochliegenden Fenstern, durch welche die aus der Saunakabine
austretende, zum Teil stark befeuchtete Warmluft, nach außen geführt werden muß,
um zu vermeiden daß sich an den Kellerwänden, deren Temperatur vielfach die Taupunkttemperatur
unterschreitet, Kondenswasser bildet. Eine solche Kondenswasserbildung tritt vorzugsweise
in schlecht durchlüfteten Wand-
bereichen auf. Ein solcher schlecht
durchlüfteter Bereich entsteht etwa dann, wenn die äußere Dachfläche der Saunakabine
parallel in sehr geringem Abstand von der Kellerdecke verläuft, was wegen der meist
relativ niedrigen Kellerräume häufig der Fall ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile bei einer
Saunakabine der eingangs erwähnten Art tu vermeiden und die Kabine so zu gestalten,
daß eine möglichst wirbel freie Innenraumströmung entsteht und gleichzeitig die
Durchlüftung, insbesondere der Deckenzone im äußeren Kabinenbereich, ohne wesentliche
Beeinträchtigung des Innenraumes der Kabine deutlich verbessert wird.
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Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene Erfindung
gelöst. -.
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Durch die erfindungsgemäße Gestaltung der Kabine ist folgendes erreicht:
Zum einen trifft die aus dem Saunaofen ausströmende Luft an keiner Stelle auf eine
zur Strömungsrichtung senkrechte Fläche, so daG eine weitgehend gegenströmungs-
und wirbelfreie Luftführung erreicht ist. Dabei wirkt sich die partiell niedrigere
Dachhöhe nicht negativ auf die Nutzbarkeit aus, vielmehr besteht durch die Anordnung
der Liegepritschen mit ihren Längskanten parallel zum Dachfirst nach wie vor die
Möglichkeit, die oberste Liegepritsche als Sitzbank zu benutzen. Die damit verbundene
Volumenverminderung im Deckenbereich bewirkt im übrigen eine nicht unbeträchtiiche
Heizkostenersparnis. Zum anderen ist durch die Satteldachform der bei der Unterbringung
der Saunakabine in einem Umgebungsraum zwischen Kabinendach und Raumdecke gebildete,
wegen des geringen Abstandes der beiden Flächen schlecht durchlüftete und daher
kondenswasaergefa«hrdete Bereich vermieden. Stattdessen entstehen durch die Satteldach-form
sich keilförmig nach außen öffnende, gut durchlüftbare Bereiche, in denen sich kein
Feuchtigkeitsstau bilden kann,
Vorteilhafte Weiterbildungen und
Ausgestaltungen der Saunakabine nach dem Patentanspruch 1 sind in den Unteren sprüchen
gekennzeichnet.
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Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen
im folgenden näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der geöffneten
Kabine mit rückwärtigem Saunaofen und frontseitigem Luftaustritt bei symmetrischer
Dachanordnung, Fig. 2 eine Kabine mit unsymmetrischer Dachanordnung, frontseitigem
Ofen und rückwärtigem Luftaustritt und Fig. 3 eine Grundrißdarstellung der Kabine
nach Fig. 1 mit ergänzter Innenausstattung.
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Nach Fig. 1 ist die auf den einstellbaren Fuß teilen 1 ruhende Saunakabine
bis auf die frontseitige, durch die Tür 2 verschließbare Eintrittsöffnung und den
schachtförmigen, zu beiden Seiten der Tür 2 in die Frontseite 4 eingelassenen Luftaustrittsanordnungen
3 mit den schlitzförmigen, auf mittlerer Höhe nach innen mündenden Öffnungen 3a
und den im oberen Bereich nach außen mündenden Öffnungen 3b sowie den Lufteintrittsschacht
5 im unteren Bereich der Rückwand 6 allseitig geschlossen. Der seitliche Querschnitt
der Kabine weicht jedoch von der üblichen kubischen Form ab und besitzt ein Satteldach
mit der vom symmetrisch angeordneten Dachfirst 7 zur Frontseite 4 geneigten einen
Dachfläche 8 und der zur Rückwand 6 hin geneigten anderen Dachfläche 9.
