-
Die Erfindung betrifft ein aus aufrechten, lichtdurchlässigen
-
Wänden und einem lichtdurchlässigen Dach bestehendes Gewächshaus,
das durch wenigstens eine Türe betretbar ist und mindestens eine verschließbare
Lüftungsvorrichtung aufweist.
-
Gewächshäuser dieser Art sind allgemein bekannt. Sie bestehen gewbhnlich
aus vier in quadratischem oder rechteckigem Grundriß aufgestellten Wänden, die von
einem Dach überspannt sind.
-
An wenigstens einer Wand befindet sich eine Türe, durch die solche
Gewächshäuser betreten werden können. Um bei Sonneneinstrahlung die Temperaturen
der mit lichtdurchlässigem Material verkleideten Gewächshäuser nicht unzulässig
hoch ansteigen zu lassen, sind gewöhnlich in den Wänden und im Dach durch schwenkbare
Klappen versc1iießbare Lüftungsvorrichtungen angeordnet.
-
Neben ihren unbestreitbaren Vorteilen besitzen diese Gewächshäuser
jedoch auch Nachteile. So ist allgemein bekannt, daß die bisher üblichen Lüftungsvorrichtungen
ungleichmäßige Strömungsgeschwindigkeiten der im Inneren der Gewächshäuser beiindlichen
Luft entstehen lassen. Dies rührt daher, daß die durch die Sonneneinstrablung angewärmte
Luft durch die Lüftungsvorrichtungen, welche strömungstechnisch gesehen Ja Verengungen
bilden, unter Sogwirkung ins Freie entweicht. In der Nähe und im Bereich der Lüftungsvorrichtungen
ist daher die Strömungsgeschwindigkeit der Luft sehr hoch, weiter von den Lüftungsvorrichtungen
entfernt dagegen niedrig.
-
Pflanzen, die sich daher in der Nähe der Lüftungsvorrichtungen befinden,
sind somit einer stärkeren Zugluft ausgesetzt, als Pflanzen, die von den Lüftungsvorrichtungen
weiter entfernt sind. So ist es im Grunde ganz logisch, daß sich im Inneren der
Gewächshäuser an jenen Stellen, an denen die Luftströmung sehr schwach ausgeprägt
ist, also in 'toten Winkeln", durch die feuchtwarme Luft am und im Boden, oder sogar
an den Pflanzen selbst, Schimmel bilden kann.
-
Dies ist äußerst nachteilig, da der Schimmel gewöhnlich nur durch
chemische Mittel bekämpft werden kann. Darunter leidet jedoch die Qualität der Pflanzen,
wobei bekannt ist, daß sich Schimmel oder Mehltau, hat er sich einmal im Boden angesiedelt,
nur schlecht verdrängen
läßt.
-
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß man sich mit den bisher bekannten
Gewächshäusern, was die Lüftungsmöglichkeiten betrifft, nur relativ schlecht an
die jeweiligen Wetterverhältnisse anpassen kann. Gut, ist es kalt, verschließt man
die Gewächshäuser.
-
Scheint jedoch die Sonne und bläst dennoch ein kühler Wind, besteht
die Gefahr, daß die Pflanzen sehr starker Hitze und Sonnenbestrahlung dann ausgesetzt
sind, wenn man nicht lüftet. Öffnet man jedoch die Lüftungsvorrichtungen, so sind
jene Pflanzen, die ihren Standort nahe der Lüftungsvorrichtungen haben, dem rauhen
Wind ausgesetzt. Ihr Wachstum wird trotz Sonne gehemmt.
-
Die Aufgabe der Erfindungbesteht deshalb darin, ein Gewächshaus der
eingangs genannten Art so zu gestalten, daß trotz geöffneter Lüftungsvorrichtungen
im Inneren des Gewächshaus es Luftströmungsgeschwindigkeiten herrschen, die zumindest
im Bereich der Pflanzen annähernd gleichen Wert besitzen und daß ferner die Möglichkeit
gegeben ist, sich den verschiedensten Wetterbedingungen bequem und sozusagen in
Feinabstimmung anzupassen, ohne daß die Gefahr besteht, daß die Pflanzen entweder
wegen der Sonneneinstrahlung und mangelnder Lüftung fast verbrennen, oder umgekehrt
wegen zu starker Lüftung in ihrem Wachstum gebremst werden.
