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Blendschutzvorrichtung an Schwingflügelfenstern, insbesondere an schrägliegenden Oberlichtfenstern
Die Erfindung betrifft eine Blendschutzvorrichtung an Schwingflügelfenstern, insbesondere an schräg- liegenden Oberlichtfenstern mit einem über das Fensterglas herunterziehbaren Blendschutz, wie einem
Rollvorhang, einer Lamellenjalousie oder einem Rolladen. Die bisher an Schwmgflügelfenstern verwen- deten Blendschutzvorrichtungen sind an der Innenseite des Fensters angebracht. Dabei können also die
Sonnenstrahlen ungehindert durch das Fenster hindurchtreten.
Mit den bekannten Blendschutzvorrichtungen kann daher effektiv eine Erwärmung des Zimmers durch die Sonnenstrahlen nicht verhindert werden, da die durch das Fenster eintretenden Sonnenstrahlen den innerhalb des Fensters im Zimmer angeordneten
Blendschutz erwärmen und dieser die Wärme wieder an die im Zimmer enthaltene Luft abgibt. Es ist be- reits bekannt, bei einem Fenster nur einen mittleren Teil, dessen Höhe beispielsweise ein Drittel der
Gesamtfensterhöhe betragen kann, als Schwingflügel auszubilden. Damit dieser Schwingflügel in der
Offenstellung nicht mit einem innen im Zimmer vorgesehenen Blendschutz in direkte Berührung kommt, wurden bei dieser Ausführung an der in der Offenstellung des Schwingflügels in das Zimmer einragenden
Rahmenquerstrebe Distanzhalter vorgesehen, die den Blendschutz im Abstand vom Fenster halten.
Der
Blendschutz selbst kann dabei direkt am Fensterstock oder auch an einem karniesenartigen Halter im Ab- stand vom Fensterglas befestigt werden. Bei Fenstern, die um eine etwa im Bereich der oberen Rahmen- querstrebe liegende Achse ausschwenkbar sind, wurde bereits schon vorgeschlagen, innerhalb des Fensterglases einen Blendschutz anzuordnen, der beispielsweise als Rollvorhang ausgebildet ist und in einemim Fensterstock vorgesehenen Kasten auf einer Rolle aufwickelbar lagert. Die Rolle ist dabei zur Schwenkachse des Fensterflügels parallel angeordnet. Bei dieser Ausführung tritt der Rollvorhang durch einen Schlitz des erwähnten Kastens hindurch und kann von Hand aus innen über das Fenster gezogen werden.
Bei manchen Ausführungen werden an der unteren Rahmenquerstrebe des Fensterflügels hakenartige Halter vorgesehen, an denen der Rollvorhang in der Schutzstellung befestigt werden kann. Der Rollvorhang wird vorzugsweise in bekannter Weise als sogenannter Selbstroller ausgebildet. Bei Nichtgebrauch wird er durch Handbetätigung zur Aufteilung gebracht. Bei Schwingflugelfenstern ist es ebenfalls bereits bekannt, Fliegennetze vorzusehen, die die beim Öffnen des Fensters zwischen Flügelrahmen und Zarge entstehenden Spalte bzw. Öffnungen abdecken. Diese Fllegennetze können beispielsweise auf Rollen gelagert und mit ihren Enden am Fensterrahmen befestigt sein, so dass sie beim Öffnen des Fensters selbsttätig in Schutzstellung gebracht werden.
Insbesondere wird man die mit den zur Schwenkachse des Fensters parallelen Rahmenteilen verbundenen Fliegennetze nach Art von Rollgardinen ausbilden. Die we1terenFliegennetze können auch in Zieharmonikaform zusammenlegbar ausgeführt werden. Bei der beschriebenen Konstruktion werden die Fliegennetze vorzugsweise leicht herausnehmbar vorgesehen.
