DE729943C - Luftheizung und -erneuerung in Fahrzeugen, insbesondere Eisenbahnfahrzeugen - Google Patents

Luftheizung und -erneuerung in Fahrzeugen, insbesondere Eisenbahnfahrzeugen

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DE729943C
DE729943C DEK134413D DEK0134413D DE729943C DE 729943 C DE729943 C DE 729943C DE K134413 D DEK134413 D DE K134413D DE K0134413 D DEK0134413 D DE K0134413D DE 729943 C DE729943 C DE 729943C
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CURT STEDEFELD DIPL ING
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B61RAILWAYS
    • B61DBODY DETAILS OR KINDS OF RAILWAY VEHICLES
    • B61D27/00Heating, cooling, ventilating, or air-conditioning
    • B61D27/0036Means for heating only

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Duct Arrangements (AREA)

Description

  • Luftheizung und -erneuerung in Fahrzeugen, insbesöndere Eisenbahnfahrzeugen Die Lüftung und Heizung von Fahrzeugen, insbesondere Eisenbahnpersonenwagen, ist bisher so unvollkommen geblieben, weil es sich hier um recht niedrige und im Verhältnis zur Personenzahl sehr kleine Räume handelt. Die zur Lüftung erforderliche Frischluftmenge richtet sich nach der Personenzahl, und so ergibt sich ein um so häufigerer Luftwechsel, je größer das Verhältnis von Personenzahl zu Rauminhalt ist. Mit zunehmender Häufigkeit der Lufterneuerung steigert sich aber die Schwierigkeit, diese ohne Zugbelästigung durchzuführen. Bisher ging man dieser schwierigen Aufgabe meist dadurch aus dem Wege, daß man den Grad der Lüftung der mehr oder -weniger vorhandenen Einigung der Reisenden überließ. Herbeigeführt wurde die Lüftung in der Hauptsache durch das Öffnen der Fenster oder der an der Decke befindlichen Saughutzen. Bei der Lüftung von Schnelltriebwagen werden die Schwierigkeiten noch größer wegen des mit Rücksicht auf den Luftwiderstand niedrigst und kleinstmöglich zu haltenden Ouerschnittes. Hierbei ist jedoch das bisherige Umgehen der Aufgabe nicht möglich, weil ein Öffnen der Fenster bei den hohen Fahrgeschwindigkeiten den Fahrwiderstand unzulässig erhöht. Es kommt in diesem Falle nur eine künstliche Lüftung in Frage, mit welcher aus Gewichts- und Raumersparnisgründen die Heizung vereinigt werden sollte. Meist will man diese Aufgabe unter Vermeidung von Zugerscheinungen durch Zuführung der Luft mit ganz geringer Eintrittsgeschwindigkeit lösen. Dabei hat aber die Luft ganz verschiedene Strömungsrichtungen je nach ihrem Wärmeunterschied gegenüber der Umgebung, wie dies die Fig. i und zeigen: Bei Eintritt kalter Luft sinkt diese nach Verlassen der Zuführungsleitung sofort nach unten, ohne im oberen Wagenteil die Lufterneuerung zu bewirken (Fig. i), während eingeführte warme Luft infolge ihres Auftriebes nach oben steigt (Fig. a), ohne' den unteren Wagenraum in größerem Ausmaße zu heizen.
  • Zu gleichmäßiger Durchlüftung dichtbesetzter großer Räume, z. B. Theater, läßt man deshalb im Sommer die Kaltluft aus vielen, gleichmäßig verteilten Deckenöffnungen herabfallen und durch ebensolche Bodenöffnungen austreten, setzt auch manchmal noch Stauscheiben vor die Deckenöffnungen, damit nicht ganz geschlossene Kaltluftsäulen die Insassen darunter treffen; im Winter läßt man die Heizluft umgekehrt am Boden ein- und durch die Deckenöffnungen ausströmen. Im engen und niedrigen Raum der Eisenbahnfahrzeuge sind solche Lösungen aber nicht richtig durchführbar, und der bekannte Behelf mit wenigen Deckenhutzenöffnungen und Heizkörpern am Boden wird zudem in seiner Wirkung noch zusätzlich gestört durch den sehr starken Wärmeaustausch an den Fensterflächen, welche besonders bei neuzeitlichen Schnellfahrzeugen einen großen Teil der Seitenwände ausmachen.