-
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß wenigstens eine
Lüftungsvorrichtung durch einen aus lichtdurchlässigen Lamellen bestehenden Rolladen
gebildet ist.
-
Gewächshäuser die mit derartigen Rolladen ausgestattet sind, besitzen
gegenüber den herkömmlichen Gewächshäusern entscheidende Vorteile. Ein wesentlicher
Vorteil besteht darin, daß man durch unterschiedlich weites Hochfahren oder Senken
des Rolladens unterschiedlich viele Öffnungsschlitze schafft, durch welche die Luft
in angemessener und gleichmäßiger Geschwindigkeit hindurchströmen kann.
-
Stattet man z.B. gemäß einer bevorzugten Ausführungsform eine Wand
oder noch besser, zwei gegenüberliegende Wände eines Gewächshauses
mit
lichtdurchlässigen Rolladen aus, läßt sich, da die Schlitze über die ganze Länge
des Gewächshaus es verlaufen, die lJuftzirkulation oder die Luftströmung auch über
die ganze Länge des hauses gleichmäßiger verteilen. Alle Pflanzen finden in etwa
die gleichen äußeren Bedingungen vor. Es bilden sich strömungstechnisch gesehen
keine toten Ecken oder Winkel" in denen die Luftströmung gleich Null ist. Die Schimmelbildung
wird gehemmt. Man kann zudem, je nach bestehenden Wetterverhältnissen, den einen
oder anderen Rolladen teilweise oder auch unterschiedlich weit öffnen. Zieht man
den Rolladen ganz hoch, ist das Gewächshaus nach einer Seite hin zumindest teilweise
offen. Bei starker Hitze ist dies ein entscheidender Vorteil. Die Pflanzen sind
dann der natürlichen Luftströmung und Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Es bildet sich
im Inneren kein schadlicher Hitzestau. Die Pflanzen gedeihen besser.
-
Die Erfindung wird anhand einiger bevorzugter Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 ein Gewächshaus in Vorderansicht; Fig. 2 das gleiche
Gewächshaus in perspektivischer Ansicht; Fig. 3 eine Variante zu Fig. i und 2, sowie
Fig. 4 bis 6 konstruktive Details.
-
Das in Fig. i dargestellte Gewächshaus i besteht in üblicher Weise
aus vier Wänden 2, 4, nämlich aus zwei sich gegenüberliegenden Seitenwänden 2' und
zwei sich gegenüberliegenden Stirnwänden 4'. Sie sind von oben gesehen in rechteckigem
oder quadratischem Grundriß angeordnet. Die lichtdurchlässigen Seiten- und Stirnwände
2', 4' werden nach oben hin durch ein ebenfalls lichtdurchlässiges Dach 5 abgeschirmt.
Wände 2, 4 und Dach 5 werden in bekannter Weise durch Pfosten und Streben7izusammengehalten.
Eine Stirnwand 4' weist eine zum Betreten des Gewächshauses 1 vorgesehene, bevorzugt
lichtdurchlässige Türe 6 auf. Im Dach 5 können durch Klappen 7 verschließbare Lüftungsvorrichtungen
27 eingearbeitet sein. Im oberen Bereich 3 zumindest einer Seitenwand 2, nahe des
Daches 5 also, befindet sich wenigstens eine auf einer waagrechten Achse 37 drehbar
gelagerte Aufwickelrolle 18. Im Beispiel ist bevorzugterweise jede Seitenwand
2'
mit einer Aufwickelrolle 18 ausgestattet. Die Aufwickelrollen 18 sind in an den
Stirnwänden 4' befestigten Lagern 19 gelagert. Diese Lager 19 können einfache, einen
Anschraubflansch aufweisende, längsseitig geöffnete Rohrstutzen sein, in welche
je ein den Aufwickelrollen 18 angehörender Achsstummel 20 eingefülirt ist.
-
Über die Anschraubflansche können die Lager 19 an Streben, die den
Stirnwänden 4 angehören, durch Verschrauben befestigt werden.
-
An jeder Aufwickelrolle 18 ist ein gemäß bekannter Bauart aus einzelnen
Lamellen 10 bestehender gelenkiger Rolladen 9 befestigt, der in bekannter Weise
beidseitig in je einer U-förmigen Führungsschiene 21 geführt ist. Dabei kann jeder
Rolladen 9 so breit sein, (val3 Jede Seitenwand 2 im wesentlichen, das heißt, mit
Ausnahme der Pfosten und Streben natürlich, durch einen Rolladen 9 gebildet ist.