Während bisher bei Schwingflügelfenstern die Blendschutzvorrichtung stets an der Fensterinnenseite angebracht wird, ist es bei andern Fenstern bereits bekannt, eine Blendschutzvorrichtung ausserhalb des Fensters anzuordnen. So werden beispielsweise bei Auslagenfenstern und manchmal auch bei andern Fenstern sogenannte Markisen verwendet. Diese müssen besonders bei grösseren Fenstern eine stabile Konstruktion aufweisen, damit sie den Einflüssen von Wind und Wetter standhalten. Die für die Fenster von Wohnräumen verwendeten Markisen besitzen den Nachteil, dass die zu ihrer Bedienung dienenden Schnüre od. dgl. von der Innenseite des Fensters her erreichbar sein sollen, weshalb es meist notwendig ist, in der Mauer oder in der Fensterzarge Öffnungen für die Durchführung dieser Schnüre vorzusehen.
Dies ist na-
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türlich äusserst umständlich, und es werden daher in den meisten Fällen bei Wohnräumen nur innerhalb des Fensters angeordnete Blendschutzvorrichtungen verwendet.
Die Erfindung betrifft nun eine Blendschutzvorrichtung der eingangs genannten Art und besteht darin, dass im Bereich des bei geschlossenem Fenster unten liegenden Endes des Schwingflügels raumaussenseitig
Rasten vorgesehen sind, in die das ausziehbare Ende des in bekannter Weise aussen am oberen Ende des
Stockrahmen angebrachten-gegebenenfalls in einem schwenkbaren Schutzkasten versorgbaren-Blend- schutzes bei einer um mehr als 90 geöffneten Stellung des Schwingflügels einhängbar ist, so dass der
Blendschutz durch die Bewegung des Flügels in Schliessrichtung aussenseitig über das Glas heruntergezogen wird. Der Erfindung liegt somit die Erkenntnis zugrunde, dass es möglich ist, die Bewegung des Schwing- flügels für die Betätigung eines raumaussenseitig angeordneten Blendschutzes heranzuziehen.
Dadurch wird eine sehr einfache Konstruktion der Blendschutzvorrichtung möglich, die aber trotzdem neben dem Blend- schutz zufolge der aussenseitigen Anordnung auch einen weitgehenden Schutz vor zu starker Erwärmung des Zimmers durch die Sonnenbestrahlung gewährleistet. Die Anordnung des Blendschutzes in einem schwenkbaren Schutzkasten hat den Vorteil, dass der Blendschutz bei Nichtgebrauch vor Witterungsein- flüssen geschützt wird. Da der Kasten schwenkbar gelagert ist, wird durch ihn die Funktion der Blend- schutzvorrichtung nichtbehindert. Der Kasten selbst wird darüberhinaus meist leicht lösbar an der Fensterzarge befestigt, so dass die gesamte Blendschutzvorrichtung z. B. im Winter leicht abgenommen werden kann.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen Fig. 1, 2 und 3 ein. schrägliegendes Oberlichtfenster mit einer Blendschutzvorrichtung in drei verschiedenen Stellungen jeweils schematisch im Schnitt und Fig. 4 ein Detail einer etwas abgeänderten Ausführungsform der Erfindung.
In einer schrägen Dachfläche 1 ist eine ein unteres Zargenstück 2 und ein oberes Zargenstück 3 aufweisende Fensterzarge (Stockrahmen) angebracht, in der ein aus einem unteren Rahmenstück 4, zwei Seitenstücken 5 und einem oberen Rahmenstück 6 bestehender Fensterflügelrahmen lagert. Der Flügelrahmenkann um eine waagrechte Achse 7 verschwenkt werden. Am oberen Zargenstück 3 ist ein Kasten 9 mittels eines zur Achse 7 parallelen Scharnieres 8 befestigt. Im Kasten 9 ist eine Rollgardine 10untergebracht, die als Selbstroller ausgebildet ist. Der Rollvorhang ist durch einen Schlitz 11 in der nach unten weisenden Seite des Kastens 9 durchgezogen und trägt an seinem Ende einen Querstock 12, der in der Ruhestellung gemäss Fig. 1 den Schlitz 11 abdeckt.