  • Vereinzelte Lüftungseinrichtungen dichtbesetzter Räume mit hoher Lufteintrittsgeschwindigkeit blieben naturgemäß ganz. an sehr hohe Theater- und Versammlungsräume gebunden, wo der waagerecht austretende Luftstrahl in einem ausgiebigen Notraum weit über den Köpfen der Insassen verströmte. Auch das besonders bei Schiffsräumen bisher angewandte Verfahren, die kalte oder warme Luft durch einen Strahl von verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit in den Raum zu leiten, um der Luft eine der natürlichen entgegenwirkende Strömungsrichtung zu geben, läßt sich bei der vorliegenden' Aufgabe wegen der dichten Besetzung und äußersten Raumbeschränkung nicht anwenden.
  • Die Schwierigkeiten wären erst dann überwunden, wenn gewissermaßen eine Umflutung des von den Reisenden besetzten Raumes mit Strömungsluft gelänge, wie es Fig.3 in einem Großraumwagen und Fig.4 in dein Abteil eines aufgeteilten Wagens mit Seitengang zeigt, etwa unter Benutzung des aus der Strömungsphysik bekannten Aufprallvorgangs von Gasen oder Flüssigkeiten auf eine Staufläche und des hierdurch bedingten Ablenkens senkrecht zur ursprünglichen Strömungsrichtung. Die Erfindung verwirklicht eine solche Luftheizung und -ernenerung in Fahrzeugen, insbesondere Eisenbahnfahrzeugen, gekennzeichnet durch die Vereinigung folgender :Merkmale: i. Die Luft wird mit hoher Geschwindigkeit eingelassen.
  • 2. Die Einlaßöffnungen sind gegeneinander oder gegen eine Wagenfläche gerichtet, wobei die Luftströme aufeinander oder auf die Fläche prallen.
  • 3. Die Ein- und Auslaßöffnungen sind so angeordnet, daß die durch den Aufprall abgelenkte Luft ini wesentlichen in zwei etwa entgegengesetzten Richtungen (las Wageninnere durchströmt.
  • Die Gestaltung der Erfindung ist in den Fig.5 bis 9 dargestellt. Fig.5 zeigt den Querschnitt eines Großraumwagens mit den Einrichtungen zur Luftheizung und -erneuerung, die Fig. 6 bis 8 zeigen Einzelheiten der Strömungsvorgänge, Fig.9 (Querschnitt) gibt die Erfindung in Anwendung auf einen Abteilwagen wieder.
  • Bei einem Großraumwagen nach Fig. 5 erfolgt die Luftzuführung im Mittelgang 21 durch die Öffnungen 28. Dadurch, daß hier immer zwei Lufteintrittsöffnungen -28 einander gegenüberliegen, .prallen die mit hoher Geschwindigkeit ins Wageninnere eintretenden Luftströme aufeinander, wie dies Fig. <, in größerem Maßstab erkennen läßt. Die große Strömungsenergie ist nötig, weil die Luftströmung (vgl. Fig. i und a) teilweise gegen ihre natürliche Auftriebs- bzw. Abfallreigung gerichtet werden muß. Durch ihren Aufprall werden die Luftstrahlen rechtwinklig zur ursprünglichen Richtung in dünner Schicht wirbelfrei abgelenkt, und zwar gleichmäßig nach allen Seiten. Da an der Aufprallstelle die Luftstrahlen zwangsläufig außerordentlich ausgebreitet werden, wird ihre Geschwindigkeit sehr schnell herabgesetzt. Zugleich -wird durch die mit großer Oberfläche sich «-eiterbewegenden Luftschichten erreicht, daß beim Einblasen von «-armer Luft eine schnelle Übertragung der Wärine auf die schon im Wagen befindliche Luft stattfindet. Hierdurch «-erden hohe Eintrittstemperaturen der Luft ermöglicht, was für die Wirtschaftlichkeit einer reinen Luftheizung ausschlaggebend ist.
  • Der Abstand der Luftzuführungen in Längsrichtung des Wagens ist im allgemeinen durch die Einrichtungsgegenstände, hier durch die Sitze, bestimmt und möglichst klein gehalten. Die von jeder Aufprallstelle sich seitlich bewegenden Luftströmungen setzen sich mit den entsprechenden der -Nachbarstelle so zusammen, daß immer Hauptstromrichtungen nach der Decke oder nach dein Fußboden zu entstehen. An der Wagendecke .2o wird nun die Luft durch die Deckenflächen abgelenkt und strömt in der oberen Hauptbewegungsrichtung 22 weiter, während die nach unten strömende Luft am Fußboden in die untere Hauptbewegungsrichtung 23 abgebogen wird. Beide Strömungen gehen dann an der Wagenaußenwand hin zur gemeinsamen Austrittsstelle 2q. an der Unterkante der Fenster a5. Hierdurch wird einmal durch die obere Strömung 22 die im oberen Wagenteil sich ansammelnde verbrauchte Luft vollständig abgeführt, ohne daß die an den Fenstern stark abgekühlte Luft auf die dort sitzenden Reisenden herabfällt. Außerdem wird durch die untere Strömung 23 die Lüftung und Erwärtnung des Fußbodens erreicht, ohne daß die ihn bestreichende (auftrocknende) Luft in den Atmungsbereich der Reisenden gelangt.