Natürlich kann auch nur eine Seitenwand 2' einen Rolladen 9 aufweisen. Die Lamellen
10 bestehen jedoch im Gegensatz zu jenen bei handelsüblichen Rolladen 9 aus lichtdurchlässigem
Kunststoff, etwa Acrylglas. Die Rolladen 9 sind in der Zeichnung aus Gründen der
Vereinfachung gestrichelt, also in schematischer Weise dargestellt. Die genaue Form
der einzelnen Lamellen 10 wird in Fig. 5 beschrieben. Am Umfang einer jeden Aufwickelrolle
18 und zwar ganz in der Nähe einer jeden der beiden Stirnwände 4' ist je eine Kette
25 befestigt. Desgleichen ist in der Nähe einer Jeden Kette 25 an jeder Stirnwand
4' ein Stift oder Haken 26 befestigt, an dem sich die Kettenglieder der Kette 25
einhängen lassen. Anhand der Zeichnung läßt sich leicht vorstellen, daß beim Nachuntenziehen
der Ketten 25, die Rolladen 9 in bekannter Weise über ihre gliederartigen Verbindungsteile
voneinander wegbewegen und somit Lüftungsöffnungen 27' in Form von Längsschlitzen
28 bilden; erst oben beginnend und dann sich in bekannter Weise mehr und mehr nach
unten hin fortsetzend. Zieht man die Ketten noch weiter nach unten, bilden sich
vom Boden aus immer größer werdende Öffnungen 29 solange, bis jeder Rolladen 9 ganz
aufgewickelt ist.
-
Läßt man umgekehrt die Ketten wieder nach oben gleiten, so wird jede
Seitenwand 2' von den Rolladen 9 wieder nach und nach geschlossen.
-
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Gewächshaus i sind eine oder auch die
gegenüberliegende Seitenwand 2' im wesentlichen aus je zwei Rolladen 9 gebildet.
Ob je einer oder zwei Rolladen 9 pro Seitenwand 2' erforderlich sind, hängt natürlich
von der Länge des Gewächshauses 1 ab. Aus Festigkeitsgründen ist die Länge der Lamellen
10 ohnehin begrenzt. Im vorderen Abschnitt 30 des Gewächshaus es 1 ist der Rolladen
9 ganz heruntergelassen, während er im hinteren Abschnitt 31 teilweise hochgezogen
ist. Dadurch bilden sich die bekannten Längsschlitze 28, die als Lüftungsvorrichtungen
27 dienen.
-
Die unterste Lamelle iO befindet sich im Beispiel bereits ein Stiick
weit über dem Boden. Hier ist also noch zusätzlich eine große Öffnung 29 geschaffen.
-
Will man aus Kostengründen Aufwickelrollen 18 vermeiden, so ist ein
Gewächshaus 1 gemäß Fig. 3 denkbar. Jede den jeweiligen Rolladen 9 führende Führungsschiene
21 ist in ihrem oberen Bereich in einem stumpfen Winkel, der Dachneigung ein Stück
weit folgend, abgewinkelt. An jedem Rolladen 9 sind in symmetrischer Weise zwei
Kettenstränge 32' befestigt, die sich mittig zu einem Kettenstrang 32 vereinigen
und der an einem das Gewächshaus i längs durch messenden Träger 8 befestigbar ist.
Zieht man die Kettenstränge 32 etwas an, bilden sich in jedem Rolladen 9 die erwähnten
schlitzförmigen Lüftungsöffnungen 27'. Für den Fachmann ist allerdings unschwer
feststellbar, daß diese konstruktive Lösung im Grunde fast ausschließlich das Bilden
von Längsschlitzen 28, nicht jedoch grundsätzlich die Schaffung einer vom Boden
nach oben hin gerichteten größeren Öffnung 29 ermöglicht, da sonst der Rolladen
9 nach einer gewissen Höhe aufgrund des mangelnden Gewichtes beim Loslassen des
Kettenstranges 32 nicht mehr von selbst nach unten wandert.