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Im Inneren der Kabine befindet sich an der Innenseite der Rückwand
6 ein breiter Saunaofen 10 geringer Tiefe, dessen Unterseite über den Lufteintrittaschacht
5 mit der AuBenluft verbunden ist. Darüber hinaus ist das Kabineninnere mit einer
s£ufenförmig von der frontseite zur Rückwand hin ansteigenden Pritschenanordnung
mit einer oberen Pritsche ll, einer Stützwand 12 und einer dazu parallelen unteren
Pritsche 13 sowie einer kleinen aushängbaren, sich nur über einen
Teil
der Pritschenlänge erstreckenden Fußbank 14 ausgestartet. Die Pritschen sind in
der üblichen Weise mit luftdurchlässigen Rosten versehen.
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Um die Strömungsverhältnisse innerhalb einer so gestalteten Saunakabine
zu verdeutlichen, sind, ausgehend vom Lufteintrittsschacht 5 bis zur Luftaustrittsanordnung
3, Strömungslinien eingezeichnet, aus denen hervorgeht, wie sich die im Oberteil
des Saunaofens 10 austretende Luft im Kabinenraum verhält, Es wird deutlich, daß
die Luft, insbesondere im Bereich größter Konzentration hinter der Stützwand 12
der oberen Pritsche 11, durch die schräge -Dachfläche 9 sanft in das Kabineninnere
umgelenkt wird, was beispielsweise nicht der Fall wäre, wenn die hochströmende Luft,
wie üblich, senkrecht gegen die in einem Winkel von 900 gegen die Außenwand verlaufende
Dachfläche stieße. Vielmehr würde eine Gegenströmung entstehen, die einen Stau-
und Verwirbelungseffekt zur Folge hätte, der die Luftqualität in diesem wichtigen
Bereich stark beeinträchtigen würde. Im Bereich des Dachfirstes 7 wird die Luft
durch die Dachfläche 8 ein weiteres Mal und schließlich an der Frontseite 4 erneut,
also um insgesamt 180° umgelenkt. Durch diese stufenweise Umkehr der Strömungsrichtung
sind Stau- oder Verwirbelungseffekt wi-rksam vermieden. Bei dieser Art der Luftführung
bildet sich vielmehr eine weitgehend laminare Strömung aus, die zu einem bestmöglichen
Luftaustausch im Innenraum und damit zu einem insgesamt angenehmen Klima führt.
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Durch die besondere Anordnung der Lagerungspritschen mit ihren Längskanten
parallel zum Dachfirst 7 ist eine Beeinträchtigung des nutzbaren Innenraumes durch
die Satteldach form, etwa wegen Nichtbenutzbarkeit der oberen Pritsche 11 als Sitzfläche
vermieden. Üblicherweise wird nämlich in Saunakabinen eine Sitzposition eingenommen,
bei der der Oberkörper leicht nach vorn geneigt ist (Kutscherhaltung), so daß sich
der Kopf einer auf der Pritsche 11 sitzenden
Person etwa im Firstbereich
befindet. Aus Fig. 1 ist ferner zu erkennen, daß die Neigung der frontseitigen Dachfläche
8 zum Aufstiegswinkel der Pritschen etwa parallel verläuft. Dies ermöglicht einen
uqgehinderten Aufstieg in aufrechter Haltung. Die Decke ist also an keiner Stelle
'fzu hoch"; sie ist vielmehr dem tatsächlichen Raumbedarf bestmöglich angepaßt,
was zu einer deutlichen Energieeinsparung führt.