  • Die Raumstellen in Kopfhöhe der stillsitzenden Reisenden liegen nicht im Bereich der Hauptströmungen, sondern in dein der erheblich langsameren, in ihrer Richtung bestimmten Ausgleichsströmungen. Dadurch werden auch an diesen empfindlichsten Stellen Zugerscheinungen sowie die unmittelbare Berührung mit der noch wärmeren Heizluft vermieden. Für die im Gang umhergehenden Reisenden ist die Luftbewegung und Temperaturabweichung nicht weiter unangenehm. Da der Einfluß der natürlichen Strömung der Luft im Sommer wie im Winter außerordentlich verschieden ist (siehe Fig. i und 2), würden die Hauptbewegungen der Luft bei einer Anordnung der Einströmöffnungen wie in Fig.6 auch unterschiedlich ausfallen: es würde im Sommer die untere Strömung vorherrschen und im Winter die obere. Dem wird in einfacher Weise durch Verstellen der Eintrittsstrahlrichtungen begegnet, wodurch die Energie und Menge der nach oben oder nach unten strömenden Luft geändert wird. Die Eintrittsstrahlen sind dabei immer entgegen der natürlichen Luftströmung gerichtet, also im Sommer nach oben (Fig. 7) und im Winter nach unten (Fig. 8). Die Einstellung der Luftstrahlen kann durch Gelenke 31 an den Zuführungsrohren erfolgen, jedoch werden im allgemeinen zwei Hauptstellungen genügen, so daß die Einstellung durch Verdrehen der winkligen Stutzen 28 (Fig. 5) um i8o° erfolgen kann.
  • Bei der durch das Verfahren anwendbaren größeren Eintrittsgeschwindigkeit der in die Fahrgasträume eingeführten-Frischluft ist es möglich, die Bauteile für die Inneneinrichtung, beispielsweise die Stützrohre 32 der Sitze u. dgl., trotz ihrer kleinen Querschnitte als Zuleitungen für die #Frischluft zu benutzen.
  • Durch die Auslaßschlitze 2,4 kann die Luft auf dem kürzesten Wege direkt nach außen geführt werden (Öffnung 33, Fig. 5). Da aber bei Seitenwind die Druckverhältnisse der Wagenseiten sehr verschieden sind, wodurch einmal im Wagen einseitige Luftbewegungen entstehen können, andererseits aber auch mit hohem Innendruck gearbeitet werden müßte, werden die Austrittsöffnungen dahin verlegt, wo ein möglichst gleichmäßiger, nicht so hoher Außendruck herrscht. Ferner wird die Abluft von den Auslaßschlitzen 24 am unteren Fensterrahmen in der Außenwand durch feuchtigkeitsbeständige Leitungen 34 nach der unteren Wagenverkleidung geführt. Daher wird auch der. Feuchtigkeitsniederschlag der abkühlenden Luft gut abgeführt und ein Ver= rotten der Wagenteile durch eindringende Feuchtigkeit vermieden. Um die Mündungsdrücke unabhängiger von den Strömungsverhältnissen an der Wagenaußenwand zu machen, können die Austrittsöffnungen 35 etwas aus der Wagenverkleidung herausgeführt und außerdem mit Sogleisten 36 umgeben werden.
  • Durch eine Abstimmung der Eintritts- und 'Austrittsquerschnitte der Luft wird erreicht, daß in Abteilen mit besonders unangenehmer Abluft, z. B. Aborten, Küchen u. dgl., ein niedrigerer Druck als in den Fahrgasträumen herrscht, so daß eine Geruchbelästigung der Reisenden durch Übertreten von Luft aus diesen Räumen vermieden wird.
  • Ferner besteht die Möglichkeit, in bekannter Weise die Auslaßschlitze im Wagen als Aschbehälter auszubilden, so daß Asche, Reste von Zigarren u. dgl. nach außen abgeführt werden. Häufig wird es genügen, diese Behälter in der Nähe der Auslaßschlitze 2.a. anzubringen, so daß der entstehende Qualm mit der Abluft nach außen strömt.