-
In Anlehnung an Fig. 2 sind in Fig. 4 zwei verschiedene Querscnittsformen
der Führungsschienen 21 dargestellt. Das jeweils außen liegende Einfachprofil 22
besitzt U-förmigen, das in der Mitte, gemäß Fig. 2 befindliche Doppelprofil 23 H-förmigen
Querschnitt. In den Führungsschienen 21 befinden sich die Lamellen 10.
-
Die Erfindungtiberlänt es dem Fachmann, ob er die Einiach- und Doppelprofile
22, 23 an den aufrechten, die Wände 2 und das Dach 5 tragenden Pfosten befestigt,
oder ob er Pfosten und Einfach- bzw.
-
Doppelprofile 22, 23 zu einem jeweils gemeinsamen Profil vereinigt.
-
Fig. 5 zeigt eine Aufwickelrolle 18 nebst Rolladen 9 im Schnitt, sowie
eine den Rolladen 9 führende Führungsschiene 21. Die oberen und unteren Enden ii,
12 der Lamellen 10 sind in bekannter Weise keilförmig zugespitzt, bzw. eingebuchtet.
Liegen die Lamellen 10 aufeinander, so tauchen die keilförmigen Spitzen 13 der jeweils
unteren Lamelle 10 in die keilförmige Bucht 14 der oberen Lamelle 10 ein. Der Rolladen
9 ist zumindest in diesem Bereich geschlossen, kalte Luft kann nicht in das Innere
des Gewächshaus es i dringen. Damit auch nach oben hin keine kalte Luft in das Gewächshaus
1 Eingang finden kann, ist eine Leiste vorgesehen, die am oberen halde 34 einer
jeden Führungsschiene 21 angeordnet ist und die Längsseite einer jeden Seitenwand
2' durchmißt, siehe auch Fig. i und 2. Die oberste Lamelle 15 des Rolladens 9, gewöhnlich
eine Leictmetallschiene, besitzt einen L-förmigen oder auch T-förmigen, also rechtwinkligen
Querschnitt, wobei die nach unten nächstfolgende Lamelle 10 am senkrechten Abschnitt
16 der obersten Lamelle 15 gelenkig befestigt ist, während der waagrechte Abschnitt
17 der obersten Lamelle 15 beim Nachuntenlassen des Rolladens 9 schließlich an der
Leiste 33 anschlägt und auf dieser satt aufliegt. Dadurch ist der ansonsten zwischen
Rolladen 9 und Leiste 33 sich bildende Längsschlitz 28 geschlossen, Es kann auch
hier keine kalte Luft ins Innere des Gewächshaus es i eindringen.
-
Da die Lamellen 10 in den Führungsschienen 21 sich nur dann leicht
bewegen lassen, wenn zwischen ihnen und den Schenkeln 35 der Führungsschienen 21
maßlich genügend Abstand bleibt, ist in Fig. 6 im Schnitt gezeigt, wie auch hier
die zwangsläufig entstehenden, kalte Luft einlassenden Zwischenräume verschlossen
werden können.
-
Zu diesem Zweck ist an der Außenseite 24 des inneren Schenkels 35
längs jeder Führungsschiene 21 verlaufend, ein Band 36 befestigt, das einen längsverlaufenden
Abschnitt besitzt, der bürstenartig,
also mit feinen kurzen Borsten
37 versehen ist. An diesen Borsten 37 streichen die Lamellen 10 vorbei, ohne daß
die Borsten 37 zwischen die Lamellen 10 eindringen können.
-
Natürlich ist es möglich, ohne daß zeichnerisch näher darauf eingegangen
zu werden braucht, daß zumindest jene Stirnwand 4', die keine Türe 6 aufweist, analog
der konstruktiven Gestaltung der Seitenwände 2', ebenfalls zumindest einen Rolladen
9 aufweist, oder was die ohne Türe 6 ausgestattete Stirnwand 4 betrifft, zumindest
durch wenigstens einen Rolladen 9 im wesentlichen selbst gebildet ist. Die durchzuführen
bleibt dem jeweiligen Anwendungsfall vorbehalten. Wesentlich ist, daß durch die
Neuerung zumindest im Bereich der Seiten- und/oder Stirnwände 2', 4' die herkömmlich
durch Klappen 7 verschließbaren Lüftungsöffnungen 27' durch Rolladen 9 ersetzt,
bzw. die Seiten- und/oder Stirnwände 2', 4' selbst im wesentlichen durch Rolladen
9 gebildet sind.
-
- Lee?site -