An den beiden Seitenstücken 5 des Flügelrahmens sind unten Schienen 13 mit als Einkerbungen 14 ausgebildeten Rasten befestigt, die zur Aufnahme der über die Seitenränder des Rollvorhanges 10 hinausragenden Enden des Querstockes 12 bestimmt sind. Wenn der Blendschutz vorgezogen werden soll, dann wird zunächst der Rahmen 4, 5,6 in Richtung des Pfeiles 15 (Fig. 1) so lange verschwenkt, bis er die in Fig. 2 dargestellte Lage einnimmt. Dadurch wird die Fensteröffnung so weit freigegeben, dass es möglich ist, durch sie hindurchzugreifen, den Querstock 12 anzufassen und durch Ziehen an ihm den Rollvorhang so weit hervorzuziehen, bis der Querstock, wie in Fig. 2 dargestellt, in eine der Kerben 14 eingehängt werden kann.
Dann wird das Fenster in Richtung des Pfeiles 16 (Fig. 2) in die in Fig. 3 dargestellte Lage zurückgeschwenkt, wobei der Rollvorgang aussenseitig über das Fensterglas heruntergezogen wird. Wenn der Blendschutz wieder vom Fenster entfernt werden soll, dann ist es nur notwendig, den Schwingflügel etwas weiter als dies in Fig. 2 dargestellt wurde, aufzuschwenken. Der Querstock 12 gleitet dann von selbst aus den Kerben 14 heraus und wird von dem als Selbstroller ausgebildeten Rollvorhang wieder bis zur Anlage am Kasten 9 emporgezogen. An Stelle der Schienen 13 mit ihren Kerben 14 können auch andere Rasten zur Befestigung des Blendschutzes am Schwingflügelrahmen vorgesehen sein. So ist es möglich, am Schwingflügel zur Schwingachse parallele Stangen zu befestigen, an denen der in diesem Falle mit Einhänghaken versehene Rollvorhang befestigt werden kann.
In allen Fällen ist es zweckmässig, wenn der Blendschutz im Abstand vom Fensterglas festgehalten wird. Die Anordnung mehrerer Kerben in den Schienen 13 ermöglicht es, den Blendschutz in verschiedenen, mehr oder weniger wirksamen Schutzstellungen zu fixieren. Auch bei der Verwendung anderer Rasten können diese so angeordnet werden, dass eine Fixierung des Blendschutzes in verschiedenen Schutzstellungen möglich ist.
Der Blendschutz kann natürlich auch als Lamellenjalousie oder-gemäss Fig. 4 - als Rolladen 17 ausgebildet sein. Nach Fig. 4 ist für den Rolladen 17 ein in einem Kasten 9 gelagerter Rundstock 18 vorgesehen, auf den er mit Hilfe eines Schnurzuges 19 aufgerollt werden kann. Der Schnurzug 19 ist durch eine in der Zarge 3 vorgesehene Öffnung 20 in den vom Fenster abgeschlossenen Raum geführt. Das Ausziehen des Rolladens erfolgt in der im Zusammenhang mit einem Rollvorhang vorstehend beschriebenen Art. Da die Öffnung 20 im Kasten 9 mündet, wird durch sie die abdichtende Wirkung des Fenstes kaum beein-
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trächtigt. Bei der Verwendung einer Lamellenjalousie als Blendschutz können die vorgesehenen Einstellschnüre durch der Öffnung 20 entsprechende Löcher des Rahmens hindurchgeführt werden.
Die Erfindung wurde zwar nur im Zusammenhang mit einem schrägliegenden Oberlichtfenster beschieben, doch ist es ohne weiteres möglich, Blendschutzvorrichtungen der beschriebenen Art auch bei senkrechten, als Schwingflügelfenster ausgebildeten Fassadenfenstern zu verwenden.