  • Bei der unmittelbaren Verbindung des Innenraumes des Wagens mit der Außenluft durch die Abluftleitungen können die meist von den Rädern stammenden Geräusche im Wageninnern unangenehm hörbar `-erden. Diese Schallübertragung kann dadurch stark herabgesetzt werden, daß in die Abluftsammelleitungen eine Schalldrossel eingebaut wird, z. B. eine Verengung 37 (Fig. 5) mit nachfolgender sanfter Erweiterung, durch die die Luft mit erheblicher Geschwindigkeit strömen muß, ohne doch im ganzen merklich an Energie zu verlieren.
  • Fig.9 zeigt einen Abteilwagen, bei dem die Lufteinführung beispielsweise an Stellen unterhalb der Sitze oder an den Wänden, an der Decke oder am Fußboden angeordnet ist, also da, wo man die Wirkung des auf den ersten Strahl auftreffenden zweiten Luftstrahles ersetzen kann durch eine ausreichend große Prallfläche. Teilweise, z. B. beim Anblasen der senkrechten Wände, wie der Wand 41, läßt sich wie im Großraumwagen die Teilung der für die Hauptströmungen erforderlichen Luftmengen jeweils für Sommer- oder Winterlüftung durch Einstellen des Einblasewinkels der Stutzen 28 erreichen. Im übrigen wird diese Bemessung durch Ab- oder Zuschalten entsprechenderLufteintrittsöffnungen erreicht.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. .Luftheizung und -erneuerung in Fahrzeugen, insbesondere Eisenbahnfahrzeugen, gekennzeichnet durch die Vereinigung folgender Merkmale: i. Die Luft wird mit hoher Geschwindigkeit eingelassen. 2. Die Einlaßöffnungen sind gegeneinander oder gegen eine Wagenfläche gerichtet, wobei die Luftströme aufeinander oder auf die Fläche prallen. 3. Die Ein- und Auslaßöffnungen sind so angeordnet, daß die durch den Aufprall abgelenkte Luft im wesentlichen in zwei etwa entgegengesetzten Richtungen das Wageninnere durchströmt.
  2. 2. Luftheizung und -erneuerung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaßöffnungen (28) etwa in Sitzhöhe im Wageninnern und die Auslaßöffnungen (24) an den Fenstern (a5) liegen, so daß durch die Verteilung nach oben und unten eine die Fahrgäste nicht störende doppelte Hauptluftbeivegung eingeleitet ist, bei der die eine Strömung (a3) etwa im Bereich zwischen Fußboden und Sitzhöhe nach den Fenstern (25) hin, die andere (23) nach der Wagendecke und an ihr entlang ebenfalls nach den Fenstern (z5) geleitet wird.
  3. 3. Luftheizung und -erneuerung nach den Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch Neigen der Einlaßöffnungen (:28, Fig.7 und 8) die Luft beim Prallvorgang nicht rechtwinklig abgelenkt und so zu ungleichmäßiger Verteilung gezwungen wird.
  4. Luftheizung und -erneuerung nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den ins Freie mündenden Enden der seitlichen Auslaßleitungen (34) an sich bekannte Sogvorrichtungen (36) angeordnet sind, die infolge Querwindes aufkommende Mündungsdruckunterschiede auf beiden Wagenseiten mildern.
  5. 5. Luftheizung und -erneuerung nach den Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Räume mit besonders durchdringender Abluft, wie @ Aborte, Küchen o. dgl., größere Auslaß- oder kleinere Einlaßöffnungen als die anderen Räume erhalten, so daß der Überdruck in diesen Räumen kleiner ist als in den Fahrgasträumen.
DEK134413D 1934-06-15 1934-06-15 Luftheizung und -erneuerung in Fahrzeugen, insbesondere Eisenbahnfahrzeugen Expired DE729943C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0607827A1 (de) * 1993-01-18 1994-07-27 AURORA Konrad G. Schulz GmbH & Co Heizsystem

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP0607827A1 (de) * 1993-01-18 1994-07-27 AURORA Konrad G. Schulz GmbH & Co Heizsystem

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