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Die Innenraumgestaltung ist nicht an die dargestellte Ofenposition
gebunden. Wie in Fig. 2 gezeigt, kann anstelle des rückseitigen flachen Saunaofens
10 ein Saunaofen 17 mit kubischer Grundfläche an der Frontseite der Kabine angeordnet
werden. Dies kommt vor allem dann in Betracht, wenn die Verhältnisse des Umgebungsraumes
eine Frischluftzufuhr durch den Lufteintrittsschscht 18 von der Frontseite her und
den Luftaustritt durch den Schacht 19 in der Rückwand 6 erfordern. Ersichtlich beeinflußt
eine solche Umkehr der Durchströmungsverhältnisse die Art der Luftströmung praktisch
nicht. Allerdings verlagert sich dadurch die Pritschenanordnung in den hinteren
Bereich. Um dabei die Sitzposition auf der oberen Pritsche 11 nicht zu verschlechtern,
ist es, wie in Fig. 2 gezeigt, ohne wesentliche Beeinträchtigung der Strömungsverhältnisse
möglich, zu einer unsymmetrischen Satteldachkonstruktion überzugehen. Dabei ist
die hintere Dachfläche 15 gegenüber der vorderen Dachfläche 16 verkürzt und stärker
geneigt. Die übrigen Verhältnisse sind mit denjenigen der Kabine nach Fig. 1 identisch.
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Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäß gestalteten Kabine ergibt
sich aus einer Betrachtung der Außenverhältnisse. Ersichtlich gFare bei einer kubischen
Formp bei der die ebene Dachfläche in Fírsthöhe angeordnet sein müßte, der Abstand
t.ur Decke 20 des die Kabine umgebenden Raumes unter ungünstigen Verhältnjssen über
die gesamte Grundfläche der Kabine außerordent,lich gering. Dies würde
notwendigerweise
zu einer schlechten Durchlüftung und damit zu verstärkter Kondenswasserbildung im
Deckenbereich führen. Durch die Satteldachform entstehen demgegenüber ausreichende
Durchlüftungsräume.
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Die Anordnung der Pritschen mit ihrer Längsseite parallel zum Dachfirst
ermöglicht, wie bereits ausgeführt, einen ungehinderten Aufstieg und ein bequemes
Sitzen auf der oberen Pritsche. Ohne wesentliche Einschränkung der beschriebenen
Vorteile kann nun, wie in der GrundriB-zeichnung in Fig. 3 gezeigt ist, das Angebot
an Sitz- und Liegeflächen noch erweitert werden. Zu diesem Zweck können auf der
Höhe der Liegeflächen der oberen Pritsche 11 und der unteren Pritsche 13, L-förmig
zu diesen, Zusatzliegen 22 und 23 so angeordnet werden, daß sie, entlang der Seitenwände
24 bzw. 25 sich erstreckend, die freien Flächen zur Frontseite 4 über deren bis
zur Türöffnung verfügbaren Breite ausfüllen und als zusätzliche Sitz- und Liegeflächen
zur Verfügung stehen.
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Zur weiteren Verbesserung des Saunaklimas kann anstelle der bisher
üblichen Benutzung des Bodens des Umgebungsraumes die Kabine-mit einem eigenen geschlossenen
Boden 21 versehen werden. Dadurch kann die meist als unangenehm empfundene Strahlungskälte
der Bodenfläche bei einer unten offenen Kabine vermieden werden. Auch entfällt dadurch
die in der Abkühlungsphase der Kabine häufig entstehende Kondenswasserbildung auf
der Bodenfläche.
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Im vorbeschriebenen Ausführungebeispiel beträgt die Dachneigung etwa
14o. Diese kann. ohne Runktionsbeeánträchtigung je nach den individuellen räumlichen
Verhältnissen etwa zwischen 80 und 206 variiert werden. Es ist natürlich im Rahmen
der Erfindung auch denkbar,, anstelle eines Satteldaches ein abgerundetes, tonnenförmiges
Dach zu benutzen.
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Auch kommt es nicht auf die Höhe des Luftaustrittsschlitzes
an.
Es empfiehlt sich jedoch, den Luftaustrittsschlitz etwa in einem mittleren Bereich
zwischen Ksbinendach und Kabinenboden anzuordnen. Eine besonders gleichmäßige Durchströmung
ergibt sich dann, wenn die Luftaustrittsschlitze eine möglichst große horizontale
Ausdehnung besitzen.
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